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Tour 86: Riga - Minsk (587 km) |
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Bike-Blog & Routen-Karte
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Patenkind Hannah (Foto oben) ist überraschend schnell volljährig geworden. Noch überraschender: sie wünscht sich zur Volljährigkeit eine Fahrrad-Tour. Das haben wir im vergangenen Jahr mal getestet. Mit einer Etappe von Berlin nach Joachimsthal. 86 Kilometer. Bei Hitze. Hat funktioniert. Jetzt möchte Hannah nach Osteuropa. Ein Startort ist schnell gefunden: Riga. Dort in der Nähe leitet eine gemeinsame Verwandte ein Kloster. Vor die Wahl gestellt von Riga den Ostsee-Radweg nach Tallin zu fahren oder querfeldein in die weißrussische Hauptstadt Minsk, wählt Hannah das Abenteuer. Schließlich haben wir in Minsk eine gemeinsame Bekannte: Nastya.
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Die Tour bei YouTube |
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Bike on the Bus
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Jugendstil und junges Kloster
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Lettland |
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Als ich gerade das Rad wieder beisammen, das Gepäck installiert und einen überraschend neuen Winkelhaken an der Hose genäht habe, taucht Hannah mit ein paar Minuten Verfrühung am Gepäckband auf. Und kurz darauf auch ihr Rad (Foto oben). Der Gepäckträger ist auf einer Seite genauso gebrochen wie vor einem Jahr. Ab da hat er ja auch gehalten. Los geht's. |
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Hinein gehen wir zum Beispiel in die Johanneskirche, wo mich ein riesiges Kreuzrippen-Gewölbe begeistert (Foto rechts). Das es nicht mal auf die Top-Sehenswürdigkeiten-Liste geschafft hat. |
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Sattelwechsel und doppeltes Schwimmvergnügen
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Die Straße auf dem südlichen Ufer ist kleiner und führt wunderschön durch die Wälder. Zur Pause radeln wir auf einem Privatgrundstück an den Fluss, wo wir ungestört rasten und schwimmen können. |
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Hannahs erste Hundert-Kilometer-Etappe
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Litauen |
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Schon bald der erste litauische Ort. Kvetkai. Die Holzkirche vom Ende des 18. Jahrhunderts ist mit EU-Mitteln frisch renoviert. Wirkt allerdings so, als wenn sie kaum genützt würde. |
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Radeln und Klettern mit Walter
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Anykščiai ist der einzige größere Ort des Tages. Wir entdecken zum ersten Mal eine Bäckerei, decken uns im Maxima-Supermarkt ein und frankieren ein paar Postkarten. Bei der Besichtigung der Kirche entdecken wir hinter ihr einen Radweg am Fluss entlang. |
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Hannah zeigt: es ist möglich
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Schließlich werden wir 17 Kilometer vor Vilnius auf die Fernstraße geführt. Reichlich Verkehr. Und bald eine richtige Schnellstraße. Zum Glück mit Radweg auf einer Seite (Foto rechts). Auf dieser Seite liegt auch ein Schnell-Restaurant der finnischen Hesburger-Kette. Zehn Kilometer vor der Innenstadt stärken wir uns noch einmal. |
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Bizarre: Make everything great again
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Wodka statt Wlan
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Belarus (Weißrussland) |
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Die litauische Ausreise dauert nur ein Scannen des Reisepasses lang. Ein paar hundert Meter Niemandsland. Vorbei geht es an wartenden LKW (Foto links). Einen Passierschein gibt es am ersten Schlagbaum. Und per Funk werden zwei Radler an der weißrussischen Grenzkontrolle angekündigt. Wo wir das Grenzformular doppelt ausfüllen. Ein Exemplar bleibt im Pass. Aber erst nachdem der Grenzbeamte uns wieder und wieder mit unserm Passbild abgeglichen hat. Danach wird der Mann vom Zoll zu uns und unseren Rädern rausgeholt. Wir müssen alle Taschen öffnen. Aber in keine schaut er wirklich rein. Alles in allem hat der Grenzübergang eine halbe Stunde gedauert. Für die LKW-Fahrer, die auf der weißrussischen Seite in einer vier Kilometer langen Schlange stehen, sieht das etwas anders aus. |
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Was wir überraschender Weise nicht entdeckt haben an der Grenze: die Möglichkeit, Geld zu tauschen oder abzuheben. Außer einem Mini-Café ist weit und breit nichts zu sehen. So radeln wir in die einzige Stadt des Tages, an der die Straße heute vorbei führt. Der Univermag und die vielen anderen alten sozialistischen Gebäude prägen das Stadtbild. Vor rund 25 Jahren waren Litauen und Belarus noch ein Land. Heute ist der Unterschied gravierend. Auf dieser Seite fühlt man sich ein bisschen mehr back in the USSR. Auch wenn das obligatorische Lenin-Denkmal fehlt und die römisch-katholische Kirche renoviert wird. Während uns an der russisch-orthodoxen Kirche einige Hobby-Gartenarbeiter freudig interessiert befragen. |
Schließlich müssen wir wieder über Pisten und kleinere Straßen ab zu unserer Unterkunft. Im letzten Dorf, Городьки-Гарадзечна, weiß man zunächst nichts von einem Ferienhaus. Ein Mann führt uns zu einer Nachbarin. Und die ist sicher, dass da was ist. Und als wir auf die kleine letzte Piste des Tages einbiegen, hält direkt ein Auto an. Iwan dreht und fährt für uns voran. Auf den letzten von letzlich 110 Kilometern - wieder eine sensationelle neue Bestmarke von Hannah. |
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Am Ende der Tour eine halbe Stunde im Aufzug
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Im Stadtzentrum suchen wir den zentralen Leninplatz. Ein Wachsoldat wird etwas unruhig, als wir eine kleine Selfie-Session einlegen (Foto links). Dann sind es nur noch zwei, drei Kilometer zu Nastya. Vor drei Jahren haben wir sie in Speyer kennengelernt. Sie lebt mit ihrem Freund Maxim in einem Neubau (Foto unten) im siebten Stock. Tolle Wohnung. Es gibt Buchweizen, Gemüse,
Salat, Wodka, moldawischen Wein. Ein wunderbares Finale. Aus dem Stand hat Hannah mit ihrem Gurkenrad 587 Kilometer hingelegt. Wahnsinn.
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Großartig
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Hat Spaß gemacht
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Exkurs
Ich fliege mit LOT über Warschau zurück und rufe wenige Tage für Beginn der Tour kurz an, um mein Fahrrad anzumelden. Beim ersten Mal wähle ich "Deutsch" als Sprache und werde sofort zu einem Englisch sprechenden Call-Center-Mitarbeiter durchgestellt. Wie häufig muss ich Gewicht und Maße angeben. Der Mitarbeiter wartet auf Bestätigung. Die lässt auf sich warten. Ich soll zwei Stunden später anrufen. Dazu komme ich erst am nächsten Morgen. Diesmal wähle ich direkt "English". Die Folge: ich werde durch ein langes Menü geführt und muss warten. Dann ist nichts mehr da von meiner Anfrage. Also eine neue Anfrage. Wieder soll ich in zwei Stunden anrufen. Per Mail geht das nicht. Beim dritten Mal wähle ich wieder "Deutsch" und komme wieder direkt dran: ohne Menü, ohne Wartezeit. Es stellt sich raus: 1,50 wurde vom Mitarbeiter als Breite eingetragen statt als Höhe. Deshalb wurde es naturgemäß abgelehnt. Ich gebe die Maße erneut an und reduziere direkt auf: 1,95 x 1,30 x 0,45 m. Diesmal soll ich in einer Stunde anrufen. Dann ist auch das abgelehnt. Ich frage nach den Maximalmaßen. Zwei Stunden später stellt sich heraus, dass
LOT auf beiden Flügen Embraer-Flugzeuge einsetzt. Und die sind einfach zu klein.
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Maxim begleitet uns zum Flughafen. Das ist super. Er organisiert nicht nur alles und spricht mit dem Busfahrer - sondern, im Falle eines Falles, kann er zur Not auch ein Rad wieder mit nach Minsk nehmen. Falls es bei der Aufgabe der Räder Probleme geben sollten. Maxim ist auch beim Einpacken eine große Hilfe. Zu dritt ist die Demontage der Räder und vor allem das Wrappen von Frischhaltefolie und Klebenband (Fotos rechts und links) sehr viel einfacher. |
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Epilog
Was niemand bemerkt, was mir das ständige Quietschen des Rades aber längst verraten wollte: der Rahmen ist gebrochen. Unterhalb der Sattelstange (Foto rechts). Das zufällig aufgenommene Foto vom fast total verpackten Fahrrad gibt ausgerechnet den Blick auf den Rahmenbruch frei. |
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Dann geht beim Check-In zunächst alles ganz easy voran. Mein Rad wird zwar noch halbwegs gewogen, aber schon kleben die Gepäck-Identifikationsstreifen auf der Verpackung. Wir müssen sie nur noch zum Bulk-Luggage-Schalter nebenan bringen. Da gibt es aber schon Probleme, als das kleine Rad von Hannah versuchsweise aufs Förderband gelegt wird. Ein Security-Chef wird gerufen. Er inspiziert noch einmal die Verpackung und stellt Maxim ein paar Fragen. Nach einer weiteren spannenden Pause hebt der Mann am Bulk-Luggage-Schalter die Räder, eins nach dem anderen, schließlich durch die nächstbeste Tour. Und als er ohne Rad zurück kommt, kann Maxim endlich zur Arbeit gehen. Spacibo.
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Route Riga - Vilnius - Minsk |
Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen |
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Etappen Riga - Vilnius - Minsk (20.-27.5.2017) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
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1. | 20.5.2017 | Riga Airport | Riga | Ikšķile | 47 |
2. | 21.5.2017 | Ikšķile | Jaunjelgava | Sērene | 69 |
3. | 22.5.2017 | Sērene | Grenze LV/LT - Kvetkai | Kupiškis | 102 |
4. | 23.5.2017 | Kupiškis | Anykščiai | Pakeršiai | 72 |
5. | 24.5.2017 | Pakeršiai | Želva - Paberžė | Vilnius | 88 |
6. | 25.5.2017 | Vilnius | |||
7. | 26.5.2017 | Vilnius | Grenze LT/BY - Aschmjany | Zabrezzie | 110 |
8. | 27.5.2017 | Zabrezzie | Minsk | 99 | |
Summe | 587 |
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Anschluss Tour 18: Nida - Vilnius (505 km) Juli 2002 Anschluss Tour 10: Mainz - Vilnius (2070 km) Aug. 2000 Anschluss Tour 8: Baltikum: Tallinn - Nida (875 km) Aug. 1999 |
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Nächste Tour: Mainz - Münster (400 km) Juni 2017 Vorherige Tour: Loire: Burgund - Atlantik (837 km) April 2017 |
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