Saudi-Arabien 2020 |
Chris | Türkei 2021 |
on the | Mongolei 2022 |
Bike | Anden 2023 |
|
Home: Touren | Bikes | Karte | Suche & Kontakt |
|
Tour 109: Istanbul - Bodrum (1263 km) |
|
|
Bike-Blog & Routen-Karte
& Etappen-Übersicht |
Ausrüstung: Bike & More |
Im November 2000 bin ich einmal quer durch die Türkei via Istanbul und Ankara nach Adana geradelt. Im Frühjahr 2006 bin ich an der Südküste zwischen Marmaris und Adana gefahren. Diese Tour soll beide Touren verbinden: von Istanbul am Marmarameer zu den Dardanellen, dort von Europa nach Asien zur türkischen Ägäis-Küste. Hier erleben wir kleine und große antike Ausgrabungsstätten wie Troja, Pergamon und Ephesus, dazu die drittgrößte Stadt der Türkei, Izmir und vor allem viele wunderschöne Küstenstrecken bis zur Südwestspitze des türkischen Festlands.
|
|
Die Tour bei YouTube |
|
|
Von Hochrisikogebiet zu Hochrisikogebiet
|
|
|
|
Der neue Flughafen von Istanbul (Fotos oben) liegt im Nordwesten der Stadt am Schwarzen Meer. Vor zweieinhalb Jahren war ich noch auf dem Rückflug von Nairobi am innerstädtischen Atatürk-Airport. Jetzt ist hier eine riesige Fläche zugepflastert worden. Die Wege sind weit. Die Passkontrolle ist schnell. Innerhalb von drei Tagen vor Abflug mussten wir uns coronabedingt auf einer Website der türkischen Regierung registrieren. So erwarben wir den "HES-Code" zur Nachverfolgung in der Türkei. Am Flughafen reicht erstmal der Pass. Die deutsche Regierung schreibt: "Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Türkei wird derzeit gewarnt." Das Land gilt als "Hochrisikogebiet" in Sachen Corona, auch wenn die Inzidenzen in Deutschland ähnlich hoch sind und im Laufe unserer Reise etwa aufs Doppelte steigen. |
|
|
|
Vom Schwarzen Meer zum Mittelmeer
|
|
|
|
Wir entscheiden uns noch 30 Kilometer auf der engen, dicht befahrenen Küstenstraße hinter uns zu bringen (Foto rechts). Die Kilometer hinter Silivri bin ich vor 21 Jahren in anderer Richtung geradelt. Noch unangenehmer war damals am folgenden Tag der höllischste Teil der Tour: die Einfahrt nach Istanbul mit dem schlimmsten Verkehr und riesigen Löchern im Asphalt dank fehlender Gullideckel. |
|
|
|
Bergstrecke im Naturpark Kartaltepe
|
|
|
|
Früher als erwartet windet sich nach dem ein oder anderen Ort und Hafen die Straße in das kleine Gebirge, das sich am Ufer des Marmarameeres in unseren Weg geschoben hat. Der Verkehr im Naturpark Kartaltepe ist etwas stärker als erwartet. Viele Wagen mit Istanbuler Kennzeichen mit Wochenendausflüglern an Bord passieren uns. Einer hält sogar an. Ein Ehepaar bietet uns einen Lift samt Rad an. Das Gepäck hätten wir ihm vielleicht mitgeben sollen... Mein Sieben-Gang-Rad muss ich schon ab sechs, sieben Prozent Steigung schieben. Immer wieder windet sich die Straße auf über 300 Meter über der Küste (Fotos rechts und unten). Gleitflieger steuern über die Wälder hinab. Der Weg ist grandios, die Erschöpfung auch. Bei einer Pause dämmere ich dahin, bis eine Katze hartnäckig mit uns spielen möchte. |
|
|
|
Militärisches Sperrgebiet und versiegeltes Hotelzimmer
|
|
|
|
Also los. Das Höhenprofil kündigt relativ bald eine größere Steigung an. So ist es. Im Vergleich zu gestern hält sich alles in Grenzen. Aber der Rückenwind hilft nicht mehr so recht. |
|
|
|
Durch und über die Dardanellen
|
|
|
|
Erst von Çanakkale aus sehen wir südlich von Eceabat die große osmanische Festung am strategisch wichtigen Zugang zur Meerenge. Überall ist hier auch heute Militär präsent. Von der Fähre weg führt ein Radweg. Auch hier sind einige Mieträder im Angebot. Bald schlängelt sich der blau markierte Pfad mitten durch den dicht bevölkerten Haupteinkaufsweg. Immerhin finden wir hier eine Handyhülle für Miris neues Smartphone und frisch gepressten Granatapfelsaft (Fotos unten). Der Radweg setzt nach Überquerung des Sarıçay neu an und führt uns einige Zeit an der schön gestalteten Promenade entlang. Dann geht die Straße aus der Stadt hinauf auf eine Anhöhe. Als wir kurz anhalten, kommt ein Mitglied des Radvereins von Çanakkale (#çanakkalebisikletplatformu) den Hügel heraufgestrampelt. Er schenkt uns kleine Vereinsbänder. Während wir ein Erinnerungsfoto schießen (Foto unten) fährt unser zukünftieger Vermieter in Troja mit seinem Auto vorbei, wie er uns später erzählt. |
|
|
|
In der Troas
|
|
|
|
Der Asphalt ist rau, die Strecke durch die Landschaft der Troas hügelig. Ganz wenig Verkehr. Es geht nicht so recht voran. Die flachen Küstenstrecken der vergangenen drei Tage samt Rückenwind haben uns verwöhnt. Der späte Start tut sein Übriges. Mittagspause bei 20 Kilometern an einer Viehtränke mit klassischem Windrad. |
|
|
|
Pause mit Paprika und Auberginen
|
|
|
|
Traumstrecke im Grünen
|
|
|
|
Seit der Drehung der Strecke nach Osten haben wir Gegenwind. Bei der Pause in Balabanlı finden wir eine windgeschützte Bank. Ich erklimme das sehr schlanke Minarett auf entsprechend enger Wendeltreppe. Mit Zustimmung der Cafégäste gegenüber. So eine tolle Landschaft. Wir rollen auf der Höhe dahin. Schließlich auf Assos zu. Die Akropolis thront weithin über den Hügeln. Der zusätzliche Anstieg reizt uns zunächst nicht. Aber als kurz nach dem Ort ein weniger steiler Zugang lockt, erklimmen wir auch diese Höhe noch, die letzten Meter zum Athenatempel (Foto rechts) allerdings zu Fuß. Auch der Blick auf Hafen, Küste und Lesbos belohnt uns. Die vielen geschlossenen Cafés, Unterkünfte und Souvenirläden lassen erahnen, was hier los sein könnte. |
|
|
|
Rund um die Bucht von Edremit
|
|
|
|
In Akçay setzt die Fernstraße D550/E87 zu einem großen Bogen um die Bucht durch den Ort Edremit an. Wir können auf kleineren Straßen in der Nähe des Ufers bleiben, bis sich Stück für Stück die Richtung dreht und damit der Ostwind zum Rückenwind wird. Die südliche Golfstrecke kürzt ein paar Buchten ab, indem sie über Hügel führt. Zuletzt können wir ab zur Küste und auf einer sehr kleinen, netten Straße immer weiter hinein nach Ayvalık. Am Anfang der Altstadt entdecken wir ein neues Hotel, stilvoll in einem alten restaurierten Haus: Rebetiko. |
|
|
|
Digitales Denkmal für Carl Humann
|
|
|
|
Fünf Stunden dauerte seinerzeit der Transport des Pergamon-Frieses auf Ochsenkarren zur Verschiffung in Dikili. Wir fahren die Strecke nun in umgekehrter Richtung. Carl Humann, der Ingenieur, ging vor 160 Jahren in Samos an Land, um seinem älteren Bruder Franz beim Straßenbau im Osmanischen Reich zu assistieren. Vor 40 Jahren verbrachte ich mein letztes von neun Schuljahren auf dem Carl-Humann-Gymnasium in seiner Heimat Essen-Steele. |
|
|
|
Auf dem Mittelmeer-Radweg
|
|
|
|
Einige Großstadt-Kilometer sparen wir uns, indem wir in Karşıyaka die Fährstation ansteuern. Hier kann man mit Fußgängerfähren kreuz und quer über die Bucht von Izmir schippern. Wir können direkt ins Herz der Stadt nach Konak übersetzen. Fahrradständer gibt es auch. |
|
|
|
Auf den Spuren von Süleiman, dem Prächtigen
|
|
|
|
Beim Abzweig nach Ephesus ist es schon wieder flach. Kilometerweit ist der ehemalige Hafen der antiken Stadt versandet und hat der Stadt damit ihre Lebensgrundlage geraubt. Noch vor dem heutigen Selcuk geht es rechts ab zum archäologischen Park. Aus der Ferne sieht man schon das riesige Theater im Berghang liegen. |
|
|
|
Vom Dorf zur Großstadt
|
|
|
|
Der Satz des Thales
|
|
|
|
Durch das versandete riesige antike Buchtgebiet, in dem vor allem Baumwolle hervorragend wächst, steuern wir die Ausgrabungen von Miletos an. Am Morgen haben wir uns zur Vorbereitung noch einmal die Winkelberechnungen im Kreis des Thales von Milet vergegenwärtigt, der hier gelebt und gewirkt hat. Beeindruckend vor Ort sind das Theater (Foto rechts) und die Weitläufigkeit der früheren Hafenstadt. |
|
|
|
Tamam
|
|
|
|
Die überraschte Airbnb-Vermieterin
|
|
|
|
Und noch einmal geht es etwa auf die gleiche Höhe. Jetzt wird die Steigung am Straßenrand mit zehn Prozent angegeben. Aber insgesamt ist der Anstieg flacher, unterbrochen durch Plateaus. |
|
|
|
Durch traumhafte Landschaft zum Golf von Gökova
|
|
|
|
Wir wollen noch eine Ehrenrunde hier im Süden radeln: über Marmaris und Datça nach Bodrum und von dort zurück zum Flughafen. Dazu geht’s nun quer über die Berge nach Ören in den Golf von Gökova. Auf der kleinen Landstraße kommen wir nach Ağaçlıhüyük, wo wir unsere Vorräte noch etwas aufstocken können. Kurz darauf biegen wir nach Osten ab auf eine noch kleinere Straße. In Çamovalı wird es erstmals auf dieser Tour bei der Pause in der Sonne fast zu heiß. Heute ist der Himmel blau. Und nun schlängelt sich die kleine Straße durch diese traumhafte Landschaft. So unbelievable. |
|
|
|
Famose Berg- und Küstenstrecke
|
|
|
|
In weitem Bogen führt die Straße hinab in die Bucht von Akbük. Die sanften, bewaldeten Hügel reichen wie Kraken ringsum ins Meer. Im Dunst liegt südlich die Halbinsel von Datça, auf der wir übermorgen radeln möchten. Da der Golf von Gökova keinen größeren Hafen hat, liegt die Wasserfläche wie unberührt vor uns unter dem blauen Himmel. |
|
|
|
Am Rand von Marmaris
|
|
|
|
Am Rande eines Baches führt die sehr gut ausgebaute Straße hinauf. Auf halber Höhe machen wir eine Pause. Oben führt der Hauptweg ab zur Küste, während unser Abzweig schmaler wird und noch schöner. In Yeşilbelde erntet Miri ein paar Kaktusfrüchte. |
|
|
|
Die Halbinsel von Knidos
|
|
|
|
Wir haben Rückenwind, obwohl die Regenwolken von Westen uns entgegen kommen. Wir kommen jetzt super voran. Miri erntet noch ein paar Kakteenfrüchte. Wir radeln auf das Gebirgsmassiv am Ende der Halbinsel zu (Foto oben). Rund 35 Kilometer weiter liegt an der Westspitze der antike Hafen von Knidos. Den Hauptort Datça am südlichen Strand streifen wir nur, um zum Nordufer zu radeln. Am Ende des kleinen Dorfes Karaköy liegt ein Yachthafen. Dort soll eine Fähre nach Bodrum ablegen. Während sie im Sommer morgens und nachmittags in beide Richtungen ablegt, fährt sie im November nur noch einmal täglich: morgens von Bodrum, nachmittags um 16 Uhr zurück (Foto links). Auf den allerletzten Metern flüchten wir uns zweimal ins Trockene. Jetzt regnet es richtig in immer neuen Schauern. Rund acht Euro kostet die Überfahrt samt Rad pro Person. Auch Autos finden Platz, müssen aber bei der Ankunft rückwärts von Bord. |
|
|
|
In der Hauptstadt des türkischen Ägäis-Tourismus
|
|
|
|
Die Schlange auf dem einsamen Küstenweg
|
|
|
|
Wir ziehen einsam Spuren durch den Matsch, manchmal Pfützen. Im letzten Moment sehe ich eine Schlange vor mir auf dem Weg im Sonnenbad. Sie zischt von dannen (Foto rechts). Dann endet die Strecke an einem Tor, verstärkt durch Mauern an beiden Seiten. Aber wir sind fast am Ziel, zurück am Asphalt. Ich umgehe das Tour mit einem kleinen Pfad rechter Hand und kann bald Taschen und Räder von der andern Seite entgegennehmen. |
|
|
|
Hellwache Hunde
|
|
|
|
Zurück fliegen wir mit der türkischen Billigfluggesellschaft Pegasus Airlines über deren Zentralhub im asiatischen Teil von Istanbul: Sabiha Gökçen. Wir verpacken die Räder mit den Resten vom Hinflug, die wir die ganze Zeit durch die Landschaft transportiert haben (Foto links). Anstandslos werden die Räder mit voller Luft im Reifen akzeptiert. Auch mal schön.
|
|
|
|
Route Istanbul - Bodrum |
Gelbe Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Tour |
|
Etappen Istanbul - Bodrum (4.-26.11.2021) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
---|---|---|---|---|---|
1. | 4.11.2021 | Istanbul-Airport | Karaburun | 23 | |
2. | 5.11.2021 | Karaburun | Silivri | Marmara Ereğlisi | 98 |
3. | 6.11.2021 | Marmara Ereğlisi | Tekirdağ | Uçmakdere | 72 |
4. | 7.11.2021 | Uçmakdere | Şarköy | Gelibolu | 88 |
5. | 8.11.2021 | Gelibolu | Eceabat - Fähre - Çanakkale | Tevfikiye/Troja | 79 |
6. | 9.11.2021 | Tevfikiye/Troja | Yeniköy - Geyikli | Tavaklı İskelesi | 51 |
7. | 10.11.2021 | Tavaklı İskelesi | |||
8. | 11.11.2021 | Tavaklı İskelesi | Gülpınar - Assos | Küçükkuyu | 67 |
9. | 12.11.2021 | Küçükkuyu | Akçay | Ayvalık | 80 |
10. | 13.11.2021 | Ayvalık | Dikili | Bergama/Pergamon | 80 |
11. | 14.11.2021 | Bergama/Pergamon | Aliağa - Izmir-Karşıyaka - Fähre - | Izmir-Konak | 100 |
12. | 15.11.2021 | Izmir-Konak | Ahmetbeyli - Ephesus | Kuşadası | 95 |
13. | 16.11.2021 | Kuşadası | |||
14. | 17.11.2021 | Kuşadası | Söke - Priene - Milet | Didim | 87 |
15. | 18.11.2021 | Didim | 17 | ||
16. | 19.11.2021 | Didim | Kıyıkışlacık/Iasos | 53 | |
17. | 20.11.2021 | Kıyıkışlacık/Iasos | Çamovalı | Ören | 65 |
18. | 21.11.2021 | Ören | Akyaka | 45 | |
19. | 22.11.2021 | Akyaka | Yeşilbelde | Hisarönü | 53 |
20. | 23.11.2021 | Hisarönü | Datça - Fähre - | Bodrum | 60 |
21. | 24.11.2021 | Bodrum | |||
22. | 25.11.2021 | Bodrum | Güllük | 38 | |
23. | 26.11.2021 | Güllük | Milas-Bodrum-Airport | 12 | Summe | 1263 |
|
|
|
Anschluss Tour 29: Athen - Adana (1521 km) Feb./März 2006 Anschluss Tour 11: Budapest - Belen (2584 km) Okt./Nov. 2000 |
|
|
Home: Touren | Bikes | Karte | Suche & Kontakt |
|
Karibik 2016 |
Chris | Negev 2017 |
on the | Kuba 2018 |
Bike | Uganda 2019 |
© Copyright 2000-2024 Christoph Gocke. Alle Rechte vorbehalten. |