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Tour 114: Mongolei: Ulaanbaatar - Charchorin (582 km) |
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Im September machen wir selten Urlaub. In diesem Jahr bot sich die Gelegenheit. In der Mongolei ist da die Reisesaison fast vorbei. Aber nur fast. Es kann durchaus ein bisschen frisch werden. Nachtfrost möglich. Der Gedanke kam, als mir meine Schwiegermutter das Buch von Birte Papenhausen gab: 'Salz im Tee: Alltag auf Mongolisch - Begegnungen mit Menschen und Gott' aus dem Jahr 2020. Die Theatertherapeutin und Theologin schreibt sehr authentisch von Höhen und Tiefen ihres mehrjährigen Aufenthaltes in verschiedenen Gegenden der Mongolei. Mein Interesse war geweckt. Die Suche nach einer organisierten Tour oder zumindest Mieträdern vor Ort verlief leider im mongolischen Sand. So sollte es also eine klassische Tour mit Kochgeschirr, Zelt und eigenen Rädern werden.
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Die Tour bei YouTube |
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Stressfreier
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Aufgrund der Turbulenzen an den Flughäfen im wiederauflebenden Fluggeschäft nach Nachlassen der Corona-Infektionen sind drei Stunden Erscheinen vor Abflug das neue zwei Stunden. So gesehen sind wir trotz bester Vorbereitung so früh wie selten mit dem Check-In bei Mongolian Airlines (MIAT) fertig. An Terminal 2 kommen wir schnell zu unserem Abfluggate D5. Die Passkontrolle ist automatisiert, die Handgepäck-Kontrolle am Gate D5-D8 völlig leer. Unser Gate ist noch von einem Pegasus-Flug nach Istanbul belagert. Dann haben wir schöne Plätze mit Blick aufs Rollfeld. Vietnam Airlines steht da zum Beispiel rum. |
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Chinggis Khaan International
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An der ersten Kreuzung mit festen Gebäuden im Umfeld steht eine Polizeistation. Wir fragen, ob wir uns an der Picnic-Area der Beamten niederlassen können. Das Klohäuschen benutzen wir gleich mit. Die karge Flora schafft wenig Sichtschutz an der Straße. Mit der neuen XXL-Gaskartusche produziert Miri das ein oder andere leckere Heißgetränk. In der Sonne ist es angenehm warm. Laut Wetterbericht der vorerst letzte Spätsommertag. Heute Nacht wird mit der Regenfront ein Temperatursturz von rund zehn Grad erwartet. |
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Tempel
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Kontrastprogramm auf dem großen, ganz legalen 'Schwarzmarkt'. Das riesige Areal bietet ziemlich viel Konsumangebote an überdachten Ständen und unter Planen. Wir lassen uns treiben. Auch Reit- und Jurtenzubehör ist zu haben, Instrumente werden uns vorgespielt, und in der äußersten Ecke gibt es Fahrräder. Die besten kosten knapp 200 Euro. Nirgendwo ein Gepäckträger zu sehen. Wäre nichts für uns gewesen.
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Ein Traum von Mongolei
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Die Straße bleibt aber nicht unten am Ufer. Nach einem ersten kleinen Pass geht die für mongolische Verhältnisse intensive Besiedlung weiter. Sogar kleine Gemüsefelder und Gewächshäuser bekommen wir zu sehen. |
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Wunderbarer Mongolei-Morgen und die letzten Nudeln
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Die Pfade durch die Wiesen sind nun unterschiedlich breit. Wir müssen sehen, dass wir die Richtung zur andern Talseite halten. Überall Viehherden und Jurten, denen wir aber eigenartiger Weise kaum nahekommen. |
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Gute Reise
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Ich schmiere einige kleine runde Pumpernickelscheiben mit Butter aus der Bordverpflegung im Flugzeug. Unsere Lebensmittelvorräte reichen absehbar nicht, das Wasser auch nicht. Obwohl wir inzwischen sparsamst mit allen umgehen.
Hinter der nächsten Passhöhe erfreut uns eine lange Abfahrt auf passabler Piste. Drei SUVs begegnen uns. In einem sprechen wir mit drei militaristisch gekleideten Russen aus Moskau und Sotchi. Einer hat eine Kamera mit Riesenobjektiv dabei. Schastlivogo puti! Gute Reise! |
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Viel Sand, wenig Autos
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Die rund 50 Gebäude des Ortes sind großzügig in der Fläche verteilt, viele sind von einem Bretterzaun umgeben. Eine Hauptstraße ist nicht zu erkennen. Ein Motorradfahrer führt uns zu einem Lebensmittelladen. Wir haben schon wieder Shoppingbedarf. Viele deutsche Waren sind im Angebot. Die Nuss-Nougat-Creme ist seit einem Jahr abgelaufen. |
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Der Despot von der Bauruine
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An den Zufahrten der Fernstraße rein nach Erdenesant haben sich Tankstellen, Läden, Restaurants und sogar ein (nicht sehr einladend aussehendes) Hotel angesiedelt. Auf der zweispurigen Strecke herrscht viel Verkehr. Schlimmer für uns: uns fegt ein grimmiger Westwind entgegen. Obwohl wir endlich wieder auf Asphalt sind, kommen wir nur im Schneckentempo voran. |
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Vom Nachbartisch spricht uns Cedric an. Der Franzose ist mit der Agrar-NGO Agronomes & Vétérinaires Sans Frontières unterwegs und hat lange hier gearbeitet. Bis Mitte Oktober hätten sie damals Radtouren im Land gemacht. Dann seien die Flussdurchquerungen so kalt geworden, dass man nach der ersten nie mehr warm geworden sei. Zuguterletzt ist er dann mit dem Rad von Ulaanbaatar in seine derzeitige Heimat Tbilissi gefahren.
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Türkise Kloster-Dame
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Wir kämpfen uns bis zum Gebirge Khugnu Tarna im Khogno Khan National Park. Die gelbe, auf Googlemaps nicht richtig platzierte Route am Fuß der Berge ist besser als die Sandpisten. Ein grandioses Felspanorama begleitet nun die Strecke. Dann führt eine Stichstraße hinein in die Berge. Am Talende verteilen sich die verstreuten Gebäude des buddhistischen Klosters Övgön Khiid malerisch am Hang. Der zentrale Tempel ist geöffnet. Eine türkis gekleidete Dame entzündet für uns eine Art Weihrauch. Sie scheint die ganze Anlage allein zu betreuen. Sehr schön sind zwei ältere, kleinere Tempel. Miri dreht mal wieder Gebetsmühlen. |
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Gegenwindlärm
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Schließlich noch einmal frontal gegen den Wind auf den letzten zwölf Kilometern nach Charchorin. Die weitläufige Stadt, die ein beliebtes Touristenziel ist, ist bei booking.com bisher nur mit Gaya's Guesthouse vertreten. Dank Googlemaps finden wir es etwas abseits der Straße. Gayas Mutter spricht kein Englisch, reicht mir das Telefon, um mit ihrer Tochter zu sprechen. Wir haben die Wahl in der Jurte oder in einem einfachen Zimmer zu übernachten. Zum gleichen Preis. Die Treppen zum ersten Stock zur Zimmerbesichtigung sind völlig ungewohnt. |
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Alte Hauptstadt und altes Kloster
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Im Ort ist Sonntagsstimmung. Wenig Verkehr, die meisten Läden sind geschlossen. Das King Restaurant, die beste Adresse, ist okkupiert durch ein sehenswertes Seniorentreffen in Festtagskleidung. Gayas Mutter ist dort und wird erst um ein Uhr nachts zurückkehren. Ein paar Meter weiter finden wir ein anderes mongolisches Restaurant. Dort schmeckt auch die (ungarische - mit "deutscher Produktionstechnologie" hergestellte) Xixo Cola ok. |
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Überfüllte Hostels
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Der Dragon Bus Stop liegt am westlichen Stadtrand von Ulaanbaatar, obwohl die Stadt längst weiter über ihn hinausgewachsen ist. Auch bei der Gepäckrückgabe hat der Busfahrer seine eigenen Vorstellungen. Taschen und Räder aus dem Innenraum dürfen erst später raus. Das dauert. Beim Installieren meines Fahrradkorbs fehlt eine Schraube. Auf Nachfrage rückt sie der Busfahrer heraus, der immer noch mit der Gepäckverteilung beschäftigt ist. |
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Zwischen den Welten
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Mittagessen in einem Restaurant der Kette (Modern) Nomads. Auch hier trinken wir Salz im Tee. |
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Wrapping-Service
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Neun lange Stunden dauert der Direktflug von Ulaanbaatar nach Frankfurt. Wir kommen gut nach Hause. Die Räder auch. Letztlich hat alles wunderbar geklappt. Wir hatten keinen einzigen Plattfuß auf all den Pisten und Wüstenstrecken in der Steppe. Hatten bestes Wetter. Und sind bereichert durch die Weite, die verschiedenen Landschaften, die Einsamkeit der Strecken jenseits des Asphalts, die Ferne des Internets, die Herden, die ohne Zaun und Hirte so natürlich dahintraben. Wir haben ein Gefühl für ein Land entwickelt, das man durch noch so viele Worte und Bilder nicht wiedergeben kann. |
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Route Mongolei: Ulaanbaatar - Charchorin |
Blaue Linie = Touren-Route; Grüne Markierung = Start und Ziel der Etappen |
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Etappen Mongolei: Ulaanbaatar - Charchorin (15.-27.9.2022) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
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1. | 15.9.2022 | Ulaanbaatar-Airport | Zuunmod Road | Ulaanbaatar | 56 |
2. | 16.9.2022 | Ulaanbaatar | 19 | ||
3. | 17.9.2022 | Ulaanbaatar | Altanbulag | 47°42'01.2"N 106°17'40.7"E | 64 |
4. | 18.9.2022 | 47°42'01.2"N 106°17'40.7"E | Ungut-Turk-Grab | 47°26'41.2"N 105°44'28.9"E | 62 |
5. | 19.9.2022 | 47°26'41.2"N 105°44'28.9"E | Laden (47°19'14.7"N 105°17'57.2"E) | 47°19'45.7"N 105°13'02.2"E | 64 |
6. | 20.9.2022 | 47°19'45.7"N 105°13'02.2"E | Undurshireet | 47°21'07.8"N 104°50'28.4"E | 45 |
7. | 21.9.2022 | 47°21'07.8"N 104°50'28.4"E | Erdenesant | 47°21'50.0"N 104°03'57.4"E | 65 |
8. | 22.9.2022 | 47°21'50.0"N 104°03'57.4"E | Ulaanshiveet - Khaan Urtuu | Elsen Tasarchai | 31 |
9. | 23.9.2022 | Elsen Tasarchai | Khugnu Tarna - Khaan Urtuu | Elsen Tasarchai | 40 |
10. | 24.9.2022 | Elsen Tasarchai | Pass (1579 m) | Charchorin | 81 |
11. | 25.9.2022 | Charchorin | 20 | ||
12. | 26.9.2022 | Charchorin | Bus | Ulaanbaatar | 12 |
13. | 27.9.2022 | Ulaanbaatar | 23 | ||
Summe | 582 |
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Keine Anschluss-Touren |
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Nächste Tour: Alpe-Adria: Salzburg - Grado (421 km) Okt./Nov. 2022 Vorherige Tour: Alsenborn - Odenwald - Heidelberg (356 km) Juli 2022 |
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