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VG WORTTour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km)


Rad mit Rucksack am Lenker in Kuba
Mit Mietrad, kleinem Rucksack und Helm in Kuba

Teil 1: Kuba: Varadero - Havanna - Vinales (14.-22.10.2018)
Mit Ostwind über die Via Blanca und Carretera Panamericana

Die Idee: mit Patenkind Anna will ich eine Woche an der Nordküste Kubas entlangradeln. Vom Ostwind und einem Falt- und einem Mietrad getragen von Varadero über Havanna im Idealfall bis nach Vinales. Es kam ein bisschen anders.

Der Kuba-Teil der Tour bei YouTube


Die besten Videos und Fotos des Kuba-Teils der Tour zu Musik in 12 Minuten.
(Evtl. nur) hier direkt bei YouTube zu sehen.


Brompton im Karton Missing Anna
Sonntag, 14. Oktober 2018: Frankfurt/Deutschland - Flug - Madrid/Spanien - Flug - Havanna/Kuba

Um 5:16 Uhr schreibt Anna, dass sie definitiv nicht mitkommen kann. Fieber und Mittelohrentzündung machen den Gedanken an eine Flugreise abwegig. Sie wollte heute für eine Woche von Zürich nach Havanna fliegen. Jetzt muss ich alleine die kubanische Nordküste beradeln.
Miri bringt mich im Auto zum Flughafen. Das ist komfortabel. So kann ich das Faltrad schon zu Hause verpacken (Foto links). Keine Verpackungsorgie diesmal am Flughafen. Der Karton mit seinen Koffermaßen muss gleichwohl zum Sperrgepäckschalter. Auch wenn er als normaler Koffer gewertet wird. Ich somit nichts extra zahlen muss. Das Hauptgepäck habe ich auf wenige Kilo reduziert. Die passen in den dafür extra angeschafften 20-Liter-Rucksack (Foto unten). Der auf Dauer über dem Lenker hängen soll. Da kann ich sogar noch ein paar Windeln für Kollege Heiko mitnehmen.
Der Umstieg in Madrid (Foto unten rechts) scheint dann zwischenzeitlich weniger stressfrei zu werden. Ich muss zwar nur von Terminal 4 zu Terminal 4S. Aber nach einem langen Marsch durch den Ankunftsterminal stellt sich heraus, dass ich noch mit einer Bahn von Terminal zu Terminal fahren muss. Dort erschrecken mich Schilder, die die Dauer zum Ziel angeben sollen: 23 Minuten. Die Bahn kommt jedoch sofort. Fahrtzeit wenige Minuten. Dann noch die EU-Ausreise-Passkontrolle. Wieder ein paar Stockwerke aufwärts. Ein lang geschlängelter obligatorischer Gang durch den Riesen-Dutyfree. Endlich die Gates. Ist doch noch reichlich Zeit. Aber für Miri kann es in drei Wochen eng werden. Ihr Weiterflug von Madrid nach Miami ist eine Stunde früher. Den hätte ich nicht bekommen.


Brompton-Karton mit Quechua-Rucksack und Limar-Helm
Mein Gepäck...

Brompton-Karton verschwindet in Ladeluke von Flugzeug
...wandert ins Flugzeug


Flughafen Madrid Dachkonstruktion Mein Faltrad-Karton kommt in bestem Zustand beim Sperrgepäck an (Foto unten). Als alle anderen schon mit ihren Koffern auf und davon sind. Der kubanische Zoll ist die letzte Hürde. Mein Helm macht glaubwürdig, dass ich das Rad nicht importieren möchte. Dahinter hoffe ich vergeblich auf ein Wunder: Anna taucht natürlich nicht an unserem Treffpunkt auf.
Der Mann am Info-Schalter rät vom Geldwechsel am Flughafen ab. Alle anderen hatten das vorher empfohlen. Aber es sind am späten Abend nur Automaten zu Gange. Lasse ich es. Der Mann, den mir der Info-Mensch als Taxifahrer verkauft, will eh Euro haben. Immerhin zu dem Preis, den mir auch meine Vermieterin vorab nannte. Der Mann, vielleicht mein Alter, humpelt extrem. Sein linkes Bein zieht er beim Gang zu seinem Wagen immer nach.
Jahrgang 1986 ist der Moskvitch, mit dem er nun - sicherlich als eher inoffizielles Taxi - durch die leeren Straßen in der Dunkelheit vorsichtig in die Stadt steuert. Besonders vorsichtig, wenn wir an einer Polizeikontrolle vorbeikommen. Die Kupplung kann er mit seinem kaputten linken Knie kaum durchdrücken. So bleibt er auch sitzen, als ich am Ziel den Karton vom Rücksitz katapultiere. War sicher nicht falsch, mit ihm zu fahren.
Thais wartet schon im Eingang zum Haus. Die sehr junge, schwarze Frau führt mich in mein Appartment im ersten Stock. Zwei Schlafzimmer, Badezimmer, Küche, Wohnzimmer, Balkon mit Sitzbank, Stühlen, Tisch (Foto unten). Alles für mich. Es ist ein Jammer, dass Anna jetzt nicht hier sein kann.


Brompton-Karton an der Bulkluggage-Ausgabe am Flughafen Havanna
Ankunft in Havanna

Eherne Terassenstühle in Havanna
Terasse in Havanna


Mit freundlichen Helfern von Profil-Cuba-Reisen Unkubanische Marina
Montag, 15. Oktober 2018: Havanna - Bus - Varadero - Marina Varadero - Varadero (39 km)

Um acht Uhr kommen zwei Kubaner (Foto links) mit drei Rädern vor das Haus gerollt. Eines davon ist für mich. Ich habe es schon in Deutschland gebucht bei Profil Cuba-Reisen. Ich soll aufrecht damit fahren können. Anna sollte das Faltrad nehmen. Ohne Anna habe ich jetzt im Grunde die Wahl. Ich sehe gleich, dass der Lenker nicht allzu hoch ist. Immerhin, der Sattel hat eine ausreichend lange Sattelstange.
Wir versuchen es mit den beiden andern Rädern. Zum Vergleich hole ich das Faltrad aus dem Karton. Jose fährt extra zum Lager zurück, um Werkzeug zu holen. Aus Elementen eines anderen Rads gelingt es damit, den Lenker ein bisschen zu erhöhen. So ist das Rad (Foto unten) zumindest besser als das Faltrad. Das lasse ich bei der Mutter meiner Vermieterin, die immer noch meine Tochter sein könnte.
Am zentralen Viazul-Busbahnhof treffe ich den Mechaniker wieder, zusammen mit seinem schweizer Chef. Sie helfen, Rad und mich in den richtigen Bus zu befördern. Ich will 150 Kilometer weiter östlich zu meinem Startpunkt nach Varadero. Touriort Nr. eins in Kuba. Die Fahrt dauert drei Stunden. Leider genau die Strecke, die ich in den nächsten Tagen radeln will. Sehr schön durchs Grüne direkt am Meer entlang.


Mietrad an Hausfassade in Havanna
Mein Mietrad in Havanna


Brücke über El Lago im Parque Josone, Varadero In Varadero beschaffe ich mir erstmals kubanisches Geld. Der Wechsel in der Bank geht vergleichsweise zügig vor sich. Als ich allerdings mein Smartphone zücke, damit ich die Adresse meines Quartiers angeben kann, springt gleich der Security-Heinz, der mich schon an der Tür gemustert hatte, herbei: absolutes Handyverbot in der Bank. Na gut, meine Adresse brauchen sie dann doch. Erst Tage später wird mir klar, dass sie mir auf 200 Euro rausgegeben haben. Ich meine, nur 150 gegeben zu haben. So erscheint mir anfangs alles noch billiger.
Der Ort selbst ist zwar voller Touri-Geschäfte, aber recht übersichtlich und angenehm. Die großen Hotelanlagen sind außerhalb. Hinter meinem B&B, "Casa particular" ist der kubanische Terminus technicus, ist ein schöner Park mit verfallendem Minigolf und netten Restaurants an einem vermutlich künstlichen See (Foto rechts). Varadero liegt auf einer zwanzig Kilometer langen Halbinsel. Sie ist so schmal, dass ich in wenigen Minuten von einem Strand zum andern (Foto unten) gelaufen bin. Aber Zeit- und Klimaumstellung verlangen eine Siesta.
Um fünf Uhr breche ich noch einmal auf. Zur Ostspitze der Halbinsel. Gegen den hier gängigen Ostwind. Von dem will ich mich ja die ganze Tour nach Westen treiben lassen. Jetzt ist er zunächst mein Gegenwind. Außerdem sitzt der Lenker zu tief. Und vor allem ist er zu weit vorne. Aufrecht Fahren unmöglich. Mein Nacken ist wenig begeistert.
Ich kämpfe mich trotzdem bis zum Ende. Lange 17 Kilometer. Vorbei an der ein oder anderen riesigen Hotelanlage. Dann kommt die Marina Varadero (Foto unten). Hier wirkt nichts mehr kubanisch. Außer den Sicherheitskräften. Riesige Jachten. Perfekte Promenaden. Edle Geschäfte. Ich drehe. Fliege dank Rückenwind zurück in mein kleines, grünes Hinterhof-B&B.


Strand in Varadero
Traumstrand in Varadero
An der Marina Varadero
An der Marina Varadero


Frühstück in Varadero Das Land der ewigen Sommerzeit
Dienstag, 16. Oktober 2018: Varadero - Matanzas - Playa Jibacoa (93 km)

Das Frühstück ist eine Pracht (Foto links). Gegen alle Mangelwirtschaft in den Läden startet es mit Ananas, Bananen und Fruchtsaft. Geht weiter mit scrambled eggs, Sandwiches und Pancake. Alles auf der Terrasse im grünsten Grün. Dann kommen Thessa und Roy dazu. Das junge Paar aus den Niederlanden ist schon zwei Wochen im Land unterwegs und hat jede Menge Tipps für mich.
Die Vermieterin hat sogar Werkzeug, mit dem ich die äußeren Griffe am Lenker zu mir drehen kann (Foto unten). So kann ich aufrechter fahren. Außerdem passt mein Rucksack locker über den Lenker (Foto ganz unten). Wie dafür gebaut.
Bei der Ausfahrt aus Varadero entdecke ich eine Filiale von Etecsa. Jene Firma, die in ganz Kuba exklusiv Wlan vertreibt. Empfang gibt es aber nur an wenigen Locations, meist den Marti-Parks. Benannt nach dem berühmten kubanischen Dichter. Am Ende der Schlange bitte ich ein Touristen-Paar, für mich mit zu kaufen. So kann ich draußen bei Rad und Gepäck bleiben. Der Verkauf ist hier und heute allerdings begrenzt. So bekomme ich nur eine Karte für eine Stunde. Mal sehen, wo und wann ich sie einlösen kann.
Es ist wolkig bis regnerisch. Sehr angenehm. Sobald sich die Sonne durchsetzt, wird es richtig heiß. Bald führt die Küstenstraße Via Blanca etwas von der Küste ab und ist plötzlich für Radler gesperrt. Ich werde zu meinem Glück gezwungen: einer schmalen, asphaltierten Straße direkt am Strand entlang.
Unerwartet taucht die kleine, nette Strandstation Laguna de Maya (Foto unten) auf. Primär für Taucher. Mit Bar und Souvenir. Einer kann gerade noch die rote Fahne fürs Badeverbot hissen - eigentlich nur für mich - bevor ein heftiger Regen runterkommt. Ich nutze die Zeit, um meinen Blog zu schreiben und Fotos zu bearbeiten. Im Rahmen meines Minimalgepäcks habe ich mein Smartphone aufgerüstet mit Photo- und Html-Editor sowie File-Transfer-Manager. Damit will ich meine Homepage komplett bearbeiten. So ist es etwas mühsamer zu schreiben. Aber mehr als ein Kilo Gepäckersparnis.


Lenker einstellen in Varadero
Lenker einstellen

Kubanische Radlerin in Varadero
Auf dem rosa Rad

Laguna de Maya
Laguna de Maya

Zwei Brötchen und zwei kubanische Limonaden-Dosen
Kubanisches Mittagessen

Schlauch mit Loch in Pfützenwasser
Loch sprudelt in Pfütze

Rad steht auf dem Kopf zur Reparatur
Reparatur in Industrieruine


Rad auf der Brücke von BacunayaguaAuch hinter Matanzas wähle ich, diesmal freiwillig, die schmalere Route direkt am Meer. Auch, wenn das zehn Kilometer Umweg bedeutet. Durch Industrie-Ruinen führt der Weg. Viele noch in Betrieb. Mein schwerer Lenker mit Rucksack schlackert plötzlich. Platten vorn. Im letzten Moment habe ich gestern noch daran gedacht, die Luftpumpe vom Faltrad mitzunehmen. Sonst wäre ich jetzt aufgeschmissen.
Als ich den Schlauch mit dem Ventil voran in eine Regenpfütze halte, blubbert es direkt kräftig (Foto oben). Zum Glück ist das Loch so weit vom Ventil weg, dass man es noch flicken kann. Vermutlich ist es durch Einklemmen des Schlauches im Ventilbereich entstanden. Einen Ersatzschlauch habe ich nicht. Die Fahrt auf der einsamen Küstenstraße geht weiter. Hier und da ein chinesisch-kubanisches oder kanadisch-kubanisches Joint-Venture. Und kleine Häuser. Keine Unterkünfte. Ich sammle ein Stück Pappe (beim Foto rechts noch auf dem Gepäckträger) auf, mit dem ich das harte Ende der Griffe abfedern will.
Dann führt der Weg zurück zur Hauptstraße. An einem Stand, der für den kubanischen Standard-Snack "Pan con Lechon" ('Brot mit Schwein') wirbt, will ich nur Brot. Das wird nicht separat verkauft. Bleibt nur eine Dose Zitronenlimo mit trocken Brot, wie schon bei der letzten Pause (Foto oben). Die große Brücke von Bacunayagua führt über ein grünes Meer von Palmen (Foto rechts). Der Ostwind weht mich gut voran. Auch, wenn es über die ein oder andere Anhöhe geht.
Beim letzten von vier Campingplätzen hoffe ich endlich eine Hütte mieten zu können. Die Rezeptionistin ist zum Abendessen im Restaurant hinter dem großzügigen Pool. Also esse auch ich erstmal dort. Reis mit einer Art Essbananen, meine Analyse. Sehr gut. Nachdem die Rezeptionistin sich unendlich langsam zurück zur Rezeption schleppt, teilt sie mir schließlich mit, dass angeblich alle Hütten belegt sind. Es wird bald dunkel. Und das sehr schnell. Kuba hat schon so was, was Jean-Claude Juncker für die EU vorschwebt: ewige Sommerzeit. Es wird spät hell und spät dunkel. Zum Radfahren sehr angenehm. Aber irgendwann wird es eben doch dunkel. Es gibt keinen richtigen Ort. Playa Jibacoa ist eine lang gestreckte Straße mit wenigen Häusern. Eines bietet eine Unterkunft. In der ehemaligen Garage. Für die Rolando und Mercedes deutlich mehr als angemessen verlangen. Was soll ich machen - nach 93 Kilometern? Immerhin kann ich so noch im letzten Tageslicht vor den Anglern ins Meer springen.


Hasta siempre Comandante!!! - Graffiti in Kuba
Propaganda bei Matanzas: Hasta siempre Comandante!!!

Rucksack an Lenker
Das ganze Gepäck vor Augen

Eingangstor zum Resort Brisas del Mar, Guanabo
Zufahrt zum Resort Brisas del Mar


Mit Pappe verlängerter Lenker Rio-Feeling in der Hauptstadt
Mittwoch, 17. Oktober 2018: Playa Jibacoa - Casa Blanca - Fähre - Havanna (60 km)

Neben der Garage sitzend, blicke ich durch Bäume auf Strand und Meer. Schokokekse, Limo und trocken Brot mein Frühstück. Bis Rolando mit einem winzigen Espresso um die Ecke kommt. Nett. Aus der Pappe von gestern bastel ich noch eine provisorische Verlängerung der Lenker (Foto links). Mit der Gesamtkonstruktion kann ich dann ganz gut fahren.
Hinter der ersten Ecke kommt die Auffahrt zur Via Blanca. Immer schön, wenn ich von Oldesttimern überholt werde. Aber entsprechend dem Alter der Wagen sind die Abgase. Bei dem frischen Wind auf der Fernstraße kein großes Problem. Wie stark der Wind ist, merke ich bei der ersten Pause. Selbst die vollen Limo-Dosen fliegen fast vom Tisch. Umso eher das Mini-Bocadillo, das zum schon leid gewordenen Standard geworden ist: ein getoastetes rundes (Durchmesser handgroß) Brot, in dessen Mitte Käse zerflossen ist. Weiter.
In Guanabo (Foto unten) kann ich mal wieder parallel zur Fernstraße am Strand fahren. Netter Ort mit Fremdenverkehr. Ich bestelle an einer kleinen Bar einen Mangosaft. Das selbst gebraute kommt aus einer Karaffe in der Tiefkühltruhe und ist sicher kein Mango-Saft. Mein Magen muss sich erst dran gewöhnen.
Der Bus hat vorgestern die Bucht von Havanna in einem Tunnel unterquert. Da möchte ich ganz sicher nicht durchfahren. Auf der Karte sieht es nach Fähren aus - sonst müsste ich um die ganze Bucht rumfahren. Ich steuere Casa Blanca an. Auch die große Christus-Statue, die ein bisschen Rio-Feeling verbreitet (Foto unten). Unten am Wasser steht noch ein Bahnhof, von dem man wohl einst in den Osten fahren konnte. Sackgasse. Ein unscheinbares Gebäude erweist sich als Fährterminal. Mit lockerer Security-Kontrolle. Auf der anderen Seite wird der Blick auf die Stadt dominiert von einem Kreuzfahrtschiff (Foto unten) der Norwegian Cruise Line, mit der auch wir in gut zwei Wochen fahren wollen.


Rad am Strand von Guanabo, Kuba
Strand von Guanabo

Kreuzfahrtschiff vor der Altstadt von Havanna
Kreuzfahrtschiff vor der Altstadt von Havanna

El Cristo de La Habana
El Cristo de La Habana

Zwei Touristinnen vor dem Panorama von Havanna
Havanna ooh nana

Havanna vom Hafen aus
Havanna von der Fähre


Grüner Oldtimer vor Edel-Hotel in Havanna Ganz in der Nähe der Anlegestelle finde ich ein sehr feines Hostal. Bei den angezeigten Privatunterkünften stand ich nur vor verschlossenen Türen. Es ist früher Nachmittag. Ideale Zeit für eine rundum Wäsche.
Die Unesco-prämierte Altstadt ist nur in Teilen von Touristen dominiert. Mein abfotografierter Reiseführer preist alles und jedes. Ohne zu gewichten. Keine große Hilfe. Ich lasse mich treiben. Finde den ersten aussichtsreichen Wlan-Ort. Ein ganzer Platz voller Online-Aficionados. Ich kratze meinen Code auf der Karte leider kaputt. In einem der nahegelegenen Edelhotels können sie helfen. Zum doppelten Preis. Dafür klimatisiert.
Um endlich richtig was zu essen - ich konnte beispielsweise noch nirgendwo Milch entdecken - lasse ich mich am besten Restaurant vor der Kathedrale nieder. Neben Fisch bekomme ich auch hier Kochbananen (Foto unten). Was für Welten liegen zwischen denen und denen von gestern am Campingplatz. Beschwingt durch Straßen voller Musiker und Tänzer ziehe ich zurück zum Hostal.


Am Rande der Altstadt von Havanna
Am Rande der Altstadt

Hausecke in der Altstadt von Havanna
In der Altstadt

Abendessen in Havanna
Abendessen vor der Kathedrale


Frühstück in Havanna Körperkontakt vor dem Plattenbau
Donnerstag, 18. Oktober 2018: Havanna - Mariel La Boca (55 km)

Wunderbares Frühstück auf der Dachterrasse über der Altstadt. Zum halben Preis, der gestern angekündigt war. Wahrscheinlich wäre auch das Zimmer nur halb so teuer gewesen. Ich kaufe Postkarten, Briefmarken, Brot, Wasser. Das nächste Kreuzfahrtschiff hat angelegt. Da ich auf ein paar Wolken am Nachmittag hoffe und das schöne Quartier erst mittags verlassen muss, schreibe ich die Karten gleich. Kein Gramm Gepäck zu viel. Auch alle Quittungen vernichte ich gleich. Wichtiges wird vorher fotografiert.
Eine letzte Fahrt durch die Altstadt. Immer mehr lieb gewonnen. Der Briefkasten in der Touristen-Hauptpost trägt die Leerungszeit noch aus seiner deutschen Vergangenheit: „Samstag 09 30“. Trotz des zentralen Einwurfortes wird es acht Wochen dauern, bis sie ankommen. Auf dem Kathedralenplatz bitte ich zwei Indonesier mich zu filmen. Sie sind Kreuzfahrtler. Einer macht parallel ein geniales Foto von mir. Das er mir mailen will. Was auch nach acht Wochen noch nicht geschehen ist.
Die Uferstraße, der viel gerühmte Malecon, soll mich aus der Stadt Richtung Westen bringen. Nach zehn Kilometern, immer noch in der Stadt, mache ich einen Abstecher zum John-Lennon-Park. Der Beatle sitzt da in Bronze auf einer der vielen Bänke. Man kann sich einfach zu ihm setzen (Foto unten). Nicht ohne, dass ein geschäftstüchtiger älterer Mann mit dem Anstecker „Proteccion“ ihm wortreich die Nickelbrille aufsetzt. Für die er natürlich entlohnt werden möchte. Auch danach sind es noch einmal mindestens zehn Kilometer Havanna-Strand. Mit verfallenen Villen. Aber auch einem großen Kinokomplex mit dem riesigen Label „Karl Marx“.


Postkarten von Havanna
Meine Postkarten...

Briefkasten in Havanna mit deutscher Aufschrift
...und der Briefkasten

Chris on the Bike vor der Kathedrale von Havanna
Vor der Kathedrale und...

Chris on the Bike mit John Lennon in Havanna
...mit John Lennon

Rotes Fahrrad vor rotem Oldtimer in Havanna
Rot und Rosa

Teatro Karl Marx in Havanna mit Oldtimer und Fahrrad
Kino Karl Marx

Alte Villa in Havanna
Villa am Strand in Havanna


Parador La Panamericana, Kuba Die Straße heißt jetzt Carretera Panamericana (Foto rechts). Auch wenn sie nicht direkt auf dem Weg zwischen Alaska und Feuerland liegt. Dann ist die Landschaft wieder bestimmt vom wilden Grün, den Flüssen ins Meer und dem hell- und dunkelblauen Horizont.
Den Zielort Mariel La Boca habe ich auf der Karte gewählt - dank potentieller Unterkünfte bei Airbnb. Nicht ahnend, dass er eine riesige industrielle Ansiedlung ist. So was wie das Eisenhüttenstadt von Kuba. Der Ortsteil La Boca liegt auf einer Halbinsel umringt von Industrieanlagen und Industriehäfen. Plattenbauten aber auch ein paar niedrige, gepflegtere Häuschen. Ich werde nach meiner Unterkunfts-Frage zu einer Eckkneipe geschickt. Wo durch ein Gitter im Freien Bier und Härteres ausgeschenkt wird. Und innen ist irgendwie ein Zimmer für mich frei. Angeblich gibt es kein Wasser. Sodass ich mit meiner leeren Halbliterflasche noch einen Spaziergang mache. Als ich zurückkomme, fließt es aus den Hähnen. Ich bekomme Rum aus dem Tetra-Pak angeboten und weibliche Begleitung für die Nacht.
Später gibt’s ein gigantisches Abendessen. Mit Meeresgetier (Foto unten). Alles frisch. Und mehr als reichlich. Beim Flan muss ich mich geschlagen geben. Verschiebe es aufs Frühstück. Beim Verdauungsspaziergang, umgeben von den unermüdlichen Fahrradtaxifahrern, setze ich mich zu einem Paar vor einem Plattenbau. Auch ohne, dass wir uns groß unterhalten können, lerne ich bald die Verhältnisse in dem vierstöckigen Haus kennen. Nicht nur das Treppenhaus ist offen. Schließlich kommt die Mutter von dem Mädchen aus dem vierten Stock rechts runter in die Dunkelheit. Bittet um zehn Dollar für die Erziehung ihrer Kinder. Und sucht noch mehr Körperkontakt als die andere.


Abendessen in La Boca, Mariel, Kuba
Abendessen in La Boca, Mariel

Plattenbau in La Boca, Mariel
Plattenbau in Mariel

Marktstand in Mariel
Markt in Mariel


Tankstelle in Cabanas, Kuba Joghurtfütterungsversuch
Freitag, 19. Oktober 2018: Mariel La Boca - Bahía Honda (58 km)

Ich buchstabiere diese Zeilen hier am Abend in einem Bambus überdachten Restaurant, in dem ich schon eine ganze Weile sitze. Ohne, dass mich jemand beachtet oder anspricht. Einer hat gerade mit einem Sack Brötchen eine eingedeckte Garnitur vom Tisch gefegt. Die Scherben scheinen ihm weniger Glück zu bringen. Ich will eigentlich auch nichts essen. Mein Magen möchte angesichts der Hitze den ganzen Tag nichts essen. Außer beim Frühstück. Die alte Dame, die nach dem leckeren Abendessen heute Morgen auch noch Rührei mit reichlich Zwiebeln sehr gut hinbekommen hat, denkt auch an den Flan von gestern Abend. Mit einer Geste, die wohl sagen will: Du meinst wohl, die Alte hat das vergessen.
Mein Trinkwasser geht zur Neige. Weil sich kein Mensch abgepacktes Wasser kauft oder kaufen kann, gibt es das auch nirgends. Die offiziellen Mercado-Läden haben so wenig zu bieten, dass dagegen selbst zu Revolutionszeiten ein Univermag im Osten ein Einkaufsparadies war. Jubel kommt schon auf, wenn ich irgendwo eine Limodose ergattern kann.
Nachdem ich im alten Kern von Mariel außer einem schönen Marktfoto (Foto oben) nichts erreicht habe, ändert sich nach der nächsten großen Kreuzung die Strecke kolossal. Nachdem es von Varadero an quasi vierspurig flach an der Küste lang ging, folge ich jetzt einer etwas hügeligen kleinen Landstraße etwas im Hinterland. Wunderschön. Bald taucht in der Ferne das Gebirge Sierra de los Órganos auf. Palmen, Bananen, Grün.
Im Cupet-Cimex der Tankstelle von Cabañas (Foto links) an der gleichnamigen Bucht gibt es zwar auch kein Wasser, aber kleine Joghurts und Mini-Tetra-Paks Ananassaft. In der gegenüberliegenden Bushaltestelle bekomme ich nicht mal einen der kleinen Joghurts runter. Es ist zu heiß. Auf der nächsten schattigen Bank döse ich vor mich hin. Nicht ohne gelegentlich vor Fahrraddieben gewarnt zu werden. Als wenn das der neuralgischste Punkt wäre.


Landschaft bei Bahía Honda: Wälder und Wiesen und die Sierra de los Órganos, Kuba
Wälder und Wiesen und die Sierra de los Órganos


Jose Luis Oliva Rent Room in Bahía Honda, Kuba Die Straße führt zurück in die Hügel. Jetzt spenden Bäume und Wolken gelegentlich Schatten. Minimal Verkehr. Wenn ich plötzlich unbewusst auf der linken Straßenseite fahre, weil da mehr Schatten ist, ist die Lage ernst. Fühlte ich mich bei dem Joghurtfütterungsversuch für die nächsten Stunden noch untransportierbar, läuft es nun halbwegs.
Völlig überraschend taucht am Straßenrand ein sehr schönes Restaurant auf. Angesichts der Parkplätze ganz offensichtlich für Durchreisende wie mich. Im gläsernen Kühlschrank neben der Theke entdecke ich immerhin Halbliter-Wasserflaschen, von denen ich nun eine ganze Reihe kaufe - und: Tomatensaft. Endlich mal nicht diese megasüßen Limos. Ich zwinge mir ein Käsebrot rein.
Die letzten elf Kilometer bis zum Minimaltagesziel Bahía Honda (Foto unten) schaffe ich so ganz gut. Beim ersten Casa-particular-Hinweis werde ich sofort schwach: Jose Luis Oliva Rent Room (Foto rechts). Ich sinke in einen schattigen Sessel.
Nach Dusche, Wäsche, Doppelkopf noch ein Spaziergang durch den Ort. Die Wlan-Gemeinde trifft sich hier vor der Kirche. Trotz der Hilfe eines Mannes, dessen Frau in Madrid arbeitet, gelingt es mir auch heute nicht, an eine Wlan-Kontingentkarte zu kommen. Bleibt nur das Blogschreiben im Restaurant. In dem inzwischen zwar Licht leuchtet, die allgegenwärtige Musik munter läuft, aber niemand mir, dem einzigen Gast, irgendetwas anbietet. Es wartet ja noch ein Bier im Kühlschrank meines Rent Room.


Straßenszene in Bahia Honda
Straßenszene in Bahia Honda


Chris on the Bike in Cuba Angekommen
Samstag, 20. Oktober 2018: Bahía Honda - La Palma - Viñales (83 km)

Heute ist alles leichter. Die letzte Etappe. Finale. Viele Bäume am Wegesrand spendieren reichlich Schatten. Bis am späten Vormittag - wie stets in dieser Woche - mit dem Wind auch die ersten Wolken aufkommen. Da hat sich die Straße immer mehr vereinsamt. Führt plötzlich durch kaum besiedeltes Land. Wird löchrig. Ein Genuss.
Selbst der obligatorische Cupet-Tankstellenladen ist noch einmal geschrumpft. Das Einzige, das für mich infrage kommt: eine anderthalb Literflasche Limo. Nach einem Liter maximal möglichem Konsum verschenke ich den Rest an eine Mopedfahrerin. Die behauptet, mich gestern schon in Cabanas gesehen zu haben. Dort, wo ich halbwegs im Hitzedelirium war. Auf solchen Landstraßen sieht man viele tatsächlich zweimal.
Zu La Palma hin wird es wieder belebter und der Asphalt besser. Im Ort verfrachtet mich ein ausnahmsweise mal Englisch sprechender Mann in das einzige richtige Restaurant. Avocado, Tomaten und Gurken werden eigens für meinen Salat sofort gekauft. Ein tolles vegetarisches Essen. Mindestens doppelt so teuer wie angemessen.


In Las Pozas, Kuba
Passanten mit Fahrrad

Bauer mit Rinder-Kutsche bei Las Pozas, Kuba
Rolling too

Berge bei Vinales
Berge bei Vinales

Radler öffnet Kola, Vinales, Kuba
Nur Kola gegen die Hitze

Felsformation bei Vinales
Grüne Felsen


Höhle bei Vinales Die Landschaft wechselt ein weiteres Mal. Es geht stärker bergauf und landeinwärts kommen bizarre bewaldete Felsformationen (Fotos oben und unten) immer näher. In die hinein radle ich schließlich, um zum nicht nur von Kollege Heiko heftig beworbenen Vinales zu kommen. Schon kurz nach dem Abzweig beginnt die Phalanx der kleinen Privatunterkünfte und Restaurants. Eine völlig neue Dimension der kubanischen Tourismusinfrastruktur, die ich hier erlebe. Mein erstes Restaurant hat trotzdem keine Limos, nur Kola (Foto oben).
Eine der vielen Höhlen in dem Kalksteingebirge liegt direkt am Wegesrand. Bei spärlicher Beleuchtung folge ich dem Tunnelgang (Fotos rechts und unten). Bevor ich am Ende programmgemäß von einem Statisten erschreckt werde. In Vinales machen Restaurants mit ihren Tischen, Stühlen, Liegen und Barhockern am Abend die Hauptstraße zur Vergnügungsmeile. Ein passendes Ambiente für die letzte Etappe nach rund 400 Kilometern an der kubanischen Nordküste. Eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die mit dem Ostwind im Rücken leicht zu bewältigen war. Es gibt kaum vorsichtigere Autofahrer als in Kuba - nicht nur wegen des größtenteils musealen Fuhrparks. Ich habe einige Facetten des Lebens in Kuba kennengelernt. Bin angekommen.



Höhle im Kalksteingebirge

Im Jardin Botanico, Vinales
Im Jardin Botanico...

Jardin Botanico, Vinales
...von Vinales


Im Jardin Botanico, Vinales Verborgene Urlaubserinnerungen
Sonntag, 21. Oktober 2018: Varadero - Bus - Havanna (47 km)

Keiner konnte mir gestern sagen, wann der Sonntagsgottesdienst ist. Um neun Uhr läutet der Pfarrer persönlich die blecherne Glocke. Und sagt mir, dass es um zehn Uhr losgeht.
Bleibt Zeit für einen Besuch im hundert Jahre alten botanischen Garten (Fotos oben und links). Einst von zwei Schwestern privat als Sammlung im Garten gegründet. Mit einem holländischen Paar führt mich ein junger Mann dadurch. Kaffee, Kakao, Guaven bis hin zu endemischen Pflanzen.
Die lange Predigt bringt den Gottesdienst für spanische Verhältnisse auf eine beachtliche gute Stunde. Beim Friedensgruß winken alle kreuz und quer durch die Kirche. Hostie gibt’s mit Eintunken in den Kelch. Bleibt noch Zeit für ein bisschen Umgebung. Die merkwürdig bemalte Felswand Mural de la Préhistoria (Foto unten) gönne ich mir auf deutsch-dänische Empfehlung hin kostenlos aus der Ferne. Das Schöne ist die Landschaft.


Mural de la Préhistoria (1959-1962) von Leovigildo González Morillo, Vinales
Mural de la Préhistoria (1959-1962) von Leovigildo González Morillo

Chris on the Bike und Berg von Vinales
Wölkchen über Vinales

Straße führt durch Berge von Vinales
Wir machen den Weg frei


Zwei Viazul-Busse halten auf Autobahn nebeneinander, KubaDen Bus zurück nach Havanna hatte ich online irrtümlich erst in einer Woche gebucht. So ist das, wenn man die ganze Woche über nur für eine Stunde im Netz ist. Wie viel Zeit hätte ich sonst im Netz verbracht? Was wäre der Nutzen gewesen? Ein Ticket nach Havanna habe ich auch so noch bekommen.
Die Französin schräg vor mir im Bus, die ihren Sitz sehr weit zurück gelehnt hat, schaut sich Videos an, wie sie mit Kubanern wilde Tänze hinlegt. Und andere Urlaubserinnerungen, die sie dann aber vor mir verbirgt. Ich lese ein Ebook von 1887 über den Besuch eines New Yorker Autors auf einer kubanischen Zuckerplantage mit Sklaven.
Der Bus macht von der Autobahn noch einen Schlenker zum Ökosee Las Terrazas. Der hätte auf meiner alternativen Route nach Vinales gelegen. Bekomme ich das auch noch zu sehen. Kurz darauf stoppt der Bus zweimal. Der Fahrer schaut besorgt nach dem linken Hinterreifen. Und fährt danach nur noch handgestoppte 35 Stundenkilometer. Bis uns ein Bus zur Übernahme entgegenkommt. Damit das Umladen einfacher ist, stehen die beiden Busse nebeneinander auf der Autobahn (Foto rechts). Der wenige Verkehr macht‘s möglich.
Es bleibt noch Zeit für eine Pizza und ein Bucanero-Bier in der Altstadt (Foto unten). Danach verfahre ich mich im Dschungel der hier und jetzt düsteren Straßenzüge. Erreiche schließlich noch einmal die Kathedrale und treffe pünktlich um halb neun den Mitarbeiter von Profil Cuba-Reisen zur Rückgabe des Rades. Das war super, dass ich die Tour mit dem roten Rad machen konnte. Gracias, Profil Cuba-Reisen.
Auch mein Faltrad steht noch bei meiner Ex-Vermieterin Thais. Der Karton (Foto unten) kippt ein paar Mal runter, ansonsten ist die Fahrt auf der gut beleuchteten Ausfallstraße zum Flughafen easy. In dessen Nähe hatte ich eine Privatunterkunft gebucht, weil Anna am Abend zurück in die Schweiz geflogen wäre. Die Adresse ist nicht ganz leicht in der Dunkelheit zu finden. Nette Nachbarn helfen schließlich.


Plakat 'Fidel entre nosotros', Havanna
Fidel entre nosotros

Bucanero-Bier in der Altstadt von Havanna
Das letzte Bucanero

Brompton-Faltrad mit Karton auf dem Gepäckträger, Havanna
Auf dem Weg Richtung Flughafen


Brompton-Karton am Flughafen Havanna: 16 Kilogramm Extrakontrolle
Montag, 22. Oktober 2018: Havanna/Kuba - Flug - Miami/USA - Flug - Piarco/Trinidad (4 km)

Aus dem dörflichen Vorort von Havanna bin ich schnell am Flughafen. Irritierend nur, dass der nationale Terminal wohl von früher noch die Inschrift „Internacional“ trägt. Muss ich noch ‘ne Ecke weiter. Auch das alles benannt nach dem Dichter Marti.
American Airlines soll mich via Miami nach Trinidad bringen. Ich bitte darum, den Faltrad-Karton (Foto links) nicht übers Gepäckband laufen zu lassen. Zumindest nimmt man ihn vorerst mal zur Seite. Bei der Pass- und Handgepäckkontrolle werde ich gezielt oder per Lospech einer besonders intensiven Kontrolle unterzogen. Sie nimmt mein gesamtes (Hand-)Gepäck auseinander. Am Gate höre ich über Lautsprecher so etwas ähnliches wie meinen Namen. Auch die Fluggesellschaft muss offenbar noch einmal anhand der Stempel auf meinem Ticket sicherstellen, dass die Extrakontrolle absolviert ist.
Der Flug nach Miami dauert keine Stunde. Leider gibt es nach wie vor keine Fähren. Die sind seit der Verbesserung der kubanisch-amerikanischen Beziehungen unter Obama angekündigt. Liegen aber auf Eis. In Miami bleiben mir die kompletten Einreiseformalitäten nicht erspart. Es gibt keinen direkten Weg zu den Connecting Flights. Ich muss komplett raus. So kann ich vor Ort die Möglichkeiten inspizieren, Anfang November mit TriRail und Metro die Tour hier fortzusetzen (Fotos unten)...


Fortsetzungen hier:

Teil 2: Trinidad & Tobago, Grenada, St. Vincent (22.-31.10.2018)
Insel-Hopping mit Caribbean Airlines vor der Küste Venezuelas

Teil 3: Florida & Bahamas (31.10.-4.11. / 18.-24.11.2018)
Das hundertste Radlland und der weite Weg nach Key West

Teil 4: Kreuzfahrt: Tampa - Karibik - Tampa (4.-18.11.2018)
Reggae, Rasta, Regenwald: mit fliegenden Fischen zu den Maya


Tri-Rail-Bahnhof am Flughafen Miami
Tri-Rail-Bahnhof am Flughafen Miami


Route Kuba: Varadero - Havanna - Vinales



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

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Route Karibik II: Havanna - Miami

Karte Chris on the Bike Tour 96: Havanna - Miami

Lila = Kuba; Rot = Florida & Bahamas; Orange = Trinidad & Nachbarinseln; Gelb = Kreuzfahrt


Etappen Havanna - Miami (15.10.-23.11.2018)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 15.10.2018 Havanna/Kuba Bus - Varadero - Marina Varadero Varadero 39
2. 16.10.2018 Varadero Matanzas Playa Jibacoa 93
3. 17.10.2018 Playa Jibacoa Casa Blanca - Fähre Havanna 60
4. 18.10.2018 Havanna Mariel La Boca 55
5. 19.10.2018 Mariel La Boca Bahía Honda 58
6. 20.10.2018 Bahía Honda La Palma Viñales 83
7. 21.10.2018 Viñales Bus Havanna 47
8. 22.10.2018 Havanna/Kuba Flug - Miami/USA - Flug Piarco/Trinidad 4
9. 23.10.2018 Piarco/Trinidad 7
10. 24.10.2018 Piarco/Trinidad Flug Calliste/Grenada 6
11. 25.10.2018 Calliste/Grenada St. George‘s - Concord Waterfall - St. George‘s Calliste/Grenada 54
12. 26.10.2018 Calliste/Grenada Flug - Piarco/Trinidad - Flug - Argyle/St. Vincent Cedars 9
13. 27.10.2018 Cedars Kingstown Cedars 54
14. 28.10.2018 Cedars Argyle/St. Vincent - Flug - Piarco/Trinidad - Flug Crown Point/Tobago 9
15. 29.10.2018 Crown Point/Tobago Plymouth - Scarborough Crown Point/Tobago 41
16. 30.10.2018 Crown Point/Tobago 13
17. 31.10.2018 Crown Point/Tobago Flug - Piarco/Trinidad - Flug - Fort Lauderdale - Zug Miami/USA 4
18. 1.11.2018 Miami Miami Beach Miami 68
19. 2.11.2018 Miami Fähre - Bimini/Bahamas - Fähre Miami 48
20. 3.11.2018 Miami Auto - Everglades: Shark Valley - Auto Tampa 34
21. 4.11.2018 Tampa/USA Start Kreuzfahrt 25
22. 5.11.2018 Seetag
23. 6.11.2018 George Town/Grand Cayman West Bay George Town/Grand Cayman 47
24. 7.11.2018 Falmouth/Jamaika Shuttle - Montego Bay - Shuttle Falmouth/Jamaika 1
25. 8.11.2018 Seetag
26. 9.11.2018 Santa Marta/Kolumbien Taganga - Santa Marta - Gaira Santa Marta/Kolumbien 27
27. 10.11.2018 Cartagena/Kolumbien Castillogrande Cartagena/Kolumbien 27
28. 11.11.2018 Colón/Panama 6
29. 12.11.2018 Puerto Limón/Costa Rica Cahuita Puerto Limón/Costa Rica 93
30. 13.11.2018 Seetag
31. 14.11.2018 Harvest Caye/Belize Fähre - Placencia - Maya Beach - Placencia - Fähre Harvest Caye/Belize 33
32. 15.11.2018 Santo Tomas d. C./Guatemala Las Escobas - Santo Tomas d. C. - Puerto Barrios Santo Tomas d. C./Guatemala 38
33. 16.11.2018 Costa Maya/Mexiko Taxi - Chacchoben - Mahahual Costa Maya/Mexiko 80
34. 17.11.2018 Seetag
35. 18.11.2018 Tampa/USA Auto - Palm Beach Lake Worth 16
36. 19.11.2018 Lake Worth Miami Beach 108
37. 20.11.2018 Miami Beach Miami Florida City 66
38. 21.11.2018 Florida City Bus - Key Largo Marathon 85
39. 22.11.2018 Marathon Key West 97
40. 23.11.2018 Key West Bus Miami/USA 25
Summe 1560

Rucksack am Lenker
Das ganze Gepäck am Lenker


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