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VG WORTTour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km)


Carib Radler und Chris on the Bike
Zwei Carib Radler

Teil 2: Trinidad & Tobago, Grenada, St. Vincent (22.-31.10.2018)
Insel-Hopping mit Caribbean Airlines vor der Küste Venezuelas

Um den Gefährdungen von Nicaragua, Honduras und Nicaragua zu entgehen, entscheide ich mich kurzfristig für die Inseln nordöstlich von Südamerika. Und gerate ein bisschen vom Regen in die Traufe.

Chef Créole Miami Airport: Shrimps & Plantains Gezielte Innenverriegelung
Montag, 22. Oktober 2018: Havanna/Kuba - Flug - Miami/USA - Flug - Piarco/Trinidad (4 km)

Als ich in den American-Airlines-Terminal D (Foto unten; so groß, dass er einen eigenen SkyTrain hat) von Miami wieder einchecke, denke ich nicht mehr an die beiden Limodosen, die ich noch in Havanna mit den allerletzten Devisen gekauft hatte. Gone. Sie hätten gut zu dem kreolischen Flughafen-Essen gepasst (Foto rechts).
Die beiden Wochen bis zur Ankunft von Miri wollte ich eigentlich durch El Salvador, Honduras und Nicaragua radeln. Wegen der Unruhen in Managua und der Kriminalität in den andern beiden Ländern, habe ich das aufgeschoben. Und kurzfristig Flüge nach Trinidad (& Tobago), Grenada und St. Vincent gebucht. Allesamt zwischen Barbados und Venezuela vor der Küste Südamerikas liegend.
Dreh- und Angelpunkt meiner Planungen ist der Flughafen Port of Spain, der allerdings von der gleichnamigen Hauptstadt rund 25 Kilometer entfernt beim Örtchen Piarco liegt. Vor allem um meinen Faltradkarton günstig deponieren zu können, habe ich in Flughafennähe ein Hotel mit Flughafenshuttle gebucht. Der ist auch dringend nötig: es regnet. Mein Karton würde sich auflösen. Hier und da gab es auf der Insel in den letzten Tagen Überschwemmungen, wie ich in den nächsten Tagen immer wieder in der Zeitung lesen kann.
Nach kurzer Wartezeit erscheint das Flugzeug-Hotel-Shuttle. Gezielte Innenverriegelung des Autos und der verschlossene Hoteleingang verstärken den Eindruck meiner Fluglektüre: auf Trinidad gibt es ein Kriminalitätsproblem. Meine Radlpläne muss ich wohl noch einmal überdenken.


American-Airlines-Flugzeuge am Flughafen von Miami
Flotte von American Airlines am Flughafen Miami

Inn Flight Suites (Trinidad): Waschbecken mit Holzintarsien
Waschbecken mit Intarsien


Faltrad-Flicken im Hotelzimmer in Trinidad Radeln rund um den Flughafen
Dienstag, 23. Oktober 2018: Piarco/Trinidad (7 km)

Die genauere Lagebeurteilung ergibt, dass mein Quartier am Flughafen so gut wie umzingelt ist von Gebieten, die man nach Meinung der deutschen Botschaft weder in der Nacht noch am Tag betreten oder befahren sollte. Ich verlängere daraufhin erstmal eine Nacht hier. Morgen fliege ich sowieso weiter nach Grenada. Die Dame an der Minirezeption lacht lauthals, als ich von der Idee einer Radtour in die Hauptstadt Port of Spain spreche. Ich lasse es langsam angehen. Die Woche Kuba war voller Action. Und hier habe ich erstmals richtig Wlan. Kann Filme und Fotos sichern.
Schließlich der Mini-Tages-Aktionsplan: erst ein kurzer Spaziergang zum gegenüberliegenden Einkaufszentrum mit Geldautomaten. Dann eine Miniradtour zum Flughafen. Ich packe das Rad aus dem Karton: Platten am Hinterreifen. Ich denke erst an einen beim Flug geplatzten Schlauch. Doch zum Glück ist es nur ein kleines Loch. Das auch im Mantel sein Pendant zu haben scheint. Mit meiner Minimalausrüstung Pumpe, Flickzeug und zwei Mantelhebern gelingt die Reparatur (Foto links).


Installation der Advents- und Weihnachtsdekoration Piarco Plaza Shopping Mall, Trinidad
Weihnachtsdeko ab Mitte Oktober


Indisches Mittagessen in der Piarco Plaza Shopping Mall Also los. Zu Fuß über die vierspurige Straße. Vorsicht: Linksverkehr. Trinidad war zuletzt vor der Unabhängigkeit britisch. Rund um das kleine Einkaufszentrum wird schon die Weihnachtsdekoration aufgehängt (Foto oben). Das Geldautomatenkabuff ist auf Kühlschranktemperatur eingependelt. Rund um das Gebäude und im Eingang des kleinen Möbelhauses sind Frauen in olivgrüner Uniform, die irgendwie Sicherheit vermitteln sollen. Es gibt auch zwei, drei kleine Cafés, Imbissbuden. Ich wähle eine indische (Foto rechts). Indischstämmige Einwohner stellen mit vierzig Prozent einen ähnlich hohen Anteil wie Afrikanischstämmige. Ich komme heil zurück ins Hotelzimmer. Auch die Luft im Hinterrad hält.
Wieder los. Ich wähle eher Nebenstraßen (Foto unten). Muss mich an den Linksverkehr gewöhnen. Am Flughafen, der jetzt bei Tageslicht viel übersichtlicher wirkt als gestern in der Nacht, checke ich noch, wie ich meinen zweiten Trinidad-Aufenthalt weitgehend nach Tobago verschieben kann. Postkarten gibt’s auch und die Tageszeitungen machen mit den Überschwemmungen der letzten Tage auf. Letzte Einkäufe an einer Tankstelle. Ganz ungewohnt nach einer Woche Kuba, was man alles so kaufen kann. Den Sicherheitsbereich der Kassiererinnen mit hermetisch abgeschlossener Glaswand kennt man im Grunde auch von deutschen Tankstellen. Wenn auch dort eher nachts. Am Ende bin ich tatsächlich sieben Kilometer auf Trinidad geradelt.


Mission Road, Piarco, Trinidad
Zwischen zwei Schauern


Doppelflicken am Faltrad-Schlauch „You will see.“
Mittwoch, 24. Oktober 2018: Piarco/Trinidad - Flug - Calliste/Grenada (6 km)

Ich will kurz zur Post in der Nähe des Flughafens radeln, um ein paar Postkarten aufzugeben. Nach ein paar Metern wieder Platten hinten. Jetzt muss es schnell gehen. Um 10 Uhr ist Check-Out im Hotel, und sie haben schon mehrfach klar gemacht, dass sie da keinen Spaß verstehen.
Das Loch ist in der Nähe des ersten. Es sieht so aus, als sei da was eingeklemmt. Ich flicke. Montiere. Es ist wieder besonders schwer, den kleinen 16-Zoll-Mantel über Schlauch und Felge zu ziehen. Mit meinen beiden Hebern. Und prompt ist die Luft wieder draußen. Jetzt wird’s richtig knapp. Aber von mal zu mal werde ich schneller. Noch ein Flicken neben dem andern Flicken (Foto links). Punkt 10 Uhr kann ich das Rad im Karton mit meinem Rucksack samt Pass an der kleinen Rezeption abstellen.
Um von der Hektik runterzukommen, rette ich mich erstmal gegenüber ins indische Restaurant von gestern. Schließlich gehe ich zu Fuß zur Post und zum Flughafen. Von dort fährt ein Vorortbus in die Hauptstadt Port of Spain. Es gibt aber keine Tickets beim Fahrer. Eine Frau im Bus verkauft mir ihres.
Die ganzen 25 Kilometer zum Hafen sind eine einzige Stadt. Offiziell sind das alles eigenständige Orte. Der Stadtkern ist enttäuschend, wie bisher alles hier. Trostlos. Nichts sehenswert. Die futuristische Akademie der Künste (Foto unten) wirkt wie ein Fremdkörper. Aus Verzweiflung gehe ich daneben ins Nationalmuseum. Altmodische, kleine Sammlung. Am Hafen (Foto unten) halte ich noch Ausschau nach Fährmöglichkeiten Richtung Tobago. Auch dort lese ich von tödlichen Raubüberfällen in der Zeitung. Bin unentschlossen, was ich mit den drei Tagen machen soll, wenn ich von den Nachbarinseln zurückkomme.


National Academy for the Performing Arts, Port of Spain, Trinidad
National Academy for the Performing Arts

Carib Radler: 'Rad'-ically Refresing: Reach for a RAdler. Flip. Open. Sip.
Werbung für Trinidad-Bier Carib Radler

Port of Spain: Passagier-Hafen
Passagier-Hafen in Port of Spain


Brompton-Faltrad mit Karton auf Gepäckträger Auf nach Grenada (Foto rechts: Start am Hotel). Kurzer Flug, kleines Flugzeug. Propellermaschine. Einer der Passagiere ist Deutscher. Ein Segler zurück auf dem Weg zu seinem Boot. Er schwärmt von Grenada und St. Vincent. Hätte ich wohl dort mehr Zeit einplanen sollen.
„Which side are you driving on?“ Frage ich. Ein Taxifahrer antwortet: „You will see.“ Welcome to Grenada. Es ist 21 Uhr. Dunkel. Ich habe ein Quartier in gut tausend Meter Entfernung vom Flughafen gebucht: weil ich spät ankomme und früh abfliege. Und mit meinem Fahrradkarton nicht so weit komme. „You not gonna cycle in the dark?!“ Doch, das habe ich vor. Grenada kommt bei den Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes im Vergleich zu seinen Nachbarinseln noch am besten weg.
Ich verfahre mich drei mal. Die Wegbeschreibung meiner Gastgeber ist nicht für die Dunkelheit gemacht. Und wie weit sind 400 Yards? Da, wo der Hund so gebellt hat, bin ich richtig. Ein junger Mann zeigt mir meine komplette Wohnung im Untergeschoss. Versehentlich wird die Alarmanlage ausgelöst. Sleep well.


Der Grenada-Tag der Tour bei YouTube


Videos und Fotos des Grenada-Tags der Tour zu Musik in drei Minuten.
(Evtl. nur) hier direkt bei YouTube zu sehen.


Schwimmer im Meer am Laluna Beach, Calliste, Grenada
Am Laluna Beach, Grenada

Handwäsche in chicem Waschbecken, Calliste, Grenada
Wäsche in chicem Waschbecken

Mädchen am Grand Anse Beach, Grenada
Am Grand Anse Beach, Grenada


Faltrad am Grand Anse Beach Traumhafte Brompton-Premiere
Donnerstag, 25. Oktober 2018: Grenada: Calliste - St. George‘s - Concord Waterfall - St. George‘s - Calliste (54 km)

Ganz früh gehe ich zum nahe gelegenen Strand. Eine kleine, romantische Bucht. Ein Fotograf macht mit einem Paar Hochzeitsbilder. Und vorher noch ein paar Schnappschüsse von mir (Foto oben). Schwimmen hier ist ein Traum.

Ich starte zur ersten richtigen Etappe mit dem Faltrad. Miri war die Pionierin bei uns. Sie hat schon vor Jahren eins für Fahrten mit dem ICE angeschafft. Zu dem Dahon gesellte sich ein Brompton. Vor drei Jahren hatte ich für die Reise zum Persischen Golf schon einmal intensiv recherchiert, ob das auch für eine Tour geeignet wäre. Problem damals: das begrenzte Gepäck. An Zelt und Schlafsack ist nicht zu denken. Doch mit Minigepäck in der Karibik könnte es was werden.
Ich habe ein zweites Brompton gekauft. Gebraucht. Der Vorteil: das Brompton ist zusammengeklappt kleiner als das Standard-Maximalmaß für Fluggepäck. So kann ich es im Original-Lieferkarton des lokalen Brompton-Dealers (Dank an die Mainzer Radgeber!) als Koffer aufgeben. Muss nur sehen, dass ich den Karton irgendwo unterbringe. Eine Probefahrt zu Hause zeigte: mit Expander (Foto oben rechts) lässt sich der Karton auf dem Gepäckträger ein paar Kilometer transportieren. Außerdem mussten Klapppedale her, einheitliche Schläuche mit Autoventil, verlängerte Sattelstangen, ein Aufhänger für Miris Bromptontasche (Danke, Anatoli Asenov!), weiche Überzüge für die Griffe. Viele Wochen standen die beiden Bromptons halbfertig im Flur. Jetzt beginnt der Härtetest in der Realität.

Der Plan: an der Westküste von Grenada durch die Hauptstadt St. George‘s und weiter im Norden kurz landeinwärts zu den Concord-Wasserfällen. Und die gleiche Strecke zurück. Gut 50 Kilometer, allerdings mit tausend Höhenmetern.
Beim ersten Fotostopp fragt mich eine Frau, ob ich ihr Geld geben kann zum Essenskauf. Im Vorbeifahren meinen mehrfach Männer, sie hätten gern mein Fahrrad. Als ich Bananen esse, meint eine junge Frau aus einem guten Auto heraus, sie hätte gern eine. Nun gut.
Erster Zwischenstopp an der großen Bucht, Grand Anse. Die drei-Kilometer-Badebucht par excellence (Fotos oben und links). Schon am frühen Morgen einige Familien am Strand.
Die 30.000-Einwohner-Hauptstadt St. George‘s macht einen dörflichen Eindruck. Ein schmaler Tunnel führt von der einen zur anderen Stadthälfte. Danach erklimmt die Küstenstraße die ein oder andere Anhöhe. Die Buchten und Berge sind sehr schön (Fotos unten). Es ist traumhaft. Die Botanik. Noch traumhafter, als es an einem Bach entlang zu den Concord-Wasserfällen geht. Die Straße ist so schmal, dass mich Autos oft nur überholen können, wenn ich anhalte. Und es ist heiß. Ich muss schieben. Und pausieren. Habe kaum was zu trinken und nichts zu essen dabei. Am Straßenrand liegen überreife Mangos, gerade vom Baum gefallen. Ich stecke drei ein.


St. George's, Grenada
Hauptstadt St. George's

Karibische Traumbucht nördlich von St. George's, Grenada
Karibische Traumbucht

On the way to Concord Waterfall, Grenada
Auf dem Weg zum Concord-Wasserfall

Mega-reife Mango, Grenada
Megareife Mango

Concord Waterfall, Grenada
Concord-Wasserfall

Black & White, Girl & Boy, Concord Waterfall, Grenada
Black & White, Girl & Boy

Black Selfie, Concord Waterfall, Grenada
Black Selfie


Faltrad-Reparatur mit Gruppe: Maggi-Busstop in St. George's, GrenadaReichlich belohnt der Wasserfall. Im Becken kann man schwimmen. Was nur ein paar Weiße tun. Auch ich. Ein junges Paar springt sogar aus ein paar Metern Höhe ins Wasser. Zur Bewunderung der anderen. Viele beschäftigen sich aufwändig mit den optimalen Selfies. Sehr nette Atmosphäre hier. Die ich noch von oben genieße: mit den leckersten Mangos ever - aufgelesen am Straßenrand (Fotos oben).
Die Abfahrt wird nicht das erwartete Vergnügen. Die Felgen der kleinen 16-Zoll-Räder werden durch das Bremsen extrem schnell heiß. Muss ich auch bergab weite Strecken schieben.
Eine Gruppe Jugendlicher überholt mich. Auf Rädern, die aussehen wie mein Faltrad. Für die meisten aber viel zu klein sind. Immer wieder überholen wir uns gegenseitig. In St. George’s freuen sie sich besonders, mich noch einmal eingeholt zu haben.
Am Ortsausgang nach über 40 Tageskilometern schlingert wieder der Hinterreifen. Platten. Schon wieder. Im Schatten einer von Maggi gesponserten Bushaltestelle fange ich mit der Reparatur an. Ein Loch, aber daneben sind zwei weitere potenzielle Bruchstellen auszumachen. Ich nehme meinen einzigen breiten Flicken. Um alles abzudecken. Beim Montieren des Mantels entsteht das nächste Loch. Jetzt ist es eindeutig: die Reifenheber können beim letzten Übersetzen des Mantels schwere Schäden am Schlauch auslösen.
In diesem Moment kommt überraschend die Gruppe Jugendlicher vorbeigeradelt. Sie halten sofort an. Wollen helfen (Foto rechts). So geht es noch schneller. Vor allem können wir gemeinsam mit unseren Händen den Mantel auf die Felge bringen. Danke, Grenada! Danke, Miri! Die Brompton-Premiere ist geglückt. Ich schwimme bis zum Sonnenuntergang in der kleinen Bucht am Laluna Beach (Foto unten). Ein wunderbarer Tag.


Sonnenuntergang am Laluna Beach in Calliste, Grenada
Sonnenuntergang am Laluna Beach


Mini-Gepäck: Quechua-Rucksack Arpenaz 20L, Wasserflasche, Limar-Fahrradhelm Großfamilienquartier
Freitag, 26. Oktober 2018: Calliste/Grenada - Flug - Piarco/Trinidad - Flug - Argyle/St. Vincent - Cedars (9 km)

Für den Kilometer bis zum Flughafen nehme ich den Karton in die Hand. Das Faltrad ist damit nicht mehr so gut zu steuern, aber den Expander durch den Karton zu ziehen, ist immer aufwändig und beschädigt meist die Löcher im Karton. Schon um sieben bin ich an dem kleinen Flughafen. Verspätung. Warten. Irgendwoher kommt Wlan. Ich versuche zu telefonieren. Sonst ist es immer in Europa zu spät. Jetzt erreiche ich keinen. Mit über zwei Stunden Verspätung hebt das Propellerflugzeug (Foto unten) gegen Mittag ab.
In Piarco/Trinidad werden Passagiere mit Connecting Flights - anders als zuletzt in Madrid - erneut durch die Handgepäckkontrolle gejagt. Das Handgepäck ist neben dem Fahrrad im Karton mein ganzes Gepäck. Ich bin mal wieder so happy, dass ich mit dem wenigen Gepäck bisher so gut ausgekommen bin. Und mache mal ein Foto (links).


Caribbean Airlines ATR-72 am Maurice Bishop International Airport, Grenada
Caribbean Airlines ATR-72 am Maurice Bishop International Airport, Grenada

Luftbild Privat-Insel Mustique, St. Vincent and the Grenadines
Privat-Insel Mustique, St. Vincent and the Grenadines


Air BnB: Cedars, St. VincentDer zweite Flug (Foto oben) heute, von Piarco/Trinidad nach Argyle/St. Vincent ist pünktlich. Erst ein Jahr alt ist der neue Flughafen Argyle. Ich wollte auch hier möglichst nah am Flughafen übernachten. Hätte mich bei der Buchung beinahe am alten Flughafen orientiert. Jetzt sind es sechs bis sieben Kilometer, die ich zur Not mit Karton auf dem Gepäckträger zurücklegen muss.
Die Vermieterin hat trotz Nachfragen weder eine genaue Adresse noch eine Wegbeschreibung gemailt. Nur eine Telefonnummer. Ich bitte die Dame an der TouriInfo im Flughafen dort anzurufen. Während ich noch mit dem Auspacken meines Fahrrads beschäftigt bin, kommt ein Rückruf. Auch die telefonische Wegbeschreibung ist nicht perfekt. Der Schlüssel soll der Familienname sein. Vor allem sind die wenigen Kilometer mit neun Anhöhen gespickt. Da ich keine Möglichkeit gefunden habe, den Karton am Airport zu lassen, bretter ich nun bergab und schiebe bergauf.
Tatsächlich werde ich dank des Familiennamens im kleinen Ort Cedars direkt zu meinem Quartier (Fotos rechts und unten) gelotst. Eine Mutter in meinem Alter lebt hier mit Kindern verschiedener Väter und einer Enkelin. Die anderen Geschwister leben in Kanada, Trinidad etc. Die (Groß-)Mutter hat für mich ihr Bett geräumt. Sie wollen Hausausbaukosten wieder reinholen. Hatten aber schon Couchsurfer zu Gast. Mein Zimmer ist nur durch einen Vorhang von der Küche getrennt.
Alles auf engstem Raum, aber sehr nett. Ich gehe noch Schwimmen. Sie bedauern, direkt am Meer zu wohnen ohne Schwimmen gelernt zu haben. Ein Nachbarsjunge zeigt mir den Weg runter zur Bucht. Und geht selbst noch viel vorsichtiger als ich ins recht rauhe Wasser. Dann taucht die (Groß-)Mutter auf mit der Begründung, hier würden schon mal schnell Leute überfallen. Auch in ihrem Zimmer sorgt sie sich um die Sicherheit meines Gepäcks. Die Töchter sind da sehr viel relaxter.


Welcome to Cedars - bei Biabou, St. Vincent
Welcome to Cedars


Die Tage auf St. Vincent bei YouTube


Videos und Fotos von St. Vincent zu Musik in vier Minuten.
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Bucht bei Biabou mit anglikanischer Kirche St. Matthew's, St. Vincent Unabhängigkeitsparade mit Schülerinnen
Samstag, 27. Oktober 2018: St. Vincent: Cedars - Kingstown - Cedars (54 km)

In der Hauptstadt Kingstown werden 39 Jahre Unabhängigkeit von St. Vincent und den Grenadinen gefeiert. Die (Groß-)Mutter wollte mich im Linientaxi zur Militärparade um acht Uhr mitnehmen. Aber es gehe ihr nicht so gut. Radle ich eben (Foto unten). Verkehr ist kaum. Ich radle um die Südspitze der Insel. Die Hügel gehen auch jenseits vom Flughafen munter weiter. In der Ferne sind einige der Grenadinen-Inseln zu sehen, die zum Staat St. Vincent gehören.
Punkt zehn Uhr radle ich in die kleine Hauptstadt Kingstown. Ich folge ferner Blasmusik und erwische noch das Ende des Umzugs: Schulklassen in Uniform (Foto unten).
Ich lasse mich erst in der anglikanischen Kathedrale und dann in dem dazugehörigen Kirchenverwaltungsensemble nieder. Jemand warnt mich, bloß nicht einzuschlafen. Lieblingssatz des Tages: I love your bike. Gefolgt von: Give it to me!


St. Vincent, Verkehrsspiegel an Kurve mit Radler
Kurvenspiegel

Schülerinnen bei Parade am Nationalfeiertag, St. Vincent
Parade am Unabhängigkeitsfeiertag

Zentrale der Anglican Church in Kingstown, St. Vincent
Gebäude der Anglikaner in der Hauptstadt Kingstown

Obststand in Kingstown, St. Vincent
Obststand


Segelyachten am Windward Highway, St. Vincent Der Rückweg ist auch heute, wie vorgestern auf Grenada, identisch mit dem Hinweg. Aber eben auch wunderschön. Die ständigen Anhöhen verschaffen einem beste Blicke auf Berge und Buchten (Foto rechts). Immerhin radle ich auf einer Vulkaninsel. Das Umfeld der Inselhauptstraße ist stark besiedelt. Trotzdem ist es sehr grün. Palmen, Bananen, Bambus (Foto unten).
Der Verkehr hat stark zugenommen. Vor einer Tankstelle zeigen Biker einige Kunststücke unter Polizeibegleitung. Natürlich zu der allgegenwärtigen, beschwingenden Karibik-Musik.
Dann bin ich wieder mitten in den Träumen der jungen Mädchen und Frauen meiner Familienunterkunft von einem Leben in Großbritannien, Kanada und dem Rest der Welt. Lerne noch den Goldapfel kennen, den man mit Salz und Pfeffer isst. Mango werde ich weiterhin vorziehen.


Palmen und Meer, St. Vincent
Palmen und Meer


In Cedars, St. Vincent Sunday School und Standby-Ticket
Sonntag, 28. Oktober 2018: Cedars - Argyle/St. Vincent - Flug - Piarco/Trinidad - Flug - Crown Point/Tobago (9 km)

Da ich nur durch einen Vorhang von der Küche getrennt schlafe, bekomme ich viel mit vom nächtlichen Leben dort von Mensch und Tier. Eine Riesenkakerlake trottet über mein Bett und mich, was ihr letztlich nicht besonders gut bekommt.
Zum Sonntagsgottesdienst gehe ich der Einfachheit halber zur wenige Meter entfernten Apostolic Faith Church. Zur Sunday School um zehn erscheinen drei Frauen und drei Kinder. Während die Kinder Gebete lernen, diskutieren zwei sonntäglich gekleidete Damen mit schwarzem Hut über ein Kapitel aus der Apostelgeschichte, in dem es um die Beschneidung geht. Zum Gottesdienst um elf verdoppelt sich die Zahl der Teilnehmer knapp. Vor allem ein älterer Mann mit E-Gitarre gibt dem Gesang eine gewisse Stabilität. Bevor eine endlose Predigt beginnt. Die ich irgendwann verlassen muss, um zum Flughafen zu radeln (Foto unten).
Die Verabschiedung von meiner Gastfamilie ist herzlich. Besonders ins Herz geschlossen habe ich den vierjährigen Wirbelwind Sanayé (Foto links). Ich habe viel erfahren von ihren Lebensbedingungen. Und dem Aufwachsen abseits der Väter. Ob sie sich zusätzlich zu dem engen Zusammenleben mit Airbnb noch einen Gefallen tun, muss sich zeigen.
Der Hinterreifen hält leider nur die Hälfte der acht Kilometer zum Flughafen. "You are flat man." Yeah. Hab ich auch schon gemerkt. Und schiebe über die letzten Hügel durch die Mittagshitze. Etwas entnervt komme ich am Flughafen an. Was nicht besser wird, als sie beim Check-In einige Extras verlangen, die mir bisher bei den Flügen mit Caribbean Airlines erspart blieben. Wie den lückenlosen Nachweis meiner Weiterreisen bis Deutschland. In den letzten Minuten am Gate verfolge ich dank Wlan per Tagesschau die Landtagswahl in Hessen.


Radler mit Bromtpon und Karton in Cedars, St. Vincent
Start Richtung Flughafen in Cedars


Eingerissener Griff am Brompton-Karton Die Höhen des Vulkans Soufrière liegen in den Wolken. Aber die legendären Tobago Cays, die kleinen Karibik-Trauminseln, die nur aus Sand und ein paar Palmen bestehen, kann ich gut erkennen. Samt der Grenadinen-Inseln drumherum (Fotos unten).
Beim Anflug auf Trinidad bin ich nach wie vor unentschlossen, was ich die nächsten drei Tage tun soll. Auf Trinidad täte es vielleicht ein Mietwagen, um der Kriminalität rund um den Flughafen auszuweichen. Tobago ist die Alternative. Die Fähren fahren ungünstig. Die Flüge sind verlockend günstig. Zwanzig Euro für zwanzig Minuten Flug. Take that.
Ich bekomme ein Standby-Ticket. Schon beim nächsten, der ständig hin und her fliegenden Flieger komme ich zum Zug. Auf der Bordkarte ist mein Vorname Frankfurt. Wie schon mehrfach auf der Tour, hat sich die Ticketverkäuferin nicht am Pass, sondern am US-Visum im Pass orientiert. Und da das zuoberst den Ausstellungsort Frankfurt führt, heiße ich plötzlich so. Ist schnell geändert, obwohl die offizielle Boardingtime längst begonnen hat.
So starte ich keine zwei Stunden nach der Landung schon wieder. Über Flughafen-Wlan habe ich noch schnell eine Unterkunft in Flughafennähe auf Tobago gebucht. Ich schwanke, ob ich die tausend Meter zum Hostel den platten Reifen schieben soll. Die Sicherheitsangaben der deutschen Botschaft sind sehr viel besser. In der Zeitung hatte ich Anfang der Woche vom achten Mord des Jahres auf der kleinen Insel gelesen: klassischer Raubmord für umgerechnet 150 Euro Beute. Ich schiebe. Was etwas schwieriger geworden ist, da der Kartongriff an einer Seite ausgerissen ist (Foto rechts). Kurz vor dem Ziel bietet eine vorbeifahrende weiße Fahrerin mir einen Lift an. Aber ich bin ja schon fast da.


Flugzeug-Propeller über der Ostküste von St. Vincent
Ostküste von St. Vincent

Insel Mayreau mit den Tobago Cays, St. Vincent and the Grenadines
Insel Mayreau mit den Tobago Cays,
St. Vincent and the Grenadines


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Badende an der Pigeon Point Rd, Crown Point, Tobago Weltweit Radler
Montag, 29. Oktober 2018: Tobago: Crown Point - Plymouth - Scarborough - Crown Point (41 km)

Ein paar Meter vom Hostel beginnt der Strand. Irgendwo soll ein offizieller Badestrand mit Eintritt kommen. Ich geh einfach da ins Meer, wo ein Paar mit ihrem Auto steht und eine Hängematte in die Bäume gehängt hat (Foto links). Die beiden sind für einen Tag mit der Fähre gekommen. Nebenan verkaufen ein paar Fischer ihren Fang. Auf dem Rückweg hat sich schon ein Kokosnuss-Souvenir-Händler am Strand breit gemacht (Foto unten).
Dann widme ich mich mal wieder dem Hinterrad. Das Routineflicken geht immer schneller. Aber nimmt kein Ende. Erstmals schaffe ich es, den Mantel nur mit der Hand wieder aufzuziehen. Um den Schlauch nicht zu beschädigen.
Hier im flachen Südwesten der Insel Tobago bietet sich eine Rundtour an. Nur von Plymouth auf der Nordseite zur Hauptstadt Scarborough auf der Südseite gibt es ein paar Höhenmeter zu überwinden. Es geht durch friedlich scheinende kleine Ortschaften. Vor einer davon warnt die deutsche Botschaft. Hier und da kleine Hotelanlagen.


Kokosnuss-Souvenirs an der Pigeon Point Rd, Crown Point, Tobago
Kokosnuss-Souvenirs


Traumstrand bei Buccoo, TobagoDie Hauptstadt Scarborough ist sehr überschaubar. Vor allem nicht schön. Ganz wenige ältere Gebäude. Geht’s an der Südküste wieder zurück. Ich kann endlich ein Caribe Radler trinken. Die Werbung verfolgt mich schon über drei Inseln. Heute morgen habe ich ein Foto vor einem Plakat machen können (Foto ganz oben). Es schmeckt gut. Aber was verbindet ein Karibe mit dem Begriff "Radler"? Von Deutschland und Österreich ausgehend, hat sich der Begriff in hundert Jahren weltweit verbreitet.
Dann komme ich noch an einem offiziellen Badestrand (Foto unten) mit Lifeguards vorbei. Praktisch keine westlichen Touristen zu sehen. Die Touristenzahl hat sich halbiert. Wohl wegen der Kriminalität. Die Hauptsaison beginnt aber erst noch. Das Wasser ist wie stets in der Karibik ein Traum. Man kann ewig vor sich hinplanschen.
Auch in dem trotz guter Booking.com-Bewertung heruntergekommenen Hostel bin ich der einzige Gast. Als ich dort dem Hinterreifen noch ein bisschen mehr Luft geben möchte, macht der wieder die Grätsche. Vorher habe ich gesehen, dass der Mantel an der Seite Löcher hat. Hoffentlich bekomme ich morgen einen neuen Mantel in einem der beiden Fahrradläden, die ich entdeckt habe.


Palmen an der Hampden Road bei den Tobago Plantations
Palmen an der Hampden Road

Badende am Store Bay Beach, Crown Point, Tobago
Am Store Bay Beach, Crown Point


Verschlossene Tore bei Easy Goers Bicycle Rental and Bike Shop, Crown Point, Tobago Karibische Flexibiltät beim Fahrradhändler
Dienstag, 30. Oktober 2018: Crown Point/Tobago (13 km)

Ich bin entschlossen, einen neuen Mantel und Schlauch zu kaufen. Der Laden am Flughafen, der nicht besonders viel versprechend aussah, hat eine verheißungsvolle Homepage. Firmiert dort als Easy Goers Bicycle Rental and Bike Shop. Laut Homepage öffnet er um neun Uhr. Ich lasse extra etwas karibische Flexibilität und tauche um halb elf auf. Alles verschlossen (Foto links). Auch nebenan hat man keine Ahnung, wann es losgehen könnte.
Ich ziehe zur TouriInfo am Flughafen. Die verweisen an die Polizei. Die habe ein Bike-Unit. Oberpolizist Samuel ist sehr nett und engagiert. Er habe selber bis vor kurzem einen Radladen gehabt. Aber die Touristen kämen ja nicht mehr so zahlreich. Er ruft für mich den Fahrradhändler an. In einer halben Stunde soll er da sein.
Nach einer Stunde sitze ich immer noch im Schatten der gegenüberliegenden Bushaltestelle. Als ein Bus kommt, steige ich spontan zu. Der Busfahrer ist vom Faltrad nicht begeistert. Und ein Ticket habe ich auch nicht. Beide Probleme werden mit karibischer Flexibilität gelöst. Ich fahre im Bus drei Kilometer zum Ortsende, wo ich gestern im Vorbeiradeln einen Radladen gesehen haben will.
Die Busfahrt kommt allerdings auf der Milford Street zum Stillstand. Feuerwehrleute sind endlos damit beschäftigt, kleine Dreckreste wegzuspritzen (Foto unten). Dann werden die Schläuche in aller Ruhe zusammengewickelt.
Meine „Bike Boutique“ hat auf, führt aber nur nebenbei ein paar Fahrradartikel. Einen Mantel haben sie gar nicht. Der Schlauch ist eigentlich zu breit. Ich kaufe ihn trotzdem. Und schiebe das Rad drei Kilometer zurück zum Fahrradhändler am Flughafen. Eine weitere Stunde ist ins Land gegangen. Nichts passiert. Immer noch geschlossen.


Feuerwehr säubert Milford Road, Canaan, Tobago
Feuerwehr spritzt sinnlos auf Straße rum

Lois Damian, Easy Goers Bicycle Rental and Bike Shop, Crown Point, Tobago
Easy Goers Bicycle Rental and Bike Shop:
Chef Damian persönlich bringt den neuen Schlauch


Wiedereinbau des Hinterrads am Brompton Die nächste Wartestunde verbringe ich im Meer und an der Strandbar. Eine Zeitung habe ich auch gekauft. Zurück im Hostel will sich Myles, der Chef, nicht mit meinem Fahrradschicksal abfinden. Jetzt ruft er den Fahrradhändler an. Der verspricht, in einer halben Stunde vorbeizukommen. Das hatten wir doch schon.
Trotz Regens taucht Damian tatsächlich innerhalb einer Stunde im Hostel auf (Foto oben). Der Mantel, den er mitbringt, ist zu breit. Der Schlauch ist etwas weniger zu groß als mein gekaufter. Trotzdem kommt es nicht zu einem Kauf. So bleibt mir nur der heute Morgen gekaufte (zu große) Schlauch, den ich installieren will, um das Rad zumindest besser schieben zu können.
Dafür muss ich nun erstmals in meinem Leben das Hinterrad beim Brompton ausbauen (Foto rechts). Der Hostelchef hat Werkzeug und gute Tipps. Notdürftig dokumentiere ich mit Fotos den Zustand vor Ausbau. Auseinander geht, wie meist, leicht. Der zu breite Schlauch passt rein. Erste größere Hürde ist das Wiederaufziehen des Mantels. Jetzt packt auch der Hostelchef zu. Während er noch nach YouTube-Tutorials Ausschau hält, gelingt es mir, auch anhand von Fotos, das Rad wieder zusammenzusetzen. Es fährt danach sogar. Mit dem letzten Sonnenlicht mache ich noch eine Spritztour zum Pigeon Point (Foto unten und ganz unten). Der schönste und beliebteste Strand von Tobago ist zum Sonnenuntergang weitgehend verlassen. Denn gleich geht der nächste tropische Regen nieder.
Das vom Lonely Planet gepriesene Café Coco muss wegen des Regens den Betrieb einstellen. Bleibt das philippinische Restaurant mit kubanischer Bedienung aus Varadero. Als ich ihr Bilder vom Anfang meiner Tour in ihrer Heimat zeige, fließt schließlich eine Träne.


Sonnenuntergang am Pigeon Point Heritage Park, Tobago


Domestic Check-In: Open Air am Robinson International Airport, Tobago Die aufgequatschte Übertasche
Mittwoch, 31. Oktober 2018: Crown Point/Tobago - Flug - Piarco/Trinidad - [Flug - Fort Lauderdale/USA - Zug - Miami] (4 km)

Zwischen zwei Regenfällen radle ich zum Flughafen. Der Reifen macht mit. Ich habe heute überall reichlich Reservezeit eingeplant. Wohl auch wegen unseres verpassten Flugs von Puerto Rico zur Dominikanischen Republik vor zwei Jahren mit dem amerikanischen Billigflieger JetBlue. Und genau mit dem will ich heute nach Fort Lauderdale. Heute war der Preis am günstigsten. Halloween. Da beschwört der Amerikaner lieber Geister, statt zu fliegen.
Erstmal aber der Kurzflug von Tobago nach Trinidad. Check-In findet Open Air statt (Foto links). Der Vorgängerflug ist grad weg, da ist schon Boarding für uns. Wir landen eine Minute nach unserer offiziellen Startzeit. Mit an Bord wieder mal deutsche Segler. Das ältere Paar will die Antilleninseln den Winter über hinaufsegeln. Im Sommer segeln sie dann in Europa.
Nach bisher neun Flügen ist dieser Flug in die Staaten mit allerlei Extrakontrollen garniert. Und JetBlue nimmt den Fahrradkarton nicht mit: „We don‘t accept boxes.“ Immerhin kann ich direkt gegenüber vom Schalter eine Übertasche kaufen, in die dann der Karton mit Rad kommt. Sinnlos aber JetBlue-Vorschrift. Der junge, sympathische Typ, der die Taschen verkauft, hatte mich schon bei einem der anderen Flüge auf mein Rad angesprochen. Jetzt verdient er 40 Dollar daran. Wobei er mir gleich die größere Tasche aufquatscht (Foto unten - vom Verkäufer geschossen). Vielleicht hätte es auch die für 20 Dollar getan. Denke ich im Nachhinein. Und beruhige mich bei einer mediterranen Pizza in der Sports Bar des Abflugbereichs (Foto unten)...


Fortsetzungen und der erste Teil hier:

Teil 3: Florida & Bahamas (31.10.-4.11. / 18.-24.11.2018)
Das hundertste Radlland und der weite Weg nach Key West

Teil 4: Kreuzfahrt: Tampa - Karibik - Tampa (4.-18.11.2018)
Reggae, Rasta, Regenwald: mit fliegenden Fischen zu den Maya

Teil 1: Kuba: Varadero - Havanna - Vinales (14.-22.10.2018)
Mit Ostwind über die Via Blanca und Carretera Panamericana


Übertasche für Brompton-Radkarton am Flughafen Piarco, Trinidad
Aufgequatschte Übertasche

Mediterranean Pizza an der Heroes Sports Bar, Piarco Airport, Trinidad
Mediterranean Pizza an der Heroes Sports Bar


Route Trinidad & Tobago, Grenada, St. Vincent



Dicke Linien = Rad-Routen; dünne Linien = Flüge von/nach Piarco/Trinidad

Chris on the Bike Tour 96: Karibik II: Havanna - Miami auf Instagram
Die Tour auf Instagram


Route Karibik II: Havanna - Miami

Karte Chris on the Bike Tour 96: Havanna - Miami

Lila = Kuba; Rot = Florida & Bahamas; Orange = Trinidad & Nachbarinseln; Gelb = Kreuzfahrt


Etappen Havanna - Miami (15.10.-23.11.2018)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 15.10.2018 Havanna/Kuba Bus - Varadero - Marina Varadero Varadero 39
2. 16.10.2018 Varadero Matanzas Playa Jibacoa 93
3. 17.10.2018 Playa Jibacoa Casa Blanca - Fähre Havanna 60
4. 18.10.2018 Havanna Mariel La Boca 55
5. 19.10.2018 Mariel La Boca Bahía Honda 58
6. 20.10.2018 Bahía Honda La Palma Viñales 83
7. 21.10.2018 Viñales Bus Havanna 47
8. 22.10.2018 Havanna/Kuba Flug - Miami/USA - Flug Piarco/Trinidad 4
9. 23.10.2018 Piarco/Trinidad 7
10. 24.10.2018 Piarco/Trinidad Flug Calliste/Grenada 6
11. 25.10.2018 Calliste/Grenada St. George‘s - Concord Waterfall - St. George‘s Calliste/Grenada 54
12. 26.10.2018 Calliste/Grenada Flug - Piarco/Trinidad - Flug - Argyle/St. Vincent Cedars 9
13. 27.10.2018 Cedars Kingstown Cedars 54
14. 28.10.2018 Cedars Argyle/St. Vincent - Flug - Piarco/Trinidad - Flug Crown Point/Tobago 9
15. 29.10.2018 Crown Point/Tobago Plymouth - Scarborough Crown Point/Tobago 41
16. 30.10.2018 Crown Point/Tobago 13
17. 31.10.2018 Crown Point/Tobago Flug - Piarco/Trinidad - Flug - Fort Lauderdale - Zug Miami/USA 4
18. 1.11.2018 Miami Miami Beach Miami 68
19. 2.11.2018 Miami Fähre - Bimini/Bahamas - Fähre Miami 48
20. 3.11.2018 Miami Auto - Everglades: Shark Valley - Auto Tampa 34
21. 4.11.2018 Tampa/USA Start Kreuzfahrt 25
22. 5.11.2018 Seetag
23. 6.11.2018 George Town/Grand Cayman West Bay George Town/Grand Cayman 47
24. 7.11.2018 Falmouth/Jamaika Shuttle - Montego Bay - Shuttle Falmouth/Jamaika 1
25. 8.11.2018 Seetag
26. 9.11.2018 Santa Marta/Kolumbien Taganga - Santa Marta - Gaira Santa Marta/Kolumbien 27
27. 10.11.2018 Cartagena/Kolumbien Castillogrande Cartagena/Kolumbien 27
28. 11.11.2018 Colón/Panama 6
29. 12.11.2018 Puerto Limón/Costa Rica Cahuita Puerto Limón/Costa Rica 93
30. 13.11.2018 Seetag
31. 14.11.2018 Harvest Caye/Belize Fähre - Placencia - Maya Beach - Placencia - Fähre Harvest Caye/Belize 33
32. 15.11.2018 Santo Tomas d. C./Guatemala Las Escobas - Santo Tomas d. C. - Puerto Barrios Santo Tomas d. C./Guatemala 38
33. 16.11.2018 Costa Maya/Mexiko Taxi - Chacchoben - Mahahual Costa Maya/Mexiko 80
34. 17.11.2018 Seetag
35. 18.11.2018 Tampa/USA Auto - Palm Beach Lake Worth 16
36. 19.11.2018 Lake Worth Miami Beach 108
37. 20.11.2018 Miami Beach Miami Florida City 66
38. 21.11.2018 Florida City Bus - Key Largo Marathon 85
39. 22.11.2018 Marathon Key West 97
40. 23.11.2018 Key West Bus Miami/USA 25
Summe 1560

Sonnenuntergang am Pigeon Point Heritage Park, Tobago
Pigeon Point Heritage Park, Tobago


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