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VG WORTEuroVelo-Routen



Perfekte Radweg-Beschilderung samt EuroVelo 6 (Atlantik-Schwarzes Meer) in Serbien

EuroVelo
14 Routen quer durch Europa
(Karte weiter unten)

Die Idee eines europaweiten, von der EU geförderten Radrouten-Netzes nahm in den neunziger Jahren Konturen an. Seitdem setzt die European Cyclists’ Federation (ECF), bei der der ADFC Mitglied ist, die Idee unter dem Namen EuroVelo (EV) um. Die Strecken der bisher geplanten 14 Routen, die in der Regel auf bestehenden Radrouten verlaufen und diese miteinander verbinden, sollen schließlich 70.000 km lang sein. In den vergangenen Jahren gab es große Fortschritte bei der Festlegung der Routen. Die Markierung steht aber häufig noch aus.
Auch wenn nur wenige Radler komplette Routen am Stück fahren, kann allein der Gedanke, dass der eigene Weg am Ende bis Moskau oder zum Schwarzen Meer führen könnte, beflügelnd sein. Über die Internationalisierung der Radwege soll auch Druck auf weniger Fahrrad-affine Regierungen ausgeübt werden, die Chancen des Rad-Tourismus zu erkennen und wahrzunehmen.


Offizielles Logo

Im Internet bietet eurovelo.com einen guten Überblick über die Fahrtrouten und den Stand ihrer Realisierung. Dazu praktische Links. Die Seite www.eurovelo.org ist dagegen gedacht, für diejenigen, die am Ausbau des Netzes arbeite. Basisinfos zu vielen Routen bietet Wikipedia. Auf www.biroto.eu werden einige Routen detailiert auf Deutsch vorgestellt. Andrew Sykes fuhr zwischen 2010 und 2015 die Routen 3, 5 und 8 ab und schrieb Bücher darüber. Sein Blog cyclingeurope.org bietet auch einen kritischen Blick auf die Strecken.
Wie die deutschen Autobahnen sind Nord-Süd-Routen mit ungeraden und West-Ost-Routen (sowie Ost- und Nordsee-Umrundung) mit geraden Zahlen nummeriert. So kommt es, dass es EV 15 gibt, bisher aber nicht EV 14. Durch kein Land führen mehr Routen als durch Deutschland: neun. Viele Nachbarländer sind aber weiter mit der Beschilderung, während in Deutschland stärker die deutschlandweiten D-Routen ausgezeichnet werden. Die sind teilweise mit den EuroVelo-Routen identisch. (Stand: Frühjahr 2015)


Die einzelnen EuroVelo-Routen



Traum-Destination Nordkap (2001)

Die Atlantikküsten-Route (EV 1) führt auf rund 8.000 km vom Nordkap bis an die Algarve. Hier ist vor allem die 1.400 km lange Teilstrecke durch Frankreich La Vélodyssée (www.lavelodyssee.com) von Roscoff in der Bretagne bis zur französisch-spanischen Grenze in den Pyrenäen schon gut befahrbar.



Mit Hannah am Brandenburger Tor in Berlin (2016)

Die Hauptstädte-Route (EV 2) von Irland bis Moskau soll am Ende 5.500 km lang sein. Sie ist in England, den Niederlanden und Deutschland bis ins polnische Posen fertig gestellt. In weiten Teilen ist sie mit dem Europaradwanderweg R1 identisch.



Mit Hartmut auf dem Ibaneta-Pass in den Pyrenäen (1987)

Der Pilgerweg (EV 3) von Trondheim bis Santiago de Compostela ist rund 5.000 km lang. In Spanien verläuft er in der Nähe des Wander-Pilgerweges Camino Frances.



In Belgien bei Ostende (2014)

Die Mitteleuropa-Route (EV 4; ca. 4.000 km) soll eines Tages von der Bretagne nach Kiew führen. Der Grad ihrer Fertigstellung lässt sich gut über ihren Wikipedia-Artikel verfolgen. Teilweise verläuft sie parallel zum Paneuropa-Radweg, der auf 1570 km von Paris nach Prag führt.



In Kent (2014)

Die Via Romea Francigena bezeichnete im Mittelalter die fränkischen Pilgerwege nach Rom im Gefolge des Reiseberichtes des Erzbischofs Sigerich von Canterbury im Jahr 990. Sie führt als (EV 5) auf knapp 4.000 km von London über Rom nach Süd-Italien.



Burg Golubac am Donau-Durchbruch in Serbien (2008)

Die Atlantik-Schwarzes-Meer-Route (EV 6) startet im französischen Nantes und erreicht von Deutschland an an der Donau entlang nach 4.500 km schließlich deren Mündung ins Schwarze Meer beim rumänischen Constanta.



In Kalabrien (2008)

Die Sonnen-Route (EV 7) startet ebenfalls am Nordkap und führt 7.500 km immerzu in südlicher Richtung bis nach Malta. Kleines bewährtes Teilstück ist die Strecke Kopenhagen-Berlin.



Auf dem Po-Radweg 'Destra' (2007)

Die Mittelmeer-Route (EV 8) versucht in etwa den nördlichen Teil der Mittelmeer-Umrundung abzudecken. Vom spanischen Cadiz geht es auf knapp 6.000 km bis nach Athen. Prima fahren kann man bereits durch die Po-Ebene auf dem Fluss-Radweg.



Passfoto für ein Visum bei der ungarischen Botschaft in Wien (1983)

Die Ostsee-Adria-Route (auch Bernsteinroute; EV 9) startet in Danzig und endet nach rund 2.000 km im kroatischen Pula auf Istrien. Die bereits fertig gestellten Teile in Tschechien, Österreich und Slowenien werden auf www.steiermark.com/de/eurovelo-9 vorgestellt.



An der Ostsee in Polen (2008)

Der Ostseeküsten-Radweg (auch Hanse-Runde; EV 10) versucht auf 8.000 km immer möglichst nah am Meer zu verlaufen. Nur die Streckenführung im russischen Teil um Sankt Petersburg ist noch nicht abzusehen.



Bei der Burg Trakai in der Nähe von Vilnius (2002)

Die Osteuropa-Route (EV 11) soll das Beste vom Osten sein. Mit Helsinki, Tallin, Vilnius, Warschau, Belgrad, Skopje und Athen, wo sie nach 6.000 km endet, führt sie durch genauso viele Hauptstädte wie die Hauptstadt-Route.



Auf dem Nordseeküsten-Radweg in Holland (2006)

Der Nordseeküsten-Radweg (EV 12) ist von der EU besonders gefördert worden und wurde als Modell-Route ausgebaut. Eröffnet 2001 fand er 2003 als längster Fernradweg Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde. Leider ist 2009 die Fährverbindung im Norden zwischen dem norwegischen Bergen und den britischen Shetland-Inseln eingestellt worden. Es bleibt die (teure) Flugverbindung zum shetländischen Sumburgh. Gleichwohl gibt es jedes Jahr einige, die die rund 6.000 km komplett absolvieren.



Auf dem ehemaligen Grenzstreifen in der Nähe der Elbe (2006)

Die Eiserner-Vorhang-Route (Iron Curtain Trail; Beschilderung: ICT; EV 13) beginnt an der bulgarisch-türkischen Grenze am Schwarzen Meer und verläuft an der damaligen West-Grenze des kommunistischen Warschauer Pakts. Sie endet nach rund 10.000 km durch 20 Länder an der norwegisch-russischen Grenze am Nordmeer. Bis 2020 sollen fast 200 Millionen Euro in den Ausbau fließen. Die Fraktion der Grünen im EU-Parlament hat(te) eine deutsch-englische Seite dazu geschaffen. Auf dem Facebook-Account sieht man, wer aktuell unterwegs ist, so wie Tim Moore der im März 2015 im Polarkreis mit einem DDR-Klapprad, Jahrgang 1970, startete.



Auf dem Rhein-Radweg
gegenüber den Burgen Sterrenberg und Liebenstein ("feindliche Brüder") bei Kamp-Bornhofen 1982...


...und 33 Jahre später.

Der Rhein-Radweg bildet mit seinen nur 1230 km EV 15. Untypisch, weil so kurz und nur durch vier Länder führend. Dafür komplett ausgebaut und beschildert, teilweise auf beiden Ufern. Sie wurde 2014 als erste vom ECF als EuroVelo-Route zertifiziert.


Karte EuroVelo-Routen

Routen-Karte: Zwergstaaten-Direkt-Route
Offizielle Karte


Eine Variante dieses Textes
und weitere Texte und Fotos
von Chris on the Bike auch in

Fahrradführer Europa per Rad
(6. Auflage 2016)

Fahrradführer Europa per Rad


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