Teil 4 Usbekistan
(372 km) Seidenstraße pur: Buchara und Samarkand Weiterträumen im
Hostel Bahodir
Usbekistan-Impressionen Die Tageshöchsttemperaturen
fallen innerhalb von drei Tagen von 37 auf 11 Grad. Es wird Winter. Aber
die Tage sind unverändert sonnig. Wir auch. Schließlich sind Buchara und
Samarkand wahr gewordene Träume.
Slowly, slowly am Tiefpunkt Sonntag, 23.
Oktober 2005: ... (Grenze Turkmenistan/Usbekistan) - Buchara (100
km) Die Turkmenen wollen nicht mal die Zollerklärung sehen, die
Usbeken lassen uns die Rucksäcke auspacken. 75 Minuten nach Grenzankunft
sind wir im vierten Land unserer Reise und nur noch 365 km von Samarkand
entfernt (Foto rechts). Die Straße wird weder besser noch schlechter.
Viele Asphalteinzelteile, viel Geratter: Ich kann nicht mehr auf dem
Triathlonlenker fahren, weil das Zusammendrücken dem Magen noch weniger
gefällt. Der Tiefpunkt: Ich hocke mich in einem kleinen Laden wortlos auf
einen Stuhl. Irgendjemand spendiert mir eine Coca-Cola. Mirjam auch. Aber
die will sie nicht haben, weil der Spender - wie ich später erfahre - sie
vorher belästigt hat. Ich döse vor mich hin. Irgendwann geht's am
Tiefpunkt nicht mehr tiefer und ich setze mich wieder aufs Rad. "Slowly,
slowly", wie Mirjam immer sagt, geht's voran. Nach jeder Pause ein
bisschen besser, obwohl ich immer nur ein paar Schluck Limo trinke. Die
Kilometer ziehen sich. Auch noch am Ziel in der Stadt. Doch irgendwann, es
ist längst dunkel, stehen wir vor dem Ark, der legendären Festung des
Emirs von Buchara. Und dann tauchen sie auf, die vielen Medressen,
Minarette und Moscheen. Aber alles dunkel und leer, wie ausgestorben. Nur
am Teich, dem Ljabi Chaus, Zentrum der Altstadt, sind noch ein paar
Menschen. Und keine 50 Meter entfernt finden wir eine Unterkunft im Stil
einer Karawanserei mit Innenhof, großem Zimmer und perfektem Badezimmer.
Geschafft. Miri rafft mich sogar noch auf für einen kleinen
Nachtspaziergang zum Teich. |