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Abfahrt auf dem Tauernradweg im Saalachtal
Abfahrt auf dem Tauernradweg im Saalachtal

Bike-Blog & Routen-Karte & Etappen-Übersicht
Salzburg - Zell am See - Salzburg - Passau (2.-9.4.2016)
Auf dem Tauernradweg durch Alpentäler

Der österreichische Tauernradweg verläuft an Flüssen entlang und trotzdem im Kreis: Salzach und Saalach machen es möglich. Ein Kreis, der uns von Salzburg in die Berge zur winzigen Wasserscheide bei Zell am See führt und wieder zurück in die Stadt Mozarts. In beide Richtungen lässt sich der Kreis noch verlängern: zur Quelle der Salzach hin. Oder - wie bei uns - flussabwärts zum Inn und schließlich zur Donau bei Passau. Auf diese Weise kommen wir auch nach Altötting, zur längsten Burg der Welt in Burghausen, in den Geburtsort von Papst Benedikt XVI., Marktl am Inn, und verschiedene Städte, deren Stadtplätze nach der Inn-Salzach-Bauweise angelegt sind.

Rad-Abteil im EuroCity Darmstadt - Salzburg der Deutschen Bahn AG Fahrrad-Ticket im hessischen Nahverkehr?
Freitag, 1. April 2016: Zug Mainz - Salzburg

Da ist man schon so lange Bahn-Kunde und lernt doch immer noch was Neues. Ich sitze in der Regional-Bahn von Mainz nach Darmstadt. Das heißt: vier Räder sind in dem Waggon an die Seiten gelehnt. Von den vier Fahrern bin ich einer von zwei glücklichen, die einen Klappsitz ergattert haben.
Kommt der Schaffner. Und will von mir auch das Fahrrad-Ticket sehen. Ich hab zwar eins. Vor einiger Zeit zusammen mit all den andern Tickets für die Tour am Palm-, Oster- und diesem Weißen- Sonntags-Wochenende gebucht (die wieder mal verwickelte, komplizierte Ticket-Beschaffung nachzulesen bei der Tour Genfer See - Stuttgart). Aber da ich es - wie ich dachte - erst für die Fahrt im InterCity/EuroCity brauche, befindet es sich noch in den Tiefen des Gepäcks. Genauer gesagt: in der kleinen Tasche der Lenkertasche, die wiederum noch in der linken hinteren Satteltasche steckt. Ich komme ja grad von der Arbeit.
Ich weise den Schaffner darauf hin, dass ja aus meinem Fernreise-Ticket nach Freilassing hervorgehe, dass ich das Fahrrad-Ticket sowieso noch oft genug werde vorweisen müssen. Er sagt nur: "Es gibt immer wieder Leute, die ihr Ticket nicht dabei haben." Was ja m.E. kein Widerspruch zu meiner These ist.
Während ich nun mein Gepäck in der wackeligen Konstruktion des an der Seitenwand lehnenden Fahrrads auseinandernehme, fällt mir ein, dass meines Erachtens der Fahrrad-Transport im Nahverkehr doch sowieso im Zugticket automatisch enthalten ist. Ich spreche den Schaffner darauf an. Er bestreitet das aber. Das sei nur, wenn man auch ein Nahverkehr-Ticket des Verkehrsverbundes habe. Sobald aber auf dem Ticket - so wie bei mir - ganz oben "Deutsche Bahn" stehe, brauche man zusätzlich ein Fahrrad-Ticket.
Ich sage, dass meines Erachtens auf jeden Fall in Rheinland-Pfalz der Fahrrad-Transport im Nahverkehr - unabhängig vom Ticket - immer kostenlos sei. Das weiß der Schaffner nicht. Nur sind wir inzwischen über den Rhein nach Hessen gefahren. Und da ist er sich wiederum sicher, dass ich da ein Ticket brauche. Nun, ich hab ja auch eines. Und habe es inzwischen auch herausgeholt.

Illumination im Hauptbahnhof von Salzburg Eine spätere Recherche führt zunächst zu einer Seite der Deutschen Bahn "Bahn & Bike in Hessen: Hier finden Sie die Preise und die Regelungen für die Fahrradmitnahme im öffentlichen Personennahverkehr in Hessen" (inzwischen offline), auf der man keinen einzigen Preis und auch die gesuchte Regelung nicht findet. Bleibt ein Anruf bei der Hotline. (Oder die Frage am Schalter.) Die freundliche Dame muss nachschauen. Und tatsächlich: der Schaffner hat Recht. In Hessen bei Fahrten zwischen den Verkehrsverbünden sowie mit DB-Ticket im Nahverkehr braucht man zusätzlich ein Fahrrad-Ticket. Dabei meint selbst Wikipedia - wie ich während der Hotline-Wartezeit herausgefunden habe - zu wissen: "Im Eisenbahnnahverkehr von Hessen... sowie in Rheinland-Pfalz... ist die Mitnahme im Nahverkehr kostenfrei." (Der Artikel ist inzwischen auf meinen Hinweis hin korrigiert worden.)
Den andern drei Radlern im Waggon ist die Behauptung des Schaffners genauso fremd wie mir. Immerhin kommen wir so ins Gespräch. Zwei von ihnen stehen vor Trainingsaufenthalten zu Beginn der Rad-Saison. Der eine mit seinem superfeinen Edel-Rad ist auf dem Weg nach Genua, wo er in einer Gruppe mit Trainer die Apenninen erklimmen will. Der andere will - mit dem selben EuroCity wie ich heute - an Christi Himmelfahrt nach Salzburg fahren und in den Alpen an einem Trainings-Camp teilnehmen. Ich empfehle ihm, die Fahrrad-Reservierung möglichst noch heute zu machen.
Meine zweite Empfehlung, das Fahrrad-Ticket nur bis Freilassing, wenige Kilometer vor Salzburg, zu buchen, um den Auslandsaufpreis zu sparen, erweist sich nach Miris Erfahrung als falsch. Salzburg gilt in diesem Fall dann doch als Inland. Auch die Fahrkarte Mainz - Salzburg kostet mit der BahnCard 50 genau 50 Euro und ist damit 50 Cent billiger als die nach Freilassing.
Mein zentrales heutiges Fahrrad-Problem beginnt eigentlich erst beim Umstieg in Darmstadt. Dank eines anderen Einsatzplans bei der Arbeit habe ich eine frühere Verbindung nehmen können, als ursprünglich geplant. So hab ich zwar ein Fahrrad-Ticket aber nicht die obligatorische Reservierung für den EuroCity nach Salzburg. Auf dem Bahnsteig ist noch ein zweiter Radler. Wir rollen ans Ende des Zuges. Von draußen sind keine Räder zu erkennen. Ein Faltrad steht herum und auch das Rad des zweiten Radlers lässt sich erstaunlicher Weise zusammenfalten. Das ist auch nötig, denn der gesamte große Fahrrad-Bereich (Foto links - zu einem späteren Zeitpunkt) ist voller Menschen und Koffer. So überfüllt wie der gesamte Zug. Niemand macht Anstalten, auch nur einen Millimeter zu weichen. Ich habe ja auch keine Reservierung für einen der vielen Fahrradplätze. Ganz am Rande schaffe ich es, mein Rad einzuhängen. Bald wird der Zug leerer.
In Salzburgs nett renoviertem Bahnhof (Foto rechts) kommt überraschend Miri samt Rad die Rolltreppe hinauf. Sie hat schon eine Woche Wolfgangsee hinter sich und das Quartier im Salzburger Süden bezogen. So radeln wir gemeinsam durch den milden Freitagabend an der Salzach entlang, vorbei an Sehenswürdigkeiten und irischen Pubs zur Jugendherberge.


Burg Hohenwerfen
Burg Hohenwerfen


Miri auf dem Tauernradweg Fake-Pass und Fake-Dom auf dem Tauernradweg
Samstag, 2. April 2016: Salzburg - Salzach - Bischofshofen - St. Johann im Pongau (64 km)

Weil die Jugendherberge schon im Süden von Salzburg an der Salzach liegt, können wir direkt auf den Fluss-Radweg biegen. Und weiter nach Süden Salzach-aufwärts fahren. "Tauernradweg" nennt sich der Trail.
"Tauern" bedeutete ursprünglich „Hohe Übergänge“ und bezeichnete die Pässe, die die Seitentäler der Salzach in das Gebirge schnitten. Später wurde Tauern auf die entsprechenden Gebirgszüge übertragen. Im Kern führt der Tauernradweg entlang der Salzach. Nach der Mündung in den Inn aber daran weiter bis zur Mündung in die Donau. Wobei er in diesem Teil nicht mehr als solcher beschildert ist, wie wir bei der letzten Etappe dieser Tour feststellen werden.
Außerdem führt er von Zell am See über die Saalach quasi mit einer Parallelstrecke nach Salzburg zurück. Genau dieser Rundkurs interessiert uns. Und er erweist sich als sehr bequem, weil man keinen Pass überqueren muss. Bei Zell am See ist eine winzige Wasserscheide zwischen Salzach und Saalach. Auf diese Weise umrundet man dann auch den Königsee, ohne ihn zu Gesicht zu bekommen (s. Karte weiter unten). Ihn selber kann man wegen der steilen Felsen ringsherum nicht direkt umrunden, wie ich 2011 auf meiner Tour 58: Alpen - Prag - Berlin (2060 km) 2011 feststellen musste.

Pause an einem See bei Bischofshofen mit Blick auf das Kloster der Steyler-Missionare Sponsor SalzburgMilch hat sich in grellem Rot auf fast jedem Tauernradweg-Schild verewigt. Der Weg führt zunächst fast immer direkt an der Salzach entlang. Später geht er hier und da mal auf die Höhen. Und hier und da auch mal auf die Straße.
Der "Pass Lueg" (ca. 585 m) ist ein lustiges Highlight. Im Grunde sind es sowieso nur wenige Höhenmeter. Und ganz zuletzt führt die Straße durch einen Tunnel (offiziell "553 m über dem Meer") und Radler werden zu einem letzten Anstieg gebeten. Auch der nur etwa 30 Höhenmeter hoch. Im Grunde mehr symbolisch. "Talpass" nennt sich so was offenbar.
Die Bergspitzen sind noch weiß (Foto links), die Wiesen werden schon gedüngt, und die ersten Kühe sind auf der Weide. Manche Piste hebt sich mit dem Rest an Kunstschnee von der Umgebung ab.
Eine weitere Anhöhe führt uns an der Burg Hohenwerfen (Foto oben) vorbei. Besucher verschwinden mit der Seilbahn durch ein Loch in der Burgmauer. Pause bei Bischofshofen mit Blick auf das Missionshaus St. Rupert der Steyler-Missionare (Foto rechts).
In St. Johann im Pongau spielt schon der Zirkus Strada neben unserem Gasthof auf. Für die Vorabendmesse zum "Sonntag der Barmherzigkeit" ziehen wir zum "Pongauer Dom", wobei "Dom" hier so eine volkstümliche Bezeichnung zu sein scheint wie beim heimischen "Rheinhessendom" in Mainz-Gonsenheim - und nichts mit einem Bischofssitz zu tun hat. Zu den nicht allzu vielen Besuchern zählen erkennbar auch MigrantInnen aus Ost, West und Süd.
Danach lockt uns noch orientalische Musik zu einem Nachbargebäude. Hier feiern Hunderte Gäste eine türkische Hochzeit. Unter denen wir nur das Brautpaar nicht ausmachen können.


Auf den Höhen des Taunernradwegs: Chris on the Bike
Auf den Höhen des Taunernradwegs


Kettennieter mit gerissenem Fahrradketten-Glied Vom Pongau in den Pinzgau
Weißer Sonntag, 3. April 2016: St. Johann im Pongau - Zell am See - Saalfelden am Steinernen Meer (57 km)

Auf den letzten Metern zurück zum Gasthof ist gestern Abend die Kette an Miris Rad noch gerissen (Foto links). Ich kann sie am Morgen mit dem Kettennieter um ein Glied kürzen und wieder zusammenfügen.
Im Anschluss an das gute Frühstück kämpft der Wirt noch um eine positiv Bewertung im Buchungsportal. Die ist meines Erachtens bisher deutlich zu gut ausgefallen angesichts des Lärms von der Bundesstraße und des Zustands des Hauses. Er habe das Haus seit einem halben Jahr gepachtet und auf vieles nur begrenzt Einfluss.
In Schwarzach führt der Tauernradweg vom Talboden weg den Hang hinauf. Hinauf. Hinauf. Irgendwann verkündet ein Mann aus dem Fenster lehnend das "letzte steile Stück". Ich habe es gleich richtig verstanden: es geht munter weiter bergauf. Halt nur nicht mehr ganz so steil. Aber manchmal auch das. Dazwischen gelegentlich runter. An den höchsten Punkten ist man rund 150 Meter über dem Tal und hat damit immerhin einen schönen Blick hinunter. Bevor wir bei Lend mit seiner Aluminiumfabrik wieder ganz unten im Talboden sind. Der jetzt so eng ist, dass wir auf der Straße direkt neben der Bahnstrecke fahren müssen. Immerhin ist die Straße hier nicht mehr Bundesstraße.


Zell am See mit Zeller See
Miri auf der Höhe der Großglockner-Hochalpenstraße (2504 m) im August 2006


Chris on the Bike mit Eis-Café-Trikot aus Rottenburg von Touren-Kilometer 96.000 Danach bemühen sie sich, wo eben möglich, einen separaten Radweg anzubieten. Sogar eigens angelegte Unterführungen versuchen, die Strecke sicherer zu machen. Es ist zwar sonnig genug heute, um in kurzen Ärmeln zu fahren (Fotos oben und rechts), aber irgendwie ist es diesig. Sahara-Staub soll der Grund sein, sagt uns die Vermieterin am Abend.
Pause in Bruck auf der Terrasse eines Mitteldings zwischen Bar, Café, Pizzeria und indischem Restaurant. Bruck feiert sich als Ausgangspunkt der Großglocknerstraße mit ihrer Passhöhe von 2504 Metern: ein Weg vom Tauernradweg aus durch die Hohen Tauern. Darauf haben wir vor elf Jahren trainiert (Foto oben) für unsere Tour durch Tadschikistan und Kirgistan nach China, bei der wir ein paar Wochen später zum ersten Mal auf 3.600 Meter geradelt sind.
Dann geht's um die Burg von Bruck herum von der Salzach ab. Raus aus dem Pongau in den Pinzgau nach Zell am See mit Zeller See (Foto unten). Bei unserer Pause am Seeufer turtelt ein Liebespärchen vor uns direkt am Wasser. Das Rotwein-Glas wechselt ständig zwischen den beiden. Am nördlichen Seeende erfreut uns Schloss Prielau.
Der Übergang von Salzach zu Saalach ist dann erstaunlicher Weise der flachste Teil der ganzen Tour. Von Saalbach kommt die Saalach in die Hochebene nur zwei Kilometer nördlich vom Zeller See, der selber noch in die Salzach mündet. "Talwasserscheide" heißt das offenbar. Die Saalach sucht sich dann nach Norden ihren Weg in die Voralpenlandschaft. Richtung Saalfelden fahren wir auf ein Felsen-Panorama zu. Das "Steinerne Meer" mit seinen vielen 2000er Berggipfeln, hinter denen der Königsee liegt.
Warum der Tauernradweg zuletzt noch einen Bogen nach Maria Alm machen will, erschließt sich uns nicht. Den ersparen wir uns. Im Saalfeldener Vorort Ramseiden haben wir in einer Pension ein Zimmer reserviert. Wunderbar ruhig.


Zell am See mit Zeller See
Zell am See mit Zeller See

Fahrrad-Gegenverkehr an einem Gehöft im Saalach-Tal
Gegenverkehr an einem Gehöft im Saalach-Tal


Chris on the Bike bei der Abfahrt im Saalach-Tal Theater in den Zeiten sozialer Medien
Montag, 4. April 2016: Saalfelden am Steinernen Meer - Grenze Österreich/Deutschland - Bad Reichenhall - Grenze Deutschland/Österreich - Salzburg (79 km)

Der Saalach-Radweg erweist sich als ein Traum-Radweg. Meist abseits der Straße führt er durch Wälder, Felder und Wiesen (Fotos oben, links und ganz unten). Ein älteres Radler-Paar auf Mountain-Bikes, das wir anfangs treffen, fährt hier regelmäßig. Und will - wie wir heute - zu den Biergärten von Salzburg. Selbst ein kurzes Rumpel-Stück mit 17prozentiger Steigung ist ein Vergnügen, weil es rundum so wunderschön ist. Zumal bei dem sonnigen, warmen Wetter.
Die österreichisch-deutsche Grenze ist auf dem Radweg nicht markiert. Über 26 Kilometer fahren wir an der Saalach entlang durch Deutschland. Der kurze deutsche Teil hat sogar ein eigenes Logo und einen eigenen Namen "Saalachtal-Radweg". Der neben allen möglichen Radwegen (Foto rechts) durch die Altstadt von Bad Reichenhall führt. Wo wir eine sommerliche Pause im Schatten einlegen. Bis die Sonne um die historischen Ecken kommt.

Radweg-Piktos von Tauern-Radweg, Bodensee-Königsee-Radweg, Mozart-Radweg, Saalach-Radweg und Salz-Salinen-Weg in der Altstadt von Bad Reichenhall Der österreichische Tauernradweg versucht, die Radler schnell wieder auf österreichisches Territorium zu bringen. Und dann im Zickzack in die Salzburger City zu führen. Dabei ist nichts naheliegender, als einfach der Saalach bis zum Saalachspitz und von dort der Salzach nach Salzburg hinein zu folgen. Sogar Google Maps, sonst gern mit dem kürzesten Weg zur Hand, empfiehlt diesen kleinen Umweg.
So kommen wir auch am Trainingsgelände von Red Bull Salzburg, überragt von zwei ins Holz gebrannten schwarzen Bullen, vorbei. Hinten verschwindet offenbar gerade die erste Fußball-Mannschaft in den Kabinen.
Von unserm netten Hotel am Nordrand der Innenstadt spazieren wir bald wieder in die Stadt. Genießen an diesem frühsommerlichen Abend die Magnolien-Pracht vor dem Mozart-Wohnhaus, Schloss Mirabell (Fotos unten), das Salzach-Ufer und schließlich noch das Theaterstück "Cyber Cyrano" über Intrigen in Zeiten moderner "sozialer Medien". Die jungen Schauspieler stellen sich anschließend ausführlich der Diskussion mit den überwiegend jugendlichen Zuschauern.


Mozart-Wohnhaus in Salzburg mit Magnolien
Magnolien-Blüte in Salzburg

Salzburg Congress
Moderne Architektur

Skulpturen vor dem Schloss Mirabell, Salzburg
Skulpturen am Schloss Mirabell

Skulptur 'Fliegendes Pferd' vor Schloss Mirabell, Salzburg

Skulpturen, Salzburg

Skulptur und Bäume, Salzburg

Skulpturen vor Univerität Mozarteum, Salzburg

Garten am Schloss Mirabell, Salzburg

Dreifaltigkeitskirche, Wolken, Magnolien mit Straßenbahn-Oberleitung, Salzburg
Dreifaltigkeitskirche mit Straßenbahn-Oberleitung


Außenansicht Museum der Moderne, Salzburg Affichomanie
Dienstag, 5. April 2016: Salzburg

Auch heute ist es noch mal richtig warm. 25 Grad. Unser Aktionsradius begrenzt. Wir genießen die Stadt. Miri radelt zum Schloss Hellbrunn, besucht ein Mozart-Konzert. Ich fahre mit dem Aufzug ins Museum der Moderne (Fotos links und rechts) über der Altstadt. Mich interessiert die Ausstellung "Affichomanie" über "Toulouse-Lautrec und das Plakat um 1900". Eine Zusammenstellung von Plakaten aus verschiedenen Ländern Europas mit viel Jugendstil. Der zeitgenössische Titel "Affichomanie" war auch die Diffamierung eines neuen Mediums, das sich mit großer Dynamik durchsetzt.

Treppenhaus von oben: Museum der Moderne, Salzburg Am frühen Abend gehen wir ins Kino. Ein seltenes Vergnügen auf unseren Touren. Selten genug sind wir an Orten mit ansprechendem Kinoprogramm. Und sind dann auch noch in Stimmung und Lage, das wahrzunehmen. Heute also "Mein Ein, mein Alles" - oder im Original: "Mon roi." Etwas lang, aber man bleibt dran an dem Beziehungsdrama.


Chris on the Bike am Zusammenfluss von Salzach und Saalach: Saalachspitz
Am Zusammenfluss von Salzach und Saalach: Saalachspitz


Chris on the Bike in Oberndorf an der Salzach vor der Stiftskirche von Laufen Stille Nacht, der Papst und die Flüchtlinge
Mittwoch, 6. April 2016: Salzburg - Grenze Österreich/Deutschland - Tittmoning - Trostberg - Traunreut (78 km)

Die warmen Frühsommertage sind vorbei. Im Grau liegen die Berggipfel. Kurze Schauer sind vorhergesagt. Es ist wesentlich kälter. Elf bis zwölf Grad den ganzen Morgen über.
Wir fahren wieder an der Salzach. Nunmehr flussabwärts. Auf österreichischer Seite. Vorbei an der Mündung der Saalach in die Salzach am Saalachspitz (Foto oben). Gut zu fahren. Gelegentlich asphaltiert. Links der Fluss. Rechts der Wald.
Dann Oberndorf. Die Grenzbrücke hinüber nach Laufen. Die Stiftskirche lockt auf der andern Seite (Foto links). Von dort führt die neue "Europabrücke" für Fußgänger und Fahrradfahrer zurück. Wir könnten auch auf deutscher Seite zum Abtsee mit seiner Schlossklinik. Wo ich für Planetopia Anti-Aging dokumentiert habe.
Wir entscheiden uns dann doch einfach dafür, auf der österreichischen Salzach-Seite zu bleiben. Der einfachste, flachste Weg. Die Stille-Nacht-Kapelle schenken wir uns. Am Weihnachtsfest 1818 ist der Klassiker von Texter Joseph Mohr und Komponist Franz Xaver Gruber hier erstmals öffentlich geschmettert worden.
Dann der Grenzstein von Oberösterreich. Die Strecke wird schlechter. Der Untergrund gröber. Dann und wann Betonplatten.
Miri hat noch zwei Postkarten im Lenkertäschle. Gelegenheiten in Salzburg und Oberndorf sie einzuwerfen, haben wir verpasst. Kommt noch ein österreichischer Briefkasten? Die nächste Brücke. Die nächste Grenzbrücke. Auch Tittmoning hat einen österreichischen Counterpart. Eine winzige Ansammlung von sechs Häusern. Am größten ist das Schild mit den österreichischen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Daneben: ein winziger, verwitterter Briefkasten, der so aussieht, als wenn er in den nächsten fünfzig Jahren nicht geleert werde. Vielleicht kommen die Karten ja trotzdem an.

Fahrrad am steilen Papst-Benedikt-XVI.-Weg in Tittmoning Tittmoning hat ein irres Ensemble als Stadtplatz: ein lang gezogener Durchfahrts-Platz rundum eingefasst von Gebäuden so primär aus dem 17. Jahrhundert. Ein bisschen mediterran, zumindest süd-alpin wirkt das. Die "Inn-Salzach-Bauweise", die wir auch am Inn in Wasserburg und Mühldorf entdecken werden. Die Bürgerhäuser am Stadtplatz wirken durch "Scheinfassaden" vereint. Die Giebel der Dächer werden versteckt, indem die Fassade höher gezogen ist (wie auf dem Foto weiter unten von Burghausen).
Wir biegen rechts ab zur Kirche (Foto unten). Außen exzellent erhaltene Grabsteine in rotem Stein. Ebenfalls 17./18. Jahrhundert. Innen ein Foto vom bayerischen Papst: In seiner Kindheit lebte Joseph Ratzinger hier von 1929 bis 1932. Der Weg zur Burg hoch trägt seinen Namen: Papst-Benedikt-XVI.-Weg (Foto rechts).
Die Schule trägt den Namen eines Kerpeners: Kolping. Hier zweigt der Bienen-Lehrpfad ab. Genau wie der päpstliche Benedikt-Radweg "Benediktweg". Der zunächst auf einer alten Bahntrasse verläuft, wie man an den aufgeschütteten Dämmen und der minimal-prozentigen Steigung leicht erkennt. Aber nur für kurze Zeit. Dann sind Bahndamm und Benediktweg weg. Nur die Beschilderung nach Trostberg bleibt unser Begleiter. Nicht als "Alz-Salzach-Radweg", wie es auf dem bayrischen Radtouren-Portal "Bayernnetz für Radler" bezeichnet wird. Das wiederum kennt den Benediktweg gar nicht.
Ganz kleine Straßen führen uns über die Hügel des Rupertiwinkel. Bis zum Wiener Kongress gehörte die ganze Gegend zu Salzburg. Seitdem ist sie bayerisch, kirchlich gehört sie katholischerseits zum Erzbistum München-Freising.
Erst am Tagesziel Trostberg machen wir eine Pause. Ausnahmsweise haben wir keine Unterkunft gebucht. Checken jetzt die Lage. Telefonisch erreichen wir nichts. In den Hotels auch nicht. Alles ausgebucht. Nicht mal im Hotel "Auf Wolke 8". Irgendein Kongress. Dann muss doch booking.com helfen. Acht Kilometer an Alz und Traun flussaufwärts hat die Pension Poschmühle noch ein Zimmer. Wir fahren quasi zurück Richtung Salzburg. Am Rande von Traunreut ist die Pension ganz ruhig gelegen auf einem Bauernhof im Tal. Wunderbar.
Der Abendspaziergang nach Traunreut führt in die bundesrepublikanische Architektur-Geschichte. Der Ort ist entstanden aus einer Munitions-Fabrik der Nazis. Und seit dem Krieg kontinuierlich gewachsen. Am Stadtplatz stehen sich evangelische und katholische Kirche von 1954 gegenüber. Wandgemälde in Arbeiter- und Bauern-Ästhetik beherrschen den Platz. Straßennamen gehen zurück auf Banat, Königsberg, Schlesien. Eine reine Nachkriegs-Stadt. Eine Flüchtlings-Stadt.


Blick von der Burg auf die Stifts-Kirche St. Laurentius von Tittmoning
Blick von der Burg auf die Stiftskirche St. Laurentius von Tittmoning


Hausfassade in Wasserburg am Inn Auf und Ab des Tal-Radwegs
Donnerstag, 7. April 2016: Traunreut - Wasserburg am Inn - Mühldorf am Inn (88 km)

Noch ein bisschen schlechter das Wetter heute. Noch ein bisschen kälter. Wir folgen der Traun noch bis zur Mündung in die Alz bei Altenmarkt. Bei der Einfahrt in den Ort nutzen wir wie gestern den Radweg am Steiner Mühlbach, der mit einem Denkmal aus dem Jahr 1960 in Grabstein-Form beginnt. Darauf wird der Schaffung des Radwegs gedacht - zum Schutz der Jugend des Ortes.
So weit, so gestern. Heute drehen wir hier nach Westen. Entlang der Straße führt ein Radweg bis Obig. Von dort wollen wir auf direkter Linie über den Diepoldsberg zum Inn. Doch die scheinbar gerade Linie auf der Karte erweist sich in der Straßenrealität als ein Zickzack vielfältigster Wege. Da muss die Ortungsfunktion des Smartphones helfen.
Wasserburg am Inn ist eine Art Wasserburg im Inn. Eine Halbinsel, die fast vollständig vom Fluss umschlossen ist. Am andern Ufer dagegen geht es steil bergan. Da rollen wir runter und über die einzige Brücke durch ein imposantes Haus hindurch in die Stadt. Die an historischen Fassaden überquillt (Fotos links und rechts). Beim Vietnamesen wärmen und stärken wir uns.

Hausfassade in Wasserburg am Inn Ich bin bei der Planung von 30 Kilometern Fluss-Radweg am Inn entlang von Wasserburg bis Mühldorf ausgegangen. Doch die Fahrrad-Schilder verkünden 50 Kilometer und die Landschaft viele Steigungen. Ruhige Straßen und Wege führen in einem Auf und Ab auf der Ost-Seite des Flusses bis Gars. Miri spricht dem Radweg das Recht ab, sich "InnTAL-Radweg" zu nennen. Von Gars an wird es flacher. Direkt am Ufer von Inn oder Innkanal. Kurz vor Mühldorf schaffen wir es wieder auf das Plateau am Rand des Inn-Tals. Diesmal auf der (Nord-)West-Seite.
Ein besonderes Highlight steht uns an diesem Abend noch bevor: Theresa (Foto unten mittlere Frau) präsentiert bei der hiesigen Sektion des Deutschen Alpen-Vereins Bilder von ihrer sechswöchigen Expedition nach Kirgistan im vergangenen Sommer. Im Vorfeld der Reise hatten wir auch ein paar Infos ausgetauscht.
Sie hat sich mit drei Bergsteigern auf den Inylchek-Gletscher fliegen lassen. Dort ließen sie den 7000er Gipfel des Khan Thengri links liegen und erklommen stattdessen weniger bekannte 5000er. Ein ganz anderes Kirgisien-Erlebnis als unsere beiden Fahrrad-Touren durch das Land. Für uns eine wunderbare Ergänzung.


Miri on the Bike, Theresa, Markus, Ann-Kathrin und Chris on the Bike in Mühldorf am Inn
Theresa mit ihren Eltern und unsern Fahrrädern - eingerahmt von uns


Miri vor der Gnadenkapelle in Altötting Pilger-Ort, Burg-Rekord und Papst-Geburt
Freitag, 8. April 2016: Mühldorf am Inn - Altötting - Burghausen - Marktl am Inn - Simbach am Inn (65 km)

Theresa bricht mit ihren Eltern zu einem Berg-Wochenende auf. Vorher noch ein exzellentes, gemeinsames Frühstück für alle anstehenden Outdoor-Activities.
Wir wählen von Mühldorf aus eine offizielle Variante des Inn-Radwegs. Die über Altötting und Burghausen zurück an den Inn bei Marktl führt und so ganz verschiedene Highlights miteinander verbindet. Wermutstropfen: das Wetter. Noch kälter. Fünf bis sechs Grad meist. Und noch regnerischer. Erst leichter Fissel-Regen. Der sich Stunde um Stunde akkumuliert.
So führt der längere Aufenthalt rund um die Gnadenkapelle von Altötting (Foto links) vor allem zu innerer Kälte. Der lateinische Dauer-Gottesdienstbetrieb innendrin turnt auch eher ab.
Wir queren wie gestern die Alz. Um zurück an die Salzach nach Burghausen zu kommen. Der Name des Ortes ist Programm: Oberhalb des Grenz-Ortes zu Österreich (Fotos unten) thront die längste Burg der Welt.
Mehr als einen Kilometer lang ziehen sich Burgmauern und Gebäude über den schmalen Bergrücken, bis sie in einer Burg in der Burg kulminieren. Leider hat der Regen eine neue Intensitätsstufe erreicht. Das Burginnere ist heute commercialfree. So flüchten wir uns in ein Café in der Nähe des Burgeingangs. Lange dehnen wir diesen Besuch hin - bis der Regen ein wenig nachlässt. Dann fliegen wir dahin auf einem sehr breiten, nagelneuen, komfortablen Radweg an und abseits der Bundesstraße 20. Vorbei auch an großen Chemie-Werken. Background des mehrjährigen Zweitligisten Wacker Burghausen.

Rad vor dem Geburtshaus von Joseph Ratzinger alias Papst Benedikt XVI. So erreichen wir straight forward Marktl am Inn. Hier reicht das riesige Hinweisschild "Geburtshaus" aus. Es kann sich nur um den Geburtsort von Joseph Ratzinger alias Papst Benedikt XVI. handeln. Das prä-päpstliche Taufbecken steht im Hauptchor einer neugotischen Kirche, der in den sechziger Jahren durch einen massiven Neu- bzw. Umbau zum Seitenchor einer halbwegs modernen Kirche wurde. Ein Holz-Modell der alten Kirche steht nun hinten rum. Hier jedenfalls wurde der kleine Joseph in der Osternacht des Jahres 1927 getauft.
Wir gehen in unserer Zeitreise zurück zum Geburtshaus (Foto rechts). Mit steinerner Gedenktafel. Ansonsten ist der Ort eher klein und unscheinbar. Vor allem bei diesem Wetter.
Die Weiterfahrt am Inn Richtung Salzach-Mündung ist in dem aufgeweichten Kies-Untergrund mühsam. Wir weichen bald aus auf die Straße. Verlieren dort den Inn-Terrassen-Radweg aus den Augen. Und kämpfen uns auf einer viel befahrenen, schmalen Straße nach Simbach. Wo wir das Hotelzimmer garnieren mit all den Dingen, die nun trocknen sollen.


Burghausen: Ausfahrt mit dem Fahrrad aus der längsten Burg der Welt
Burghausen: Ausfahrt aus der längsten Burg der Welt

Burghausen: Blick von der Burg auf den Stadtplatz
Blick von der Burg auf den Stadtplatz mit den Scheinfassaden

Miri im Inn-Schilf
Miri im Inn-Schilf


Blüten am Chorherren-Stift von Reichersberg Comeback nach 33 Jahren
Samstag, 9. April 2016: Simbach am Inn - Grenze Deutschland/Österreich - Braunau am Inn - Grenze Österreich/Deutschland - Passau (77 km)

Regen ist vorhergesagt. Doch es bleibt den ganzen Tag über trocken. Und damit auch ein bisschen wärmer als gestern. Simbachs österreichisches Pendant auf der andern Inn-Seite ist Braunau. Bekannt vor allem durch einen Mann. Dessen Geburtshaus, so steht es heute in den Medien, soll nun verstaatlicht werden. Die Eigentümerin ist offenbar seit langem unkooperativ und verhinderte bisher, dass aus Hitlers Geburtshaus ein Mahnmal gemacht werden konnte. Gelebt hat Hitler hier nur als Baby. Die Symbolik bleibt.
Wir fahren dann den ganzen Tag über auf der östlichen, österreichischen Seite des Inn. Durchgehend als "R3" markiert und nicht mehr als Tauernradweg. Meist direkt am Ufer. Überwiegend auf Wald- und Feldwegen. Bei Oberndorf und Reichersberg geht es jeweils kräftig den Hang hinauf. Der Stadtplatz bzw. das Chorherrenstift (Foto links) sind auch jeweils die Höhenmeter wert. Danach bleibt der Weg eine Weile auf den Höhen. Eine Baustelle ist mal wieder ohne Fahrrad-Umleitung geblieben. Wir kämpfen uns durch den Acker am Wegesrand.
Der Fluss mäandert in großer Breite und Weite durchs Land (Foto rechts). Gelegentlich führen Brücken durchs Schilf (Foto oben). Erst ab Schärding wird das Tal wieder schmaler. Dann konkurriert teilweise nur die Bahnstrecke im Tal mit dem Radweg.

Naturreservat Unteres Inn-Tal Der Stadtrand von Passau ist die Ländergrenze. Die letzten 2.500 Meter Ost-Ufer des Inn gehören zu Deutschland. Wir haben von dort den Blick über den Inn auf die Altstadt und jenseits der Donau die Veste Oberburg. Vor genau 33 Jahren und einer Woche war ich zuletzt mit dem Rad hier. Auf meiner Tour 3: Essen - Budapest - Zagreb (1680 km).
Am Karsamstag des Jahres 1983 hatte ich von Straubing her Passau erreicht. Die Jugendherberge verlängerte die Öffnungszeiten, um die Mitfeier der Osternacht-Liturgie im Dom zu ermöglichen. Ich habe in einem dünnen Adidas-Trainingsanzug, blau mit weißen Streifen, fürchterlich gefroren. Heute ist der Dom (Fotos unten) auch ohne Osternachtsfeier besser geheizt als damals.
Wir feiern das Finale einer tollen Tour in einem griechischen Restaurant mit Blick auf Donau und Ilz. Bevor wir - wie ich damals - die 19prozentige Steigung zur Jugendherberge in der Burg in Angriff nehmen.


Dom zu Passau
Passauer Dom

Musikanten im Deckenfresko des Passauer Doms
Musikanten im Deckenfresko des Passauer Doms

Panther Dominance Trekking-Bike vor dem Passauer Dom
Nach 33 Jahren wieder da


Schild 'Ersatzzug 2. Klasse' im InterCity von Passau nach Nürnberg Der gestückelte Direktzug
Sonntag, 10. April 2016: Zug - Mainz

Es gibt eine einzige direkte Bahn-Verbindung am Tag von Passau nach Mainz mit dem InterCity: sie startet um 6:58 Uhr. Dafür sind wir bereit, Opfer zu bringen: frühes Aufstehen, kein Frühstück in der Jugendherberge. Und weil wir auf jeden Fall diesen Zug nehmen wollen und müssen, haben wir erstmals die (wie sich zeigte: nur vorübergehende) Möglichkeit eines Sparpreis-Tickets mit BahnCard 50 wahrgenommen, verbunden mit entsprechender "Zugbindung".
"Sparpreis-Tickets" waren viele, viele Jahre so eine Art Fata Morgana. Sie tauchten zwar hier und da entfernt auf, waren aber nie wirklich buchbar. Und vom Preis her waren sie bei einer BahnCard 50 sowieso gänzlich unattraktiv. Merkwürdigerweise gibt es schon länger Sparpreis-Tickets für BahnCard 25. Jetzt poppte sogar noch vorgestern diese Möglichkeit bei der Buchung auf. Ersparnis in diesem Fall zusätzlich rund 25 Prozent - also 12,5 Prozent vom Normalpreis.
Wir rollen runter in und durch die Stadt. Noch vor sieben Uhr am Sonntagmorgen kann man bei Yorma's im Bahnhof schon einkaufen. Auf dem Bahnsteig dann verdächtige Schilder am Zug: "Ersatzzug 2. Klasse" (Foto rechts). Im Zug dann bald die Erklärung: irgendetwas an dem Original-Zug war defekt, sodass er nun in Nürnberg steht. Und wir dort umsteigen müssen. Das war genau das, was wir mit dem frühen Zug heute vermeiden wollen. Und es klingt nach Verspätung.

Fahrrad-Abteil im InterCity von Passau nach Nürnberg Weit gefehlt. Der Ersatzzug erreicht Nürnberg früher als geplant. Der Originalzug steht am selben Bahnsteig gegenüber. Wir müssen allerdings vom Zugkopf zum Zugende über den Bahnsteig rollen. Der Defekt des Originalzugs, der immer noch nicht behoben ist: am Fahrradwaggon funktionieren die Türen nicht. Und die Heizung wohl auch nicht. Deshalb darf niemand drin sitzen während der Fahrt. Außer den Fahrrädern. Die müssen allerdings durch den Nachbarwaggon und die sich ständig schließenden Zwischentüren in den Fahrradwaggon bugsiert werden. Unsere Räder müssen wir - im Gegensatz zu den Radlern an den nächsten Stationen - allerdings nicht zu den Radstellplätzen schieben, sondern sie können vorne im ansonsten nicht nutzbaren Behinderten-Bereich stehen bleiben (Foto unten).

Wir erreichen fahrplangemäß Mainz. Auch die wärmende Sonne, die uns die ersten Tage dieser Tour begleitete, ist zurück. Eine wunderschöne Woche in und um Salzburg liegt hinter uns. Ein Radl-Eldorado, das wir noch längst nicht ausreichend kennen.


Panther Dominance Trekking-Bike zwischen Sitzen im InterCity


Route Salzburg - Passau



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Salzburg - Zell am See - Salzburg - Passau (2.-9.4.2016)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 2.4.2016 Salzburg Salzach - Bischofshofen St. Johann i.P. 64
2. 3.4.2016 St. Johann i.P. Zell am See Saalfelden 57
3. 4.4.2016 Saalfelden Grenze Ö/D - Bad Reichenhall - Grenze D/Ö Salzburg 79
4. 5.4.2016 Salzburg
5. 6.4.2016 Salzburg Grenze Ö/D - Tittmoning - Trostberg Traunreut 78
6. 7.4.2016 Traunreut Wasserburg am Inn Mühldorf am Inn 88
7. 8.4.2016 Mühldorf am Inn Altötting - Burghausen - Marktl am Inn Simbach am Inn 65
8. 9.4.2016 Simbach am Inn Grenze D/Ö - Braunau am Inn - Grenze Ö/D Passau 77
Summe 508

iPhone-Selfie: Miri and Chris on the Bike im Saalach-Tal
Selfie im Saalach-Tal


Anschluss Tour 115: Alpe-Adria: Salzburg - Grado (421 km) Okt./Nov. 2022

Anschluss Tour 58: Alpen - Prag - Berlin (2060 km) Aug./Sept. 2011

Anschluss Tour 3: Essen - Zagreb (1680 km) März/April 1983


Nächste Tour: Mainz - Jagst - Kocher (528 km) Mai 2016

Vorherige Tour: Genfer See - Stuttgart (792 km) März 2016


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