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Tour 37: Dubai - Salalah (1750 km) |
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Erster Teil |
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Die Tour bei YouTube |
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Prolog: Keine Condor-Kartons
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Dubai-Dunst
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Bei Hardee's, einer
amerikanischen Restaurant-Kette, die mich zuletzt vor 25 Jahre beglückte,
erleben wir Vielvölker-Bedienung mit amerikanischem Mega-Service.
Zuvorkommenheit bis zur geöffneten Tür beim Hinausgleiten aus der
Tiefkühl-Atmosphäre in den Dubai-Dunst. Am Straßenrand werden gerade
überall klimatisierte Bushaltestellen aufgestellt. Und im Hintergrund
basteln sie am höchsten Haus der Welt. Alle vier Tage wächst der Burj
Dubai um eine Etage. Baukräne haben sich in die derzeit obersten Etagen
gekrallt. Schon jetzt überragt der Burj die Wolkenkratzer-Skyline (auf dem
Foto links ganz rechts). |
Die Abstrusität wird noch
übertroffen ein paar Kilometer landeinwärts, direkt an der Sheich Zhayed
Street, die in wenigen Jahren von einer kleinen Wüsten-Straße zur
überlasteten zehn-, zwölf- und 16-spurigen Verkehrsader einer
Millionen-Metropole geworden ist und der grad auf Stelzen noch die neue
Metro hinzugesellt wird: die Mall of the Emirates mit der größten
Ski-Halle der Welt. |
Von Golf zu Golf: auf der neuen
Sharjah-Kalba-Road
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Der Verkehr auf der
vierspurigen Straße scheint zunächst recht bescheiden. An den Auffahrten
fallen ein paar stehende LKW auf. Erst als sie nicht mehr stehen,
begreifen wir den Ernst der Schilder, die die LKW-Fahrzeiten auf ganz
bestimmte Tageszeiten beschränken. Um 15 Uhr brechen alle Dämme. Ein LKW
nach dem andern kracht donnernd an uns vorbei (Foto links). Wir haben
einen Randstreifen, aber der Lärm ist zermürbend. |
Visa per Visa-Karte
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Das Meer bekommen wir
selten zu sehen. Zwanzig Kilometer vor Sohar wird es vorübergehend
städtisch. Dann stehen wir vor dem Sohar Beach Hotel. Eine Art
gründerzeitlicher Palast, der gerade erweitert wird. Die Anlage macht
einen toten Eindruck, trotzdem sollen alle Zimmer belegt sein. Na ja, es
gibt ja noch ein zweites Hotel am Ort. |
Live-Übertragung aus Mekka
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Und noch ein Wunder.
Hotelzimmer sind nach wie vor rar. Und die Beschreibung zu beiden Hotels
in unserm Zielort Suwayq (alias As-Suwayq, Suwaiq, Suwaik) begeistert uns
nicht. Mehr Wunsch als Erkenntnis ist es, dass ich bei einer Tankstelle
auf der andern Straßenseite den Verdacht habe, dass ein Hotel dazu gehören
könnte. Zwei Männer, die herumstehen, bezweifeln das aber. |
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Touri-Kontakte: Fischmarkt,
Rustaq, Bike-Camp
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Der Verkehr nimmt zu, als
wir von der Küstenstraße ab in die Berge biegen. Hinter der ersten
Hügelkette liegt Rustaq (alias Al-Rustaq, Ar-Rustaq, Rustak, Al Rostaq).
Ein Lebensmittelladen hat grad noch auf. Wir haben uns immer noch nicht
daran gewöhnt, dass mittags und nachmittags die meisten Läden geschlossen
sind. Großeinkauf für zwei Tage. Wir wollen durch das Wadi Bani Awf bis
auf 2.000 m steigen und auf der südlichen Seite unsere Tour Richtung Jemen
fortsetzen. Auch in Rustaq: Fort-Besichtigung. Etwas umfangreicher. Mit
Blick auf Oasen-Bäume und Berge (Foto links). Ein Dr.-Tigges-Touri hält
den Bus auf, um von der obersten Turmplattform seine Kamera zu holen, die
seine Frau längst im Bus verstaut hat. |
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Vom Paradies-Garten ins
Bilderbuch-Wadi
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Die Touristen werden
weniger, die Höhenmeter mehr. Endlich erreichen wir den Abzweig nach Balad
Seet das schönere der beiden Dörfer hier oben. Allerdings zwei, drei
Extra-Kilometer entfernt. Miri hört auf halber Strecke auf, ich schleppe
mich bis zum Blick um die Ecke. Foto-mäßig enttäuschend, weil am
Nachmittag das Dorf im Schatten der riesigen Felswand liegt. Beim Weg
zurück zu Miri spüre ich die Müdigkeit, die Anstrengung. Uns steht eine
Nacht in freier Natur bevor. Obwohl die Sonne erst in ein, zwei Stunden
untergeht, suchen wir einen Rastplatz. Erst haben wir ein kleines Plateau
am Rande eines Fußballplatzes im Visier. |
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Jenseits vom Pass: Eis, Joghurt,
Crème Caramel und eine Riesen-Bakery
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Wieder zurück an der
Piste versetzen wir das Wasser verschämt mit Micropur. Für die zwei
Stunden Wartezeit auf die Silberionen-Entkeimung bleiben uns ein Liter
Wasser und ein Drittel Liter Sprite. Ein Junge begleitet uns plötzlich aus
dem Nichts kommend stumm ein paar Meter. Und rennt dann im Dauerlauf
davon. Bei unserer nächsten Pause kommt er den Berg hinunter mit einem
Kumpel, der eine Flinte über der Schulter trägt. Wir grüßen. Super
Aussicht (Foto rechts; weitere Fotos aus dem Wadi Bani Awf hier). |
Aber auch mehr Verkehr, an
den wir uns erst langsam gewöhnen müssen, auf der schmalen Hauptstraße
nach Nizwa (alias Nazwah, Nazwa). Wo wir vor einer Riesen-Bakery halten.
Miri sieht sich von einer weiteren Schmelzkäse-Mahlzeit bedroht. Deshalb
nur ein Mini-Einkauf. Leider liegen die Hotels einige Kilometer
stadtauswärts im Süden. So werfen wir nur im Vorbeiradeln einen Blick auf
das Fort und die Altstadt. Wir halten beim billigsten Hotel, der Tanuf
Residence. Hier lässt sich wohnen. Mehr nicht. |
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Mit philippinischem
Straßenmarkierungs-Ingenieur zu Lady Diana's Viewpoint
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Eine Sondergenehmigung
braucht man nicht mehr für die Strecke, der Militär-Checkpoint hinter dem
ersten Anstieg aber ist geblieben. Die Soldaten lassen nur 4WD-Fahrzeuge
passieren. Haben wir nicht. Also dürfen wir nicht rauf. Miri ist
enttäuscht. Ich schlage vor, die Räder am Checkpoint zu lassen und auf den
Berg zu trampen. Schon taucht jemand auf, der uns für 25 omanische Rial
(etwa 45 Euro) die 25 km auf den Berg bringen will. Ich lehne ab. Wir
warten. Nachdem eine Studiosus-Gruppe uns sitzen lässt, nimmt uns Fabian
mit. Der philippinische Ingenieur ist für Straßenmarkierungen
verantwortlich. Seit 26 Jahren lebt er im Oman, wohnt in der Hauptstadt
Maskat und fährt täglich hier raus zur aktuellen Baustelle. |
Die Wanderung führt uns
zunächst zum Lady Diana Viewpoint. Die late princess soll hier in den
achtziger Jahren glückliche Stunden mit dem Blick auf die fruchtbaren
Terrassenfelder von einigen Dörfern am Hang verbracht haben. Jetzt hat an
diesem Platz ein neues Hotel schon geflieste Badezimmer. Aber alles ist
touristisch miserabel erschlossen. Selbst die gezeichnete Karte, die wir
beim Hotel bekommen haben, ist sehr grob. Die tollen Wanderungen, die hier
möglich sein sollen, kann man nur erraten. |
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Der Ruhetag als Härtetag: "a hard
route only for extremely experienced walkers"
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Am Hang entdecken wir eine Direttissima, die nahezu senkrecht bergan führt (Foto links; Luftbild rechts). Vielleicht schafft man es so in zwei, drei Stunden... Die Piste endet, das eigentliche Wadi beginnt. So recht ist kein Weg mehr zu erkennen. Das Wadi ist der Weg. Ein genial schöner und extrem anstrengender Weg. Kaum Gefälle. Riesige Kieselsteine versperren dem Wasser und Menschen den Weg. Ab und zu fließt das Wasser oberirdisch, etwa auf halber Strecke gibt es ein paar geniale Teiche zum Baden (Foto rechts). Bilharziose gibt es eher im Süd-Oman. Stattdessen macht uns nach dem Bad Müdigkeit zu schaffen. Mit Konzentrationsschwächen gehen wir daher den schwersten Teil des Wadis an. |
Das Tal wird noch schöner, weil
noch enger. Warnzeichen ist, dass es plötzlich gelegentlich Wanderzeichen
gibt und hier und da ein Pfad zu erkennen ist. Wir folgen und bleiben doch
irgendwo am Hang hängen. Müssen drehen. Mühsam einen Weg auf die andere
Seite des Wadis suchen, wo schon einige Zeit ein Wasserkanal zu sehen ist,
der an einer Gartenanlage endet, die aufgegeben ist. Wo bis vor kurzem
Ackerbau war, muss auch ein Weg gewesen sein. Denken wir. Falsch. Noch
einmal müssen wir eine ganze Passage zurückklettern. Unsere Turnschuhe
sind für diese Strecke suboptimal. Wir haben Glück. |
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Lehm-Dörfer, Stein-Häuser und
Internet-Cafés
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In einem Straßendörfchen,
wie fast alle Orte Omans ohne Namensschild, sind Schuhmacher und Schneider
direkt nebeneinander. Der eine klebt Miris Shimano-Schuh, der andere
flickt den bei der Wadi-Wanderung rausgerissenen Stofffetzen der Hose mit
seiner Singer-Maschine. Da er auch noch einen Knopf annäht, bekommt der
Assistenten-Näher unser Give away der Tour: eine kleine blaue LED-Lampe.
Und freut sich. |
Beim Erkundungstrip in der
Stadt - ausnahmsweise mit dem Fahrrad, weil die Knochen nach der Wanderung
immer noch schmerzen - entdecken wir ein paar Meter weiter ein vielleicht
etwas besseres Hotel auf der linken Seite. Wir suchen ein Internet-Café.
Sind seit zehn Tagen offline. Sehr ungewohnt. Am ersten Internet-Café
heißt es, es funktioniere nichts. Und dies sei definitiv das einzige
Internet-Café des Ortes. Der ist wirklich nicht groß. Und auf der andern
Seite des Suqs finden wir ein erstklassiges Internet-Café mit einzelnen
Kabinen. |
Route Dubai - Salalah |
Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen |
Etappen Dubai - Salalah (3.-20.11.2007) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
---|---|---|---|---|---|
1. | 3.11.2007 | Dubai Intl. Airport | Dubai - Jumeirah - Burj Al Arab - Al Quoz | Dubai | 70 |
2. | 4.11.2007 | Dubai | Sharjah | Khor Kalba | 148 |
3. | 5.11.2007 | Khor Kalba | Grenze Vereinigte Arabische Emirate/Oman | Sohar | 97 |
4. | 6.11.2007 | Sohar | Suwayq | 111 | |
5. | 7.11.2007 | Suwayq | Rustaq | Wadi Bani Awf | 88 |
6. | 8.11.2007 | Wadi Bani Awf | Haat [-3 km] | 29 | |
7. | 9.11.2007 | Haat [-3 km] | Pass Sharaf Al Alamayn (1944 m) | Nizwa | 77 |
8. | 10.11.2007 | Nizwa | Birkat Mawz | Jabal Al Akhdar | 24 |
9. | 11.11.2007 | Wanderung Wadi Muaydin | |||
10. | 12.11.2007 | Jabal Al Akhdar | Birkat Mawz - Izki | Sinaw | 98 |
11. | 13.11.2007 | Sinaw | Mahout | 193 | |
12. | 14.11.2007 | Mahout | Shital | Sirab | 106 |
13. | 15.11.2007 | Sirab | Shital | Dhahir | 123 |
14. | 16.11.2007 | Dhahir | Kahal | 154 | |
15. | 17.11.2007 | Kahal | Lakbi [+ 60 km] - (Autotransport 65 km) | Shalim | 111 |
16. | 18.11.2007 | Wanderung Wadi Shuwaymiyah | |||
17. | 19.11.2007 | Shalim | Amal | Marmul [+ 75 km] | 160 |
18. | 20.11.2007 | Marmul [+ 75 km] | Thumrait - Pass Qara-Gebirge (844 m) | Salalah | 161 |
Summe | 1750 |
Zweiter
Teil |
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Karibik 2016 |
Chris | Negev 2017 |
on the | Kuba 2018 |
Bike | Uganda 2019 |
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