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VG WORT Tour 85: Loire: Burgund - Atlantik (837 km)


Fahrradfahrer fährt auf Schloss Chambord zu
Zufahrt auf das größte Loire-Schloss: Chambord
Aus meiner Reiselektüre "Utopia" von Thomas Morus:
›Zum Himmel ist es von überall her gleich weit.‹

Bike-Blog & Routen-Karte & Etappen-Übersicht
Loire: Burgund - Atlantik (17.4.-1.5.2017)
Tours-Tour im Schlösser-Paradies von Frankreich

Vier Jahre nach unserer Schlösser-Tour durchs Münsterland nehmen wir nun die Schlösser-Gegend par excellence in Angriff: la Loire. Tours steht im Zentrum unserer Tour. Denn aus verschiedenen Gründen teilen wir unsere Schlösser-Expedition in zwei Teile auf: im ersten Teil radeln wir von Burgund bis Tours. Fahren dann mit dem Zug nach Le Croisic ans Meer, um im zweiten Teil vom Atlantik wiederum nach Tours zu kommen.
Als ich 2003 auf meiner Tour Brest - Lyon die Loire streifte, war der Bau des Radwegs "La Loire à Vélo" im Kernstück des Flusses gerade in vollem Gange. Inzwischen gibt es eine 800 Kilometer lange, bestens ausgebaute und beschilderte Strecke vom Atlantik bis jenseits von Nevers. Und sie soll weiter wachsen. Und siehe da: sogar die Rennrad-besessenen Franzosen haben Spaß bekommen am gemütlichen Reiseradeln.

Die Tour bei YouTube


Die besten Videos und Fotos unserer Tour zu Musik in 15 Minuten.


Teil 1: Burgund - Tours

Mercedes C180 mit Oris-Dachgestellträger samt zwei Fahrrädern Peter wartet bis Mitternacht
Ostermontag, 17. April 2017: Autofahrt (Schaffhausen -) Denkendorf - Gannay-sur-Loire

Der Tag der zwei Touren: am Morgen radle ich noch von Schaffhausen zum Rheinfall zur Vollendung der Bodensee-Umrundung - am späten Nachmittag fahre ich mit Miri im Auto von Denkendorf an die Loire. Erstmals brechen wir zu einer gemeinsamen Radl-Tour mit dem Auto auf (Foto links). Sonst würden wir es heute nicht mehr so weit schaffen. Nach Gannay-sur-Loire schon gar nicht. Vor vierzehn Jahren habe ich dort zufällig auf der Domaine du Bourg (Foto rechts) übernachtet während meiner Tour 21: Brest - Lyon. Schon damals habe ich diese traumhafte Unterkunft verlinkt. Trudi & Peter, ein niederländisches Paar, hatten damals gerade erst begonnen, aus dem riesigen Anwesen eine Kombination aus ganz verschiedenen traumhaften Unterkunftsangeboten zu machen. Ihre Bedingung heute allerdings: wir sollen vor Mitternacht da sein, denn in der Dunkelheit hätten wir es sonst schwer, uns zurechtzufinden.
Wir fahren mit ein, zwei Stunden Reservezeit los, aber rund um Stuttgart verlieren wir eine halbe Stunde, vor Freiburg eine ganze Stunde. Auch wenn wir die Wechsel am Steuer verbunden mit einer Kontrolle der Fahrradkonstruktion sehr kurz halten: es dürfte knapp werden.

Domaine du Bourg in Gannay-sur Loire: Haupthaus Kurz hinter der französischen Grenze geben wir dann so viel Gas, dass wir mit etwa 120 Stundenkilometern geblitzt werden, wo nur 110 vorgesehen sind. Danach sind wir noch konsequenter in der Einhaltung der Geschwindigkeits-Beschränkungen... Und achten noch mehr auf die Ankündigung von Radarkontrollen.
Hinter Beaune verlassen wir die Autobahn Richtung Autun. Jetzt ist es dunkel, obwohl der schönste Teil der Fahrt ansteht. Burgund. Weinanbau. Wir fahren durch den Partnerort von Nackenheim aus dem Mainzer Umland.
Plötzlich bleibt der Scheibenwischer mitten auf der Scheibe stehen. Rien ne va plus. Ich habe in der Dunkelheit vergessen, ihn auszumachen. Die Scheibe war eigentlich trocken. Was sicher nicht übermäßig gut für ihn war. Als es wieder anfängt, leicht zu regnen, ist bald kaum noch was zu sehen. Ich fahre langsamer. Dann trocknet Miri die Scheibe. Es ist mühsam. Zum Glück fallen kaum noch Regentropfen. Für heute reicht es. Über die Rückfahrt müssen wir nachdenken.
Knapp vor Mitternacht rollen wir auf den Hof. Peter ist noch auf. Frische Luft, toller Sternenhimmel. Und ein tolles Zimmer. Der Weg hat sich gelohnt.


Miri & Chris on the Bike in Burgund: Gannay sur Loire
Vor dem Start auf der Domaine


Chris radelt am Canal latéral à la Loire Zu viel Nähe zur Heiligkeit
Dienstag, 18. April 2017: Gannay-sur-Loire - Nevers - Marseilles-les-Aubigny (74 km)

Kleine Verzögerung beim Start: wir müssen dringend tanken. Und versuchen, den Scheibenwischer zu reparieren. In Garnat soll es eine Tankstelle samt Werkstatt geben. Zwölf Kilometer sind es. Der Tankzeiger sinkt auf den unteren Rand der Reserve. Die Tanksäulen sind blockiert vom großen Tanklastwagen. Die Tankstelle wird gefüllt.
Der Tankwart lauscht den Geräuschen der Scheibenwischanlage. Er meint, der Motor müsse erneuert werden. Das könne nur eine Mercedes-Werkstatt. Verschieben wird das Ganze auf die Rückkehr in Deutschland. Und hoffen auf trockenes Wetter bei der Rückfahrt am 1. Mai. Dann muss ich nur noch eine halbe Stunde warten, bis alle drei Tanks der Tankstelle gefüllt sind. Um dann meinen Tank zu füllen. Mehr als 60 Liter gehen rein. Der Tank fasst laut Zulassung 62 Liter. Das war knapp.
So ist es zwölf Uhr, als wir loslegen (Foto oben). Ich hatte zwei Varianten der Tour vorbereitet. Je nach Windvorhersage wollten wir entweder heute mit dem Zug zum Atlantik und mit dem Westwind zurückradeln. Oder mit Ostwind zum Atlantik radeln und mit dem Zug zurück. Wie schon bei meiner Tour 2003 herrscht überraschend lang anhaltender Ostwind. Nordost allerdings. Das bedeutet für uns so oder so zunächst mal eher Gegen- als Rückenwind. Erst ab Orléans dreht sich die Loire ganz Richtung Westen.
Wir starten also im ersten Teil von Ost nach West. Schon in Decize erreichen wir den offiziellen Loire-Radweg. Zugleich Euro-Velo-Route 6. Er führt hier asphaltiert entlang des Canal Latéral à la Loire. Fernab vom Autoverkehr. Es begegnen uns verschiedene Radler, auch Pilger nach Santiago de Compostela und Fatima (Foto unten). Sogar eine Picnic-Area gibt es, die wir begeistert nutzen.


Mit zwei Hunden und viel Gepäck auf Rädern am Canal Latéral à la Loire unterwegs Richtung Santiago de Compostela und Fatima
Gegenverkehr: Mit zwei Hunden und viel Gepäck
Richtung Santiago de Compostela und Fatima

Europa-Veloroute 6: Canal Latéral à la Loire
Canal Latéral à la Loire


Schloss Nevers mit Fahrrad-Fahrer Bis hinein nach Nevers führt ein Radweg - obwohl die Loire-Strecke in großem Bogen um die Stadt herumführt. Aber Schloss (Foto rechts) und Kathedrale lohnen allemal den Abstecher, der am Ende für uns eine Abkürzung wird. Und natürlich Bernadette Soubirous. Die wo als junge Frau die Erscheinungen in Lourdes gehabt hat. Und ihre wenigen restlichen Lebensjahre hier in einem Kloster verbracht hat. Wo ihr Leichnam heute in einem gläsernen Sarg ausgestellt ist. Vor andächtig sitzenden älteren Frauen.
In dem Espace Bernadette kann man auch übernachten. Das ist uns dann doch zu viel Nähe zur Heiligkeit. Auf einem Radweg entlang einer Ausfallstraße nehmen wir den Shortcut nach Givry. Wo wir mit der Loire und ihrem Radweg wiedervereint werden. Er verläuft jetzt auf dem westlichen Deich. Bis Marseilles-les-Aubigny rollen wir dahin. Zu den Chambres d'Hôtes im Châteauvert geht es ein bisschen bergauf. Der Blick über die Rapsfelder auf das Schloss ist gigantisch (Foto unten). Auch wenn wir dann in der Dépendance bei den Stallungen untergebracht werden. Alles genau die richtige Einstimmung auf unsere Schlösser-Tour.


Châteauvert bei Marseilles-les-Aubigny mit Rapsfeld
Über dem Rapsfeld thront unsere Unterkunft:
Châteauvert bei Marseilles-les-Aubigny


Châteauvert bei Marseilles-les-Aubigny umgeben von Bäumen Blumenbrett am Fahrradlenker
Mittwoch, 19. April 2017: Marseilles-les-Aubigny - La Charité-sur-Loire - Sancerre - Briare (89 km)

Guy de Champs, der Schlossherr persönlich, serviert das Frühstück. Jetzt im Hauptgebäude des Schlosses. Im zentralen Familien-Saal. Der Besitzer in lückenloser Familientradition von Châteauvert (Fotos links und oben) erzählt von der Schlossgeschichte und hat gute Tipps für die Tour.
Vier Grad zeigt das Thermometer bei der Abfahrt an meinem Fahrrad. Es wechseln wieder Sonne und Wolken heute. Warm wird es nicht. Da tut der Nord-Ost-Wind ein Übriges. Am Ende des Tages habe ich alles an, was ich zum Radeln dabei hab: kurzes Trikot, langes Trikot und Windjacke. Auch heute profitieren wir nicht vom Nordost-Wind. Ganz im Gegenteil. Wir haben es selbst gewählt.
Schon in La Charité-sur-Loire machen wir die erste Pause. Weil es ein sehr schönes, altes Städtchen ist. In Sancerre machen wir Mittagspause. Dafür müssen wir 150 Höhenmeter bewältigen. Der Ort ist - wie jeder anständige französische Ort - in der Mittagszeit ausgestorben. Erst um 14 Uhr können wir den berühmten regionalen Ziegenkäse aus Chavignol kaufen.


Kanalbrücke über die Loire bei Briare
Kanalbrücke über die Loire bei Briare


'en-route-callaghan': Sabrina & Perig à Briare - direction Papouasie-Nouvelle-Guinée Wir rollen am Kernkraftwerk bei Belleville-sur-Loire vorbei. Kurz danach bleiben wir gegen den offiziellen Radweg auf der linken Loire-Seite. Werden belohnt mit einem sehr schönen Kanalweg. Auf dem ich hinter einem älteren E-Bike-Paar im Windschatten fahre. Kurz danach geht es dann doch auf die rechte Seite. Gerade mal fünf Kilometer weiter erweist sich in Briare die Brücke zurück auf die linke Loire-Seite als eine "Kanalbrücke": Der Canal Latéral à la Loire überquert hier den Fluss. Ein tolles Bild (Foto oben und unten).
Wir sparen uns die Überquerung für morgen auf und bleiben in der "Auberge du Pont Canal". Und begegnen beim abendlichen Kanalbrücken-Spaziergang Sabrina & Perig. Das französische Paar ist gerade seit ein paar Tagen auf seiner Welt-Tour unterwegs. In einem Jahr wollen sie mehr oder weniger auf dem Landweg nach Papua-Neuguinea. Sabrina hat ihre Satteltaschen alle selber genäht. Und zwischen Lenker und Lenkertasche noch ein kleines Blumenbrett mit zwei kleinen Pflanzen installiert. Die welken aber schon ein bisschen. Wir können sie noch mit ein bisschen warmem und kaltem Wasser aus unserm Hotelzimmer erfreuen. Dann tauchen sie ab, um in der Nähe zu biwakieren. Bon voyage!


Radfahrer auf der Kanalbrücke über die Loire bei Briare
Fahrt über die Kanalbrücke am Morgen


Blick auf Brücke und Schloss von Gien, Loire Überraschungen: Benedikt und Bundeslade
Donnerstag, 20. April 2017: Briare - Sully-sur-Loire - Orléans (94 km)

Heute nun profitieren wir von der Ostwind-Routenwahl: wir haben Rückenwind. Den ganzen Tag über. Schon bei der einmaligen Fahrt über die Kanalbrücke über die Loire. Bis 2003 (Fertigstellung der Elb-Kanalbrücke bei Magdeburg) die längste Kanalbrücke der Welt.
Der Radweg auf der linken Loire-Seite führt hier mal nicht, wie sonst meist, direkt auf dem Deich oder am Kanalufer entlang. Sondern zunächst über einen schmalen Waldweg. Dann ist der Waldweg gerade frischem Asphalt für die Radler gewichen. Die tollen Radwege - vor allem in Deutschland - sind eben auch ein Stück des unermesslichen Reichtums, der uns umgibt.
So führt der Weg auch durch Dörfer. Durch Saint-Brisson zum Beispiel. Das Schloss ist geschlossen, selbst der Zugang zum Schloss-Areal. So können wir nahezu nichts von dem großartigen Schloss sehen, zumal die Schauseite zur Loire hinunter ist. Gegenüber von Gien (Foto links) kommen wir wieder an die Loire. Die vier Kühltürme des nächsten Kraftwerks ragen hinter Bäumen hervor. Diesmal müssen wir nicht direkt am Kraftwerkszaun entlang. Zwischen Saint-Gondon und Lion-en-Sullias macht der Radweg einen Sidestep nach Süden in die Berge - ohne dass eine besondere Sehenswürdigkeit zu erkennen wäre. Wir bleiben auf der Straße, sparen so sechs Kilometer, die wir am Nachmittag wieder investieren.
Doch zunächst reißt ein Schaltzug an meinem Rad. In leichtem Gang komme ich gut bis Sully-sur-Loire. Das Schloss hier gilt als Entrée zum "Tal der Könige", wie die Loire in diesem Teil auch genannt wird. Leider ist es entgegen den Angaben im bikeline-Führer mittags geschlossen. Dafür gibt es ringsum eine geniale Bäckerei und einen Fahrradladen. Da kaufe ich einen neuen Schaltzug und bekomme ihn mit Blick aufs Schloss recht schnell installiert (Foto unten).


Gerissener Fahrrad-Schaltzug vor der Silhouette des Schlosses von Sully-sur-Loire
Der gerissene Schaltzug vor der Silhouette des Schlosses von Sully-sur-Loire


Mosaik mit Bundeslade und Hand Gottes im Regenbogen: karolingisches Oratorium von Germigny-des-Prés, Loire Am Nachmittag machen wir dann drei winzige Umwege für drei tolle Besichtigungen: in Saint-Benoît-sur-Loire ist eine große romanische Klosterkirche zu bestaunen. Und überraschend tauchen in der Krypta die Gebeine des Heiligen Benedikt auf. Da wir uns in einer Benediktiner-Abtei in Jerusalem kennengelernt haben, verdanken wir ihm letztlich unser Glück. Und sind auch hier gerührt.
Wenige Kilometer weiter in Germigny-des-Prés ist ein karolingisches Oratorium zu bebeten, das sofort an den Aachener Dom erinnert. In der Apsis ein Mosaik mit der Bundeslade (Foto rechts).
Schließlich radeln wir in Châteauneuf zum Schloss, um im Schlosspark die vom Reiseführer erwähnten Magnolienbäume zu sehen. Dann bleiben noch 30 Kilometer mit Rückenwind bis Orléans. Da uns erstmals die Sonne ins Gesicht scheint, eine gute Gelegenheit, den Selfie-Stick mal auszuprobieren (Fotos unten).
Alles geht viel leichter als gestern und vorgestern. Und trotzdem kommen wir nach etwa der gleichen Kilometerzahl erschöpft an. Immerhin reicht es noch für einen Abendspaziergang zum Haus der Jeanne d'Arc, zur Kathedrale und zum Einkaufszentrum am Bahnhof.


Radelpaar an der Loire bei Orléans
Kurz vor Orléans

Pont de l'Europe à Orléans
Pont de l'Europe in Orléans

Radlerpaar an der Loire bei Orléans
Die Loire und wir mit dem Selfie-Stick


Cyclistes fréquents: La Loire à Vélo - Logo Phantastischer Loire-Schlösser-Tag
Freitag, 21. April 2017: Orléans - Beaugency - Chambord - Blois - Candé-sur-Beuvron (94 km)

Über eine futuristische Hängebrücke (Foto oben) verlassen wir Orléans und überqueren die Loire wieder Richtung Süden. Bis zu einem Kilometer lang sind die ganz verschiedenen Brücken, über die wir jeden Tag hin und zurück radeln. Dann sind wir wieder auf dem Deich. Unter dem Radweg-Schild von "La Loire à Vélo" wird vor zahlreichen Radfahrern gewarnt (Foto links), auch wenn wir meist recht einsam unterwegs sind.
Der Rückenwind treibt uns wieder gut voran. In Beaugency pausieren wir zwischen Kirche, Turm und Schloss. Über die lange Brücke mit ihren gotischen Bögen (Foto unten) fahren wir nicht. Wir bleiben auf dieser Seite, auf der wir das tägliche Kraftwerk umfahren. Das diesmal auf einer (Halb-)Insel in der Loire liegt.
Über die nächste Brücke geht es dann doch. Wir verlassen den Loire-Haupt-Radweg, um zum größten Loire-Schloss zu kommen: Chambord (Fotos ganz oben und unten).


Brücke von Beagency
Brücke von Beaugency

Mit dem Fahrrad an der Loire: Zufahrt auf Schloss Chambord
Zufahrt auf Schloss Chambord

Kind im Schlosspark von Chambord
Kind im Schlosspark

Fahrradhelm und Türmchen vom Schloss Chambord
Fahrradhelm und Türmchen

Schloss Chambord: äußeres Treppenhaus
Treppenhaus


Fahrräde vor dem Château Laborde Saint-Martin von Candé-sur-Beuvron Anderthalb Stunden verbringen wir am und im Schloss. Eine Ansammlung von Wendeltreppen, Räumen, Wandteppichen, Gemälden. Eine tolle Anlage. In der sich aber auch viele Menschen tummeln. Wir freuen uns, als wir wieder in der Einsamkeit der Wälder und Wege unterwegs sind.
In Blois begnügen wir uns mit einem Blick in den Innenhof des Schlosses. Dafür übernachten wir spontan in einem Schloss (Foto rechts und unten). In Candé-sur-Beuvron geraten wir direkt an die Schlossherrin Valérie. Mit ihrem Mann Nicolas hat sie ihr Leben bei Versailles aufgegeben, um hier etwas gemeinsam zu machen. Sie hat noch ein einziges Zimmer im Château Laborde Saint-Martin frei. Da muss sie erst noch die Betten beziehen. Unterdessen lassen wir es uns in der heute sehr warm gewordenen Sonne gutgehen. Mit Wein und Zwiebelkuchen. Ein phantastischer Loire-Schlösser-Tag.


Château Laborde Saint-Martin von Candé-sur-Beuvron vom Schlosspark aus gesehen
Château Laborde Saint-Martin von Candé-sur-Beuvron


Fahrrad-Parkplatz mit Schließfächern am Château von Chaumont-sur-Loire Fahrräder in der Zugtoilette
Samstag, 22. April 2017: Candé-sur-Beuvron - Chaumont-sur-Loire - Amboise - Tours (St.-Pierre-des-Corps) (59 km) - Zugfahrt - Le Croisic

Vom Schloss von Candé-sur-Beuvron geht es an besagter oder besagtem Beuvron ein paar Meter entlang, bevor wir wieder an der Loire sind. Und ruckzuck auch am Schloss von Chaumont-sur-Loire (Foto unten). Am Eingang zum Aufgang gibt es einen Video-überwachten Fahrrad-Parkplatz samt Schließfächern in verschiedenen Größen (Foto links). Uns erscheint die Lage hier am frühen Morgen so sicher, dass wir nicht mal die Räder abschließen. Nicht nur das Schloss ist sehenswert, sondern auch das Internationale Gartenfestival, das seit ein paar Jahren hier den Sommer über präsentiert wird. Die diesjährige Saison hat gerade begonnen. Es ist allerdings weniger ein Festival als eine Gartenschau: Künstler versuchen in Verbindung mit Pflanzen und Gartenelementen originelle Präsentationen (Fotos unten).


Château von Chaumont-sur-Loire: Eingang
Château von Chaumont-sur-Loire

Château von Chaumont-sur-Loire: Internationales Gartenfestival - Motto 2017: Flower Power
Garten mit Spiegel

Château von Chaumont-sur-Loire: Internationales Gartenfestival - Motto 2017: Flower Power
Internationales Gartenfestival - Motto 2017: Flower Power


Nach weiteren zwanzig Kilometern eine weitere Hauptattraktion an der Loire: Amboise. Erst landen wir in dem Schloss Clos Lucé, in dem Leonardo da Vinci seine letzten Lebensjahre verbrachte, dann am königlichen Schloss, in dem er bestattet wurde. Seine Grabplatte ist inzwischen in der Hubertuskapelle zu sehen, seine Büste an der ersten Grabstelle (Fotos unten).


Château royal d'Amboise: Büste von Leonardo da Vinci
Leonardo da Vinci

Château royal d'Amboise: vue générale
Château royal d'Amboise

Château royal d'Amboise: Pflanzen im Schlosspark
Schlosspark


Auf dem Bahnsteig von St.-Pierre-des-Corps Ein, zwei Kilometer vor der Stadtgrenze von Tours, weist uns ein Fahrrad-Schild zum TGV-Bahnhof in St.-Pierre-des-Corps. Ein kleines, ruhiges Vorstadt-Städtchen im Osten von Tours. Mit einem TER-Nahverkehrszug (Fahrrad-Transport kostenlos) wollen wir um 18:08 Uhr zur Atlantikküste in Le Croisic durchstarten. Um dort den morgigen Relaxtag zu verbringen und dann mit dem vorher gesagten Westwind den zweiten Teil der Loire wiederum bis Tours erradeln.
Der Zug kommt pünktlich von Orléans, ist aber erstaunlich kurz und die Menge auf dem Bahnsteig erstaunlich groß. Es bilden sich große Trauben an den drei Eingängen. Die sich Minute um Minute langsam in die Bahn drücken. Da kommt die kleine, nette, aber resolute Schaffnerin auf uns zu: die Fahrräder könnten wir auf keinen Fall mitnehmen. Ich sage, dass es für uns die letzte Möglichkeit heute sei, Le Croisic zu erreichen und dass wir dort ein Hotelzimmer gebucht hätten. Die verschiedenen Bahn-Mitarbeiter (Fotos rechts, links) scheinen das auf ihren Smartphones zu checken, sagen nichts und halten danach eher Abstand zu uns. Erklären nur, es sei halt das Ende der Osterferien.
Wir gehen in Gedanken verschiedene Alternativpläne durch und beobachten das Schauspiel an den Türen. Es gibt verschiedene Ansagen. Daraufhin verlassen einige tatsächlich den Zug. Offenbar gibt es Alternativen beim Transport nach Saumur. Und wieder verlassen einige die Bahn, die nun schon zwanzig Minuten hier steht. Platz für uns, geschweige denn unsere Fahrräder, ist nicht erkennbar. Wir stehen auch eigentlich nur noch auf dem Bahnsteig, um nach Abfahrt des Zuges mit den verbliebenen Mitarbeitern zu klären, ob man die Tickets umtauschen kann o.ä.
Chris on the Bike mit Fahrrad auf dem Bahnsteig von St.-Pierre-des-CorpsVöllig unvermittelt wenden sich dann die Bahnmitarbeiter an uns. Fordern uns auf, das Gepäck vom Rad zu nehmen. Wir sollen vorne einsteigen und hier beim mittleren Eingang übernehmen sie das Hineinzwängen unserer Räder. Das wir gar nicht mehr mitbekommen (wollen...), weil wir uns überglücklich mit haufenweise Gepäck zum vorderen Einstieg schleppen. Wo wir mit Müh und Not alles reinpressen.
Bahnhof für Bahnhof wird die Lage überschaubarer. Nach und nach können wir unsere Gepäckstücke wieder zusammenführen, erst einen Sitzplatz, dann einen zweiten Sitzplatz ergattern. Schließlich kann ich sogar durch den Zug gehen, um die Lage der Räder zu checken. Miris Rad steht aufrecht neben den drei aufgehängten Rädern und fällt gelegentlich auf die umstehenden Passagiere herab. Wo ist meins? Ach ja, zwei weitere Räder stehen aufrecht im Klo, dessen Tür sich nicht mehr schließen lässt (Foto unten).
Da ist der Zugang zu unserem Hotel in Le Croisic fast ein Kinderspiel. Obwohl der Zug die zwanzig Minuten Verspätung wieder eingeholt hat, stellen wir kurz nach neun fest, dass die Rezeption geschlossen ist. Der Schlüssel befindet sich in einem Safe, für den wir aber keinen Code erhalten haben. Wie sich nach mühsamem Herunterladen meiner aktuellen Mails herausstellt. Vier Mal muss ich die angegebene Nummer anrufen, auf der wiederum die eigentliche Notfallnummer zu hören ist. Die ist aber à la francaise so schnell gesprochen, dass selbst ein Franzose, den ich um Hilfe bitte, sie erst beim dritten Mal versteht. Schon spreche ich mit einem Herrn in einem Call-Center in Deauville in der Normandie. Der kennt tatsächlich den Code, mit dem ich hier am Atlantik unseren Zimmerschlüssel für das Appartement mit Meerblick und Swimming-Pool (Foto unten links) aus dem Safe hole.


Zwei Fahrräder auf der Toilette des Nahverkers-Zuges TER Orléans-Le Croisic
Fahrrad-Liebe auf der Zug-Toilette


Teil 2: Atlantik - Tours

Swimming-Pool und Atlantik in St. Goustan bei Le Croisic, Bretagne Vorentscheidung am Wahlsonntag
Weißer Sonntag, 23. April 2017: Le Croisic

Weißer Wahl-Sonntag. Wir verbringen ihn im Pool (Foto links), in der Kirche, im Wahl-Lokal, vor Wahl-Plakaten (Foto unten), in unserer Ferienwohnung mit Seeblick, am Strand. Und vor dem Fernseher, als um 20 Uhr die Hochrechnung für den ersten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahlen auf den Bildschirm kommt. Das Ehepaar im Nachbar-Appartement will erst beim zweiten Wahlgang wählen gehen. Jetzt könnte schon alles entschieden sein: Macron vor Le Pen.


Wahl-Plakate mit den französischen Präsidentschaftskandidaten in Le Croisic am Wahl-Sonntag (23.4.2017)
Plakate mit den Präsidentschaftskandidaten in Le Croisic
Frankreich-weit zugelost ist die Reihenfolge:
Le Pen Nummer 2, Macron Nummer 3


Mit dem Fahrrad an der Côte sauvage bei Le Croisic Loire-Mündungs-Brücke mit Lerchenberg-Dimensionen
Montag, 24. April 2017: Le Croisic - St.-Nazaire - St.-Brevin-les-Pins - St.-Jean-de-Boiseau (86 km)

Es herrscht nicht ganz der Westwind, den wir uns von der Aufteilung der Route und der Bahnfahrt nach Le Croisic versprochen hatten. Aber es geht gut voran. Eine Ehrenrunde auf der bretonischen Halbinsel von Le Croisic. An der Côte Sauvage (Foto links). Bald am acht Kilometer langen Sandstrand des großen Badeortes La Baule-Esoublac entlang. Und weiter an der Küste jetzt mit ein bisschen Auf und Ab nach St. Nazaire. Das reicht schon für die erste Pause. Mit Blick auf die neuen Kreuzfahrtschiffe in der STX-Werft und die große Hängebrücke über die Mündung der Loire (Foto unten). Im Kern hat sie Lerchenberg-Dimensionen: Fünf Prozent Steigung, gut fünfzig Höhenmeter. Aber alles in allem ist sie fast vier Kilometer lang. Und hat nur einen sehr schmalen Fahrradstreifen am Rand. Auf dem Weg dorthin - vorbei auch am ehemaligen deutschen U-Boot-Bunker - Hinweise für Radler: zunächst auf die Fahrt mit dem Zug, dann kurz vor der Brückenauffahrt auf die Fahrt mit Taxis. Das kann uns nicht abschrecken. Es ist viel Verkehr auf der Brücke und reichlich Dreck auf unserer Fahrbahnseite. Aber die Steigung hält sich in Grenzen und der Nordost-Wind ist eher eine Unterstützung. Sehr schön natürlich die Abfahrt auf der andern Seite nach St.-Brevin-les-Pins.


Kreuzfahrt-Werft und Loire-Brücke bei St. Nazaire
Kreuzfahrt-Werft und Loire-Brücke in St. Nazaire


Wilder Radweg an der Loire bei Saint-Brevin-les-Pins Direkt am Fuß der Loire-Brücke biegt der Radweg ab am Ufer entlang Richtung Quelle. Nach ein paar Metern aber wendet er sich vom Ufer ab. Ein Schild kündigt Bauarbeiten an der Uferstrecke für September 2016 bis Dezember 2017 - also jetzt - an. Unser bikeline-Radführer war da optimistischer: "Ab Ende 2016 bzw. Anfang 2017" seien sie abgeschlossen. Egal, wir versuchen es so oder so mit dem noch nicht fertig gestellten Radweg direkt am Fluss. Es stellt sich heraus: Von beiden Seiten ist der etwa sieben Kilometer lange Streckenabschnitt bereits mit einem gut befahrbaren Ascheweg fertig gestellt. Dazwischen aber erstrecken sich zunächst ein älterer, grober Schotterweg und dann ein schmaler Pfad, der bei Regen sicher nicht gut befahrbar ist (Foto rechts). Auch wir fahren dort deutlich langsamer als auf andern Abschnitten. Aber es geht gut und ist sehr schön weitab vom Autoverkehr.
In Paimboeuf haben wir Schwierigkeiten, die neobyzantinische Kirche zu finden, die dann aber doch geöffnet und recht interessant ist. Gut auch der große Supermarkt am Ortsausgang. Jetzt sind wir wieder auf Asphalt. Und der verläuft am Canal à la Marnière. Sehr ruhig. Sehr idyllisch.
Zu der Euro-Velo-Route 6 mit dem Loire-Radweg hat sich ein weiterer Fernradweg hinzugesellt. Bis Nantes sind wir vereint mit der Euro-Velo-Route 1, die in ihrem französischen Teil "La Vélodyssée" genannt wird (Foto unten). Das könnte eine Perspektive für eine weitere Frankreich-Tour sein: am Atlantik hinunter zu den Pyrenäen.
Eine letzte Pause in Pellerin mit Blick auf die (kostenlose) Fähre über die Loire. Die erste Loire-Fähre, die wir sehen. Wir bleiben auf dieser Flussseite, weil kurz darauf unser Quartier kommt: wieder ein Schloss. Im Château du Pé sind die Zimmer von Künstlern ganz individuell und sehr originell gestaltet. Bei uns ist das Bett in den Boden eingelassen, sodass man das Bett schließen kann und so mehr Raum im Zimmer hat (Fotos unten).


Schilder mit Logo: Euro-Vélo-Route 1 La Vélodyssée und 6 La Loire à Vélo - 38 KM vor Nantes, 17,5 KM vor Pellerin
Zugleich auf Euro-Vélo-Route 1 und 6

Fahrrad-Fahrerin vor dem Schloss von St.-Jean-de-Boiseau: Château du Pé
Miri vor dem Château du Pé

Bett im Boden eingelassen: Kunst-Designer-Zimmer in Schloss von St.-Jean-de-Boiseau (Château du Pé)
Bett im Boden: Unser Zimmer im Château du Pé


Fahrrad-Einfahrt in das Schloss von Nantes Premiere: Fahren in entgegengesetzte Richtungen
Dienstag, 25. April 2017: St.-Jean-de-Boiseau - Fähre - Nantes - Ancenis - Ingrandes (79 km)

Kaum zu glauben, aber: die Sonne scheint heute Morgen erstmals nicht. Sogar einige winzige Regentropfen sind auf der Scheibe unseres Designer-Schlafzimmers (Foto oben) zu erkennen. Kälter ist es auch. Es rollt sich trotzdem gut. Mit der kostenlosen Autofähre bei La Montagne kommen wir in die Vororte von Nantes. Zuletzt mit einigen Regentropfen. Wir retten uns ins Schloss (Foto links). Nehmen uns viiiel Zeit für die Ausstellung zur Stadtgeschichte. Und dann noch für die Kathedrale. Wo die hier allgegenwärtige Anne de Bretagne (Foto unten) ihren Eltern, König François II. und seiner Frau Marguerite de Foix, ein Marmorgrab (Foto darunter) schaffen ließ.
Wir bleiben hinter Nantes zunächst auf der Nordseite der Loire. Obwohl man am Stadtausgang auch am Rande der Autobahnbrücke übersetzen könnte. In dieser Gegend ist die Loire über weite Strecken auf beiden Seiten mit dem Fahrrad befahrbar. Bei Mauves-sur-Loire setzen wir dann doch mit Hilfe einer interessanten Brücke (Foto unten) auf die südliche Seite über. Das wäre wohl nicht nötig gewesen, wie wir bei der Rückkehr auf die nördliche Seite in Oudon erfahren: dort ist der Radweg weiter auf der nördlichen Seite beschildert. Kommt man vom Atlantik, wie wir, ist das leider noch nicht zu erkennen.
Zwischen den beiden Brücken passiert etwas, das uns so noch nie passiert ist: Im Anschluss an eine kleine Pause fahren wir beide los. Allerdings in entgegengesetzte Richtungen. Keiner von uns bemerkt allerdings, dass der/die andere in eine andere Richtung losgefahren ist. Ich habe allerdings mit der Karte auf der Lenkertasche den Vorteil, dass ich dem Radweg folge. Als ich merke, dass ich allein auf weiter Flur bin, warte ich. Bis Miri von ihrem Abstecher zu einem Golfplatz zurück ist.


Kathedrale St-Pierre-et-St-Paul von Nantes
Anne de Bretagne in der Kathedrale von Nantes

Kathedrale St-Pierre-et-St-Paul von Nantes: Grabmal des  Königs von Frankreich François II. und seiner Frau Marguerite de Foix
Grabmal des Königs François II. und seiner Frau Marguerite de Foix

Fahrrad-Fahrerin auf der Loire-Brücke bei Mauves-sur-Loire
Loire-Brücke bei Mauves-sur-Loire


Turm und Burg des Château médiéval von Oudon In Oudon heute die zweite Besichtigung des Tages: das Château médiéval mit seinem hohen Turm (Foto rechts). In dem steigt man Etage um Etage hinauf, um sich mit verschiedenen Aspekten der Loire-Geschichte, meist mit Hilfe von aufwändigen Filmen zu beschäftigen. Zum Beispiel William Turners Reise entlang der Loire. Sowie eine Ballon-Reise über der Loire. Die aber gerade nicht funktioniert.
In Ancenis springt mal wieder meine Kette ab. Eine jahrelange Krankheit meines Rades. Durch vielfache Übung ist die Befreiung der Kette zwischen Rahmen und kleinem Ritzel allerdings längst Routine... Wir bleiben jetzt auf der Nordseite. Diese Strecke ist seit einem Jahr fertig. Sehr ruhig. Abgesehen von dem Zugverkehr, an dessen Trasse wir mal näher, mal ferner entlanggeführt werden. Oft aber auch mit Blick auf die andere Loire-Seite wie bei Saint-Florent-le-Vieil (Foto unten).
In Ingrandes sparen wir uns die Überquerung der Loire für morgen auf. Eine der hiesigen Übernachtungsoptionen ist geöffnet, das Hotel Lion d'Or. Dort kann Miri auch den Schatz des Tages waschen: eine Tüte voller Radieschen, die am Rande eines Ackers dem Verfall preisgegeben waren. Und irgendwie ist plötzlich die Sonne jenseits der Wolken zu erahnen.


L'église abbatiale de Saint-Florent-le-Vieil
Abteikirche der Benediktiner von Saint-Florent-le-Vieil

Miri & Chris on the Bike fahren Rad in der Sonne
Zusammen in der Sonne


Lenin-Café - la basse Île; Chalonnes-sur-Loire Lenin, Maine und Ente
Mittwoch, 26. April 2017: Ingrandes - Angers - Trélazé-Fähre - Gennes (78 km)

Die regelmäßigen Fahrten über die Loire sind immer etwas Besonderes. Jede ist anders, jede ist lang, mal so mindestens 600 Meter, weil der Fluss so weit und breit ist. So auch an diesem Morgen, direkt nach der Abfahrt vom Hotel runter zum Fluss. Die Sonne scheint wieder. Wir sind Glückskinder (Foto oben).
Die Route führt auf eine sehr große Insel in der Loire: Île de Chalonnes. Beinahe verpassen wir die zentrale Sehenswürdigkeit der Insel: das Café Lenin. Dabei steht eine Lenin-Skulptur vor dem Haus und die Schriftzüge sind groß und deutlich (Foto links). Nur ist zu dieser Morgenstunde noch alles geschlossen. Die Revolution ruht noch. Also weiter. Über eine weitere, kleinere Insel ans Nordufer.
In Bouchemaine (Foto unten), an der Mündung der Maine in die Loire, müssen wir uns endgültig entscheiden: für (oder gegen) den Abstecher nach Angers, das nicht direkt an der Loire liegt. Aber der Maine-Radweg ist hier so gut wie der Loire-Radweg. Bald liegt die schwarz-weiße Festung von Angers vor uns. Und ein Radschild Richtung Caen.


Wilder Radweg bei Bouchemaine
Wilder Radweg bei Bouchemaine

Radler-Paar auf einer Bank vor dem Schloss von Angers
Pause vor dem Schloss von Angers

Angers: Schlosspark mit Schlosskapelle und Loire
Schlosspark mit Schlosskapelle und Loire


Vor der Festung von Angers (Fotos oben) treffen wir eine schweizer Familie, die mit zwei Jungs die Loire entlang fährt. Mit rund 50 Kilometern am Tag. Weil Zug und Flug mit dem Rad immer komplizierter werden, gerade in diesen Teil Frankreichs, haben auch sie sich zum ersten Mal für die Anreise per Auto entschieden. Das steht nun am Bahnhof von Nevers. Wo sie offenbar - wie an einigen Bahnhöfen - auf Loire-Touristen eingestellt sind: 40 Euro koste der Parkplatz die Woche.


Vue générale de Saint-Mathurin-sur-Loire
Saint-Mathurin-sur-Loire


Handbetrieb: Trélazé-Fähre Als wir Schloss und Kathedrale absolviert haben, ballen sich düstere Wolken über dem Norden der Stadt zusammen. Der Nordwind verheißt also Regen, aber auch ab jetzt für uns Rückenwind für den Rest des Tages. Der Weg zurück zur Loire führt nun über die Höhen eines ehemaligen Schiefer-Abbaugebiets, das zu einer Seenplatte geworden ist.
Besondere Spannung vor Trélazé: gut zwei Kilometer vor der handbetriebenen Fähre über den Authion muss man sich entscheiden: vertraut man darauf, dass die Fähre funktioniert oder nicht? Wir vertrauen drauf. Und werden belohnt. Per Hand (Foto rechts) ziehen wir das Boot auf unsere Seite. Und uns mit ihm dann ans andere Ufer. Da fegt schon Sturmwind über uns. Verlässt uns zum Glück wieder. Sodass wir nach der Brücke bei Saint-Mathurin-sur-Loire (Foto oben) am Priorat von Saint-Rémy-la-Varenne schon wieder in der Wärme sitzen. Bis uns am Ende unserer Pause das Unwetter einholt und uns zur Pausenverlängerung unter einem Vorsprung zwingt. Schneeflocken fallen nieder - können sich aber nicht lange halten.
Nach der leider nicht zugänglichen ältesten Benediktiner-Abtei Galliens, St. Maur, führt der Radweg in einer weiteren schönen Variante des Tages am Fuß der Tuffberge als ruhige Straße dahin durch wunderschöne Orte. Als hier ein Abzweig zu den Chambres d'Hôtes in der Domaine de la Boussinière kommt, radeln wir gern die 300 Meter lange Rampe zum Hof hinauf. Der Blick auf die Loire (Foto unten) und eine stilvolle Unterkunft belohnen uns. Die Chefin bietet uns sogar an, mit der alten Ente auf dem Hof ins Städtle zu fahren. Mit der Gangschaltung hätte ich das schon noch hinbekommen, aber irgendwie passt Autofahren nicht so mitten in die Tour. So wandern wir lieber noch auf die Höhe über dem Hof.


Domaine de la Boussinière bei Gennes: Blick auf die Loire am Abend
Blick auf die Loire am Abend von der Domaine de la Boussinière

Château de Saumur
Schloss Saumur im Vorbeifahren

Schöner Leinpfad am Nordufer der Loire zwischen Gennes und Saumur
Schöner Leinpfad am Nordufer zwischen Gennes und Saumur


Souzay: Unterirdische Einkaufsstraße mit Fahrrad Kloster- und Kultur-Fundgrube
Donnerstag, 27. April 2017: Gennes - Saumur - Fontevraud - Chinon (62 km)

Bis Saumur wechseln wir auf die Nebenstrecke auf der Nordseite. Sie erweist sich als kuscheliger Leinpfad (Foto oben). Nicht sehr schnell, aber sehr schön. Saumur (Foto darüber) knipsen wir im Vorbeifahren. So viele Schlösser warten noch auf unseren letzten Kilometern an der Loire. Vorher allerdings noch etwas andere Highlights.
In Souzay ist es die in Tuffstein gehauene ehemalige Einkaufsstraße (Foto links). Alles Mögliche ist in dieser Gegend in den leicht zu bearbeitenden Berg gehauen. Auch 800 Kilometer lange Gänge für die Champignonzucht. Auch Kapellen, Wohnungen. Inzwischen Künstlerateliers und jede Menge Weinlager mit Weinproben. Obenauf fahren wir auch durch Weinberge. Wir verzichten auf Kostproben und Besichtigungen. Wenden uns dem Pfad in die Berge zu, zur einst größten Klosteranlage Europas, der königlichen Abtei von Fontevraud. Seit der Revolution als Gefängnis genutzt. In den letzten Jahrzehnten zu einer museal, kulturell und gastronomisch genutzten Anlage um- bzw. zurückgebaut. So wirkt die große Abteikirche (Foto unten) eben nur noch von außen wie eine Kirche.


Château du Coudray Montpensier
Château du Coudray Montpensier in der Ferne


Königliche Abtei von Fontevraud Mein Panther-Dominance-Trekking-Rad erlebt hier seinen Touren-Kilometer 40.000 (und übertrifft damit mein bisher meist gefahrenes Touren-Rad "Staiger Florida Trekking" mit seinen 39.919 Touren-Kilometern), zehn Kilometer zuvor hat mein Helm seinen Touren-Kilometer 10.000 erlebt.
Von Fontevraud versuchen wir einen Weg direkt zum Schloss von Chinon, das ebenfalls nicht direkt an der Loire liegt. Über die Höhen von Couziers und Lerné steuern wir ins Vienne-Tal. Machen dabei in der Nähe des Château du Coudray Montpensier (Foto oben) einen Stopp an der ehemaligen Benediktiner-Abteikirche von Seuilly, der Heimat des französischen Renaissance-Dichters François Rabelais. Die Loire ist nicht nur eine Ansammlung von Schlössern und Herrscher-Geschichten, sondern auch eine Fundgrube europäischer Kultur.
Zuletzt erreichen wir wieder auf einem passablen Radweg Chinon mit seinem alles überragenden Schlossberg (Foto unten). Und weil es nicht mehr ganz so früh, ganz so warm und ganz so fröhlich ist, suchen wir ein Quartier und finden schon wieder ein sehr, sehr schönes. Und klettern dann noch rauf zum Schloss.


Schlossberg von Chinon
Schlossberg von Chinon


Dornröschen-Schloss Ussé mit Fahrrad-Fahrer von vorne Gigantisches Schlösser-Trio
Freitag, 28. April 2017: Chinon - Rigny-Ussé - Langeais - Villandry - Tours (63 km)

Alle fünfzehn Kilometer kommt heute ein ganz besonders tolles Schloss, neben all den andern Schlössern links und rechts des Weges. Über die Hügel radeln wir von der Vienne in Chinon zurück ins Loire-Tal. Wo wir auf das Schloss von Ussé (Foto links) stoßen. Mit vierzehn Euro Eintritt das teuerste unserer Tour. Als Journalist bekomme ich nicht nur freien Eintritt, sondern auch noch eine Karte mit der Begrüßung: "Le Duc de Blacas est heureux de vous inviter à visiter le Château d'Ussé". Das Schloss ist also in Privat-Besitz. Der Schlossherr hat sich einiges einfallen lassen, um den Besuch seines Schlosses besonders attraktiv zu machen. Über viele Räume ist das Märchen von Dornröschen nachgestellt. So folgt man der Geschichte und lernt gleichzeitig das Schloss kennen. Das durch Blumen und Kaminfeuer eine heimelige Atmosphäre vermittelt.
Etwas weiter stromaufwärts auf der andern Seite des Flusses liegt Langeais. An der Kirche ist ein Foto des Mainzer Doms angebracht. Auch der eine Martinskirche. Sankt Martin hat nicht nur der Legende nach seinen Mantel geteilt, sondern hier in der Gegend um Tours viele heidnische Kultstätten beseitigt und Kirchen gegründet. Die dann später oft unter sein Patronat gestellt wurden.
Das Schloss (Foto unten) ist nicht ganz so intensiv besucht. Obwohl hier 1491 die für die Vereinigung der Bretagne mit Frankreich entscheidende Hochzeit zwischen Karl VIII. und Anne von Bretagne geschlossen wurde. Das ist nachgestellt und wird mit einem aufwändig produzierten Film in verschiedenen Sprachen hier alle paar Minuten gezeigt. Auch sonst gibt es viele Einrichtungsgegenstände aus nächster Nähe zu besehen.


Schloss und Kirche von Langeais
Schloss und Kirche von Langeais


Gärten, Schloss und Kirche von Villandry Last but not least: Villandry. Vor allem durch seine Gärten bekannt (Foto rechts). Aber auch hier bietet der Schlossherr einiges Original-Mobiliar auf und zeigt viele Gemälde aus verschiedenen Jahrhunderten. Zuletzt auch sein Porträt aus dem Jahr 2011. Danach bin ich restlos gesättigt mit Besichtigungen.
Am einzigen Tag der Tour mit Westwind lassen wir uns treiben nach Tours. Der Kreis schließt sich. Auf den allerletzten Metern ereilen uns noch ein paar Regentropfen. Direkt am Bahnhof haben wir ein tolles Hotel. Samt Schwimmbad. Wo wir gleich um eine Nacht verlängern. Und in der Abendsonne spazieren (Foto unten).


Tours: Denkmal für gefallene amerikanische Soldaten im Ersten Weltkrieg (1930-34)
Tours: Denkmal für gefallene amerikanische
Soldaten im Ersten Weltkrieg (1930-34)


Leuchtreklame von Docteur Vélo à Tours mit Laufrad von Drais Sankt Martin
Samstag, 29. April 2017: Tours

Ein ruhiger Ruhetag rund um Sankt Martin (Foto unten). Mit einem letzten Carrefour-Einkauf, dem Emmaus-Evangelium in der Abendmesse mit einem vielleicht achtzigjährigen Priester, der mehr Dynamik hat als viele dreißigjährige, einem wunderschönen, harten Film: Adieu Mandalay (The Road to Mandalay) in den Cinéma Studios von Tours mit ihrem umfangreichen, anspruchsvollen Cinemathèques-Programm, und einem wilden Wein-Sirup-Gemisch in der Kneipen-Straße Rue Colbert. Wo der Docteur Vélo wirbt mit dem Laufrad von Drais von 1817 (Foto links), heuer also 200 Jahre alt.


Basilika St. Martin in Tours
St. Martin in Tours


Fahrrad-Fahrer fährt auf das Schloss von Chenonceau zu Richtiger Regen kurz vor dem Ende
Sonntag, 30. April 2017: Tours - Chenonceau - Zug - Decize - Gannay-sur-Loire (59 km)

Heute haben wir zum ersten Mal während der Tour Südostwind. Also wieder mal Gegenwind. Als letzter Höhepunkt brechen wir auf zu Frankreichs meist besuchtem Schloss: Chenonceau. Damit schließt sich, 1.400 Meter hinter der Stadtgrenze von Tours, endgültig der Kreis zum ersten Teil der Tour: hier sind wir zum Bahnhof von St.-Pierre-des-Corps abgebogen. Von nun an fahren wir zehn Kilometer die Strecke vom vergangenen Samstag - nur in anderer Fahrtrichtung. Wobei wir uns in Montlouis diesmal nicht mit dem Loire-Radweg durch die Hügel der Stadt führen lassen, sondern unten an der Hauptstraße bleiben. Was angesichts des Verkehrs und der engen Straße nicht allzu angenehm ist. Zumal es auch noch anfängt zu regnen.
Die Fahrt auf der D40 rüber ins Cher-Tal ist dagegen wieder sehr nett. Dort taucht bald wieder ein Radweg auf. Allerdings sind weder Beschilderung noch unser bikeline-Radführer eindeutig in ihrer Ankündigung des Schlosses von Chenonceau. So fahren wir auf der Südseite des Cher wunderbar auf das Panorama des Schlosses zu (Foto links). Dort angekommen, stellt sich allerdings heraus, dass der Zugang zum Schloss von dieser Seite nur dazu dient, den Besuchern einen Ausgang zu ermöglichen. Tickets gibt's nur auf der andern Seite. Fahren wir also über die nächste Brücke. Zahlen. Und stellen fest, dass sich von den jährlich rund 900.000 Besuchern an diesem Sonntag (eines langen Wochenendes) einige eingefunden habe. Folge beim Zugang zum Schloss: eine halbe Stunde Wartezeit. Die sich zwar lohnt (Fotos unten). Auch, weil sich, trotz beschränktem Zugang, eine riesige Menschenmenge durchs Schloss schiebt.


Schloss Chenonceau: Schlafzimmer der Caterina de' Medicimit dem Renaissance-Gemälde Education of Cupid (1530) von Antonio da Correggio
Schlafzimmer der Caterina de' Medici mit dem
Renaissance-Gemälde Education of Cupid (1530)
von Antonio da Correggio

Decken-Konstruktion im Treppenhaus von Schloss Chenonceau
Treppenhaus


Fahrräder im Nahverkehrs-Zug TER von Tours nach Nevers Zum letzten Mal finden wir unsere voll bepackten Räder vor dem Schloss wieder so vor, wie wir sie verlassen haben. Auch, wenn sie in der Regel völlig unbeaufsichtigt waren, hatten wir keine Angst um unsere Klamotten.
Heute sind die Züge leer. Die Fahrräder haben reichlich Platz (Foto rechts). So kommen wir via Nevers nach Decize. Um auch hier noch einmal ein paar Kilometer vom Anfang der Tour in umgekehrter Richtung zu fahren. Mit einer Variante: den Euro-Radweg 6 verlieren wir. Dafür kann man am Canal Latéral du Loire auch in diesem Bereich ganz gut fahren (Foto unten). Obwohl er nicht als Radweg markiert ist. An einer der Schleusen stellen wir uns unter. Der heftigste Regen der Tour. Vier Kilometer vor dem Ende. Es hilft nichts. Da müssen wir durch. So werden wir doch noch mal richtig nass. Umso schöner ist es, in der Domaine du Bourg von Gannay-sur-Loire wieder anzukommen.


Fahrradfahrt im Regen am Canal Latèral à la Loire
Rückfahrt im Regen am Canal Latèral à la Loire


Trampolin-Springen in der Domaine du Bourg in Gannay-sur-Loire Perfekter Abschluss
Montag, 1. Mai 2017: Autofahrt Gannay-sur-Loire - Mulhouse - Mainz

In der schönen Domaine du Bourg beginnt die Sommersaison langsam mit Trampolinspringen (Foto links). Trudi und Peter haben in den beiden Wochen den Swimming-Pool klar gemacht. So kann Miri am Morgen drei Bahnen in dem eiskalten Wasser ziehen.
Auf halber Strecke können wir noch ein Treffen in Mulhouse mit Gudrun und Johann samt ihren Kindern Karina und Leopold arrangieren (Foto unten). Die sind ebenfalls auf der Heimfahrt vom Osterurlaub. Und da die beiden sich auch beim Fernradeln kennengelernt haben, und wir uns in den vergangenen Jahren stets bei unseren Ostertouren in der Schweiz sehen konnten, ist es ein ganz besonders schöner und passender Abschluss der Ostertour 2017. Au revoir.


Mit Gudrun, Johann, Karina und Leopold in Mulhouse
Mit Gudrun, Johann, Karina und Leopold
vor dem Rathaus von Mulhouse


Route Loire: Burgund - Atlantik



Orangerot = Teil 1: Burgund - Tours
Rotbraun = Teil 2: Atlantik - Tours
Gelb = Zugfahrt: Tours - Burgund

Etappen Loire: Burgund - Atlantik (18.-30.4.2017)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
Teil 1: Burgund - Tours
1. 18.4.2017 Gannay-s.-L. Nevers Marseilles-l.-A. 74
2. 19.4.2017 Marseilles-l.-A. Charité-s.-L. - Sancerre Briare 89
3. 20.4.2017 Briare Sully-s.-L. Orléans 94
4. 21.4.2017 Orléans Beaugency - Chambord - Blois Candé-s.-B. 94
5. 22.4.2017 Candé-s.-B. Chaumont-s.-L. - Amboise Tours 59
Teil 2: Atlantik - Tours
6. 23.4.2017 Le Croisic
7. 24.4.2017 Le Croisic St.-Nazaire - St.-Brevin-l.-P. St.-Jean-d.-B. 86
8. 25.4.2017 St.-Jean-d.-B. Fähre - Nantes - Ancenis Ingrandes 79
9. 26.4.2017 Ingrandes Angers - Trélazé-Fähre Gennes 78
10. 27.4.2017 Gennes Saumur - Fontevraud Chinon 62
11. 28.4.2017 Chinon Rigny-Ussé - Langeais - Villandry Tours 63
12. 29.4.2017 Tours
13. 30.4.2017 Tours Chenonceau - Zug - Decize Gannay-s.-L. 59
Summe 837

Fahrradfahrer mit Rad und Lenkertasche von oben
Vue aérienne

Logo: La Loire à Vélo
La Loire à Vélo


Anschluss Tour 130: Saint-Nazaire - Speyer (2155 km) Sept./Okt. 2024

Anschluss Tour 21: Brest - Lyon (1018 km) März 2003


Nächste Tour: Riga - Minsk (587 km) Mai 2017

Vorherige Tour: Bodensee-Umrundung (280 km) April 2017


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Tour 82: Karibik: Barbados - Haiti (902 km) 2016
Karibik 2016
Chris Tour 91: Jerusalem - Dan - Eilat (1165 km) 2017
Negev 2017
on the Tour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km) 2018
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