Über die Insel nach Holland
Dienstag, 7. Mai 2013: Papenburg - Emden - Fähre - Borkum - Fähre = Grenze D/NL - Eemsmond (110 km)
Ostwind Stärke 3. Da fällt die Routen-Variante von hier Richtung Hamburg-Ratzeburg-Lübeck flach.
An der
Meyer-Werft stoße ich auf den Deich, dem ich nach Norden folge. Allerdings an seinem Fuße, blind für den Fluss und die Landschaft auf der andern Seite. Also versuche ich ab und zu, rauf auf die Deichkrone oder jenseits davon zu kommen. Als ich in Leer mangels Emden-Schildern die dem Wasser am nächsten liegende Route nehme, lande ich in einer Sackgasse. Der ich nur Richtung Schafe auf der andern Deichseite entkommen kann. Die Schafs-Gitter sind teils offen, einige verschlossen. Irgendwann muss ich dann samt Rad übers Tor klettern.
Weit vor Emden führen Wegweiser von Stadt und Fähren auseinander. Ich strebe zu den Fähren, will direkt nach Holland übersetzen. Schon allein des Ostwinds wegen. Die "Internationale" (weil niederländisch-deutsche) Dollard-Route setzt hier theoretisch über nach Delfzijl. Die Fähre ist eifrig beschildert, aber sie fährt nicht. Am vermeintlichen Ableger nicht mal ein Fahrplan. Auf der andern Seite des Hafenbeckens geht's nach Borkum. Ich studiere die Fahrpläne und entdecke die Möglichkeit, am Nachmittag nach Borkum und am frühen Abend dann von dort weiter nach Holland zu fahren. Zu halbwegs akzeptablen Kosten. Weil die Tageskarte gilt. Bleibt vorher noch Zeit für ein paar Radl-Kilometer. Das VW-Werk versperrt mir den Weg nach Osten. Drehe ich Richtung Emden Innenstadt. An der Touri-Info versuche ich meinen Ärger über die nicht realisierbare Dollard-Route loszuwerden. Die Dame weist daraufhin, dass die Fähre ja im Sommer am Mittwoch, Freitag und Samstag fahre. Ich wende ein, dass jemand der am Samstag komme, vier Tage warten müssen auf die Fähre. "Da müssen Sie halt planen", ist die nicht übermäßig einfühlsame offizielle Antwort.
Borkum ist bedeckt. Lange Fahrt ins Zentrum, das ich zeitgleich mit der Inselbahn erreiche. Von dort noch einen Schlenker in Deich und Dünen (Foto rechts). Zum Flughafen. Fast verfehle ich die Piste zurück zum Hafen. Ausgerechnet mit der Fähre "Münsterland" geht es von Borkum nach Holland.
Der Hafen Eemshaven ist riesig. Windräder dominieren das Bild (Foto unten). Drei, vier Kilometer brauche ich, um aus dem Hafen rauszukommen. Rundherum Ödnis. Die kleine Straße nach Groningen ist gesperrt.
Für Fahrräder. Ich folge dem überdimensionierten neuen Radweg parallel zur neuen Straße, die an der Küste entlang nach Osten zu führen scheint. Noch auf keiner Karte zu entdecken. Sie führt ins Nirgends. Jedenfalls nicht zu Hotels. Wieder zurück. An der Hafenausfahrt diesmal Richtung Roodeschool. Nach ein paar Kilometern wider Erwarten direkt hinterm Deich ein Hotel. Sie haben für das letzte freie Zimmer noch eine Reservierung via booking.com ausstehen. Sie rufen den potentiellen Gast, einen Luxemburger Spediteur an, ob noch jemand zu erwarten sei. Aber sie finden keine rechte gemeinsame Sprache. Ich übernehme den Hörer. Der Fahrer werde wohl noch kommen, kein Zimmer frei also für mich. Die Hoteliers rufen für mich im nächstbesten Hotel an. Zimmer mit Dusche und WC auf dem Gang. OK.
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