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Tour 95: Neiße - Oder - Stettiner Haff (785 km) |
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Bike-Blog & Routen-Karte
& Etappen-Übersicht |
Ich will von der Neiße-Quelle zur Ostsee radeln. Eigentlich gibt es mehrere Neißes. Bei der Grenze und dieser Tour geht's um die (254 Kilometer lange) Lausitzer (früher auch Görlitzer) Neiße, die bei Ratzdorf (kurz vor Eisenhüttenstadt) in die Oder mündet. Die Weiße und Schwarze Neiße sind Nebenflüsse der Lausitzer Neiße, die Glatzer oder Schlesische Neiße ist ein Nebenfluss der Oder (an ihr liegt die Stadt Neisse), die Wütende Neiße ein Nebenfluss der Kaczawa und die Kleine Neiße ein Nebenfluss der Wütenden Neiße... Die Oder wiederum ist ein wesentlich längerer Fluss (866 Kilometer), der wesentlich weiter östlich entspringt und durch die polnischen Städte Ostrau, Oppeln, Breslau fließt (Karte links). Aufwändig ist von Mainz aus die (Bahn-)Fahrt zu beiden Enden des Radwegs. Mit Übernachtung sind es jeweils rund 24 Stunden. Anfangen will ich in Nová Ves nad Nisou (Neudorf an der Neiße) mit der Neiße-Quelle, früher "Neißborn". |
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Bahn-Wahn
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Den ersten Stellplatz brauche ich dann im richtigen Leben gar nicht. Der IC von Mainz nach Frankfurt hat so viel Verspätung, dass ich lieber sicherheitshalber die S-Bahn nehme. In Frankfurt ist der Fahrrad-Waggon heute am andern Ende des Zuges, ohne dass jemand darüber informiert hätte. Und, wie zu erwarten, ist er ziemlich voll (Foto rechts). Andere haben ihre Plätze schon vor Monaten reserviert. Die Dreier-Gruppe neben mir aber hat noch keine Rückfahrtplätze für den nächsten Sonntag reserviert. Das könnte schwierig werden. Zumal von der Weser aus. |
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Touren-Tag Nummer 1.000
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Jetzt ist zum ersten Mal heute die Sonne richtig rausgekommen. Durch Nová Ves nad Nisou (Neudorf an der Neiße) radle ich hinunter im Tal. Der eigentliche Radweg führt über die Berge. Da bekommt man aber weder was vom Fluss noch von den Orten am Fluss mit. In Jablonec nad Nisou (Gablonz an der Neiße) gibt es das ein oder andere Jugendstilgebäude, vor allem die altkatholische Heiligkreuzkirche. In Liberec (Reichenberg) ist eine Demo vor dem Rathaus. Ein paar Meter weiter ist ein Synagogenneubau in den Bibliotheksneubau integriert worden. Rund 100.000 Menschen leben hier. Eine Großstadt. Viele, viele Pensionen säumen den Weg. |
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Das verlorene Portemonnaie
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Ich pinkel. Das "Wildpinkeln" gehört zu den (bisher) ungestraften Usancen des Fernradfahrens. Beim Aufsteigen auf das Rad greife ich mehr aus Gewohnheit an die rechte Gesäßtasche. Dort sitzt in der Regel das Portemonnaie. Ich spüre es nicht. Weil es nicht dort ist. Auch in den andern Taschen kann ich es nicht erspüren. Leicht verunsichert durchsuche ich die Taschen am Rad. Ohne daran zu glauben, es dort zu finden. Kein Zweifel: ich habe es wohl verloren. Vermutlich auf der Parkbank bei der Pause direkt an der Brücke nach Polen. Es muss aus meiner neuen Outdoor-Hose rausgerutscht sein, die leider keinen Reißverschluss mehr hat. |
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Dramen bei den Ziegenhöfen
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Der Ort Forst (Lausitz) war mir samt seiner Stadtkirche Sankt Nikolai (Foto rechts) bisher gänzlich unbekannt. Es ist am frühen Pfingstmontag-Nachmittag auch absolut gar nichts los. Der Hanoi-Quan-Imbiss hat immerhin auf. Ich sitze im Halbschatten gegenüber der Kirche und esse vegetarisch scharf. Da gesellt sich ein weiteres Radlerpaar zu mir. Die beiden Berliner machen einen Kurztrip an Neiße und Oder. Und haben das gleiche Tagesziel wie ich: Guben. Sie haben im deutschen Ortsteil ein Zimmer gebucht, ich im polnischen Teil - früher das Zentrum der durch Fluss und Landesgrenze geteilten Stadt. |
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Barockwunder und sozialistische Modellstadt
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Durch die Umleitung liegt auch die einstige sozialistische Modellstadt Eisenhüttenstadt auf dem Weg. Ich irre ein bisschen über die großzügig angelegten Boulevards mit breiten Fahrradstreifen. Was für ein Kontrast zum Barock. Die Ecken, die ich kenne, finde ich nicht. So radle ich über den Spree-Oder-Kanal hinüber in den alten, konventionellen Ortsteil Fürstenberg. Und pausiere da am frisch polierten Denkmal der sowjetischen Gefallenen. |
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Begegnungen mit B 1, B 2 und einem Nacktradler
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Der Fluss ist nun, nach holländischem Vorbild von Maas und Rhein, vor Jahrhunderten gepoldert worden und wird von einem Kanal, der "Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße" begleitet, an dem nun auch der Fahrradweg weitgehend entlang führt. |
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Im "Stettiner Zipfel" unterwegs
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Ich radle weiter. Eigentlich wollte ich auf der östlichen Seite um das Stettiner Haff herum nach Usedom. Aber der Nordostwind ist mir heute zu mühsam. So bleibe ich auf der Westseite und ziehe den Stettiner Zipfel hinauf bis zur äußersten Spitze bei Trzebież. |
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Noch mehr Fährfahrten am Stettiner Haff
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Schon nach wenigen Kilometern führt der Weg durch das Örtchen Usedom auf Usedom. Der Radweg ist gut beschildert. Die Wege meist asphaltiert (Foto oben). Und einige Radler sind hier unterwegs. Es ist etwas frischer als an den letzten Tagen. Ich mache einen Schlenker zum Schloss von Stolpe. Und eine Pause in Garz. Hier, kurz vor der Grenze nach Polen, lese ich in der Ostsee-Zeitung, dass Polen einen Radweg die Oder entlang plant. Und ein italienisches Konsortium gerade beginnt, einen Tunnel unter der Swine zu bauen. Beides gute Nachrichten für in einigen Jahren. Heute kann ich nur mit der Fähre hinüber. Die in Swinemünde kenne ich. Diesmal wähle ich die Alternative: die Karsibor-Fähre weiter im Süden. Dahin kann ich über einen sandigen Waldweg radeln (Foto rechts). Es sind mehrere große Autofähren hier gleichzeitig im Einsatz. Ein polnischer Entefahrer, der in Deutschland arbeitet, unterhält mich an Bord. |
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Kleine Straßen, kleine Orte
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Am Ortsausgang passiere ich eine Ikea-Fabrik, die auch als solche gekennzeichnet ist. Berge von Holz werden hier verarbeitet. Am Rande von Goleniów komme ich auf einen schicken, neuen Radweg. Dann widersprechen sich mehrfach wieder mal Google Maps und Realität. Bei Bystra empfiehlt Google Maps einen Uferweg, der anscheinend unpassierbar ist. So folge ich letztlich immer der Straße. Langsam kumuliert der Stettiner Stadtverkehr. Auch auf dieser Seite der Oder liegen große Stadtteile. Dann kommt lange Grünland, dann Industrie- und Hafengebiete, und letztlich lasse ich mich über eine große Brücke in einem großen Bogen an den Nordrand der Innenstadt führen. Zweite Einfahrt in Stettin. Hier hab ich die Stadt als Panorama vor Augen. Und da ich sie schon kenne von der Durchfahrt vor zwei Tagen, weiß ich schnell, wo ich ein passendes Abschlussfoto mache und zum Bahnhof komme (Fotos unten).
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Finale
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Route Neiße - Oder - Stettiner Haff |
Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen |
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Etappen Neiße - Oder - Stettiner Haff (19.-26.5.2018) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
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1. | 19.5.2018 | Neißequelle | Liberec - Grenze CZ/DE | Zittau | 59 |
2. | 20.5.2018 | Zittau | Herrnhut - Görlitz (DE/PL) | Rothenburg/OL | 94 |
3. | 21.5.2018 | Rothenburg/OL | Bad Muskau | Guben (DE/PL) | 109 |
4. | 22.5.2018 | Guben (PL/DE) | Frankfurt/Oder | Küstrin (DE/PL) | 111 |
5. | 23.5.2018 | Küstrin (PL/DE) | Schwedt | Gartz (Oder) | 115 |
6. | 24.5.2018 | Gartz (Oder) | Grenze DE/PL - Stettin - Nowe Warpno - Fähre PL/DE | Altwarp | 95 |
7. | 25.5.2018 | Altwarp | Kamp - Fähre - Usedom - Grenze DE/PL | Misdroy | 96 |
8. | 26.5.2018 | Misdroy | Wollin - Stepnica | Stettin | 106 |
Summe | 785 |
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Anschluss Tour 80: Berlin - Greifswald (500 km) Juli 2016 Anschluss Tour 42: Ostsee: Lübeck - Danzig (890 km) Juli/Aug. 2008 |
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Nächste Tour: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km) Okt./Nov. 2018 Vorherige Tour: Esslingen - Friedrichshafen (253 km) Mai 2018 |
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