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Tour 65: Kirgisien - Almaty (951 km) |
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Eine Tour zu neuen Höhen. Erstmals ohne eigene Räder unterwegs. Wir mieten Mountain-Bikes. Gewöhnungsbedüftig. Dann tagelang auf kirgisischen Bergpisten über 3000 Metern unterwegs. Bis zum höchsten gemeinsamen Pass ever auf 3864 Meter. Die Räder schaffen es nicht ganz auf diese Höhe. In überholtem Zustand aber rüber nach Kasachstan.
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Foto Special: Kirgisien |
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Die Tour bei YouTube |
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Fliegen ohne Räder
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Die Schrotträder von Osch
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Darauf läuft auch das nächste Gespräch hinaus. Ob wir denn zum ersten Mal nach Kirgistan einreisten. Nein, zum zweiten bzw. dritten Mal. Ob wir denn ein Visum hätten. Nein, das brauche man ja nicht mehr. Das wisse er ja, antwortet der Beamte. Warum fragt er dann? Mit diesem Dialog jedenfalls haben wir offenbar eine entscheidende Hürde genommen. Jetzt bekommen wir unsere Einreisestempel. |
Der noch spannendere Teil des Tages beginnt: die Suche nach brauchbaren Fahrrädern. Im Vertrauen auf meine Internet-Recherche wandern wir in sengender Hitze an der Masalieva-Straße entlang zu Nummer 83. Das erweist sich als eine Entfernung von mehreren Kilometern. Vor allem hat Nummer 83 niemals einen Shop beherbergt, schon gar keinen Fahrradshop. Auch weiß hier niemand etwas von einem Fahrradladen. |
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Elf Stunden im Auto durch die kirgisischen Berge
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Es gibt Gras und je höher wir kommen, desto mehr Kuh-, Pferde- und Schafherden sehen wir. Und endlich auch die kirgisischen Rundzelte: Jurten. Vor allem nach dem ersten Dreitausender-Pass (Ala-Bel, 3184 m). Jurten begleitet von eckigen Zelten, mehrere Jurten beieinander, Shopping-Passagen mit Jurten. Und das Gras jetzt satt grün. Überall starke Bäche, Flüsse (Foto rechts, unten). Auch große Flächen mit Schnee. |
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Olga statt Osch: Habemus Räder
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Und sie ist da. Olga. Mit ihr hatte ich schon vorab mal unverbindlich gemailt. Das Büro ist weniger als winzig. Und dennoch zweigeteilt. Wir quetschen uns auf ein Mini-Sofa. Alles ist möglich. Sogar unter Umständen die Abgabe der Räder in Almaty. Aber wo sind die Räder? In einem Abstellraum im selben einstöckigen Gebäude. Da stehen fünf, sechs Mountainbikes. Alle von Giant, dem größten Fahrradproduzent der Welt, Sitz in Taiwan. Die beiden Räder mit Gepäckträger seien erst heute von zwei Belgiern zurückgegeben. Müssten erst gereinigt werden. Kann Olgas Mann Dennis erst am Abend machen. Wir fahren Probemeter. Alles ok. Um 18 Uhr sehen wir uns wieder. |
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Winken zu den winkenden Kindern
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Vergorene Stutenmilch aus dem Western-Café
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Als das sehr langsam ansteigende Tal sich wieder weitet, reiht sich ein Kafesi-Restaurant-Magasin an das nächste. Wir decken uns noch ein bisschen ein. Und nehmen den Abzweig nach Kotschkor (Kochkor). Ein Shortcut über den 2160 Meter hohen Kubaki-Pass. |
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Kartoffeln und Käsekügelchen nach dem Sturm
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Dann endet der Asphalt und der Rest ist Baustelle. Die Chinesen bauen sich hier eine weitere Export-Rampe über den Torugart-Pass, Heute ist allerdings Pause (Foto links). Die andern Autos stauben genug. Ein Österreicher überholt uns. Nach einer Wandertour mit Freunden hat er jetzt einen Muskelkater von den ersten Rad-Kilometern.
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Der erste Dreitausender: Sonne, Schnee, Übelkeit und die Bishkek-Teenies
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Dann sind sie weg und die Sonne ist wieder da und wir sind auf dem Kalmak-Ashu-Pass (3445 m; Foto links: Blick zurück nach Norden Richtung Tölök-Tal und Foto unten Blick nach Osten). Die Übelkeit des Morgens ist verflogen. Trotz der Höhe ist die Pause halbwegs warm. Auch wenn bald wieder Wolken heranziehen und damit Wetter und karge Botanik an Island erinnern. Den Song Köl (Son Kul, Son Köl, Songköl, Song-Köl, Соңкөл (kirgisisch), Сон Кул (russisch)) sieht man nur als schmales, blaues Band am Horizont. |
Hier sind sie Besucher gewöhnt. Wir bekommen das kleinste Zelt am Rand Richtung See. Drei Feldbetten mit reichlich Decken füllen es. Näher am See steht nur noch die Dusche. Zu den Jurten hin ist es eine offen Waschkoje, die Dusche ist offen Richtung See. So können wir das kühle Wasser genießen mit dem Panorama der schneebedeckten Gipfel rund um den Song Köl.
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Der Papageien-Pass und der Vieh-Highway
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Am Fuß des Berges steht wieder ein Auto. Mann und Frau spazieren uns entgegen. Der Mann spricht gleich von Alemania und kann ein bisschen Deutsch. Er lädt uns ein, mitzuspazieren zu einem nahe gelegenen Wasserfall. Wir lassen die Räder liegend stehen und spazieren mit. Ein paar jüngere Frauen, eine ältere und ein Kleinkind gehören auch dazu. Die Englisch-Studentin im vierten Studienjahr kann mehr Englisch als der Vater Deutsch. Aber alle sprechen wesentlich besser Russisch. Der Song-Köl-Wasserfall (Foto rechts), von dessen Existenz wir gar nichts wussten, ist so imposant wie die Serpentinen-Strecke. |
Miri wäscht Kleider, Christoph sich in der eiskalten Strömung (Foto links). Die nächsten Stunden sind ein kirgisisches Schauspiel mit ständig wechselnden Schauspielern und Wetter. Hundert Kühe ziehen durch die Furt, einige Zeit später gefolgt von einer Nachhut samt kirgisischen Reiter. Schafe werden auf der andern Flussseite getränkt (Foto unten). Eine Pferdeherde, begleitet von drei Hunden und einem Reiter, wechselt das Ufer. Miri watet durch die Vieh-Highway-Furt auf die andere Seite. Macht eine Rundwanderung über die Brücke. Es tröpfelt ab und zu, obwohl ich immer in der Sonne sitze. Grandiose doppelte Regenbögen die Folge. Sogar ein Lagerfeuer ist möglich (Foto unten), bei dem wir Nudeln mit gesammelten Kräutern genießen. Ein letzter kirgisischer Reiter kommt durch die Furt im Halbdunkel auf uns zu. Will nur mal wissen, woher wir sind. Und reitet zurück durch die Furt. |
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Stuten-Melken und Krokodilsgefühle am Geburtstag
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Auf halber Höhe müssen wir die Abfahrt wegen heißer Felgen mit der Mittagspause unterbrechen. Erst am Talgrund wieder Gehöfte.
Ein bis zwei Autos pro Stunde sind genau das Backup, das man gern hat.
Zum Schluss rollen wir dann über eine lange, steinige Rampe zurück zur Hauptstraße Kotschkor-Naryn. |
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Gepäckträger-Probleme unterhalb des Milky Way
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Anders als auf unserer Karte von GeoID zu sehen, bleibt die Strecke am Ter-Suu bis zur Mündung in den Solton-Sary (Sultan Sari, Солтон-Сары, Солтонсары). Hier links wieder bergauf auf die Kilometer-breite Hochebene des Flusses. Zur Entlastung des Gepäckträgers trage ich inzwischen den Zelt-Rucksack auf dem Rücken, ein bisschen Gepäck ist umgeladen auf Miris Rad.
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Unsicherheiten über den großen Pass
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Zher-Kochku (Djer Kochky, Dergochko, Dergachka, Jer-Rochku, Жер-кочку, Джер-Кечкю, Дергочка) ist weit und breit die einzige Ortschaft und wir müssen dringend einkaufen. Deshalb fahren wir von der Straße ab, überqueren auf einer Holzbrücke den Kara Kudzhur (Foto links).
Die Trasse zum Ort ist abenteuerlich mit Bächen durchsetzt. Mäandert durch die Wiesen. Riesige Greifvögel schwingen sich auf. |
Den Weg allerdings - so wie er auf der Karte vom Dorf aus weiter geht - den scheint es nicht so recht zu geben. Zu einem Pass könnten wir aufbrechen, heißt es, aber die Spitze könne man nur zu Fuß überwinden. Fahren wir also zurück durch die Bäche zur Brücke über den Kara Kudzhur. Obwohl auch ein Weg über die Hügel zu sehen ist. Doch so ist es flacher.
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In der Nähe ihres Wohnhaus gibt es eine kleine Fuß- und Tiergängerbrücke. Und wieder sind wir auf einem wunderbaren Feldweg mit Blick auf den Fluss (Foto links). Hier und da ein Gehöft. Dann Jurten. Wir fragen, ob das der Weg über die Berge zum Ysyk Köl sei. Wieder Unsicherheit, Abwägen. Schließlich ein seichtes Ja. |
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Schönes Scheitern: Höchste Punkte mit dem Rad und zu Fuß
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Als wir den Fuß der Serpentinen erreichen, beginnt der erste Regen. Eine von zwei aufrecht stehenden, etwa ein Meter hohen Betonröhren bietet sich als Shelter an.
Die beiden Elemente scheinen wie aus einem andern Orbit hier niedergegangen.
Wir klettern hinein und ziehen unsere Zeltplane drüber. |
Am Ende der langen Geraden sind wir nun etwa auf der Höhe des Gletschersees (Foto unten). Von hier müssen wir nun steil querfeldein die letzten 60 Höhenmeter zum Pass nehmen. Ein Auto wird hier niemals fahren können. Warum dann diese breite Piste unten? Warum haben uns manche erzählt, man könne hier mit dem Fahrrad herfahren?
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Deutsche Entwicklungshelfer, kirgisische Autopumpen und ein Fotograf
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Beim Aufpumpen funktioniert meine Doppel-Pumpe nicht mehr. Egal ob ich das klassische Ventil oder das Auto-Ventil ansetze: die Luft entweicht jeweils durch die andere Öffnung. Ich versuche einen Wagen anzuhalten, um das defekte Fahrrad schon mal nach Kotschkor zu bringen. |
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Fiebrig
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Blumiger Innenhof bei Ludmilla
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Bremsen für Almaty
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Kasachstan erreicht - Gibraltar fehlt
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Letzte Panne in Almaty
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Bei EliteSport
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Um 18.30 Uhr brechen wir vom Fahrradladen EliteSport auf zu den letzten 14 Kilometern dieser Tour. Wir haben noch eine Fahrradpumpe gekauft, nachdem uns die alte ja kurz vor Kotschkor im Stich gelassen hatte. Miris Rad, dessen Platten wir nur vorübergehend beheben konnten, wird noch mal aufgepumpt. Es reicht. Es geht leicht bergab in die Ebene. Viel Verkehr. Und plötzlich stehen wir vor den Schranken des Flughafenvorfahrtparkplatzes. Wird der Taxifahrer tatsächlich kommen? Was machen wir im Falle eines Falles, wenn er nicht (rechtzeitig) kommt? Unsere Accessoires demontiere ich jedenfalls. Unsere beiden alten Fahrradkörbe bleiben hier. |
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Schlenker übers Stadion
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Route Kirgisien - Almaty |
Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen |
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Etappen Kirgisien - Almaty (27.6.-11.7.2013) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
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1. | 27.6.2013 | Bischkek | Tokmok - Kemin | Chuyskoe | 106 |
2. | 28.6.2013 | Chuyskoe | Boom-Schlucht - Kubaki-Pass (2160 m) | Kotschkor | 86 |
3. | 29.6.2013 | Kotschkor | Sary Bulak - Keng-Suu | Tölök-Tal | 64 |
4. | 30.6.2013 | Tölök-Tal | Kalmak-Ashu-Pass (3445 m) | Song Köl | 52 |
5. | 1.7.2013 | Song Köl | Terskei-Torpok-Pass (3133 m) | Song-Köl-Tal | 34 |
6. | 2.7.2013 | Song-Köl-Tal | Korgo-Pass (3013 m) - Kara-Unkur | Kichi-Kara-Kudzhur-Tal | 46 |
7. | 3.7.2013 | Kichi-Kara-Kudzhur-Tal | Pass (3200 m) - Ter-Suu-Tal | Solton-Sary-Tal | 44 |
8. | 4.7.2013 | Solton-Sary-Tal | Chamaldilga-Pass (3414 m) - Zher-Kochku - Kara-Kudzhur-Tal | Kongurlen-Tal | 44 |
9. | 5.7.2013 | Kongurlen-Tal | Kongurlen-Pass (3786/3864 m) | Kongurlen-Tal | 19 |
10. | 6.7.2013 | Kongurlen-Tal | Kara-Kudzhur-Tal - Ak-Kyja - Sary Bulak | Kotschkor | 103 |
11. | 7.7.2013 | Kotschkor | |||
12. | 8.7.2013 | Kotschkor | Balykchy | Tamchy | 107 |
13. | 9.7.2013 | Taxi Tamchy - Bischkek | |||
14. | 10.7.2013 | Bischkek | Grenze Kirgistan/Kasachstan - Kordai-Pass (1233 m) | Akterek | 117 |
15. | 11.7.2013 | Akterek | Almaty | 129 | |
Summe | 951 |
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Karibik 2016 |
Chris | Negev 2017 |
on the | Kuba 2018 |
Bike | Uganda 2019 |
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