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VG WORTTour 49: Färöer & Island (993 km)


Fähre
Auf der Norröna von Hanstholm zu den Färöer
Auf der Norröna von Hanstholm zu den Färöer
und drei Tage später weiter nach Island

&
















Färöer
Atlantik-Felsen bei Gjógv, Färöer-Insel Eysturoy
Atlantik-Felsen bei Gjógv
Färöer-Insel Eysturoy

Teil 1
Fähre & Färöer
Ein schwankendes Laufband und das Papageitaucher-Paradies

Prolog: eine halbe Stunde Lebenszeit für die Bahnfahrkarte
Freitag, 7. August 2009: Zug Mainz - Thisted (Dänemark)

Genauer gesagt begann das Abenteuer Bahnfahrt schon einige Tage vorher, als ich eine Fahrkarte buchen wollte. War das bei der Fähre und beim Rückflug in wenigen Online-Schritten getan, so ist dergleichen bei der Deutschen Bahn immer noch ein Staatsakt. Aber unabdingbare Voraussetzung, weil der Fahrradtransport "reservierungspflichtig" ist. Liegewagen auch und immerhin sind ja Sommerferien, also Hauptreisezeit.
Miris Bike und Chris Bike im CityNightLine von Basel nach KopenhagenIm vergangenen Jahr gab es noch die Fahrradhotline, wo man sofort kompetente Tipps samt Buchung für jedes beliebige Land erhielt. Jetzt ist alles zentralisiert unter 01805996633. Für schlappe 14 ct/Min. aus dem Telekom-Festnetz, man ist ja schließlich nur Kunde.
Nach einem kleinen Aufgalopp durch das Eingangs-Menü führt die von mir gewählte Option zu dreineinhalb Minuten Warten. Macht 64 Cent: "Ich möchte eine Fahrt nach Dänemark buchen." "Von wo?" "Von Mainz nach Thisted." "Wie schreibt sich das?" "t-h-i-s-t-e-d." "Wo liegt das?" "In Dänemark, wie ich bereits sagte." "Ah ja, da bin ich nicht zuständig. Da muss ich Sie mit dem Ausland verbinden." Vielen Dank für das Gespräch. Merke: Nicht nur Kunden können online keine Auslands-Karten buchen, auch die eigenen Bahn-Mitarbeiter oder Callcenter-Sklavinnen können das nicht.
Es dauert auch gerade mal zehn weitere Minuten, bis sich eine deutlich kompetentere Stimme meldet. Aber auch mit Kompetenz dauert es knapp 16 Minuten, bis die beiden Fahrkarten für die Fahrt von Mainz nach Struer, von Struer nach Thisted (dafür bedarf es sogar zum Unverständnis der Dame in der Leitung einer eigenen Fahrkarte), die beiden internationalen Fahrradkarten, die beiden Liegewagenplätze im 6er-Abteil des City Night Line, macht summa summarum: 242,30 €. Wie viel gibt die Bahn davon für Buchung und Callcenter aus? Ich zahle mit einer knappen halben Stunde Lebenszeit und 3,64 € Telefongebühren.
Das Ausdrucken am Automaten einige Tage später kostet ebenfalls mehr Zeit als nötig. Die insgesamt acht (!) Fahrkarten lassen sich natürlich nur in Mini-Etappen ausdrucken. Also muss ich jeweils von vorn durch das Druck-Menü, nachdem ich geduldig auf den nächsten Ausdruck gewartet habe.
Dafür hat der Liegewagen tatsächlich eine ganze Menge Fahrradstellplätze, genauer gesagt vor allem Fahrradhängeplätze (Foto rechts) und eine Kammer, in der man Gepäck einschließen lassen kann. Was ich, da wir erstmals mit Zelt und Isomatte unterwegs sind, gern nutze. Die Radplätze sind nicht alle belegt, die Liegeplätze schon. In unserm 6er Abteil fahren zwei Schwedinnen und zwei Dänen zurück aus ihrem Sommerurlaub im "Süden", wie sie sagen: Frankreich und Deutschland.


Die Norröna und der Sommer im Norden
Die Norröna und der Sommer im Norden


Abgas-Duft, durchsetzt mit Fisch-Geruch und Zigaretten-Rauch
Samstag, 8. August 2009: Thisted - Bus - Hanstholm Havn (Dänemark) - Fähre - Tórshavn (Färöer)

Wir haben gut geschlafen im Liegewagen, als um 7.18 Uhr in Kolding unser dänischer Umsteigetriathon beginnt, bei dem wir auch die letzten Verfolger abschütteln. Fährt niemand zu den Färöer? Nach Island?
Miri vor dem Ablegen der Norröna in Hanstholm HavnDas Wetter verschlechtert sich mit jedem Umsteigen um zehn Prozent. Als wir in Thisted ankommen, regnet es richtig. Eigentlich wollen wir die 25 Kilometer bis zur Fähre in Hanstholm Havn radeln. Aber nasse Schuhe und Klamotten schon zum Start ersparen wir uns und nehmen den Bus. Obwohl der nicht nach dem Internet- und ausgehängten Fahrplan fährt, sondern nach einem offenbar nicht öffentlich zugänglichen. Jedenfalls hat er einen Kinderwagenstellplatz, wo auch unsere Fahrräder trotz der großen Körbe auf dem Gepäckträger grad eben so hinpassen. Nachdem die Position in Folge des ersten Fast-Umkippens im ersten Kreisverkehr nachgebessert ist, genießen wir die Regenfahrt in der ersten Reihe des Busses. Vorbei am Hanstholm-Aldi direkt zum Anleger des Smyril-Line-Dampfers Norröna.
Ja, es wollen doch viele zu den Färöer. Aber sie kommen fast alle im Auto. Die Fähre hat gerade angelegt. Es regnet nicht mehr wirklich. Abfahrende und ankommende Fahrzeuge erzeugen ein allround Abgas-Klima. Durchsetzt mit Fisch-Geruch und Zigaretten-Rauch an der Warteschlange zum Check-In. Wir ziehen uns in den gegenüberliegenden Imbiss zurück, der ebenfalls diesen nordischen "es-ist-sowieso-nie-schönes-wetter-und-deshalb-müssen-wir-uns-hier-drinnen-aufhalten-charme" hat - bei entsprechend skandinavischen Preisen. Miri macht einen kleinen Aldi-Ausflug für unsere 30-Stunden-Fährfahrt und die ersten Schritte auf Färöer.
Als wir uns wieder dem Check-In nähern, ist die Schlange unverändert. Die Glücklicheren lagern schon auf der Treppe aufwärts. Zum Glück sollen Radler mit den Autos einfahren. So sind wir Ruckzuck im Innern der Riesen-Fähre mit Schwimmbad und Sauna. Die Billig-Mindestwahl "Couchette" erweist sich als Neun-Plastik-Matratzen-Raum. Drei mal drei übereinander. Die oberste Reihe, die mir dank meiner Nummer zufällt, ist so knapp unter der Decke, dass ich mich kaum drehen kann.
Aber soweit ist es noch nicht. Mit Blick auf Hafen, Möwen und Windräder (Foto links) essen wir Aldi-Delikatessen am späten Nachmittag im obersten Deck unseres Schiffes. Durch eine Glasscheibe geschützt vor dem Wetter - aber umgeben von zig Rauchern. Wie sehr haben wir uns schon an rauchfreie Räume und Bahnsteige gewöhnt.
Chris hämmert das Karakorum-Tagebuch in sein nagelneues Asus Netbook EeePC 1000HEDen Rest des Tages übertrage ich wie schon in der Bahn das Tagebuch meiner Juni-Tour auf dem Karakorum-Highway in mein nagelneues Asus-Netbook EeePC 1000HE (Foto rechts). Mit WLAN könnte ich sogar auf hoher See online gehen. Der Wireless Online Service der MCP Maritime Communications Partner AS macht's möglich. Kostet 9 Euro die halbe Stunde. Oder 25 Euro für einmal rund um die Uhr Zugang per Kredit-Karte. Ich warte aber damit bis Tórshavn.
Nach der ersten Tagebuch-Hälfte ist der Akku leer. Steckdosen sind Mangelware an Bord. Außerdem liegt das Netzteil im Couchette-Abteil sechs Stockwerke tiefer. Lese ich noch ein bisschen über die Färöer (umgangssprachlich auch Färöer-Inseln; färöisch: Føroyar, dänisch: Færøerne, deutsch: Schafinseln; englisch: Faroe Islands, Faeroe Islands, Faroe(s), Faeroes; beliebt aber falsch: Faröer).


Blick auf die Nordspitze der Orkney-Inseln, Großbritannien
Blick auf die Nordspitze der Orkney-Inseln


Miri beim Frühstück auf der Norröna mit Makrelen-MajonnaiseSchwankendes Laufband ohne Self-Catering
Sonntag, 9. August 2009: Fähre Hanstholm (Dänemark) - Tórshavn (Färöer)

Wieder eine gute Nacht on Tour. Als ich um 6.15 Uhr aufstehe, ist Miri schon unterwegs, vermutlich Richtung Sonnenaufgang. Die Cafeteria öffnet erst um sieben, sodass ich hier in größter Ruhe und dank EINER Steckdose mein Netbook wieder rauffahren kann und nahezu live - vereinzelt begleitet von Sonnenschein - Tagebuch schreiben kann. Vor allem aber das Karakorum-Tagebuch mit Überschriften und Fotos und vielen Kleinigkeiten abschließen kann, bevor die nächste Tour richtig loslegt.
Self-Catering ist an allen Sitzgelegenheiten des Schiffs verboten. Wir frühstücken in der Cafeteria (Foto links). Im Fitness-Center gehe ich eine Stunde auf das mit dem Schiff schwankende Laufband. Der leichte Seegang macht den kleinen Pool zu einem Wellenbad.
Allenthalben sitzen Menschen mit den gleichen Färöer- und Island-Führern wie wir herum. Werden wir ihnen ständig begegnen auf den Inseln? Wie viele Passagiere an Bord sind, offenbart sich erst, nachdem die Kabinen geräumt werden mussten und alle auf ihren Koffern in den Gängen hocken.
Nach 30 Stunden Titanic-Feeling auf der Norröna reicht es erst mal. Das große Schiff legt in der kleinen Haupstadt der Färöer an: Tórshavn (deutsch: Thorshaven; altnordisch: Þórshöfn, dänisch: Thorshavn, färöisch kurz: Havn) mit seinen 17.000 Einwohnern, etwa einem Drittel aller Färinger. Bei leichtem Regen rollen wir ein paar Meter zur nächstliegenden Jugendherberge von Tórshavn. Dank der Vorbuchung per Mail liegt ein Schlüssel für Zimmer 4 mit dem Zettel "Chris Gocke" bereit. Alex und Matze, zwei Schwaben, die das gleiche Zimmer zum gleichen Preis über die Fähr-Company Smyril-Line gebucht haben, haben weniger Glück. Bekommen dann aber doch noch telefonisch Dormitories zugeteilt.


Kirche von Saksun mit Grasdach, Färöer
Kirche von Saksun mit Grasdach


Miri on the Bike auf den Färöer: Einspurige Straße nach SaksunFäröer-Insel Streymoy: Traumstrecke nach Saksun
Montag, 10. August 2009: Tórshavn - Saksun - Hvalvík - Tjörnuvik - Hvalvík (95 km) Bus - Tórshavn

Die bei Ankunft im Dunkel liegende Jugendherberge Skansin belebt sich beim Frühstück weit über die Dimensionen des kleinen Frühstücksraumes. Das dänische Ehepaar uns gegenüber hat seine Färöer-Island-Tour schon Jahre hinter sich und konzentriert sich diesmal ganz auf die Färöer.
Unser Zimmer können wir leider nicht verlängern. Hochsaison auf den Färöer. Wir müssen in die "Dormitories" unterm Dach ausweichen, die sich am Abend als ein geräumiges Doppelzimmer in der Dachspitze samt Küchenausstattung erweisen.
Grelles Grün erwartet uns. Der Himmel ist bedeckt und setzt zwei, drei Mal zum Regnen an, ohne wirklich nass zu machen. Gelegentlich kommt für Augenblicke die Sonne durch. Für Färöer sensationelle 20 Grad. Angenehmstes Fahrrad-Klima. Zumal der berüchtigte Wind sich ziemlich zurückhält.
Wir halten uns zunächst an der Küstenstraße. Die Hauptausfall-Straße nach Norden ist recht befahren und nicht wirklich breit. Noch unangenehmer ist es im knapp drei Kilometer langen Tunnel. Der ein wenig beleuchtet ist. Die Wände sind nicht betoniert, was den Lärm vervielfacht.
Die Traumstrecke beginnt mit der einspurigen Straße nach Saksun (dänisch: Saksen, früher: Saxen; Foto links). An einem Bach geht es fünfeinhalb Kilometer lang auf 70 Meter überm Meer, um danach wieder hinunterzuführen. Saksun hat einen natürlichen Felshafen, über dem sich die wenigen Gebäude des Ortes erheben. Die Kirche mit Grasdach steht ganz allein (Foto oben).

Eidi, FäröerDer Wanderweg nach Tjörnuvik startet dermaßen über Stock und Stein in der Senkrechten, dass wir die Idee, die Räder auf diesem Weg voranzubringen, gar nicht erst versuchen umzusetzen. Über die schöne, einspurige Straße fahren wir zurück nach Hvalvík (dänisch: Kvalvig), um dann am Ufer des Sunds nach Tjörnuvik zu kommen.
Zum vierten Mal geht's heute auf 70 Meter, bevor die Straße in die schöne Bucht von Tjörnuvik (Foto unten) hinabführt. In diesem Mini-Dorf ist zwar auch überhaupt nix los, aber auf einer Holzstamm-Bank lässt sich der schwarze Sandstrand und in der Ferne das versteinerte Paar der Riesin Risin und des Trollweibs Kellingin am Fuße eines typisch färöischen Felsberges betrachten (Foto rechts).
Wieder fahren wir eine schöne Strecke ein zweites Mal zurück nach Hvalvík. Macht tausend Höhenmeter am ersten Tag. Linienbus 400 bringt uns zurück nach Tórshavn. Samt Rädern, auch wenn die sich im engen Transport-Fach unterm Bus ein wenig verharken.


Bucht von Tjörnuvik, Färöer
Bucht von Tjörnuvik


Färöer-Nationalvogel Papageien-TaucherFäröer-Insel Eysturoy: Papageitaucher über den Hafen-Klippen
Dienstag, 11. August 2009: Tórshavn - Bus - Skálabotnur - Gjógv - Eiði - Oyrarbakki (51 km) Bus - Tórshavn

Während wir gestern die Hauptinsel Streymoy abgeklappert haben, lassen wir uns heut vom Bus auf die Nachbarinsel Eysturoy bringen, die uns gestern fast den ganzen Tag auf der andern Seite des Sund begleitet hat. Da es Schöneres gibt als Kilometer-lange Straßentunnel, lassen wir uns hinter dem Eysturoy-Tunnel in Skálabotnur (dänisch: Skålefjord) absetzen. Gute Idee. Die Fahrt rüber in den Funningsfjord geht sanft über 100 m. Gutes Training für die Steigung ab Funningfur.
Hier erklimmen wir eine Zeit lang die Westflanke des Slättaratindur, mit 882 m der höchste Berg der Färöer. Der Gipfel ist sogar frei von Wolken. Auch heute haben wir wieder gelegentlich Sonnenschein. Die 300 Höhenmeter rollen wir gleich wieder hinunter nach Gjógv. Max. speed 71,5 km/h.
Gjógv hat zwar ein Hotel, aber das liegt nicht da, wo man es gern hätte mit Blick auf See, Felsen, Inseln. So setzen wir uns auf das Vulkangestein am Hafen. Gjógv bedeutet auf Färöisch Felsspalte. Die Namen gebende langgestreckte Felsspalte, ein natürlicher Hafen, entdecken wir erst beim anschließenden Anstieg auf die Klippen.
Hier präsentiert sich uns in nächster Nähe der National-Vogel der Färöer: ein Papageitaucher (auch Papageientaucher, lateinisch Fratercula arctica; Foto links). Geduldig dreht er sich in jede Richtung für verschiedene Foto-Perspektiven.

Moos & Wasser, Färöer Beim Wiederaufstieg Richtung Slättaratindur verlässt uns leider die Sonne. Wir erleben Klima-Charakteristikum Nr. 1 der Färöer: Regen, hier an 280 Tagen im Jahr präsent. Zurecht haben wir uns über die Sonne am Morgen so gefreut. Mit dem Regen fällt die Temperatur. Von 18 auf 11 Grad. Die Abfahrt nach Eiði dadurch kein echtes Sommererlebnis. Der Blick auf den See von oben irritierend: als ob der See und die See nur durch eine kleine Mauer getrennt wären. Doch der See liegt 200 m höher als der Ort an der Küste.
Auch wenn nach bisherigen Erfahrungen die Orte weder Uferpromenade noch Cafés oder Bars haben, geben wir Eiði eine Chance. Auf der Höhe liegt das Hotel. Leider derzeit ohne Bar oder Restaurant. Unten im Ort versuchen wir uns zumindest im Supermarkt aufzuwärmen. Was weder körperlich noch mental gelingt. Ok. Noch 13 Kilometer bis zur Rückfahrt im Bus. Regen. Gegenwind. Färöer. An der Brücke zurück nach Streymoy wärmen wir uns an der Tankstelle mit heißem Kakao aus dem Automaten. Bis Linie 400 uns zum Trocknen nach Tórshavn bringt.


Miri am Slättaratindur (882 m), dem höchsten Berg der Färöer
Miri am Slättaratindur (882 m) dem höchsten Berg der Färöer


FaeroerMit der französischen Nationalmannschaft im Hauptdorf
Mittwoch, 12. August 2009: Wanderung Tórshavn - Kirkjubøur - Tórshavn - Fähre – Seyðisfjörður (Island)

Nach zwei Tagen auf den Färöer habe ich heute Morgen um vier Uhr meine Welcome-SMS von "Faroese Telecom" (eigentlich Føroya Tele) bekommen. Dabei geht's heute abend schon wieder weiter. Vorher haben wir noch einen guten, halbwegs sonnigen Tag. Miri möchte Fahrrad fahren Richtung Vestmanna, ich wandern nach Kirkjubøur. Machen wir mal was Unterschiedliches.
Der Weg aus Tórshavn ist leicht zu finden, der Wanderweg mit Steinhaufen markiert, sodass man ihn auch bei Nebel findet. Schwere Zauntore fallen hinter mir zu. Ein paar Schafe weiden auf den Wiesen.
Nach einer Stunde bin ich auf dem Scheitelpunkt. Und seh zunächst die kleinen Nachbarinseln Koltur (Foto links) und Hestur. Koltur steht da wie eine Ski-Schanze, Hestur ist ein lang gestreckter Felsblock mit einem Dörfchen in der Mitte. Fähren ziehen ihre Linie durch den Sund.

Schwarz geteerte Häuser mit Rasendächern und optimistischer  Wäscheleine in Kirkjubøur Kirkjubøur (ausgesproch: Tschitschibör; dänisch: Kirkebø, wörtlich: Kirchenfeld) lässt im Namen die kirchliche Vergangenheit anklingen. Die Kathedrale stand und steht ihr. Wurde aber im Rahmen der Reformation außer Dienst gestellt. Zerfiel zur Ruine, die in den vergangenen Jahren gesichert wurde. Schöner: die schwarz geteerten Nachbarhäuser mit den typischen Rasendächern und der optimistischen Wäscheleine vor dem Haus (Foto rechts).
Wieder sehe ich ein paar Ko-Passagiere vom Schiff: In Wohnmobilen aus Fulda und Nürnberg und den omnipräsenten französischen Geländewagen von "Nord-Sud-Evasion: créateur d'aventure authentique en moto et 4x4". Einen Moment lang bin ich versucht, um einen Lift zum Schiff zu bitten. Dann kletter ich zurück auf den Weg. Auf dem Rückweg bin ich eine halbe Stunde schneller. Die "Hauptstadt" mit ihren 17.000 Einwohnern liegt mir zu Füßen. Sind die Färöer ein eigenes Land? Ein Staat? Einerseits gehören die Färöer zu Dänemark, die Färöische Krone entspricht der dänischen Krone. Die Färöer gehören nicht zur EU, haben eine eigene Länder-Domain (.fo), eigene Briefmarken und eine Fußballnationalmannschaft, die heute abend ihr WM-Qualifikations-Heimspiel gegen Frankreich spielt. Wir sehen im Hauptdort auf dem Weg zur Fähre die Fans ins 6.500 Zuschauer fassende Stadion "Torsvöllur" ziehen. Auf der Fähre wird das Spiel übertragen. Ich sehe in der 33. Minute, dass es noch 0:0 steht. Am Ende gewinnt der Europameister nur 1:0. Färöer - ein Land für meine Länderwertung? Das 51. in Europa?


Teil 2
Island
Auf Ringstraße und Hochlandpiste durch Vulkanlandschaften


Donnerstag, 13. August 2009: Bei ruhiger See schippern wir in den langen Fjord von Seyðisfjörður...

Färöer

Route Färöer & Island



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Route Färöer

Routen-Karte Färöer
Grün = Fahrt-Route; Rot = Etappen-Start/-Ziel
Gelb = Miris Trip am 12.8.


Etappen Färöer (10.-12.8.2009)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 10.8.2009 Tórshavn Saksun - Hvalvík - Tjörnuvik Hvalvík 95
2. 11.8.2009 Skálabotnur Gjógv - Eiði Oyrarbakki 51
3. 12.8.2009 Wanderung Tórshavn - Kirkjubøur - Tórshavn (16 km)
4. .... .... Fortsetzung Teil 2: Island .... ....
Summe 146

Leuchtturm im Hafen von Tórshavn, Färöer
Leuchtturm im Hafen von Tórshavn


Eine Variante dieses Textes
und weitere Texte und Fotos
von Chris on the Bike auch in

Fahrradführer Europa per Rad
(6. Auflage 2016)

Fahrradführer Europa per Rad


Nächste Tour: Berlin - Rostock (360 km) Okt. 2009

Vorherige Tour: Karakorum Highway (1010 km) Juni/Juli 2009


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Tour 82: Karibik: Barbados - Haiti (902 km) 2016
Karibik 2016
Chris Tour 91: Jerusalem - Dan - Eilat (1165 km) 2017
Negev 2017
on the Tour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km) 2018
Kuba 2018
Bike Tour 97: Kigali - Kampala - Nairobi (1136 km) 2019
Uganda 2019
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