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Tour 37: Dubai - Salalah (1750 km) |
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Zweiter Teil |
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Die Tour bei YouTube |
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Ab in den Süden: Wüste pur
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Es ist Wüste. Nur noch
vereinzelt Akazien, für Pausen die einzigen Schattenspender. Auch wenn sie
mit Dornen drohen. Jetzt werden wir viel häufiger aus fahrenden Autos
befragt, ob wir genug Wasser haben, wohin, woher. Das wirkt ein bisschen
wie eine nomadische Tradition, aber auch als willkommener Anlass, mit uns
ins Gespräch zu kommen, für das nur eine gemeinsame Sprache fehlt. Nun
sind nicht alle Fahrer sehr sympathisch und bei der Mittagspause brettert
einer mit seinem 4WD bis an unsere Akazien-Schatten-Raststelle. Bleibt
aber für die Befragung zum Glück im klimatisierten Auto. |
Als wir klar machen, dass
wir grad andere Probleme als small talk haben, kehren sie um. Wir kämpfen
uns 15 km zur nächsten "Tankstelle", eher eine Werkstatt. Ganz wenig los,
ganz nett. |
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Die Soweto-Hütte und ihre Gäste
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Im letzten Tageslicht
laufen wir zum Strand, der zwar vor unsern Augen liegt, aber mindestens
tausend Meter entfernt ist. Den Rückweg weist das plötzlich hell
erleuchtete Hospital. Das Licht reicht bis zu unserer Soweto-Hütte. Weil
wir unentdeckt bleiben wollen, müssen wir uns bei jedem vorbei fahrenden
Auto ducken. Als Miri mit einer Wasserflasche duscht, meint sie, jemand
würde sich uns nähern. Etwas Panik. Doch erst als wir grade beide im
Schlafsack im Sand liegen, steuert uns ein Auto offroad an. |
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Im Ziegenstall unter der
Milchstraße
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Weiter gen Süden. Anfangs ganz
zügig. Die Landschaft wird monotoner und hinter Duqm noch monotoner. Ab
und zu noch auf und ab. Dann ist links im Meer ein riesiger Felsblock zu
sehen. Ja, man sieht endlich mal Meer. Eine Baumreihe in der Ferne an der
Küste. Ein Hafen wird gebaut. Duqm (alias Ad Duqm, Ad Doqum, A'Doqum, Al
Dqum, Doqm, Dukum), die Stadt, die uns seit 165 km in Zehnerschritten auf
Tafeln und durch vorbeifahrende Fahrer als kommende Metropole angekündigt
wird, ist erreicht. |
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Zensur im Reiseparadies
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Wieder ein Interview-Tag
(Foto links). Heute sehr gehäuft. Wir begegnen zwar kaum noch Autos, aber
wenn, dann geht häufig die Scheibe runter. Manchmal bieten sie Wasser oder
Orangen an, manchmal wenden sie auch, um nochmal an uns vorbeizufahren.
Manchmal versuchen sie ein Gespräch in Gang zu bringen. Das beschränkt
sich meist auf die Stichworte Dubai, Salalah, Germany. Einmal wird es
kritisch. Wir geben Interviews nach links und rechts gleichzeitig. Als
dann noch einer Miri zu nahe kommt, sind erst einmal alle Interviews
beendet. |
Haytum ist ein
beängstigendes Örtchen. Ärmste Hüttenansammlung vermischt mit Autoschrott
(Luftbild rechts). Das Restaurant ist geschlossen. Die Tankstelle, die
erste seit Dhahir (100 km) kommt erst ein gutes Stück nach Ortsende. Dort
kann man immerhin Wasser kaufen und Brauchwasser abfüllen. Das können wir
für die Nacht gut gebrauchen. Wieder suchen wir uns in Sichtweite einer
kleinen Ortschaft, Kahal (alias Kahil, Khahil), ein Quartier. Hier sind
beide Straßenseiten aber dichter besiedelt als in Dhahir. Wir finden erst
mal ein passables Hüttchen mit ranzigen Matratzen. Kinder haben uns längst
entdeckt. |
Schließlich fährt noch der
Besitzer in seinem 4WD vor, fragt, ob er noch was für uns tun könne. Nein.
Wir sind glücklich. Und schlafen besser als je zuvor. Nachdem ich endlich
die Zeitungen gelesen habe, die ich vor vier Tagen in Sinaw gekauft
habe. |
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Pistenfahrt, Pannen, Toyota
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Oman war am stärksten von dem Sturm (Foto rechts) betroffen. Er gilt als größte je dagewesene Naturkatastrophe im Land. Mehr als 50 Menschen starben. Im Iran starben 23 Menschen. |
Die ersten 40 km sind großartig,
werden immer großartiger. Abwechslungsreichste Felsformationen. Inmitten
der Mondlandschaft spannen wir Miris Tschador von Rad zu Rad (Foto unten).
Einziger Schatten. Miri schläft, ich gehe auf Fotosafari (Fotos von der
Mondlandschaft hier). Kein einziges
Auto auf der Piste. Du fühlst dich auf einem andern Planeten. Nur, weil
der Asphalt fehlt. |
Also bringen uns die
Toyota-Leute zurück zum Motel. Flicken kann ich selber. Es stellt sich als
ein merkwürdiges Loch an der Innenseite, zur Felge hin, heraus. Mystery.
Das Hotel ist geschlossen. Anmeldung geht telefonisch. Schon kommt ein
Pakistani um die Ecke. |
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Omanische Burka
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Ein weites Tal mit zwei
tollen unterschiedlichen Seiten. Viele Gesteinsschichten sind zu sehen und
dort, wo ein Steinblock herabgebrochen ist, liegt seine Musterung schräg
zum Rest der Rillen. Dazwischen Akazien-Bäume für romantische Träume. Miri
versucht schon seit Tagen Kontakt mit Kamelen aufzunehmen (Foto links),
die uns meist in Dreierkonstellation begegnen. Hier sind es ein paar
mehr. |
Beim Zurücktrampen zu
unserm Wunder-Hotel geraten wir an Hadad und ihren Onkel Sahar. Hadad
lernt Englisch, spricht es auch ganz gut, versteht unser Englisch aber nur
sehr schlecht. Kann sie ja auch nichts für. Ohne Englisch keinen Job,
erzählt sie. Ihre El-Makri-Familie beherrsche Shalim und noch ein paar
andere Ortschaften. Sie sprächen eine eigene Sprache, die sonst niemand
verstehe. |
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Durch Omans Ölfelder
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Gegenwind-Finale: Show me your
motion!
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Der Wuchs des ein oder
andern Baums zeigt zudem: Hier herrscht fast immer Süd-Ost-Wind. Zehn
Stundenkilometer schaffen wir in der ersten Stunde, neun in der zweiten,
acht in der dritten. Hölle. Pause. Pausen. Pause bei den ersten
Weihrauch-Bäumen. Ein weiträumig abgesperrtes Gelände im Wadi Dawkah,
dessen Zaun man aber ein bisschen weitläufig wiederum umgehen kann. Bis zu
einem Weihrauch-Baum schlage ich mich durch (Foto rechts). |
Der Gegenwind (Foto links:
Fahren im Windschatten) hat unseren Zeitplan durcheinander gebracht. Wir
erreichen auf der ersten Passhöhe die Straßenbeleuchtung genau in dem
Moment, als das letzte Tageslicht erlischt. Direkt danach eine
Kontrollstelle, an der nicht kontrolliert wird. Wo bei Tageslicht wohl
auch eine Tourist Info residiert. Von der Fruchtbarkeit, die der
Monsun-Regen an der Bergwand rund um Salalah schafft, ist zunächst nicht
viel zu sehen. |
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Paradies Salalah
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Der "local hero" Hiob und die
globalen Hiobsbotschaften
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Die Botschaft des Grabes:
Dieser am Leid verzweifelnde, mit Gott hadernde Mensch Hiob ist kein
virtuelles Konstrukt, sondern hat einen konkreten Ort und eine konkrete
Zeit. Deshalb können Menschen, die sich mit seinem Schicksal
identifizieren, überall und jederzeit in Hiobs Klage über die Abwesenheit
Gottes auf einem scheinbar gottlosen Planeten einstimmen. Die Verehrung
des Propheten Ayoub ist eine ständige Anfrage an die Ungerechtigkeit des
Lebens. Auch wenn Christentum und Islam - im Vergleich zum Judentum - Hiob
stärker als Dulder des Leids in den Vordergrund stellen. |
Was wäre, wenn sich
die ganze Welt vereinen würde in dem hiobschen Zweifels-Credo? "Gibt es
keine Hilfe mehr für mich, ist mir jede Rettung entschwunden?" (Hiob
Kapitel 6, Vers 13) Verzweiflung an Gott, am Leid der Welt, der
Ungerechtigkeit, Sinnlosigkeit, der Verstrickung ALLER mit dem Bösen. Ist
die radikale Infragestellung der Existenz Gottes das stärkste Fundament
für eine gemeinsame Suche nach ihm? |
In einem Gotteslied der Gegenwart hat Huub Oosterhuis die
Hiobsche Verzweiflung so formuliert: |
Busfahrt Salalah - Dubai |
"Anything goes" in Dubai
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Die Grenzen des Machbaren
sprengen
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Route Dubai - Salalah |
Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen |
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Etappen Dubai - Salalah (3.-20.11.2007) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
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1. | 3.11.2007 | Dubai Intl. Airport | Dubai - Jumeirah - Burj Al Arab - Al Quoz | Dubai | 70 |
2. | 4.11.2007 | Dubai | Sharjah | Khor Kalba | 148 |
3. | 5.11.2007 | Khor Kalba | Grenze Vereinigte Arabische Emirate/Oman | Sohar | 97 |
4. | 6.11.2007 | Sohar | Suwayq | 111 | |
5. | 7.11.2007 | Suwayq | Rustaq | Wadi Bani Awf | 88 |
6. | 8.11.2007 | Wadi Bani Awf | Haat [-3 km] | 29 | |
7. | 9.11.2007 | Haat [-3 km] | Pass Sharaf Al Alamayn (1944 m) | Nizwa | 77 |
8. | 10.11.2007 | Nizwa | Birkat Mawz | Jabal Al Akhdar | 24 |
9. | 11.11.2007 | Wanderung Wadi Muaydin | |||
10. | 12.11.2007 | Jabal Al Akhdar | Birkat Mawz - Izki | Sinaw | 98 |
11. | 13.11.2007 | Sinaw | Mahout | 193 | |
12. | 14.11.2007 | Mahout | Shital | Sirab | 106 |
13. | 15.11.2007 | Sirab | Duqm | Dhahir | 123 |
14. | 16.11.2007 | Dhahir | Kahal | 154 | |
15. | 17.11.2007 | Kahal | Lakbi [+ 60 km] - (Autotransport 65 km) | Shalim | 111 |
16. | 18.11.2007 | Wanderung Wadi Shuwaymiyah | |||
17. | 19.11.2007 | Shalim | Amal | Marmul [+ 75 km] | 160 |
18. | 20.11.2007 | Marmul [+ 75 km] | Thumrait - Pass Qara-Gebirge (844 m) | Salalah | 161 |
Summe | 1750 |
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Erster
Teil |
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Karibik 2016 |
Chris | Negev 2017 |
on the | Kuba 2018 |
Bike | Uganda 2019 |
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