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Samarkand -
Kashgar |
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Bike-Blog Teil
1 |
Prolog-Premiere: verpackte
Räder
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Sonntag, 3. September
2006: Taxifahrt Taschkent - Samarkand |
Im Hostel Bahodir bekommen
wir das gleiche Zimmer wie im Vorjahr und sitzen gleich beim Frühstück
wieder mitten unter Travellern aus allen Himmelsrichtungen. Um uns an die
Zeitumstellung zu gewöhnen, stürzen wir uns trotz Müdigkeit auf die schon
am Vormittag heißen Straßen von Samarkand. |
Bei den alten Sogdiern |
Nach zwei Dritteln der
Strecke erwarten uns an der noch jungen Grenzstation Abfertigungsgebäude
und ein überdachter Auto-Kontrollplatz der Usbeken. Ein Scanner wandelt
die Hauptseite der Reisepässe in eine Video-Datei. Danach werden unsere
Namen auf einer Liste handschriftlich verewigt, bevor eine Frau unsere
Daten noch einmal in einen Computer eingibt. Schließlich setzt sie den
Ausreisestempel. |
Bei unserer ersten
tadschikischen Pause schenkt uns eine Bäuerin mehrfach Weintrauben. In
Pendschikent (alias Pendjikent, Pendzhikent, Pandschakent, Pandzhikent,
Panchekanth) checken wir im Intourist-Hotel ein. Eine einst sehr schön
angelegte weite Garten-Anlage, die nicht ganz so heruntergekommen ist, wie
es der Lonely Planet schildert. Nachmittags und nachts ohne fließend
Wasser, dafür dürfen wir die Räder über den abgewetzten roten Teppich in
unseren Bungalow rollen. |
Serafschan-Tal
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Eine Unterkunft sollen wir
weiter Richtung Süden finden. Noch bevor wir wieder eine Ortsgrenze
erreicht haben, begegnet uns ein UN-Jeep. Ich versuche halbherzig ihn zu
stoppen, nach ein paar Minuten kommt er tatsächlich zurück. Ein
tadschikischer UN-Mitarbeiter stellt uns vor die Alternative: Gästehaus
der Welthungerhilfe, deren "german-agro-action"-Schilder an den
verschiedenen Projekten, besonders Wasser-Gräben, uns seit Pendschikent
treu begleitet haben, oder ein privater "Homestay" in einer kleinen
Seitengasse. |
Auf den Ansob
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Während Miri voranradelt,
fällt mir jeder Meter schwerer, ich steige vom Rad, pausiere kurz,
schiebe, blicke gebannt auf den Höhenmesser: bis 3000 m will ich
durchhalten. Dann merke ich dass ich wanke, mir wird übel, alles im Kopf
dreht sich, es geht keinen Schritt weiter. Mir ist zum Heulen. Wir setzen
uns an den Straßenrand. Ich könnte nicht mal mehr aufstehen. Ich spüre
oder hoffe es vielleicht nur: der Körper braucht Zeit, sich an die Höhe zu
gewöhnen. |
Drei, vier Häuser stehen
hier rum. In einem Fenster brennt Licht. Mirjam stürzt sofort darauf zu.
Ich fühle mich mehr nach einer Abfahrt. Miri ist nicht zu bremsen. Auf
unsere anscheinend deplatzierte Frage, wo hier ein Hotel sei, antwortet
der Mann in der Tür mit einem unglaublichen: "JA." |
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Auf dem Ansob-Pass (3373 m) |
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Geräderte Radler
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Direkt hinterm
Dorfende kommt endlich, wonach wir gestern vergebens Ausschau gehalten
haben: der Tunnel. Kurz vor unserer Abreise habe ich einen Hinweis
gefunden, dass Irans Präsident Ahmadineschad einen von seinem Land
finanzierten und gebauten Tunnel feierlich eingeweiht habe (kleines Foto
rechts). |
Chinesische Bautrupps
arbeiten offenbar daran, die Straße bis zum Tunnel durchgängig zu
asphaltieren. An den zahlreichen Baustellen müssen wir immer wieder durch
Staubwolken hindurch. Und dann können wir wirklich rollen. Im Tal stehen
einige neu gebaute Paläste mit bester Aussicht. Ein Komplex gehört - wie
wir am nächsten Tag erfahren - dem tadschikischen Präsidenten, der auf dem
Gründstück auch Wladimir Putin eine Villa geschenkt hat. |
Umplanung ins Taxi
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Bleibt der Weg durch das
breite Fergana-Tal. Einziger Haken: wir müssen dabei unser zweites
Usbekistan-Visum verballern, das eigentlich für den etwa 15-stündigen
Aufenthalt in Tashkent zwischen den Rückflügen gedacht war, den wir jetzt
wohl im Transit-Bereich verbringen müssen. |
Beim Taxi-Stand am
nördlichen Stadtrand von Duschanbe treffe ich Oleg, ein Russe in Diensten
von USAid, der auch nach Chudschand muss, schnell. Letzteres kann er bei
der Fahrt über zwei 3370-m-hohe Pässe, größtenteils nicht (mehr)
asphaltiert, vergessen. Obwohl er tadschikische Helfer hat, muss er
feilschen, um den erhöhten Wessi-Fahrpreis in Grenzen zu halten. Zu dritt
ist das einfacher, vor allem billiger. |
Nationalfeiertag der Arier
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Um elf Uhr radeln wir auf
der weiten Ebene des Fergana-Beckens weiter Richtung Osten. Wir wissen
nicht so recht wie weit es genau bis zur Grenze und dann noch bis Kokan
ist, weil die Karten sich widersprechen, bzw. nicht zweifelsfrei zu lesen
sind. Nach fast hundert Kilometern erreichen wir die Grenze. Die
Tadschiken wollen zu unserm Abschied Hitler hochleben lassen, was uns
nicht gerade erfreut. Ja, sagen sie daraufhin ergänzend, Faschismus sei
natürlich nicht gut, aber die arische Rasse, zu der sich eben Tadschiken
wie Deutsche zählen könnten, sei doch eine feine Sache. |
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Khudoyar-Khan-Palast in Kokan |
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Flaches Fergana-Tal
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Etäppchen
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Route Samarkand - Kashgar |
Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen |
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Etappen Samarkand - Kashgar (4.-16.9.2006) |
Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle |
Tag | Datum | Start | Zwischenstationen | Ziel | km |
---|---|---|---|---|---|
1. | 4.9.2006 | Samarkand | Grenze Usbekistan/Tadschikistan | Pendschikent | 71 |
2. | 5.9.2006 | Pendschikent | Serafschan-Tal | Ayni | 102 |
3. | 6.9.2006 | Ayni | Ansob-Pass (3373 m) | 77 | |
4. | 7.9.2006 | Ansob-Pass (3373 m) | Duschanbe | 90 | |
5. | 8.9.2006 | Duschanbe - Taxi-Fahrt - Chudschand | |||
6. | 9.9.2006 | Chudschand | Grenze Tadschikistan/Usbekistan | Kokan | 142 |
7. | 10.9.2006 | Kokan | Fergana-Tal | Andischan | 133 |
8. | 11.9.2006 | Andischan | Grenze Usbekistan/Kirgistan | Osch | 50 |
9. | 12.9.2006 | Osch | Chyrchyk-Pass (2406 m) | Gulcha | 94 |
10. | 13.9.2006 | Gulcha | Taldyk Doppel-Pass (3615 & 3570 m) | Sary Tash | 103 |
11. | 14.9.2006 | Sary Tash | Irkeshtam Pass (3573 m) - Grenze Kirgistan/China | Simhana | 79 |
12. | 15.9.2006 | Simhana | Karabel Daban (2930 m) - Akto Mountains Pass (2990 m) - Taktudulak Daban (2850 m) | Kansu | 122 |
13. | 16.9.2006 | Kansu | Kashgar | 137* | |
Summe | 1200 | ||||
*davon 17 km Umweg |
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Foto Special zu Teil
1 | |
Bike-Blog Teil 2 |
Foto Special zu Teil
2 |
* Kashgar: |
* Karakorum-Highway (KKH):
|
* Mit dem Zug zum Flug: |
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Zur ganzen Tour 32: Samarkand - Kashgar (1200 km) Sept. 2006 |
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