Tour 103: Malé - Dschidda (808 km) 2020
Saudi-Arabien 2020
Chris Tour 109: Istanbul - Bodrum (1263 km) 2021
Türkei 2021
on the Tour 114: Mongolei: Ulaanbaatar - Charchorin (582 km) 2022
Mongolei 2022
Bike Tour 117: Buenos Aires - Tacna (4005 km) 2023
Anden 2023

Home: Touren Bikes Karte Suche & Kontakt

VG WORTTour 76: Genfer See - Stuttgart (792 km)


Chris on the Bike auf der Höhe bei Wutach
Chris auf der Höhe bei Wutach

Bike-Blog & Routen-Karte & Etappen-Übersicht
Genfer See - Stuttgart (17.-28.3.2016)
Sonnige Alpen mit Osterlämmern

Den Genfer See habe ich noch nicht umrundet (sieht man mal von der Mittelmeer-Umrundung ab). Das Süd-Ufer mit dem französischen Teil "fehlt" noch. Schon habe ich einen guten Ausgangspunkt für die erste Tour des Jahres gefunden. Anna wagt sich ein drittes Mal mit mir aufs Rad. Deshalb dreht sich die Tour um ihren Studienort Bern. Miri kann Karfreitag einsteigen. Es geht in ihre schwäbische Heimat. Dort rolle ich dann über meinen 96.000 Touren-Kilometer. Und bekomme überraschend ein Rad-Trikot geschenkt. In einem Eiscafé. Schließlich ist noch Miris Bruder Uri mit von der Partie. Und noch eine Premiere: die Hinfahrt samt Fahrrad mit dem Flixbus-Fernbus. Durch die Nacht.

Die Tour bei YouTube


Die besten Videos und Fotos der Tour zu Musik in neun Minuten.


Flixbus-Fernbus: Fahrrad wird aufgehängt am Essener Hauptbahnhof Prolog Bahn- und Bus-Hotline im Vergleich
"Die Schweizer sind ja ganz anders aufgestellt"

Meine Leidenswege durch die Tücken der Deutschen Bahn habe ich auf diesen Seiten häufiger als mir lieb ist schildern müssen. Diesmal schlage ich ein neues Kapitel auf. Es soll endlich klappen mit der Konkurrenz, dem Fernbus.
Ich habe einen Nachtbus entdeckt von Essen nach Basel. Quasi zu idealen Zeiten: 22:40 Uhr Abfahrt in Essen - 7:30 Uhr Ankunft in Basel. Drumherum gibt es dann noch genug Bahnstrecken, aber es ist mal ein Anfang. Die Online-Buchung für das Fahrrad (Kostenpunkt 9 Euro) funktioniert bei Flixbus alias Fernbus allerdings auch nicht so ohne Weiteres. Muss ich auch dort die Hotline anrufen. Die Mitarbeiterin meint, das funktioniere nicht, weil erst ab April Fahrräder mitgenommen würden. Das checkt sie aber erstmal mit einem andern Gesprächspartner. Und siehe da: die Rad-Saison bei Flixbus beginnt am 1. März. Dann werden die Konstruktionen für den Fahrrad-Transport hinten an die Busse gehängt (Foto links). Reicht also. Daraufhin kann sie das auch buchen. Das Ticket kommt dann per Mail.
Bleiben die Bahn-Tickets. Für die Hotline der Deutschen Bahn habe ich mir die entscheidenden Weiterleitungen zur Fahrrad-Hotline längst notiert: erst die 1 dann die 6. Ich werde gefragt, ob es um einen Fahrrad-Stellplatz oder ein Fahrrad-Ticket gehe. Beides eigentlich, aber ich sach mal "Stellplatz". Irgendwas muss ich ja sagen. Die Willkommenskultur der Bahn-Hotline besteht nun darin, dass man ohne ein weiteres Wort des Hotliners weitergeleitet wird. Man weiß also nicht so genau, was passiert.
Bald meldet sich eine neue Stimme. Ich starte zum Warmwerden mit einer leichten Aufgabe. Von Mainz nach Essen. Das dauert trotzdem so lange wie die folgenden, schwereren Aufgaben. Denn erst mal muss meine Identität im Bahn-System gefunden werden. In meinem Sammelsurium von Pin, Online-Pin, BahnCard-Nummer, Bahn-Online-Passwort etc. findet sich nach geraumer Zeit ein Treffer. Dann findet sich auch ein Plätzchen im Zug.
Nach zehn Minuten habe ich ein zweites Fahrrad-Ticket gebucht - für die Strecke von Esslingen nach Mainz. Zusätzlich Zeit kostet, dass erst ein IC-Stellplatz gefunden werden muss (in diesem Fall von Stuttgart nach Mainz), und dann die gesamte Strecke gebucht werden muss. Obwohl die Fahrradkarte gleich teuer ist, egal von wo nach wo man fährt. Ordnung muss sein. All das übrigens nach wie vor nur, weil online eine Fahrradkarte nur in Verbindung mit einer Personenfahrkarte gebucht werden kann. Das Risiko ist mir aber bei der Vielzahl möglicher Stornierungsgründe zu groß.

Deutsche Bahn: Beleg zur Internationalen Fahrradkarte Also weiter mit dem dritten Ticket: Jetzt soll Miri von Esslingen nach Salzburg fahren. Da das Ausland ist und Ausland für die Bahn immer eine besondere Herausforderung darstellt, bzw. ich beim letzten Mal, als ich in der Hotline das Wort Ausland erwähnte, sofort aus der Leitung geflogen bin, begnüge ich mich mit einer Fahrkarte nach Freilassing, dem letzten Bahnhof vor der Grenze. Da das nunmehr eine Inland-Fahrkarte ist, spielt auch Name, Alter, Adresse des Nutzers keine Rolle. Wieder fünf Minuten um. (Während der Fahrt stellt sich dann heraus, dass Karten nach Salzburg wie Inlandskarten ausgestellt werden.)
Dann will auch ich ein paar Tage später nach Salzburg, respektive Freilassing fahren. Auch da findet sich ein Platz. Aber nunmehr ist die maximale Anzahl der Bahn-Buchungen eines Automaten-Auftrags erreicht. Dieses Ticket lässt sich nicht mehr komplett mitbuchen. Denn pro Fahrrad-Auftrag gibt es drei Belege: den Fahrrad-Fahrschein, die Stellplatz-Reservierung und das Ticket, das an das Fahrrad geheftet werden soll. Deshalb wird dieser Auftrag gesplittet auf zwei Ausdruckphasen am Fahrkarten-Automaten, wo ich mich dann mit der BahnCard identifizieren muss.
Zwanzig Hotline-Minuten sind um. Aber wir wollen noch zurück. Diesmal gemeinsam von Passau nach Mainz. "Ich staune, wie Sie das alles planen", meint die Dame. Auch hier klappt die Wunschverbindung. Ostern liegt früh im Jahr, und Fahrrad-Touren sind an Ostern sowieso nicht so verbreitet.
Nach 25:32 Minuten gehen ich aufs Ganze: "Machen Sie auch Ausland?" Macht sie. Miri soll Karfreitag nach Baden in der Schweiz fahren. "Die Schweizer sind ja ganz anders aufgestellt bei Fahrrad-Plätzen", weiß die Hotline-Agentin. Aber: "Der nimmt mir 'Baden CH' nicht an; der gibt mir immer nur Baden in Österreich." 29:12 Minuten: "Geb ich nochmal 'Schweiz' separat mit an. So: Schweizer Bundesbahn." Sie braucht den Vornamen meiner Frau. Sie heißt dann später auf dem Ticket Mirjam Gocke. "Ich hab's jetzt noch mal händisch eingegeben." Zuletzt muss sie den Straßennamen unserer Adresse abkürzen, was ich ihr bereits prophezeit hatte.
Eine kleine Folter steht noch aus. Die Hotline-Vorschriften verlangen, dass die Dame mir zum Abschluss der Buchung noch einmal alle Buchungen mit sämtlichen An- und Abfahrtszeiten, Wagen- und Stellplatz-Nummern vorträgt. Und mitteilt, wie viel nun insgesamt von meinem Konto abgebucht wird. Es sind 46 Euro. Sechs Tickets à 6 Euro in Deutschland (mit BahnCard - ohne BahnCard wären es 9 Euro) und ein Auslandsticket à 10 Euro. Dafür hat das Gespräch nun 32:46 Minuten gedauert. "Schöne Reise, gutes Wetter", wünscht sie noch.
Der letzte Akt steht noch aus. Der Ausdruck am Fahrkarten-Automaten. Auch der braucht seine Zeit. Der Ausdruck jedes einzelnen der 21 Belege muss separat angesteuert und bestätigt werden...


Deutsche Bahn: Bitte ziehen Sie hier Ihre Aufrufnummer.
Mit aktueller Wartezeit


Chris on the Bike auf dem Lerchenberg in Mainz Bonnie and Clyde am spookigen Essener Hauptbahnhof
Mittwoch, 16. März 2016: Mainz - Zug - Essen - Fernbus - Basel

Während der Fahrt von der Arbeit zum Mainzer Hauptbahnhof hat mein Zug seinen Verspätungs-Status von Null auf 50 Minuten gesteigert. Ich versuche, die Wartezeit am Bahnhof zu nutzen, um ein Fahrrad-Ticket für die Fahrt morgen früh von Basel nach Lausanne zu kaufen. Ziehe die Aufrufnummer am Automaten (Foto oben). Und warte die angekündigten "ca. 10 bis 15 min".
Ich hatte das schon Online- und Hotline-mäßig versucht. Online (und auch offline) gibt es bei der Schweizer Bahn SBB nur Tageskarten fürs Fahrrad. Die kosten aber 18 Franken, rund 16 Euro. Eine internationale Fahrradkarte der Deutschen Bahn dagegen nur 10 Euro.
Beim ersten Hotline-Versuch fliege ich nach gut zwei Minuten mitten im Gespräch aus der Leitung. Einfach so. Im zweiten Versuch gebe ich zunächst zur Identifizierung meine BahnCard-Nummer an. Wenig später fragt die Dame: "Haben Sie eine BahnCard?" Nun ja, sonst hätte ich nicht die Nummer angeben können.
Die Hotline-Bahn-Dame verzweifelt am Bahn-System: "Ich bekomm hier 'Mindest-Kilometer unterschritten'." Kurz darauf: "Krieg ich nicht gebucht." Meine spontane Frage: "Kann ich dann schwarz fahren?" wird nicht beantwortet. "Müssen Sie dann in Basel kaufen", heißt es nur. Warum habe ich mich mit dem Auslands-Desk verbinden lassen? Wieder haben sich acht Minuten Lebenszeit in der Bahn-Hotline verloren.
Bei der meditativen Wartezeit im Hauptbahnhof komme ich auf die einfache Lösung. Das Problem ist der deutsche Bahnhof "Basel Badischer Bahnhof". Offensichtlich kann man zwar deutsche Tickets von dort in die Schweiz kaufen aber keine Fahrrad-Tickets. Da sind dann im Übergang zum schweizer Bahnhof "Basel SBB" offenbar irgendwelche "Mindest-Kilometer" unterschritten. Die Lösung: man muss einfach ein Ticket von weiter weg nehmen. Den Schalter-Menschen kann ich davon schnell überzeugen.
Angesichts von 50 Minuten Verspätung bleibt immer noch genug Zeit, um auf dem Bahnsteig ein neues Vorderlicht zu installieren. Obwohl die Kabel in der wackeligen Konstruktion am Nabendynamo bedenklich nah beieinander sind, brennt es sogar. Gerade erst habe ich mit meiner Kollegin Jasmina der miserablen Konstruktion von Fahrradlicht ein Video-Denkmal gesetzt:



Meine Kollegin Jasmina & ihr Ärger über Radlicht-Konstruktionen


Flixbus-Fernbus: Fahrrad hängt hinten am Bus Der Zug kommt und steckt kurz darauf im Rheintal fest. Ein leerer Plastik-Container, erfahren wir über Lautsprecher, sei aus den Weinbergen auf die Bahn-Strecke gerutscht. Das "Gefahren-Management" der Bahn sei informiert und unterwegs. Früher hätte man das vermutlich beiseite geschoben - ggfs. mit Hilfe der Fahrgäste - und wäre weiter gefahren. Jetzt ruht der Bahnverkehr im gesamten Mittelrhein linksrheinisch.
Zusätzlich zu dem Freigetränk für die ersten 50 Minuten könne man sich nun ein weiteres Freigetränk im Speisewagen abholen, heißt es. Da ich nichts zu trinken dabei habe, mache ich mich auf den Weg. Als ich Wagen und Warteschlange absolviert habe, gibt es nur noch Apfelschorle und Mineralwasser. Immerhin. Inzwischen hat das Gefahren-Management seinen Teil getan. Jetzt aber nehme die Bundespolizei den Fall auf. Mit 40 weiteren Minuten Verspätung nimmt der Zug wieder Fahrt auf.
Im Essener Hauptbahnhof (97 Minuten Verspätung insgesamt) versuche ich, Blumen für meine Patentante zu kaufen. Sie wird heute 80 Jahre alt. Seit Jahrzehnten zählt das Umfeld des Bahnhofs zu den spookigsten Plätzen der Republik. Zögernd lasse ich mein Rad samt Gepäck vor dem Blumenladen stehen. Ich halte mich auf der Hauptachse des Blumenladens, damit ich alles im Blick habe. Eine Art Bonny-and-Clyde-Duo nähert sich gemächlich aber doch zielstrebig meinem Rad. Meine Skepsis steht mir ins Gesicht geschrieben. Sie versuchen mich zu beruhigen. Sie gehörten zum Blumenladen.
Nach der Geburtstagsfeier bin ich zurück am Hauptbahnhof, der am späten Abend noch spookiger ist. Eine Armada von Bettlern quatscht mich überall an. Bei den umliegenden Wettbüros kann man immerhin durch die Glasfenster das Champions-League-Spiel verfolgen. Sofern einen nicht stört, wenn die Raucher aus den überfüllten Etablissements quellen. Die gute Nachricht: bei Yorma's gibt's ab 21 Uhr Backwaren für die Hälfte. Mein Schweiz-Proviant nimmt Formen an.
Der Bus kommt, und es wird hektisch. Die beiden Busfahrer sind nicht übermäßig freundlich. Ich versuche direkt, mit meiner Frage durchzudringen, ob ich den Korb von meinem Rad abmontieren muss. Sie ignorieren mich und ärgern sich dann, als sie selbst das Problem erkennen. Das Fahrrad wird hinten eingehängt (Fotos oben links, links und unten). Und deshalb mache ich den Korb lieber ab. Ich bin zwar mit meinem Werkzeug gut vorbereitet, aber ganz schnell geht das nicht. Jetzt drängt der Fahrer. Als ich den Korb halb abmontiert habe, soll ich ihn dran lassen. Das geht nicht.
Endlich drinnen empfiehlt der zweite Fahrer das obere Stockwerk für die Nacht im Bus. Noch ist alles recht leer. Die Rückbank ist frei. Doch grad als ich mich in Düsseldorf hinlegen will, kommt ein Sikh und setzt sich ans andere Ende der Rückbank. Bis Straßburg belege ich drei Fünftel, von da an er. Ab Leverkusen, dem Kölner Ersatz-Halt, fährt der Bus nonstop durch. Soweit ich das mitbekomme.



Ganz ruhig schwebt das Rad über den Asphalt


Flixbus-Fernbus: Fahrrad hängt hinten am Bus am SBB-Bahnhof in Basel
Ankunft in Basel


Genfer See bei Lausanne im Frühjahr mit Fahrrad Gemächliches Seeleben und das Südufer-Neuland
Donnerstag, 17. März 2016: Basel - Zug - Lausanne - Genf - Grenze Schweiz/Frankreich - Évian-les-Bains (114 km)

Ich wache auf und bin - unerwartet - zum ersten Mal am heutigen Tag in Frankreich. Der Bus fährt über Straßburg. Tankt auch dort. Verliert aber gefühlt reichlich Zeit. Ich bin wach und freue mich über das allererste dunkle Morgenblau. Toilettenpapier gibt es im Fernbus nicht (mehr). Und auch das Wlan lässt zu wünschen übrig. Was soll's. Aus der Bahn kennt man das.
Freiburg kommt noch. Und während dann die schweizer Grenze näher rückt, wird es spannend. Erreiche ich meinen 7:59-Uhr-Zug nach Lausanne? Basel steckt voller zähfließendem Verkehr. Die fahrplanmäßige Ankunft des Busses um 7:30 Uhr ist längst überschritten. Und immer noch stochert der Bus über Hochstrecken und durch Tunnel dem SBB-Bahnhof entgegen. Ich bin heilfroh, kein schweizer Sparpreis-Ticket mit Zugbindung genommen zu haben. Aber wenn ich meinen Zug nicht bekomme, dürfte es heute Abend sehr spät werden.
Acht Minuten vor Abfahrt meines Zuges kommen wir an. Während ich auf den Fahrer warten muss, mache ich noch ein Foto vom hängenden Fahrrad bei Tageslicht (Foto oben). Dann montiert der Fahrer das Fahrrad ab. Ich helfe. Nehme den Rucksack auf den Rücken, den Korb mit allem Krimskrams in die eine, das Fahrrad in die andere Hand und erstürme den Bahnhof. Durch eine Art Einkaufszentrum. Der Zug steht schon abfahrbereit da. Geschafft.
Ich montiere im Zug den Korb, die Kilometerzähler und ähnliches. Bin aber durch die Nacht doch etwas durch den Wind. Erst eine Coca-Cola bringt mich wieder in die Spur. Dazu gibt es vor dem Lausanner Bahnhof zwei Proben eines Milchdrinks. Weil er viel Protein enthält, wird er als "Energy Drink" beworben. Mit furchtbarem Vanille- und Erdbeer-Geschmack.

Cluniazenser-Priorat Saint-Sulpice (11. Jh.) am Nordufer des Genfer See Kaum bin ich runtergerollt zum Uferweg des Genfer Sees (Foto links), erfassen mich Sonne, die Ruhe am Nordufer, das gemächliche Seeleben mit Spaziergängern und Joggern. Es wird bis zu 15 Grad. Ein wunderschöner Tag. Am Nachmittag wird die Sicht klarer. Da bin ich in Genf. Ich blicke vom Südufer auf die Promenade am Nordufer und die verschneiten Gipfel des Jura-Gebirges darüber. Auch eine Gruppe Austauschschülerinnen aus Bayreuth ("Das liegt in Bayern!") chillt vor dem Schiffchen Génève (Fotos unten). Die Gruppe hat von ihrer Partnerstadt Annecy aus einen kleinen Ausflug nach Genf gemacht. Die hiesigen Uno-Ableger und so was besichtigt.
Während mir am Nordufer noch viele Ecken und Strecken (z.B das Cluniazenser-Priorat Saint-Sulpice - Foto rechts) von unserer Rhône-Tour 2009 in Erinnerung sind, beradle ich mit dem Südufer #Neuland. Eigentlich gut zu befahren, auch wenn es keinen Uferweg gibt. Bald kommt die kaum markierte Grenze zu Frankreich. Der französische Teil des Genfer Sees ist wohl der Grund, warum die Schweizer den offiziellen Rhône-Radweg am Nordufer entlangführen. Denn hier im Süden fährt man mit ähnlichen Kompromissen Rad wie auf der andern Seite.
Thonon-les-Bains hat eine sehr schöne Altstadt. Normalerweise wäre ich hier geblieben. Aber da ich morgen Mittag schon wieder in Lausanne sein möchte, soll es heute Abend bis Évian-les-Bains gehen. Es wird schon früh dunkel. Die Sommerzeit beginnt erst in zehn Tagen. Weil ich nicht ganz sicher war, ob ich es so weit schaffe heute, habe ich nichts gebucht. Mich aber bei booking.com eingehend informiert. Ein Fehler. Denn so weiß ich, dass ich im Hotel Continental ein Zimmer für 55 Euro Zimmer bekäme, das nun angeblich ausgebucht ist. Also 65 Euro. Plus Steuer. Plus Frühstück.
Ärgerlicher: das Wlan in meinem Zimmer im zweiten Stock funktioniert nicht. Die Chefin an der Rezeption ist denkbar unfreundlich. Das komme immer wieder vor bei iPhone-Nutzern. Da sei irgendetwas abgeschaltet. Was, das könne sie mir aber nicht sagen. Das Passwort ist trotzdem perdu, und so lässt sie sich aus übergroßer Gnade herab, mir ein zweites Passwort zu generieren. So kann ich wenigstens mit meinem Samsung-Smartphone online gehen.
Viel besser funktioniert aber alles im Pub am Casino. Wo es auch die Europa-League zu sehen gibt. Ein halber Liter Bier geht hier für 5,60 Euro über den Tresen.


Austausch-Schülerinnen aus Bayreuth mit der Partnerstadt Annecy in Genf
Schülerinnen aus Bayreuth im Austausch mit der Partnerstadt Annecy in Genf

Nördliche Ufer-Promenade des Genfer Sees in Genf
Nördliche Ufer-Promenade des Genfer Sees in Genf vor verschneiten Jura-Gipfeln


Kreisverkehr in Évian-les-Bains am Genfer See Umrundung des Genfer Sees am Neujahrsfest
Freitag, 18. März 2016: Évian-les-Bains - Grenze Frankreich/Schweiz - Montreux - Lausanne (63 km)

Wieder wolkenlose Sonne. Einige Rennradler sind unterwegs. Schon in Évian (Merkwürdiger Kreisverkehr: Foto links). Sie grüßen mich, den Tourenradler. Gerade in Frankreich keine Selbstverständlichkeit. Die Uferstraße ist ok. Aber außerhalb der Orte gibt es keinen Radweg. Obwohl auch hier alles Teil der Rad-Rund-Route ist: "Le Tour du Léman à Vélo". Auch die schweizer Route 46 führt virtuell durch den französischen Teil des Seeufers - ohne beschildert zu sein.
Die französisch-schweizer Süd-Seite des Sees ist übrigens auch deutlich kürzer als die Nordseite. Schön sind beide Seiten. Im französischen Teil ist zwischen Évian und St. Gingolph die Bahnstrecke stillgelegt. Sie gäbe einen hervorragenden Radweg ab. Jedenfalls erschließt sich mir nicht, warum der offizielle Radweg plötzlich steil in die Berge führt. Ich bleibe auf der Uferstraße.

Blumen an der Ufer-Promenade des Genfer Sees in Montreux St. Gingolph ist eine geteilte Grenzstadt. Im Gegensatz zu gestern ist der Übergang besetzt. Jetzt vermehren sich wieder die Radweg-Schilder. Rund um den Rhône-Zufluss führt der Radweg ab Le Boveret mehr oder weniger direkt am See entlang. Ein paar Brücken müssen überquert werden. Auch über Montreux leuchten Schneeberge (Fotos unten).
Das Château de Chillon bei Montreux sehe ich diesmal von der Straße oberhalb aus. Dort führt der Radweg entlang, während wir vor sechs Jahren dem Scater-Weg unten am See folgten. In den Weinbergen ist es bereits 18 Grad. Blumen blümen an der Uferpromenade (Foto rechts).
Im iranischen Laden Damavand von Pully kann ich meine persischen Lebensmittelvorräte aufstocken. Sohan. Dough. Und Shiraz-Wein, der den Namen der persischen Stadt trägt. Die Rebe hat aber nichts mit dem Iran zu tun. Auch wenn der Ladenbesitzer erzählt, seit der iranischen Revolution werde der Wein in Australien angebaut. Ein kleiner Altar im Laden ist dem persisch-kurdischen (Frühlings-)Neujahrsfest Nouruz gewidmet. Ostern iranisch.
Drei Kilometer noch bis zum Bahnhof der olympischen Kapitale Lausanne. Ich habe die Umrundung des Genfer Sees in 177 Kilometern absolviert. Eigentlich war die Umrundung schon in der Umrundung des Mittelmeers von Essen aus enthalten. So ist es noch schöner...


Weidekätzchen schlagen aus vor dem Alpen-Panorama von Montreux
Weidekätzchen vor dem Alpen-Panorama von Montreux

Schweizer Fahrrad-Radweg-Schilder auf der Route Cantonale vor dem Institut de l'Ecole des Missions (Impasse du Bout de la Foret 5,1898 St-Gingolph,Schweiz)
Vor dem Institut de l'Ecole des Missions zwischen St. Gingolph und Le Boveret

Skulpturen aus Kiesel am Nordufer des Genfer See / Lac Léman, Schweiz
Kunst am See


Mit dem Fahrrad 'Panther Dominance Trekking' vor dem Château de Chillon bei Montreux am Nordufer des Genfer See / Lac Léman, Schweiz Wärme in den Weinbergen
Samstag, 19. März 2016: Lausanne - Montreux - Aigle - Col du Pillon (1546 m) - Saanen (87 km)

Im Mc Donald's gegenüber vom Lausanner Bahnhof finde ich einen 50-Franken-Schein. Er liegt auf dem Boden. Niemand der Gäste vermisst ihn. Ich will ihn an der Kasse abgeben. Für den Looser oder die ganze Mannschaft. Aber die junge Frau gerät fast in Panik. Das könne sie auf keinen Fall annehmen. Muss ich selber einen guten Zweck finden.
Ich bin nur hier, um das kostenlose Wlan zu nutzen. Und ein Bett für die kommende Nacht zu buchen, damit ich mich nicht wieder an irgendeiner Rezeption rumärgere. Die nagelneue Jugendherberge in Saanen scheint ein tolles Ziel. Aber auch anspruchsvoll. Liegt sie doch jenseits des Col du Pillon mit seinen 1546 Metern. Jedenfalls - wie so oft - frisst das "kurze" Online-Abenteuer massig Zeit: erst nach 45 Minuten komme ich weiter.
Komme wieder beim Perser von Pully vorbei. Sammle meine Sachen ein. Wir sprechen noch ein bisschen übers Neujahrsfest. Dreizehn Tage dauert das noch bis zum 3. April.
Zurück am See entlang. Diesmal mit dem Uhrzeigersinn nach Montreux. Aus dieser Perspektive fahre ich andere Buchten an als gestern. Immer versuche ich möglichst nah am Seeufer zu fahren. Mehrmals ist es am Ende eine Sackgasse. Es sind die schönsten Passagen (mit Kunst: Foto oben). Auch das immer pittoreske Schloss Chillon (Foto links). Wo ich ausgedehnt pausiere. Wochenend-Feeling unter all den Besuchern.

Mit dem Fahrrad 'Panther Dominance Trekking' am Col du Pillon (1546 m) Vom Rückenwind lasse ich mich aufwärts ins Rhône-Tal treiben. Bis Aigle. Am Ortsausgang startet der Anstieg zum Pass. Weinberge auch hier. Vier Stunden für tausend Höhenmeter. Es ist richtig warm geworden. Auf 26 Grad steigt die Temperaturanzeige auf dem Bike-Computer. Weil es so warm ist, und: weil ich so langsam fahre.
Erst kurz vor der Passhöhe werden die Schneefelder geschlossener (Foto rechts). An den Nordhängen wird noch Ski gefahren. Nicht nur die Seilbahn fährt (Foto unten), auch viele Lifte laufen noch. Alle paar Höhenmeter muss ich inzwischen anhalten.
Ganz oben kann man auf 3000 Metern von Gletscher zu Gletscher auf einem künstlichen Steig laufen. Mir reicht der Pass mit seinen 1546 Metern. Er ist auch die Sprachgrenze. Französisch adé, ich bin im Berner Oberland. Im Schatten des Passes wird es kalt. Und es ist weiterhin wunderschön.
Die nagelneue Jugendherberge in Saanen ist chic. Stylisch reduced to the max. Schöne Beton-Ästhetik. Mein Jugendherbergs-Ausweis nutzt mir nichts, weil ich via booking.com gebucht habe. Diesmal also ein Fehler. Aber die Jugendherberge sei den ganzen Winter über ausgebucht gewesen. Und Ostern wieder. Nur an diesem Wochenende sei es etwas relaxter, meint der drahtige Typ an der Rezeption.
In meinem Sechs-Bett-Zimmer sind zwei schweizer Jungs. Ansonsten tauchen Familien und kleine Gruppen im Parterre am Abend auf.


Seilbahn am Col du Pillon (1546 m)
Seilbahn vor Oster- und Neujahrs-Vollmond

Schneewand am Straßenrand am Col du Pillon (1546 m)
Am Col du Pillon (1546 m)


Fahrt über die Passhöhe

Schneefelder und Felsen am Col du Pillon (1546 m)


Saanen im Schnee von oben Das Frühstück, das für 88 Kilometer reicht
Palmsonntag, 20. März 2016: Saanen - Saanenmöser (1279 m) - Thun - Bern (88 km) - Zug - Mainz

Bin ich jemals nur auf der Basis eines Frühstücks 88,4 Kilometer gefahren? Ich glaube nicht. Die Jugendherberge "Gstaad Saanenland" in Saanen (Blick auf die Stadt: Foto links) macht es möglich. Eine riesige Frühstückslandschaft zieht sich an der Küchenfront entlang. Ich bin früh eingeschlafen und früh aufgewacht. Und damit der erste am Buffet. Exzellentes Bircher-Müsli. Zwei weitere Edel-Müslis. Verschiedene Brotsorten. Leckere Schwarzkirsch- und Aprikosen-Marmelade. Käse. O-Saft. Eine Mega-Kaffee-Maschine, die Kaffee in allen Variationen und Stärken aus sich herauspresst. Alles mehr oder weniger Bio-zertifiziert. Vor alpiner Kulisse, die durch die großen Fenster zum Greifen nah ist.
Ich rolle das Rad aus dem Skikeller, der jetzt wieder langsam zum Radkeller wird. Mit der Frühstücks-Energie geht es knapp 300 Höhenmeter hinauf. Für die sieben Kilometer brauche ich 47 Minuten. Alles Wintersportorte hier. Ein Laden in Schönried wirbt mit 300 Biersorten. Aus aller Welt. Hier hat die Welt offenbar keine Probleme mehr. Es kommt kein echter Pass. Der Ortseingang von Saanenmöser (Foto unten) ist mit 1279 Metern der höchste Punkt.


Fahrrad vor altem schweizer Holzhaus in Saanenmöser
Holzhaus in Saanenmöser

Abfahrt im Simme-Tal
Abfahrt im Simme-Tal


Radweg an der Aare zwischen Thun und Bern Auch heute kein einziges Wölkchen (Foto oben). Vier Tage ununterbrochene Frühlingssonne. Dann bergab. Bergab. Bergab. Nicht auf dem Radweg. Der sich anfangs noch unter der Langlauf-Loipe versteckt. Später ziehe ich die Straße vor, weil sie IMMER mit weniger Erschütterungen verbunden ist als ein Radweg. Auch wenn ein paar Idioten ganz knapp an mir mit ihren Autos vorbeifahren.
Es geht bergab, bergab, bergab. Praktisch bis Thun. Auch noch am Thuner See entlang. Hier bin ich schon auf meinen Touren mit Anna 2014 und 2013 sowie mit Georg 1982 rumgeradelt. In Thun faszinierten mich seinerzeit die vielen, vielen Fahrräder. Heute am Sonntag sind kaum welche zu sehen.
Weiter nun im Aare-Tal. Es gibt einen Radweg. Teilweise als Waldweg. Gegenwind. Jetzt ist es auch warm. Trotzdem brauche ich den ganzen Tag über nur zwei, drei Schluck Wasser und überhaupt nichts zu essen.
Ganz eng führt der Weg am Flughafen Bern entlang. Ständig Höllenlärm durch die aufsteigenden und landenden kleinen und mittelgroßen Flugzeuge. Auch hier viele Spaziergänger. Die Einfahrt in die Stadt ist gelegentlich eine Slalomfahrt auf dem Damm. Ich verliere den richtigen Fahrradweg aus den Augen. Kann aber bis zum Fuß des schweizer Bundeshauses (Foto unten) im Tal bleiben.
Schon mittags bin ich da. Schiebe die 40 Höhenmeter in die Stadt hinauf. Kann in Annas leerer, schönen, neuen Wohnung duschen. Und mein Fahrrad lassen (Fotos unten). Und deshalb auch mit dem schnellen ICE nach Hause fahren. In 80 Stunden will ich wieder zurück sein.


Chris on the Bike: Selfie bei Saanen
Selfie bei Saanen

Ortlieb-Rucksack auf Fahrrad vor dem Bundeshaus in Bern, Schweiz
Vor dem Bundeshaus in Bern


Arbeit ohne Rad
Montag/Dienstag, 21./22. März 2016: Bern/Mainz

Rad in Bern, ich in Mainz.


Fahrrad-Abstellraum in Bern, Schweiz
Fahrrad-Abstellraum in Bern

Bern: zwischen Effingerstraße und Schwarztorstraße
Bern: zwischen Effingerstraße und Schwarztorstraße

Das Innere eines Radler-Rucksacks
Rucksack mit Innereien


Asics-Socken mit 'BERN' und Bein Das ICE-Glück
Karmittwoch, 23. März 2016: Mainz - Zug - Bern

Die ICE-Welt ist auch nicht besser. Ich will via Frankfurter Flughafen nach Mannheim fahren, dort und in Basel umsteigen. Ohne Rad muss ich zum Mainzer Hauptbahnhof mit dem Bus fahren. Der hat Verspätung. So wie der Intercity, der mich zum ICE bringen soll. Die rettende Idee: die S-Bahn zum Flughafen. Trotz Bus-Verspätung erreiche ich sie grad noch, weil ich in Mainz von der Haltestelle Hauptbahnhof West direkt runter auf den Bahnsteig von Gleis 4/5 steigen kann.
Die Folge der S-Bahn-Fahrt: ich muss dann vom Regional-Bahnhof im Flughafen zum Fern-Bahnhof gehen. Die S-Bahn ist zwar pünktlich in Mainz losgefahren, sammelt aber Minute um Minute Verspätung ein. So sind aus den acht Minuten für die Wanderung zwischen den Flughafen-Bahnhöfen nur noch vier Minuten geworden. Mit mir stürmen einige Passagiere über Treppen und Rollbänder hinüber. Um dort festzustellen, dass auch sämtliche ICE inzwischen Verspätungen haben.
Ich habe Glück: der Anschluss-ICE in Mannheim wartet fünf Minuten, um die Fahrgäste Richtung Schweiz mitzunehmen. Bis Freiburg hat er die Zeit wieder drin. So wird der Umstieg in Basel der erste entspannte an diesem Tag. Und ich bin wie geplant um 21:56 Uhr in Bern. Wo ich die inzwischen geschriebenen und frankierten Postkarten einwerfen kann, die ich am Sonntag vor der Abfahrt noch hier gekauft habe. So praktisch kann eine Tour-Pause sein.


Anna im Emmental
Anna im Emmental


Anna & Chris in Bern vor dem Bundeshaus Sonnig unterwegs mit Anna
Gründonnerstag, 24. März 2016: Bern - Emmental - Nottwil (86 km)

Anna (Fotos oben, links, unten) will es noch einmal versuchen. Noch einmal wissen. Vor zwei und vor drei Jahren ist sie jeweils ein, zwei Tage bei Touren in der Schweiz mitgefahren. Es waren immer die härtesten Tage der Tour. Eisiger Regen, Wind, Sturm, wahnwitzige Höhenmeter. Aus dem Stand eine Herausforderung. Oder eben Überforderung. Anna hat all das gemeistert. Allerdings: Fahrrad-Touren können ja auch schön sein. Und das könnte vielleicht im dritten Anlauf klappen. Die Warnung aus Eltern-Sicht an mich aber ist verständlich: "Strapaziere sie bitte nicht zu arg dabei. Sie sollte sich eigentlich erholen. ;-)" Selbst Miri schreibt, sie "fürchte vor allem um Annas leibliches und seelisches Wohlbefinden".
Eine gute Voraussetzung dafür, dass alles besser wird: Anna hat ein nagelneues, gutes Fahrrad. Außerdem haben wir eine kürzere Strecke geplant. Wir wollen von Bern aus nach Nottwil am Sempachersee. Und wir verzichten auf die sicher schönste aber auch anspruchsvollste Streckenoption durch die "Unesco Biosphäre Entlebuch". Für die Variante durchs Emmental prophezeit GoogleMaps "nur" 75 Kilometer und 465 Höhenmeter.
Wir starten in Bern mit dem schweizer Bundeshaus im Rücken (Foto links) bei sonnigem aber nicht allzu warmem Wetter. Der Anfang ist easy. Wir vermeiden erfolgreich den Abstieg ins Aare-Tal. Bei Worb machen wir einen winzigen unnötigen Schlenker. Es geht kurz bergauf, aber dann sehr langsam am Biglenbach entlang bergab. Der mündet in Hasle bei Burgdorf in die Emme. Womit wir im Emmental gelandet wären. Zu dem werden auch verschiedene Seitentäler gezählt. Also bleiben wir, obwohl wir direkt wieder den Dürrbach und Griesbach aufwärts fahren, eine ganze Weile im Emmental (Foto oben). Ohne je vielen Kühen zu begegnen. Wobei sich der Name Emme vom gallisch-keltischen "ambis" (= Fluss) ableitet. Emmentaler Käse bedeutet somit eigentlich Flusskäse.


Anna & Chris: Pause im schweizer Luthern-Tal
Selfie: Pause im Luthern-Tal

Annas Farbkontraste: lila Trikot, pinkes Handy, weißer Fahrrad-Helm, schwarzes Rad, roter Erdbeer-Sattel
Annas Farb-Kontraste

Anna & Chris: Pause im schweizer Luthern-Tal
Klassiker Selbstauslöser: Pause im Luthern-Tal


Blau-Gelb-Rote Ortlieb-Tasche im Fahrradkorb Beim Abzweig nach "Affoltern im Emmental" haben wir im Grunde den höchsten Punkt der heutigen Etappe erreicht. Aber weil alles so schön und so leicht ist, lassen wir uns auf den scheinbar parallel verlaufenden Radweg leiten. Wobei sich Waldwege im Allgemeinen nicht so gut auf meinen immer noch sensiblen Kopf auswirken. Der Radweg gewinnt immer mehr Entfernung von der Straße und führt dann munter bergauf über Hueben. Wieder zusätzliche Höhenmeter.
Kurz nachdem wir wieder auf der Straße zurück sind, kommen wir in Huttwil an der Zentrale des E-Bike-Giganten "Flyer" vorbei. Erst beim Zurückschauen sehen wir, wie weit sich die Produktionshalle noch von der Straße wegstreckt. Wir folgen eine Weile dem Tal der Luthern. Die Sonne ist jetzt so warm geworden, dass wir eine ausführliche Pause auf einer Bank genießen können (Fotos oben; mit Blick auf unsere Räder: Foto ganz unten).
Die letzten Kilometer auf der Straße von Sursee nach Nottwil sind unangenehm. Viele Autos, wenig Platz. Da folgen wir gern der Beschilderung eines Radwegs in unseren Zielort. Doch der führt unversehens wieder zurück nach Sursee. Wir wenden. Und finden schließlich eine Art Seeuferweg, der auch für Radler gedacht ist. Noch einmal eine besonders schöne Passage heute.
Unser Quartier soll der Bauernhof Kohlweid sein. Er liegt am Hang rund 120 Meter über dem See. Also strampeln wir auch hier noch mal rauf (Foto unten). Es lohnt sich. Die Bauersfrau ist sehr freundlich, die Ferienwohnung hell und neu mit tollem Blick auf den Sempachersee.
Am Ende sind es dann doch 86 statt 75 Kilometer geworden. Die prophezeiten Höhenmeter haben sich fast verdoppelt. Und alles ist mehr als bei den bisherigen Etappen, die Anna und ich zusammen geradelt sind. Annas Knie zwicken ein bisschen. Dennoch fällt ihr heute alles leichter. Dank Wetter und Material. Auch dank wenigem Gepäck (Foto rechts).
Das Gasthaus Krone gegenüber der Kirche bietet uns vorzügliches indisches Essen. Steht aber möglicherweise vor der baldigen Schließung, wie wir am nächsten Morgen hören.


Chris on the Bike: Finaler Anstieg bei Nottwil am Sempachersee (Foto: Anna Babl)
Finaler Anstieg bei Nottwil am Sempachersee (Foto: Anna Babl)


Frisch geborene Oster-Lämmer am Karfreitag auf dem Bauernhof Kohlweid in der Schweiz Osterlämmer und Sulkyfahrer am Karfreitag
Karfreitag, 25. März 2016: Nottwil - Aargau - Baden - Ehrendingen (78 km)

Der Karfreitag beginnt mit Osterlämmern. Die Bäuerin lässt uns vor dem Abschied von Kohlweid in den Stall. Das dritte von drei neugeborenen Lämmern ist erst seit wenigen Minuten auf der Welt. Es ist gerade dabei, sich erstmals auf die eigenen Beine zu stemmen (Foto links). Eins nach dem andern wird vom Bauer an den Euter der Mutter geführt. Alle sollen etwas von der besonders fetthaltigen allerersten Muttermilch bekommen. Alles äußerst anrührend.
Ok, das Wetter tendiert wieder zu genau dem Wetter, das Anna bei ihren ersten beiden Touren mit mir verfolgt hat: kalt und regnerisch. Dafür ist die Strecke einfacher: heute fahren wir nur an Flüssen entlang: vom Nordende des Sempachersees führt die Suhre bis zur Mündung in die Aare in Aarau. Der folgen wir eine Weile bis wir die Limmat aufwärts nach Baden (CH) radeln. Erst da fällt mir auf: um es Anna noch angenehmer zu machen, hätten wir auch von Bern an nur an der Aare radeln können. Aber irgendetwas wie ein Pass hätte wohl gefehlt. Am Wetter hätte es auch nichts geändert.
Trotz des Wetter sind wir nicht die einzigen, die unterwegs sind. Sulky-Fahrer begegnen uns (Foto rechts). Irgendwann müssen wir dann doch die Regen-Überschuhe anlegen. Das leichte Nieseln verstärkt sich. Und kumuliert. In Aargau wärmen wir uns im Glas-Pavillon von Starbucks auf. Danach wird es noch schlechter. Schließlich müssen wir doch noch irgendetwas essen, um bis Baden zu kommen. An einer Bushaltestelle werfen wir ein paar Kohlenhydrate ein. Der Weg ist länger als von Google versprochen. Anna vermutet eine Verschwörung.
Anna hält durch. Noch nässer und kälter erreichen wir den Bahnhof von Baden. Anna tritt flugs die Rückfahrt nach Bern im Zug an. Etwas versöhnt ist sie mit dem Thema Fahrrad-Tour. Vor allem, als am nächsten Tag wieder die Sonne scheint und sie sich gleich erneut aufs Rad schwingt.



Der Bock schaut aus der Nachbarbox zu...


Anna und die Sulky-Fahrer Bis Miri mit dem Zug hier ankommt, dauert es nicht mehr lange. Aber mir ist es einfach zu kalt. Ich wähle den Radweg nach Ehrendingen, dessen Steigung kaum zu übertreffen ist. Schieben wärmt. In Ehrendingen wohnt Gudrun, die einst meine Homepage als "die beste Radl-Homepage der Welt" bezeichnet hat und mit der ich im Juni 2010 eine besonders crazy Bike-Tour gemacht habe: Die Ruhr von der Quelle zur Mündung in 24 Stunden. Jetzt lebt sie hier mit Johann und Tochter Karina, mit der wir kurz nach ihrer Geburt vor zwei Jahren auf unserer Tour 68: Strasbourg - Vicenza (1275 km) April/Mai 2014 ein paar Meter gefahren sind. Und von deren allerersten Rad-Abenteuern Gudrun auf der Seite Karina on the Bike berichtet.
Vor ein paar Wochen erst ist Karinas Brüderchen Leopold geboren worden. Das große, landestypische Holzschild hängt am Haus: "Leopold 3.2.2016". Miri und ich sind trotzdem herzlich willkommen (Foto unten mit allen nach dem Frühstück). Nachdem auch Miri sich den Berg hinauf gekämpft hat, gibt es allerbeste Radler-Nahrung: Nudelauflauf. Gudrun und Johann haben sich auf einer Radtour in Georgien kennengelernt. Wir sind also sozusagen unter uns und haben uns jede Menge zu erzählen. Ein sehr schöner Abend. Dann wiegt Miri Leopold in den Schlaf. Bei mir kommt er von selbst ganz schnell.


Johann, Karina, Gudrun, Chris, Miri mit Leopold in Ehrendingen
Ehrendingen: mit Johann, Karina, Gudrun und Leopold in Miris Armen



Johann auf dem Ruder-Rad...


...und ich - mit seiner Hilfe


Johann schiebt Chris on the Bike an auf der ersten Fahrt mit dem Ruder-Rad Vom Ruderrad zum Osterei
Karsamstag, 26. März 2016: Ehrendingen - Koblenz - Grenze Schweiz/Deutschland - Wutach(tal) - Donaueschingen (83 km)

Johann hat ein Ruderrad. Und ich darf es mal ausprobieren (Foto links). Wie jedes Radfahren will auch das Ruder-Radfahren gelernt sein. Johann gibt eine gute Anleitung. Dennoch brauche ich seine Hilfe bei der ersten Probe. Die Beine muss man - wie beim Rudern halt - gleichzeitig anziehen und wegdrücken. Im Ideal werden Beine und Arme gleichermaßen für die Kraftanstrengung genutzt. Nach der Drehung auf der Straße vor dem Haus klappt es auf dem Rückweg schon ein bisschen besser. Auch, wenn ich bis zuletzt dankbar bin für Johanns Stütze.
Über die Höhen fahren wir weiter. Zwischen Endingen und Lengnau kommen wir an einem jüdischen Friedhof vorbei. Seit 250 Jahren werden hier kontinuierlich Menschen bestattet. Kurz vor der deutschen Grenze ein denkwürdiger Ort.
Kurz vor Koblenz kommen wir wieder an die Aare. Sie mündet hier am Nordende des Kantons Aargau in den Rhein. Wir besuchen noch die katholische Kirche von Koblenz, wo wir Osterkerzen der Ministranten erwerben können, während der Kirchraum für die Osternachts-Feier vorbereitet wird.


Auf der Höhe bei Wutach
Auf der Höhe bei Wutach

Kreuz am Wegesrand im Wutach-Tal
Kreuz am Wegesrand im Wutach-Tal

Zwischen Lausheim und Wutach im Süd-Schwarzwald
Zwischen Lausheim und Wutach im Süd-Schwarzwald


Chris on the Bike im unteren Wutach-Tal Auto-Staus auf beiden Seiten der schweizerisch-deutschen Grenze. Wir werden nicht aufgehalten. Wie die wirtschaftlichen (Währungs-)Verhältnisse zwischen den beiden Ländern momentan sind, lässt sich an dem Bauboom auf der deutschen Seite erkennen, wo allerorten Einkaufscenter entstehen oder entstanden sind.
Wir schlagen uns nach einer Pause auf sonniger Höhe nach Norden ins zunächst recht breite Wutachtal. Die Ur-Donau verlief wohl einst hier. Da floss das Wasser noch in die andere Richtung. Verheißungsvoll der Name Wutach-Schlucht. Für uns bedeutet er allerdings, dass wir aus dem Tal hinaus müssen, weil es zum Fahrradfahren zu eng ist. Wir biegen allerdings ein Quertal zu früh ab: in den Ehrenbach. So ist es nicht ganz die geplante Strecke aber wunderbar (Fotos oben).
Schließlich sind wir ganz obenauf beim Örtchen Wutach (Fotos oben und ganz oben). Auf den Höhen des Südschwarzwaldes. Bevor es noch einmal in die Schlucht hinunter und direkt wieder hinauf geht. Wir zockeln nach Donaueschingen. Im Anschluss an unsere Tour 58: Alpen - Prag - Berlin (2060 km) Aug./Sept. 2011 waren wir hier mit dem Zug zur Übernachtung an der Quelle der Donau. Damals waren viele Baustellen in der Stadt. Heute strahlt die Quelle in frisch geschleiftem Stein. Und oberhalb eines Fahrstuhls zur Quelle präsentiert sich der Fluss als Grafik im Beton (Fotos unten).
Wir steigen wie vor fünf Jahren im Hotel Linde ab. Damals zahlten wir 85 Euro, heute 110. Ohne dass sich äußerlich etwas geändert hätte. Der Weg zur Osternachtsfeier in der Kirche St. Marien ist kurz. Eine italienische Taufe ist inklusive. Erspart die Predigt. Und am Ende bekommt jeder ein Osterei. Frohes Fest.


Miri mit den Rädern an der Donauquelle in Donaueschingen
Die neu gestaltete Donauquelle in Donaueschingen

Miri on the Bike an der Donauquelle in Donaueschingen
Die restaurierte Donauquelle


Neckarquelle mit Rädern Gratis-Trikot nach 96.000 Kilometern
Ostersonntag, 27. März 2016: Donaueschingen - Neckar(quelle) - Tübingen - Degerschlacht (134 km)

Auch die Zeit wurde in dieser Nacht umgestellt. Eine Stunde fehlt. Vielleicht sind wir deshalb alleine beim Frühstück. Das Haus ist eigentlich ausgebucht.
Wir folgen nun der Google-Route über die Wasserscheide zwischen Donau und Rhein zum badisch-württembergischen Zollhaus zwischen Villingen und Schwenningen. Nur 88 Höhenmeter verspricht uns der Suchmaschinen-Riese. Mein Bike-Computer misst fast doppelt so viele. Was mehr betrübt ist das Wetter. Bewölkt. Regnerisch.
Bei der Ausfahrt aus Schwenningen scheitern wir an der Rottweiler Straße, weil wir sie nicht überqueren. Die Schilder erscheinen mir extrem irreführend. Wir müssten einfach 200 Meter zurück fahren, um die Schilder noch einmal genau zu studieren. So was liegt mir nicht. Auf der Karte sieht es so aus, als könne man ohne große Umwege auch über Mühlhausen und Weigheim wieder ins Neckartal fahren. Kann man auch. Das ist allerdings verbunden mit hundert zusätzlichen Höhenmetern. Und fünf zusätzlichen Kilometern. Eine halbe Stunde ist einfach mal weg.
Bei Rottweil machen wir nicht den gleichen Fehler. Weil ich ihn vor drei Jahren schon gemacht habe auf meiner Tour 66: Bamberg - Neckarelz (856 km) im Sep./Okt. 2013. Das Neckartal ist hier so verschlungen, dass man ihm nicht folgen kann. Wir folgen also brav der Beschilderung in die Stadt hinauf und kommen so mitten durchs Zentrum:


Miri on the Bike in Rottweil am Neckar
Fahrt durch Rottweil am Neckar


Chris on the Bike: Eine Eiskreation in Rottenburg nach 96.000 Touren-Kilometern Der Neckar-Radweg bleibt auch jenseits von Rottweil eine ganze Weile auf den Höhen. Wo es ähnlich schön wie im Tal ist. Besonders schön aber ist die Abfahrt, die bald in ein weites vom Fluss geschaffenes Halbrund führt. Nun ist der Radweg häufig allein im Tal, gelegentlich begleitet von der Zugstrecke.
Pause in Oberndorf. Es ist kalt. Wir sind kalt (außer Miris Füßen - dank der Heizsohlen). Und froh, dass Café-Konditorei Melber geöffnet hat. Hier ist die Zeit stehen geblieben. Spätestens irgendwann in den achtziger Jahren. Warum nicht einen Camenbert mit Preiselbeeren? Miri bestellt eine Suppe.
Nun sind wir eigentlich in einem ausgewachsenen Tal. Aber der Radweg verläuft auf der südlichen Talseite immer wieder den Hang hinauf und hinunter. So kommen wir auf reichlich Höhenmeter heute. Und die Durchschnittsgeschwindigkeit will einfach nicht steigen.
Wieder eine Aufwärm-Pause. In Horb am Neckar. Diesmal im "Stern-Kebap". Wo es auch schwäbische "Seelen" gibt. Jedenfalls kommen wir nach diesem mittelprächtig verlaufenen Tag reichlich kaputt in Rottenburg an. Ich suche schon auf meinem Smartphone nach einer Unterkunft, Miri will zumindest mal in das Eiscafè "by Rino" am Marktplatz direkt neben dem Dom. Ich stelle fest, dass ich mit Tages-Kilometer 111 nunmehr Gesamt-Touren-Kilometer 96.000 erreicht habe. Nicht ganz rund. Aber doch auch nicht schlecht. Zumal die ganze Bedienung im Eiscafé eigenartiger Weise in Rad-Trikots eingekleidet ist.
Ich frage mal, ob man mir eine Schokoeis-Kreation mit der "96.000" machen kann. Kann man. Auf dem eisgekühlten Teller hält sie sogar für ein mehrminütiges Foto-Shooting (Foto rechts). Und Eismacher Thomas checkt, was Sache ist: mein 96.000ster Fahrrad-Kilometer auf der 76. Tour. Da lässt er sich nicht lumpen und zaubert ein erstklassiges Fahrrad-Trikot herbei. Auf dem ist auch noch Schönheit Lilly zu sehen. Thomas und Alessandro posen mit mir beim nächsten Foto-Shooting (Foto unten). Mein erstes geschenktes Trikot: nach 96.000 Kilometern.
Danach ist alle Müdigkeit dahin. Wir rauschen an der Wurmlinger Kapelle vorbei (Foto weiter unten) nach Tübingen. Dort sind wir etwas unentschlossen. Das ist nun schon mit Abstand die weiteste Etappe der letzten Zeit. Aber die Jugendherberge ist ausgebucht, und wir wollen sowieso am liebsten zu Miris Bruder Uri mit seiner Familie nach Reutlingen-Degerschlacht. Michaela gibt uns am Telefon spontan eine Zusage. So nehmen wir die letzten Höhenmeter des Tages in Angriff. Hinter uns über der Talebene von Tübingen und Rottenburg ist die Wolkendecke aufgerissen und ein tolles Abendrot zu sehen.
Nun werden wir auch noch begeistert auf den Höhen von Degerschlacht empfangen. Jule hat sogar einen Osterhasen gebastelt.


Chris on the Bike: mit Alessandro und Thomas im geschenkten 96.000-KM-Radtrikot in Rottenburg
Mit Alessandro und Thomas im geschenkten 96.000-KM-Radtrikot in Rottenburg

Chris on the Bike: Fahrt an der Wurmlinger Kapelle zwischen Rottenburg und Tübingen
Fahrt an der Wurmlinger Kapelle


Miri und Uri Müller am Neckar bei Nürtingen Schwache Schwabenhauptstadt
Ostermontag, 28. März 2016: Degerschlacht - Denkendorf - Stuttgart (59 km)

Johanna und Jakob schaukeln uns in den Tag. Mit der Netzschaukel oder auch Nestschaukel (Foto unten). Und Uri fährt mit auf der Etappe zum Familientreffen nach Denkendorf (Foto links). Auch wenn er noch halb im Jetlag einer Venezuela-Reise hängt. Selbst hier rund um Tübingen und Reutlingen fehlen am Neckar teilweise Radwege. Wir werden mehrfach auf die Straße geleitet.
In Neckartailfingen führt uns Miri ab, um auf alten Studienzeiten-Wegen durch die Wälder und Wiesen über die Berge nach Denkendorf zu kommen. Ostermontag ist hier immer große Familienfeier.
Miri bleibt hier, um schon morgen Richtung Salzburg aufzubrechen. Wo wir uns am Freitag wieder treffen wollen, um die nächste Tour, Salzburg - Passau, in Angriff zu nehmen. Ich muss vorher noch vier Tage arbeiten und rolle deshalb von den Höhen Denkendorfs wieder hinunter ins Neckartal bei Esslingen.

Arena in Stuttgart Der Weg auf der Nordseite des Neckar zwischen Esslingen und Stuttgart ist zunächst sehr schön. Allerdings von sehr unterschiedlicher Qualität. Zur schwäbischen Hauptstadt hin wird es mühsamer. Heute besonders, weil urplötzlich eine Baustelle den Radweg blockiert. Folgt man der Umleitung, müsste man erstmal wieder zurück fahren. Nicht mein Ding. Erschwerend hinzu kommen die riesigen Auto-Produktionsstätten.
Schließlich kommt man auch an der entsprechenden Mercedes-Benz-Arena (Foto rechts) vorbei. Da halte ich mich aber zu lange auf der rechten Fahrbahnseite. So komme ich zwar über die Brücke Richtung Stuttgarter Innenstadt. Gerate dort aber in eine Sackgasse. Langsam wird's knapp mit dem gebuchten Intercity-Fahrradstellplatz. Über den Neckar zurück und wieder hin. Kein wirklicher guter Radweg weit und breit. Dann den langen Unteren Schlossgarten entlang. Alles ringsum von der Großbaustelle Stuttgart21 geprägt. Auch die Zugänge in den Bahnhof sind verschnörkelt. Und nicht allesamt Fahrrad-kompatibel.

Der Genfer See liegt nun ganz weit weg. Die vergleichsweise früh liegenden Kar- und Ostertage waren meist wunderbar warm und sonnig. Eine sehr abwechslungsreiche Tour. Mit sehr abwechslungsreicher Begleitung und schönen Begegnungen. Eine sehr gelungene Oster-Tour.



Ostermontag-Nachmittag auf dem Neckartal-Radweg bei Esslingen


Johanna und Jakob schaukeln Miri
Johanna und Jakob schaukeln Miri


Route Genfer See - Stuttgart



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Genfer See - Stuttgart (17.-28.3.2016)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 17.3.2016 Lausanne Genf - Grenze CH/F Évian-les-Bains 114
2. 18.3.2016 Évian-les-Bains Grenze F/CH - Montreux Lausanne 63
3. 19.3.2016 Lausanne Montreux - Aigle - Col du Pillon (1546 m) Saanen 87
4. 20.3.2016 Saanen Saanenmöser (1279 m) - Thun Bern 88
5. 21.3.2016 Bern/Mainz
6. 22.3.2016 Bern/Mainz
7. 23.3.2016 Bern/Mainz
8. 24.3.2016 Bern Emmental Nottwil 86
9. 25.3.2016 Nottwil Aargau - Baden Ehrendingen 78
10. 26.3.2016 Ehrendingen Koblenz - Grenze CH/D - Wutach(tal) Donaueschingen 83
11. 27.3.2016 Donaueschingen Neckar(quelle) - Tübingen Degerschlacht 134
12. 28.3.2016 Degerschlacht Denkendorf Stuttgart 59
Summe 792

Räder von Anna und Chris im Luthern-Tal
Räder von Anna und Chris


Anschluss Tour 124: Basel - Lindau - Mailand (689 km) Okt./Nov. 2023

Anschluss Tour 122: Heidelberg - Donaueschingen (248 km) Juli 2023

Anschluss Tour 119: Stuttgart - Neckarsulm (313 km) April/Mai 2023

Anschluss Tour 94: Esslingen - Friedrichshafen (253 km) Mai 2018

Anschluss Tour 83: Mainz - Denkendorf (341 km) Jan. 2017

Anschluss Tour 68: Strasbourg - Vicenza (1275 km) April/Mai 2014

Anschluss Tour 66: Bamberg - Neckarelz (856 km) Sep./Okt. 2013

Anschluss Tour 63: Lago Maggiore - Breisach (450 km) März/April 2013

Anschluss Tour 58: Alpen - Prag - Berlin (2060 km) Aug./Sept. 2011

Anschluss Tour 46: Rhône: Quelle - Mündung (905 km) April 2009

Anschluss Tour 7: Mainz - Ravensburg (370 km) April 1999

Anschluss Tour 2: Düsseldorf - Rom (1719 km) Sept. 1982


Nächste Tour: Salzburg - Passau (508 km) April 2016

Vorherige Tour: Iran - Persischer Golf (2690 km) Nov./Dez. 2015


Home: Touren Bikes Karte Suche & Kontakt

Tour 82: Karibik: Barbados - Haiti (902 km) 2016
Karibik 2016
Chris Tour 91: Jerusalem - Dan - Eilat (1165 km) 2017
Negev 2017
on the Tour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km) 2018
Kuba 2018
Bike Tour 97: Kigali - Kampala - Nairobi (1136 km) 2019
Uganda 2019
© Copyright 2000-2024 Christoph Gocke. Alle Rechte vorbehalten.