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VG WORTTour 82: Karibik: Barbados - Haiti (902 km)
Teil 1: Kreuzfahrt


Bikes, Beach, Barbados
Bikes, Beach, Barbados

Karibik - Teil 1: Kreuzfahrt
Acht Länder in sieben Tagen

Die erste Woche der Tour: unsere allererste Kreuzfahrt. Von Puerto Ricos Hauptstadt San Juan aus. Mit der Carnival Fascination. Bis nach Barbados und zurück. Mit Stopps auf den US-Jungferninseln, St. Lucia, St. Kitts, St. Maarten und Anguilla. Und überall kommen wir an Fahrräder. Auch, wenn es nicht immer ganz einfach ist...


Werbung/Anzeige: Unsere Teilnahme an der Kreuzfahrt wurde durch einen Presserabatt vom Veranstalter subventioniert.


Die ganze Kreuzfahrt bei YouTube


Die besten Videos und Fotos der Kreuzfahrt zu Musik in zwölf Minuten.

Oder: vier Insel-Touren im Einzel-Film


Barbados (2:29)


St. Lucia (1:56)


St. Kitts (1:40)


St. Martin & Anguilla (1:36)


Diese Kreuzfahrt beginnt im Netto-Markt von Haßmersheim am Neckar. Am 6. Mai kaufe ich dort nach den ersten 30 Rad-Kilometern des Tages ein Frühstück zusammen. Im Rausgehen entdecke ich einen Netto-Reiseprospekt, der auf dem Titelblatt eine Kreuzfahrt nach Kuba und Jamaika anpreist. Ich studiere ihn am Neckar sitzend zu meinem Frühstück. In meiner bisherigen Vorstellung verhielt sich eine Kreuz- zu einer Fahrradfahrt wie Fisch zu Fahrrad. So etwa: kollektives Nichtstun gegen individuellen Aktivurlaub. Aber hier und jetzt ziehe ich das plötzlich in Erwägung: Um zwei Länder in der Karibik kennenzulernen und bequem miteinander zu verbinden.
Innerhalb von zehn Tagen entwickelt sich die Idee zu einem Plan: eine einwöchige Kreuzfahrt zu mehreren kleinen Antillen-Inseln von Puerto Ricos Hauptstadt San Juan aus. Zurück in San Juan wollen wir dort ein paar Tage über die Insel, dann mit der Fähre zur nächsten großen Antillen-Insel: "Hispaniola", auf der wir die Dominikanische Republik und Haiti kennenlernen wollen. Flug und Kreuzfahrt werden gebucht, aber die Planung geht noch durch viele Höhen und Tiefen.

Airport San Juan, Puerto Rico: Condor, American, JetBlue Easy, relaxed
Samstag, 29. Oktober 2016: Flug Frankfurt - San Juan (Puerto Rico)

Die gesperrte Bahnstrecke zwischen Mainz Hauptbahnhof und Römischem Theater beschert uns eine ICE-Fahrt über Wiesbaden zum Flughafen. Am Fernbahnhof ist der Check-In von Condor noch nicht besetzt. Aber in der hintersten Ecke der Abfertigung am Terminal 1 C geht es am frühen Morgen gemächlich zu. Ein ganz stressfreier Check-In ohne Räder-Packen.
Bei der Kreuzfahrt sind nicht mal die kleinsten Falträder zugelassen. Und durch den Fährenbrand im August vor San Juan ist die einzige Fahrrad-Transportmöglichkeit für uns zunichte (s. Exkurs 6. November). Ein Paar hinter uns ist mit zwei vorbildlich in riesigen Kartons verpackten Rädern am Start. Sie fliegen nach Kuba. Da waren mir die Straßen zu rau.
Der Flug ist fast zehn Stunden lang und auch so anstrengend. Ich frage mich, wie wir sonst den Stress mit Fahrrad einpacken, aufgeben, annehmen, auspacken so verpacken. Das Immigration-Procedure ist im Vergleich zu unserer letzten USA-Reise vor vier Jahren nach New York einfach und freundlich. Anders als die Visa-Beschaffung:


Exkurs: Visum für die USA
Wir wollen gar nicht in die USA. Zumindest diesmal. Nur nach Puerto Rico und auf die US-Jungferninseln. Beide Territorien gehören nicht zu den 50 Vereinigten Staaten aber zu den USA. Deshalb sollten wir uns die Einreise-Bestimmungen genau ansehen. Die andern acht Länder dieser Tour sind völlig problemlos: Barbados, St. Lucia, St. Kitts & Nevis, Sint Maarten, St. Martin, Anguilla, Dominikanische Republik und Haiti. Überall Visa on arrival. Wenn überhaupt. Eigentlich auch bei den USA: Gilt doch das "Visa Waiver Program" auch für Deutsche. Kostenpunkt: 14 $. Nur nicht für die, die in letzter Zeit z.B. im Iran waren. So wie wir vor genau einem Jahr.
D.h. es ist nicht so hundertprozentig klar, ob wir nicht doch einfach auf Waiver setzen könnten. Das entsprechende Gesetz wurde mit republikanischer Mehrheit gegen den demokratischen Präsidenten-Willen beschlossen. Die Obama-Administration versucht es abzumildern. Telefonische Auskunft ist schwierig zu bekommen. Niemand will sich festlegen. Also: ein richtiges Visum muss her. Kostenpunkt: 144 Euro pro Person.
Das amerikanische Generalkonsulat (https://de.usembassy.gov/) verweist auf die Dienstleistung durch den Visa Service Provider (http://ustraveldocs.com/de/). Deren Hotline mit der Nummer 032221093243 gehört zum 032-Netz: eine deutsche Vorwahl "ohne Ortsnetzbezug". Primär kann man sich da wunderbar alles das anhören, was auch auf der Homepage steht. Mit ein bisschen Geschick schafft man es nach einiger Zeit sogar, mit einem Menschen, dem "Coordinator", zu sprechen. Der drückt sich zwar nicht so ganz klar aus, mailt mir aber einen Zugangscode. Den ich irgendwann auch brauche.
Fun-Fotos im amerikanischen Generalkonsulat in Frankfurt Durch eigene Recherche finde ich heraus: erst muss man das DS-160-Formular ausfüllen. Dauert beim ersten Mal mindestens eine halbe Stunde. Gefragt wird nach sämtlichen US-Reisen, nach allen Reiseländern der vergangenen fünf Jahre, Name und Geburtstag beider Elternteile, einer Adresse in den USA (ohne die geht es gar nicht), Aufenthaltsort in den USA und was den Beamten sonst noch so alles eingefallen ist. Das wird dann elektronisch eingereicht.
Jetzt erst geht's auf die Seite des Service Providers. Und dort brauche ich die Login-Daten aus meienm Telefongespräch (kann man aber auch dort generieren). Jetzt geht's darum, einen Termin beim US-Konsulat in Frankfurt zu ergattern. In Schritt 6 kann ich zuvor den Antrag von Miri und mir vereinen. Dann muss erst bezahlt werden: in unserm Fall also 288 Euro per Sofort-Überweisung. Um dann einen gemeinsamen Termin ergattern zu können. Der könnte schon in zwei Tagen stattfinden. Pro halbe Stunde werden vormittags ab 7.30 Uhr bis zu 15 Termine vergeben. Ich wähle den 13.9. um 7.30 Uhr für uns.
Bei Miris Antrag werde ich gar nicht erst nach der Iran-Reise gefragt. Mistery. Auch so hat es eine dreiviertel Stunde gedauert. Was ist das schon im Vergleich zu dem, was viele machen müssen, um ein deutsches EU-Visum zu bekommen.
Schon um viertel nach sieben treffen wir am 13.9. vor dem Konsulat ein. Zum Glück mit dem Auto. Denn Handys dürfen nicht mit rein. Gar nicht. Man muss sie ins Auto legen. Oder sonstwie vorher unterbringen. In der Nähe soll es einen Kiosk geben. Sicherheitscheck. Reception. Dann der erste richtige Schalter. Fangfrage des Officers: wie alt ist das Passbild von dem Visumantrag? Ich weiß, dass ich beim Hochladen bestätigen musste, dass es nicht sehr alt ist. Aber wie alt genau? Ich behaupte, es sei maximal ein Jahr alt. Verloren. Sechs Monate Maximum. Der Mann meint es scheinbar gut mit mir: da hinten stünden Automaten, wo man für wenig Geld Fotos machen könne. Ein Spaßfoto für einen Euro würde reichen.
Ich glaube ihm. Aber bei den Spaßfotos bekommt man eine künstliche, wahnsinnig lustige (Foto rechts) Frisur aufgesetzt. Ich denke nicht, dass sowas akzeptiert wird. Also doch sechs Euro für richtige Passbilder. Dadurch sind wir aber in der Warteschlange kräftig zurückgefallen. Denn es geht nicht nach Anmeldezeit, sondern einfach nach Reihenfolge des Eintreffens. Also heißt es eine gute halbe Stunde warten. Bevor ein weiterer Officer, wiederum stehend hinter einer Glaswand, zur entscheidenden Befragung kommt. Er will nur wissen, was wir im Iran und in den USA bei unseren Besuchen gemacht haben bzw. machen wollen: Radfahren. Was sonst. Das reicht schon. In drei bis fünf Tagen sollen wir die Pässe mit Visa zugeschickt bekommen. Andere vor uns durften mit ihren Pässen nach Hause.


Im Bus von San Juan, Puerto Rico: Deutschland-Fan mit T-Shirt Es regnet ein bisschen, als wir vor dem Flughafen von Puerto Ricos Hauptstadt San Juan (Foto oben links) nach der Bushaltestelle suchen. Und es ist drückend schwül. Da kommt auch schon der T5. Der Bus, den uns Google Maps und die Tourist Information empfehlen. Letztere hat uns gewarnt, wir bräuchten 75 Cent in Münzen, um zu bezahlen. So ist es im Grunde auch: der Busfahrer verhindert, dass wir zwei Ein-Dollar-Scheine in sein Groschengrab neben dem Lenker werfen. Winkt uns einfach in den kühlen Wagen. Wir versuchen noch, die Scheine bei den Passagieren zu wechseln. Die sagen: wenn der Busfahrer euch durchwinkt, ist doch alles ok. Willkommen in der Karibik.
Der Verkehr in der Zwei-Millionen-Einwohner-Metropole ist am Samstagnachmittag gemäßigt. Trotzdem staut er sich hier und da. Und der Bus braucht für die 14 Kilometer bis zur Altstadt von San Juan eine Dreiviertelstunde. Die Rückwand des Busses ist eine riesige Klimaanlage, die laut und kalt das Klima im Bus bestimmt. Touristen sind kaum im Bus. Bald steigt ein Deutschland-T-Shirt-Träger ein (Foto rechts). Ja, er liebe Deutschland, aber sonderlich gesprächig ist er nicht. Die Deutschen ja oft auch nicht.
Mit unserm vergleichsweise leichten Gepäck schleppen wir uns an einem Kreuzfahrtschiff vorbei zu unserem Hotel. Mit schönem Blick auf Viejo (oder: Old) San Juan und die Bucht (Foto unten). Wir raffen uns noch auf zu einem Sonnenuntergangs-Spaziergang. Die Altstadt ist eine Ansammlung schöner, alter, bunter Häuser. Viele Bars, Restaurants. Alles relaxed. Easy. Fenster, Türen stehen offen (Foto unten). Miri trinkt eine Kokosnuss. Auch als die Sonne weg ist, bekommen wir keine Mücke zu sehen. Das Zika-Virus ist also erst mal auf Abstand. Unsere Moskito-Netze bleiben eingepackt. Es gäbe auch gar keine Möglichkeit sie aufzuhängen. Die typischen USA-Euro-Steckdosen-Adapter allerdings brauchen wir.


Looking into an appartment in San Juan, Puerto Rico
Open doors: Blick in eine Wohnung

Castillo de San Cristóbal and the City of San Juan, Puerto Rico
Castillo de San Cristóbal und die Neustadt

Posada San Francisco: View on Viejo San Juan and Port
Blick vom Hotel-Balkon auf Viejo San Juan

Chris on the Bike in San Juan, Puerto Rico
Chris on the Bike in Puerto Rico


Posada San Francisco, San Juan, Puerto Rico: View on Carnival Fascination Überwältigend
Sonntag, 30. Oktober 2016: Puerto Rico: Viejo San Juan - Isla Verde - Viejo San Juan (26 km) - Kreuzfahrt-Start

Gegen zwei Uhr nachts stehe ich auf. In Deutschland ist es... So soll man bekanntlich nicht denken. Sonst wird das nichts mit der Zeitumstellung. Die in dieser Nacht auch Deutschland zumindest eine Stunde nach vorne bringt. Bleiben fünf Stunden Unterschied zur östlichen Karibik. In Haiti werden es sechs Stunden sein.
Jel aus San Francisco gesellt sich irgendwann zu mir. Wir sitzen in der offenen Veranda. Es ist angenehmer als im Zimmer, wo wir uns gegen den Aircon-Lärm und damit für die Hitze entschieden haben. Jel ist hier zum Surfen. War in Ricon, dem hiesigen Surfer-Paradies an der Westküste. Hat schon das ein oder andere Brett zu Schrott gesurft. Wie ich auf seinen Bildern sehen darf. Er macht aus den Brettern dann Bänke. Irgendwann hat er seine gefriergetrockneten Früchte und Gemüse aufgegessen. Und auch wenn der Smalltalk längst noch nicht versiegt, zieht er sich in eines der Dorms zurück.
Am Morgen liegt die Carnival Fascination, 'unser' Kreuzfahrtschiff, im Hafen. Wir können es von unserm Frühstückstisch aus sehen (Foto links). Aus der Höhe des fünften Stocks wirkt es in der Ferne nicht ganz so mächtig. Wir waren schon in der Frühmesse um die Ecke. Ein äußerst sympathischer Franziskaner zelebriert. Live-Musik mit zwei Gitarren, eine davon doppelseitig. Alle sind schon am frühen Morgen beschwingt. Musik hat uns schon gestern überall begleitet. Es ist ganz spanisch hier und doch USA. Puerto Rico hat 2012 per Referendum beschlossen, als 51. Staat den USA beitreten zu wollen. Aber das ist ein lang(sam)er Prozess.

Green Bike Lane in San Juan, Puerto Rico Schon gestern Abend haben wir grell orangene City-Räder von "Rent-the-Bicycle" in Aktion gesehen. Heute holen wir selber welche. Am Rande der Altstadt von San Juan hat Tony Santiago einen kleinen Shop voller Mieträder. Mit ihm habe ich korrespondiert. Aber er sondiert gerade die Lage in Kuba. Deshalb hält Nancy heute die Stellung (Fotos und Angaben zu allen 15 Mieträdern der Tour hier). Sie reagiert ganz enthusiastisch auf unsere Pläne. Und hat gute Nachrichten: es gibt seit kurzem einen Fahrradweg, der von Viejo San Juan bis zum Flughafen führt. Immer mehr oder weniger an der Küste entlang. Überwiegend allerdings auf der Straße, die dann häufig als Fahrradstraße ausgezeichnet ist. Vor allem am Anfang verläuft er sogar auf einem separaten, grell-grünen Fahrradweg (Foto rechts).
Ciclovia heißt das Ding. Zum Glück verschwindet die Sonne bald hinter Wolken. So ist das Radeln ganz erträglich. Die Räder haben keine Gangschaltung, aber rollen wunderbar auf der recht flachen Strecke. Dreizehn Kilometer weit ist die Strecke. Dann beginnt die Interstate 187. Unser Wendepunkt. Wir gehen an den Strand. Genau in diesem Moment beginnt ein kräftiger Regen. Wir stellen uns unter, aber Miri geht dann doch ins Meer. Erst als Blitz und Donner direkt aufeinander knallen, gehen die Badenden an Land. Nach Ende des Regens ist alles schnell trocken und wir sind noch eine Weile im Meer. Salziger Atlantik.
Pünktlich nach drei Stunden sind wir wieder beim Verleih. Kurz vor dem nächsten Regenguss. An unserem Schiff vorbei (Foto unten) gehen wir zum Ho(s)tel, unser Gepäck holen. Treffen noch ein deutsches Paar, das schon neben uns beim Frühstück saß. Auch sie stechen in See. Leider auf einem andern Kreuzfahrtschiff. Machen aber auch eine einwöchige Tour - zum Teil zu den gleichen Inseln.


Carnival Fascination im Hafen von San Juan, Puerto Rico
Eine Woche lang unser Kreuzfahrt-Schiff: Carnival Fascination im Hafen von San Juan

Unser Kreuzfahrtschiff
Carnival Fascination
Impressionen


Carnival Fascination: Unsere Kabine M39 Warum gerade diese Kreuzfahrt? Ein Kriterium: wir wollten nicht primär an Bord sein, sondern jeden Tag an Land gehen können. Bei längeren Fahrten kehren die Schiffe in der Regel in einen Heimathafen in den USA zurück. Das bedeutet: ein, zwei reine Seetage. Also ist eine Woche ideal. So haben wir nur einen reinen Seetag. Einen abwechslungsreichen Strauß an Inseln (Route unten). Und wollen dann noch zwei Wochen richtig radeln auf Hispaniola.
Veranstalter Carnival Cruise Lines ist der Marktführer. Aida und Costa gehören auch zu diesem Mammut-Konzern. Keine echte Konkurrenz, also. Aber unterschiedliche Profile: Aida bietet meist zwei bis drei Rad-Ausflüge zu jedem Landgang an. Einer davon per E-Bike. Das gibt es bei unserer Reise mit Carnival nicht. Überwiegend amerikanische Gäste werden an Bord sein, vor allem Puerto Ricaner. Hier wie da sind eigene Räder an Bord untersagt. Angeblich aus Sicherheitsgründen. Wir scheitern sogar mit der Idee, uns ein Brompton-Faltrad anzuschaffen, das verpackt kleiner als ein regulärer Koffer ist. Auch das würde beim Gepäckcheck aussortiert. Kerzen sind übrigens auch an Bord verboten.
So sind wir nicht übermäßig wohlwollend dem Check-In gegenüber eingestimmt. Alles erweist sich aber als extrem easy und ohne längere Wartezeiten. Der Security-Check ähnelt zwar dem am Flughafen. Allerdings wirkt er recht locker. Laptops müssen beispielsweise vor dem Scannen nicht extra ausgepackt werden. Das Schiff ist mehr als zwanzig Jahre alt, was in der Branche als alt gilt. Und es gilt als vergleichsweise klein. Es hat so etwa die Maße der Titanic. Für uns ist es überwältigend (Impressionen hier). Und unsere Kabine M39 ist sehr nett (Foto links).
Kaum an Bord, zieht Miri schon wieder von dannen, um an Land noch mal Wasser zu kaufen. Als sie mit vier Gallonen (rund 15 Liter) zurückkommt, konfrontiert sie die Security mit der Vorschrift, dass auch Gallonen nicht erlaubt seien. Nur einen Teil kann sie umfüllen in unsere Flaschen. Und eine große Mülltüte.


Route unserer Kreuzfahrt
Route unserer Kreuzfahrt (© Carnival Cruise Lines)

Einfahrt mit der Carnival Fascination in den Hafen von Charlotte Amalie, St. Thomas, US-Jungferninseln
Einfahrt in den Hafen von Charlotte Amalie, St. Thomas, US-Jungferninseln


Chris auf den 99 Stufen von Charlotte Amalie, St. Thomas Ein Fahrrad auf St. Thomas: Wie Pussy Cat und Simon das Unmögliche möglich machen
Montag, 31. Oktober 2016: US-Jungferninsel St. Thomas: Magens Bay (1 km)

Das Schiff schiebt sich (nach vergleichsweise kurzer Fahrtstrecke in der Nacht: Route oben) in die Bucht von Charlotte Amalie (Foto oben). St. Thomas ist die größte der US-amerikanischen Jungferninseln. Wir frühstücken dank Jetlag schon um halb sieben mit Blick auf Stadt und Berge. Tatsächlich ragt das vulkanische Gestein steil von der Küste an hinauf.
Die US-amerikanischen Jungferninseln sind in der Fahrrad-Vorbereitung die härteste - und bis zum Anlegen nach wie vor ungeknackte - Nuss: Zwar gab es noch bis ins vergangene Jahr verschiedene Fahrrad-Verleihstationen. Aber offenbar sind alle inzwischen eingestellt. Ich habe tagelang ganz unterschiedliche Leute angemailt. Die Antworten ähneln denen von Warmshower-Mitglied Lee: "Sorry Chris, the island isn't very friendly for cyclists due to steep, curvy, narrow, bumpy roads with lots of traffic, and drivers that aren't used to seeing bicycles. I am back in the USA now, and bike in all types of conditions, but I would not ride there. With that said, there are a group of cyclists there who ride early in the morning before traffic is bad, but they must have imported their bikes. I couldn't find a bike for sale the entire time I lived there."
Auch die Nachbarinsel St. John scheint ohne Fahrräder ihr Dasein zu fristen. Beim Blick auf die Karte scheint sich plötzlich noch eine weitere Option zu bieten: St. Croix, die drittgrößte der US-Jungferninseln. Sie liegt 40 Meilen südlich. Dort weiß ich von einem Fahrradverleih. Ich habe das nur nicht durchrecherchiert, weil es mir zu weit weg schien. Vielleicht ist St. Croix ja doch von Charlotte Amalie aus für uns heute zu erreichen.
So fragen wir beim Verlassen des Schiffes und ein Mann, dessen Anliegen es vor allem ist, uns auf den Fußgängerweg zu lotsen, scheint sehr kundig. Ja, St. Croix sei vom andern Ende der Bucht aus gut zu erreichen. Vier, fünf Dollar koste ein Taxi bis dahin. Wir laufen durch die "Shopping Mall" im eingezäunten Hafenbereich. Eine einstöckige Barackensiedlung, wo es zollfrei Alkohol, Jewellry und Souvenirs gibt, ohne dass man wirklich die Insel betreten muss. Wir halten erst vergeblich Ausschau nach einem Bus. Erste Lektion: Linksverkehr. Überraschender Weise. Sind wir doch ähnlich wie im benachbarten Puerto Rico in den USA.

Sport-O-Rama: Shop in Charlotte Amalie, St. Thomas Dann vertrauen wir uns doch einem Taxi an. Nur drei Dollar soll die Fahrt laut Taxi-Manager kosten. Wir besteigen eine Art Panzer, der sich langsam in Bewegung setzt. Wir schildern dem Fahrer unsere Suche nach einem Fahrrad. Plötzlich sehe ich einen Jugendlichen mit einem Gurkenrad auf der andern Straßenseite. Aber der Verkehr ist schon viel zu stark, als dass wir halten könnten.
Am Ende der kurzen Fahrt will der Fahrer zwölf Dollar haben. Nun gut, Lonely Planet hat uns gewarnt vor Kriminalität, Korruption und Drogenkonsum in diesem Fleckchen USA. Wir handeln ihn nach kleinen Dramen auf zehn Dollar runter. Er setzt uns an der Seaborne-Station ab, wo in regelmäßigen Abständen Kleinflugzeuge vom Wasser aufsteigen und nach St. Croix fliegen. Das kostet aber ein paar hundert Dollar und ist es uns dann doch nicht wert. Längerfristig gebucht wären wir zumindest mit 79 Dollar pro Strecke hingekommen.
Wir ziehen Richtung Altstadt. Nirgendwo Fahrräder zu sehen. Zufällig entdecken wir die Touristen-Information, die ich zwei Mal vergeblich per Mail um Hilfe gebeten habe. Sie wirkt eher wie ein Büro, in dem Fremde eigentlich nichts zu suchen haben. Dort meint einer, es gebe doch einen Fahrradladen. "Sport-o-Rama" gleich neben dem neuen China-Restaurant. Das neue China-Restaurant sieht nicht sehr neu aus und daneben das Sport-o-Rama (Foto rechts) hat tatsächlich ein paar herunter gekommene Räder im vergitterten Schaufenster stehen. Macht aber erst um zehn Uhr auf. Die Räder vermitteln mir aber Zuversicht, wenn nicht Gewissheit, dass ich von hier aus heute zumindest ein paar Meter werde radeln können. Um die Jungferninseln zum 87. Land meiner Radl-Abenteuer zu machen.

Synagoge Charlotte Amalie, St. Thomas Wir nutzen die Zeit für einen Spaziergang durch Charlotte Amalie. Die Straßenschilder sind in Dänisch und (kleiner) in Englisch. Die Insel war lange dänischer Besitz. Die USA kauften sie 1917 für 25 Millionen Dollar, damit sie im Falle eines deutschen Sieges gegen Dänemark im Ersten Weltkrieg nicht in germanische Hände fiele.
Auf dubiosen Straßen gelangen wir zum Fischmarkt. Alles macht den Eindruck, es ließe sich mühelos in ein Freilichtmuseum "Der Wilde Westen zu Beginn des 19. Jahrhunderts" umwandeln. Dann wechselt das Bild urplötzlich: aus edlen Juwelierläden weht durch die offen stehenden Türen die eiskalte Brise der Klimaanlagen. Wir klappern die (wenigen) Sehenswürdigkeiten ab: Emancipation Gardens, Little Switzerland, Fort Christian, Government House, das Grand Hotel von 1829, die 99 Stufen (Foto oben links) zum Blackbeards Castle - leider nur dienstags und mittwochs geöffnet - und eine der ältesten Synagogen Amerikas (Foto links). That's it. Es ist zehn Uhr: wir betreten Sport-o-Rama.
Eine ältere schwarze Dame sitzt teilnahmslos hinter dem Tresen. Es gelingt mir schließlich, ihre Aufmerksamkeit in unsere Richtung zu lenken. Da haben wir schon gesehen, dass die Schrottfahrräder hinterm Schaufenster überwiegend Reparatur-Zettel am Lenker haben. Und tatsächlich. Sie verleihen keine Räder. Auch nicht für zehn Meter. Die Räder, die sie für rund 300 Dollar verkaufen, kann ich auch nicht probefahren. Der Chef sei nicht da, aber der werde das auch nicht genehmigen.
All meine Hoffnung zunichte. Wir hatten uns schon einen Plan ausgedacht, mit den Rädern über die 200 Meter hohe Passstraße fünf Kilometer nach Norden zu Magens Bay Beach zu fahren. Jetzt fahren wir halt mit dem Taxi hin. Vielleicht gibt's da ja Räder. Wir geraten an einen frommen Taxifahrer, der uns mit Jesus-Predigten beschallt. Dafür ist er auch ehrlich und nimmt nur acht Dollar pro Person für die (wesentlich weitere) Fahrt. Er hält sogar, als der zweite Radler des Tages unseren Weg kreuzt. Ich steige aus, stürze mich auf den Radler, beknie ihn, mich ein paar Meter fahren zu lassen. Für Geld. - Er lehnt rigoros ab.
Die Bergstraße zu Magens Bay Beach ist sensationell steil. Mit einem Gurkenrad hätten wir vermutlich rauf und runter geschoben. Fünf Dollar kostet noch der Eintritt in die Bucht. Immerhin von National Geographic gelegentlich zu den Top-Ten-Stränden der Welt gerechnet.


Magens Bay Beach, St. Thomas
Einer der Top-Strände der Welt: Magens Bey Beach


Polizist holt Fahrrad hinter Motorschlauchboot hervor Wir lassen uns an den grünen Holz-Bank-Tischen nieder. Wirklich eine sehr schöne Bucht (Foto oben und unten). An beiden Seiten eingefasst von grünen Bergflanken. Und draußen vor der Bucht noch sehr pittoreske begrünte Bergrücken. Auf dem mehrere hundert Meter langen Strand verteilen sich wohl vor allem unsere Mitpassagiere. Die Carnival Fascination ist heute das einzige Kreuzfahrtschiff auf St. Thomas. In der Regel sind es zwei bis drei. Davon lebt die Insel.
Während Miri direkt ins Wasser mit Badewannen-Temperatur geht, will ich direkt mal das Wesentliche, Unwahrscheinliche klären: gibt es hier ein Fahrrad? Es sieht nicht so aus. Ich frage am Eingang nach. Eine junge Frau, die wohl anlässlich von Halloween als Katze geschminkt ist und von allen hier "Pussy Cat" genannt wird, kann sich - auch dank meiner bunten Visitenkarte - für mein Anliegen begeistern. Ja, die Polizeistation des Strandes habe Fahrräder. Aber die seien natürlich eigentlich nicht für die Badegäste bestimmt. Aber sie könne es ja mal versuchen. Und schon wendet sie sich an einen Sheriff, der in einem Golf-Buggy sitzt. Der ist nicht so leicht zu begeistern. Ja, es gebe zwei Räder. Aber die seien kaputt. Die Bremszüge seien gerissen. Das sei ja kein Problem, erkläre ich. Ich wolle ja nur ein paar Meter fahren. Hier am Strand sei ja sowieso alles flach. Aber: nichts zu machen.
Pussy Cat meint noch, ich solle doch mal rüber gehen zu der Polizeistation. Da ist noch ein Nicht-Uniformierter. Auch sehr nett. Ich bekomme die Fahrräder schon einmal zu sehen: sie stecken hinter einem Motorschlauchboot in der Ecke einer Garage (Foto rechts). Vermutlich haben die Räder auch nicht allzu viel Luft, aber das lässt sich nicht erkennen. Der Mann ist sehr nett, würde mir sie wohl auch geben, aber das übersteigt offensichtlich seinen Kompetenzbereich. Ich müsse den Chef fragen. Ich vermute, dass das der missmutige Typ auf dem Golf-Buggy ist. Gebe mich erst einmal zufrieden und schließe mich dem Meeresbad von Miri an. Traumhafter Sand, traumhaftes Wasser, traumhafte Umgebung.

Polizist pumpt Polizei-Fahrrad auf Wieder an Land, haben sich Lourdes und John an unsern Tisch gesetzt. Das Rentnerpaar ist aus dem trüben Herbst von New Jersey hier runter geflogen. Die US-Jungferninseln erlebten ihren ersten Aufschwung als Touristendestination als Ersatz für Kuba nach der dortigen Revolution in den fünfziger Jahren. Sofort sind wir im Smalltalk drin. Auch, wenn die Frau aus Peru ihren Ehemann immer gern unterbricht und zur Mäßigung seiner Schilderungen drängt.
Unter einem kleinen Vorwand erhebe ich mich, um einen weiteren Vorstoß bei der Polizei zu wagen. Ich entdecke einen andern, jüngeren Polizisten am Strand. Frage ich den. Simon ist freundlich, aber doch nicht gewillt, mir das Fahrrad zumindest mal zu zeigen. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass es nicht völlig aussichtslos ist bei ihm. Und so rede und rede ich um meine Radl-Chance. Schließlich meint er, ich solle doch in der Polizeistation in der Hauptstadt Charlotte Amalie fragen. Die hätten auch Fahrräder. Und da habe ich schon fast gewonnen. Denn jetzt brauche ich nur noch zu sagen, dass ich ja überhaupt keine Möglichkeit mehr dazu habe, weil am Nachmittag unser Schiff schon wieder ablegt. Und tatsächlich: Simon sagt JA.
Wir gehen zu der Garage, er klettert auf das Boot, stemmt ein Rad hoch (Foto rechts) und reicht es mir herunter. "Police" steht auf dem Rahmen und - noch dicker - auf der Satteltasche (Foto links). Nebenan hat er sogar eine Pumpstation, mit dem die Reifen in Sekunden voll sind. Die Bremszüge sind intakt. Die Bremsen funktionieren wunderbar. Die Gangschaltung vielleicht nicht. Aber das ist völlig egal. Ich darf um die Baumgruppe vor der Polizeistation fahren. Und da drehe ich immerhin vier, fünf Runden. Es reicht nicht für einen ganz Kilometer. Egal. Land Nummer 87 (die Jungferninseln haben immerhin eine eigene (Fußball-)Nationalmannschaft) war ein ganz harte Nuss. Ich habe sie geknackt. Und im Sichtschatten eines LKW neben dem Baum kann ich ein paar Bilder machen (Foto unten und Karibik: Unsere Mieträder). Und jetzt ist sogar Simon fast so happy wie ich. He made my day.
Miri hat beim Mittagsschlaf im Sand leider ein, zwei Mückenstiche abbekommen, die hoffentlich nicht das Zika-Virus mit sich bringen. Im offenen Safari-Bus geht es zurück bis direkt an das Schiff. Drei junge deutsche Frauen sind dabei. Durch den Streik von Eurowings-Flugbegleitern war ihr Flug von Hamburg aus eine Odyssee mit Busfahrt nach Amsterdam und Flug via Philadelphia. Constanze aus Connecticut schwärmt derweil von ihrem Halloween-Kostüm. Dieses Fest bestimmt den Abend an Bord. Wo das Mittagessen an einem der vielen Buffets erst um 18 Uhr endet. Dann hat an andern Buffets das Abendessen schon begonnen. Essen und Trinken rund um die Uhr. Da bleibt es leider nicht aus, dass hier und da Tabletts rumstehen, wo nur ein kleiner Teil der Speisen gegessen wurde. Und das Essen ist gut. Im "Sensation Dining Room", in dem wir à la Carte Abendessen können, sogar sehr gut.
So bescheuert der unbedingte Wille, ein Rad auf St. Thomas zu finden, ist: er hat unserm Tag ein Ziel gegeben, uns zu vielen Begegnungen verholfen und am Ende ein Erfolgserlebnis beschert. Neben einem wundervollen Beachbadetag in der Karibik. Ein unvergesslicher Tag.
Am Ende auch durch den Sicherheitsdienst, der am späten Abend Einlass in unser Zimmer begehrt. Wir haben das Schild "Do not disturb" an die Tür gehängt. Denn Betten und Kabine werden hier zweimal am Tag gemacht. Das ist uns viel zu viel. Nach 24 Stunden überprüft der Sicherheitsdienst, ob alles in Ordnung ist. Obwohl in der Zwischenzeit beim Dinner und beim Verlassen und Entern des Schiffes registriert worden sind.


Selfie: auf dem Polizei-Fahrrad
Selfie: auf dem Polizei-Fahrrad

Magens Bay Beach, St. Thomas
Miri unterhält sich mit tschechisch-peruanischem Paar aus den USA

Getränke-Service an Magens Bay Beach
Getränke-Service an Magens Bay Beach


Chris im Gym, Carnival Fascination Doch dankbar für den Seetag
Dienstag, 1. November 2016: Karibisches Meer auf der Carnival Fascination

Um vier Uhr morgens gehe ich an Deck. Jetlag. Es regnet. Ich kann trotzdem draußen überdacht sitzen. Fotos bearbeiten, Blog schreiben. Überall wird gereinigt und das Frühstück vorbereitet. Mühsam schiebt eine asiatische Frau einen Rollcontainer mit einem Berg Geschirr und Servietten an mir vorbei. Ich erkenne die Kellnerin, die uns gestern Abend so freundlich das Essen serviert hat. Spreche sie an.
In dem Moment, in dem sie mich erkennt, wechselt das Gesicht vom Erschöpfungszustand in das Kellnerinnenlächeln von gestern. Bis acht Uhr müsse sie arbeiten. Serviert hat sie für uns schon um 18 Uhr. Wenn sie durchgehend arbeitet, was naheliegt, sind das 14 Stunden. Und schon ist sie weg, um ihren Arbeitsplan zu erfüllen. Wie die meisten sehr fleißig, aber ohne Hektik. Bei der Kundenbefragung nach Ende der Tour offenbart sich die Firmenfilosofie in den Fragen: Wurden Sie von den Angestellten immer angelächelt? Immer beim Namen genannt? Und: Hatten Sie "FUN"?
Wir haben im Gegensatz zu der Armada von Angestellten an Bord heute einen Ruhetag. Der einzige Tag auf Hoher See. Um von den Jungferninseln weit im Südosten nach Barbados zu kommen. Einmalige Gelegenheit zum Brunch im "Sensation Dining Room". Wir werden geseatet mit einem amerikanischen Paar. Hochzeitspaar. Sie haben bei Carnival ein "wedding package" gebucht und so gestern in St. Thomas komplett inszeniert und ganz alleine geheiratet. Erst im Court House und dann in einem Resort am Strand. Samt Hochzeitskleid und Anzug. Beides ein bisschen warm bei den tropischen Temperaturen. Auf Dauer strengt uns der small talk an: alle paar Sekunden enthusiastische Reaktionen sind nicht unser Ding.
Radeln kann ich heute auch: im "Gymnasium" (Foto rechts). Abends ist dann die "elegant night". Da können wir mit unserm Fahrrad-Tour-Equipment nicht mithalten. Was die allermeisten jetzt aus ihren Kabinen kramen, ist bewundernswert. Wir verziehen uns in eine der Self-serving-Buffet-Regionen. Und sind dankbar für den ursprünglich ungewollten Tag an See: Akklimatisierung, Schiff kennenlernen und genießen, Postkarten-Schreiben.


Chris, Randy (bike carribean) and Miri in Bridgetown Cruise Port
Randy von "bike carribean" beglückt uns mit Rädern direkt am Hafen


Sand on the roads of Barbados, West Coast Zucker-Tag auf Barbados
Mittwoch, 2. November 2016: Barbados: Bridgetown - North Point - Bathsheba - Bridgetown (79 km)

Unsere Miet-Rad-Ausstattung erreicht ihren ersten Höhepunkt: Randy ist um acht Uhr mit zwei Rädern zum Cruise Terminal von Bridgetown gekommen (Foto oben). Natalie von "bike caribbean" (www.bikecaribbeantours.com - ehemals "Trailseekers Barbados") hat ihn am frühen Morgen hierher geschickt. Sie hat nach meiner ersten Mail direkt meine Homepage studiert: "So we will be your 100.000 km! Fantastic stuff. Love your site." Na ja, Touren-Kilometer 100.000 nicht ganz, aber vielleicht schaffen wir heute Kilometer 99.099. Und immerhin ist Barbados Land Nummer 88.
Randy hat ein "bike caribbean"-T-Shirt und so heißen auch die Räder. Er versichert uns auch, dass (wohl im Gegensatz zu den meisten Karibik-Inseln) die Autofahrer auf Barbados Rücksicht auf Fahrradfahrer nehmen. Man muss halt nur links fahren. Barbados war lange britisch. Und ist seit 1966 unabhängig - der Staat also jünger als ich. Überall fallen anglikanische Kirchen und britische Landhäuser auf. Alles andere ist eher karibisch.
Uns interessiert das, wovon erfahrene Barbados-Urlauberinnen schwärmen: Strand, Wasser, Palmen. Und mit etwas Glück Wasserschildkröten, die sich beim Schwimmen streicheln lassen. Schon nach wenigen Kilometern Richtung Norden, kurz hinter dem famous Paynes Beach, finden wir einen Strand ganz für uns allein (Foto ganz oben). Und stürzen uns in die Wellen. Auf der westlichen Seite der Insel sind wir im Karibischen Meer. Noch doller sollen die Wellen auf der atlantischen Seite sein.
Wir fahren weiter nach Norden (Foto links) und machen eine kurze Shopping-Station in dem Dorf "Speightstown". Unsere Wasservorräte sind nach einer Stunde Sonne, Hitze, Schwüle schon aufgebraucht. Nach zweieinhalb Stunden haben wir, auch dank Südwind, bereits die Nordspitze der Insel erreicht: North Point. Die "Animal Flower Cave" würde 20 Barbados-Dollar kosten, die praktischerweise fest im Verhältnis 2:1 an den amerikanischen Dollar gebunden sind, mit dem wir überall bezahlen können. Wir genießen stattdessen die Aussicht am View Point (Foto unten).


Route auf Barbados
Unsere Route auf Barbados: ausgehend von Bridgetown im Uhrzeigersinn

Chris & Miri at North Point, Barbados
Pause am North Point, Barbados


Bei Boscobelle, Barbados Wir entscheiden uns für die Weiterfahrt auf der Ostseite der Insel. Mit der vagen Hoffnung, vielleicht eine Inselumrundung zu schaffen. Und damit den Bergrücken mit seinen durchgehend gut 300 Metern Höhe überm Meer zu umgehen.
Doch die kleinen Sträßchen an der Ostküste sind alles andere als flach und nicht sehr gradlinig. Hier und da müssen wir nach dem Weg fragen. Alle sind sehr hilfsbereit. Mit einem nicht immer leicht zu verstehenden Englisch. Was ich verstehe: "You look tired, man." Ich sehe nicht nur so aus. Es zieht sich. In traumhafter Landschaft (Foto rechts). Samt der karibischen Zuckerrohr-Plantagen (Foto unten). Zum Glück sind Wolken aufgezogen. Es ist immer noch sehr warm, aber nicht ganz so heiß wie am Morgen.
In der Nähe von "St. Andrew's Parish Church", "Walker's Savannah" und "Belleplaine" finden wir weitere Getränke in einem Laden: Orangensaft, Vanillemilch und eisgekühltes Wasser sind schon bei der nächsten Pause am Strand fast leer. Die Atlantik-Wellen wirken heute nicht wesentlich stärker als im Westen. Baden können wir nicht mehr und bis zum Surfer-Paradies "Soup Bowl" schaffen wir es auch nicht mehr. Die Zeit drängt plötzlich.
Wir müssen von dem Örtchen mit dem originellen Namen Bathsheba einmal über den Bergrücken der Insel zurück nach Bridgetown. Das Höhenprofil verrät uns: es geht auf wenigen Kilometern im Osten steil bergauf, um dann langsam nach Westen abzufallen. Ich schiebe weitgehend. Miri fährt durch. Mein Kopf ist durch Sonne und Helm viel zu heiß geworden. Wir haben praktisch kein Wasser zum Kühlen. Jetzt setze ich den Helm ab. So ist es etwas angenehmer. Aber jeder Pick-Up, jeder Bus, jeder Touristen-Jeep ist eine Versuchung. Soll ich wirklich kilometer-weit mein Rad bergauf schieben? Pause. Weiter. Und dann denke ich an die alte Marathon-Regel: wenn's bergauf geht, ganz kleine Schritte machen. Das ist der Durchbruch. Die letzten Höhenmeter sind plötzlich eine Kleinigkeit.
Dann die nicht enden wollende Abfahrt nach Bridgetown. Am Morgen war die Strecke ganz detailiert beschildert. Doch schon auf der Ostseite haben uns alle Schilder verlassen. Auch in der Hauptstadt müssen wir ständig fragen. Fahren trotzdem falsch. Es wird hektisch. Wir sind müde. Und plötzlich sind im Linksverkehr die Reflexe vom Rechtsverkehr da: Miri fährt fast vor ein Auto.
Die bei Google Maps heruntergeladene Offline-Karte von Barbados verhilft in Kombination mit GPRS schließlich zum schnellsten Weg zum Schiff. Randy hat seinen Sohn Sebastian mitgebracht. Nur das Bike-Caribbean-T-Shirt, nach dem ich gefragt hatte, ist leider zu klein ausgefallen. Macht nichts. Es war ein großartiger Tag auf der Insel. Mit tollen Rädern. Im Hafen-Terminal gibt's praktischer Weise Briefmarken für die Ruhetags-Postkarten. Nur für einen weiteren Postkarten-Kauf ist keine Zeit mehr. Als wir Punkt 16:30 Uhr die Reling betreten (Foto auf unserer Seite "Carnival Fascination: Impressionen"), wird die erste von beiden Brücke schon eingeholt. Es geht vom südöstlichsten Punkt der Kreuzfahrt wieder Stück für Stück zurück Richtung Puerto Rico.


Sugar Cane
Miri im Zuckerrohr-Feld

Road along the Beach, Barbados
Straße direkt am Strand


Video: Barbados (2:29)

Approaching St. Lucia
Anfahrt auf St. Lucia


Im Motorboot nach Anse Chastanet, St. Lucia Jungle Biking Adventures mit Tyson: Regen im Regenwald
Donnerstag, 3. November 2016: Saint Lucia: Anse Mamin (Anse Chastanet Resort) (11 km)

Heute wieder was ganz anderes. Wir nähern uns Saint Lucia mit seinen spitzen, waldigen Bergen. Die Luftfeuchtigkeit bildet an den Gipfeln Wolken und bald auch Regen (Foto oben). Hier habe ich nur eine Möglichkeit zum Radeln gefunden: Jungle Biking Adventures. Motto: "We keep you off the roads... and in the jungle!" Ersteres ist gar nicht in unserem Sinne. Sind wir doch auf der Straße mit unsern Rädern zu Hause. Aber: nichts zu machen. Die einzigen Mieträder der Insel sind nur zum Gebrauch in der Jungel-Rad-Arena in der Anse (=Bucht) Mamin. Die gehört zum Resort Anse Chastanet in der Nachbarbucht. Alles liegt ungefähr 40 Kilometer südlich der Inselhauptstadt Castries, wo unser Schiff anlegt.
Wir werden, wie geplant, abgeholt. Allerdings nicht mit dem Boot sondern zunächst per Taxi. Das fährt im hiesigen Linksverkehr an der Kathedrale vorbei in die Berge bis zur Bucht von Marigot. Hier wartet nun das versprochene Boot. Nur für uns und unsere Betreuerin Theresa. Aus der Bucht hinaus (Foto links) hüpfen wir an der wunderschönen Küste entlang durch die Wellen bis zum noch schöneren Resort (Foto unten). Dort kurzes Check-In und das Boot bringt uns in die Bike-Bucht Mamin. Tyson, versierter Mountain-Biker, gibt uns und einem Hochzeitspaar aus Florida, das im Resort seine Flitterwochen verbringt, eine Führung durch die Jungel-Trails. Vor allem schildert er die Geschichte dieser Bucht als französische Kakao-Plantage mit Sklaven-Arbeit. Vierzehn Mal hat die Besatzung der Insel zwischen Franzosen und Briten gewechselt. Im Jahr 1979 wurde St. Lucia unabhängig und Mitglied im Commonwealth. Die Ruinen der Kakao-Produktion verfallen und wuchern zu (Foto unten). Unser Biker Tyson erklärt auch viele Pflanzen. Eine Kakao-Frucht, die hier wild wächst, dürfen wir probieren (Foto unten). Leckerer als erwartet.


Route auf St. Lucia
Unsere Route auf St. Lucia: von Castries
per Taxi und Boot zum Resort Anse Chastanet

Anse Chastanet, St. Lucia
Das Resort Anse Chastanet, St. Lucia

Jungle Biking Guide Tyson offers Cacao
Jungle-Biking-Guide Tyson bietet frische Kakaobohnen an

Ruinen des Kakao-Anbaus in Anse Mamin
Ruinen des Kakao-Anbaus in Anse Mamin

Miri: Jungle Biking in Anse Mamin, St. Lucia
Miri in the Jungle


Jungle Biking: Break in Anse Mamin Dann sind wir uns selbst überlassen. Die angeblich 20 Kilometer langen Wege - der schwierigste Trail soll von dem amerikanischen Mega-Mountainbiker David "Tinker" Juarez angelegt worden sein - sind zum Teil zugewachsen, zum Teil zu schwierig für uns. Wir sind bekanntlich keine passionierten Mountainbiker. Aber das Gurken durch den Urwald macht Spaß. Auch wenn bald Regen einsetzt. Nun kann man sich im Regenwald schlecht über Regen beschweren.
Auch ein Lunch mit dickem Fisch-Burger ist all inclusive. Dazu gebratene Essbananen-Chips. Am meisten fasziniert uns allerdings der Bananen-Ketchup. Knallgelb. Und extrem lecker. Als die Pause (Foto links) vorbei ist, setzt der Regen wieder ein. Was die Sonne aufgeheizt hat, kommt wieder herunter. Miri begeistert sich jetzt total für die Jungle-Trails. Ich halte mich mehr an die einfachen Wege mit weniger Erschütterung (Foto ganz unten).
Zum Schluss geht's noch zum Baden ins Resort. Eigentlich kann man hier auch Schnorcheln und alle möglichen Fische beobachten. Dazu haben wir keine Zeit mehr. Miri plant schon unsere Silberhochzeits-Tour hierhin.
Jetzt bringt uns ein anderes, größeres und damit weniger schwankendes Schiff durch den Regen bis zum Kreuzfahrt-Tanker (Foto unten). Ich starte gleich durch zu Swimming- und Whirl-Pool an Deck. Dank Regen etwas leerer als sonst. Das Relaxing nach dem Biken ist großartig. Auch eine Woche lang das gleiche Quartier zu haben, ist für uns ungewohnt und äußerst angenehm.


Driving along the Coast of St. Lucia
Rückfahrt zum Kreuzfahrtschiff


Video: St. Lucia (1:56)

Approaching St. Kitts
Zufahrt auf St. Kitts


"Guests must be in good physical shape."
Freitag, 4. November 2016: Saint Kitts (and Nevis): Basseterre - Brimstone Hill Fortress - Saddlers - Basseterre (56 km)

Wir sind immer noch so im Jetlag, dass wir locker zum Sonnenaufgang auf Deck sind. Wieder liegen Vulkankegel mit Wolken vor uns. Diesmal über "Saint Kitts (Foto oben) and Nevis". Die beiden Inseln bilden gemeinsam einen Staat im Commonwealth. Wobei die kleinere Insel, Nevis, sich vorbehalten hat, jederzeit die Unabhängigkeit zu erklären. Ein wirkungsvolles Druckmittel.
Wir wollen auf Nevis radeln. Weil wir nur dort einen Fahrradverleih entdeckt haben. Mit Winston Crooke (den ich über Nacht auch im Lonely Planet entdeckt habe) habe ich ein paar Emails gewechselt. Aber leider waren die Abmachungen nicht so eindeutig, dass ich wüsste, was uns heute erwartet. Deshalb habe ich gestern von dem Resort auf Saint Lucia einige wenige Online-Minuten genutzt, um ihm noch eine Mail zu schicken. So gehe ich denn heute Morgen erstmals mit meinem Handy online, in Erwartung einer Antwort. Gut so. (Kostet allerdings gut 20 Euro, wie sich zu Hause herausstellt.) Alles ist ein Missverständnis. Winston hatte nicht angeboten, uns zwei Räder zum Schiff zu bringen, sondern nur zum Fähranleger in Nevis. Kein Problem. Die Fähre dorthin fährt direkt neben dem Kreuzfahrt-Hafen los.
Miri on the Bike: West Coast St. Kitts Bei der Touristen-Info im üblichen Kreuzfahrt-Mall-Bereich fragen wir nur noch nach einer Karte und mehr pro forma nach einem Fahrradverleih direkt hier in der Hauptstadt Basseterre. Überraschender Weise gibt es ihn. Ich war bei meinen Recherchen nur auf "Ride St. Kitts" gestoßen. Die hatten aber Ende 2015 bei Facebook gepostet, dass sie "currently off the island" seien. Und eine Warnung: "Do not be fooled by an older man claiming to be the father of a father/son business. He is a scammer, and has been recently caught operating under our name, near our original location. He has overcharged and double charged and who knows what else." Kein leichtes Pflaster offenbar, diese 10.000-Einwohner-Stadt.
Jetzt aber recherchiert der Touri-Info-Mensch per Telefon und reicht schließlich den Hörer weiter. Troy, der Chef von "Caribbean Journey Mastrs", bietet für die üblichen 30 Dollar pro Rad an, sofort einen Transport in den Hafen zu organisieren. In zehn Minuten will er sich noch einmal melden. Stattdessen spricht mich kurz darauf ein junger Mann an. Er kennt bereits alle Details unseres Deals. Ich müsse nur noch zehn Minuten warten. Worauf der Touristen-Info-Mensch extra zu unserer Bank kommt, um uns mitzuteilen, dass es nur noch fünf Minuten dauere. Na ja, jedenfalls eine Stunde später sind die Räder da. Sehen sehr gut aus. Nur das Werkzeug reicht nicht, um die Sättel auf die richtige Höhe zu bringen. Hole ich eben unser Werkzeug vom Schiff. Man kann da den ganzen Tag rein und raus. Muss nur jedesmal beim Reingehen alles durchleuchten lassen.
Wir entscheiden uns ganz gegen Nevis und versuchen es mit einer Inselumrundung von Saint Kitts. (Eigentlich übrigens Saint Christopher. Denn Kolumbus hat die Insel nach sich selbst benannt. Das wurde dann ein bisschen eingekürzt.) Immer der Küste lang. Zunächst auf der karibischen Seite nach Norden (Foto links). Nach einer Stunde Fahrt und einer halben Stunde Auffahrt haben wir das einzige Unesco World Heritage weit und breit erklommen: das Brimstone Hill Fortress (Fotos unten).


Route auf St. Kitts
Unsere Route auf St. Kitts: von Basseterre im Uhrzeigersinn

Chris on the Bike climbing Brimstone Hill Fortress, St. Kitts
Chris erklimmt das Fort

Blick auf Mount Liamuiga von Brimstone Hill Fortress, St. Kitts
Blick auf Mount Liamuiga

Miri on the Bike climbing Brimstone Hill Fortress, St. Kitts
Miri erklimmt das Fort

Railway, St. Kitts
Gleise der Inselbahn: früher für den Zuckerrohr-Transport, heute für Touristen


Erbaut von Briten, schafften es die Franzosen, das Ding 1782 mit 8000 Soldaten zu erstürmen. Nur um die Insel ein Jahr später durch den Vertrag von Paris wieder an Großbritannien zurückzugeben. Deshalb auch hier und heute Linksverkehr. Viele Bus Stops. Auf Plakaten werden allerorten 33 Jahre Unabhängigkeit mit Propaganda-Sprüchen gefeiert.
Chris an der Nordküste von St. Kitts Auf dem Fort begegnen wir einigen anderen Passagieren. Die uns angesichts der Höhe und Hitze die angemessene Bewunderung entgegenbringen. Dann geht's um die ganze Insel rum. Wie üblich ziehen am Nachmittag ein paar Wolken auf. Das macht alles erträglicher. An der Nordseite der Insel wechselt der Rücken- zu Gegenwind. Die Landschaft hat jetzt hohes Gras zu bieten (Foto rechts).
Rätsel gibt uns die Scenic Railway (Foto oben) auf, für die viel geworben wird. Eisenbahnenschienen rund um Saint Kitts, die einst für den Zuckerrohrtransport gebaut wurden. Und jetzt sollen da Touristenzüge rollen. Geht aber gar nicht, weil alles ein bisschen zugewuchert ist und hier da fest verschlossene Schranken den Weg blockieren. Stattdessen überholen uns Touristen-Busse, auf denen "Scenic Railway" steht.
Weil es so gut wie keine Entfernungsangaben gibt, trauen wir uns nicht, an der Nordseite eine Bad im Atlantik zu nehmen. Das holen wir dann zu guter letzt zurück in Basseterre nach. In einer kleinen Bucht nördlich vom Hafen (Foto unten am linken Bildrand) schwimmt kein Müll. Dafür schwimmen da bald wir.
Alles in allem haben wir genau einen Ausflug der Aida-Schiffe gemacht. Unter "Aida Activities" bieten die an fast allen Stationen der Karibik mit eigegen Rädern einen E-Bike-Ausflug, sowie einen leichten und schweren Fahrradausflug an. Letzterer hießt hier: "Mit dem Rad um St. Kitts. Ca. 5 h 30, ca. 55 km (900 hm)". Wir haben es etwa in der selben Zeit geschafft. Und sind geschafft. Alle Achtung vor den Aida-Passagieren. Auf unserm Schiff dagegen gilt als Aktivität eine 1,25-Meilen-Wanderung: also etwa 2 [in Worten: zwei] Kilometer auf der US-Jungferninsel St. John: "Guests must be in good physical shape." Es wurden aber sicherheitshalber alle ausgeschlossen mit einem Körpergewicht von über 150 Kilogramm.


Carnival Fascination: Wir legen ab vom Hafen in Basseterre, St. Kitts
Wir legen ab vom Hafen in Basseterre, St. Kitts


Video: St. Kitts (1:40)

Selfie: Carnival Fascination early in the morning
Selfie zu früher Morgenstunde

Approaching Philipsburg, Sint Maarten
Anlegen im Hafen von Philipsburg, Sint Maarten


Border Point: Sint Maarten - Sint Martin Drei Länder an einem Karibik-Tag
Samstag, 5. November 2016: Sint Maarten / Saint Martin / Anguilla: Philipsburg - Marigot - Fähre - Blowing Point - The Valley - Sandy Ground - Blowing Point - Fähre - Marigot - Terres Basses - Philipsburg (58 km)

Um halb fünf setze ich mich an einen ruhigen Ort im Schiff (auch um diese Zeit nicht leicht zu finden) und schreibe ein paar Postkarten. Mit Sätzen wie: "Wir genießen das hiesige November-Wetter." Auch Kolumbus war zu dieser Zeit hier und weil er am 11.11., an Sankt Martin, mal wieder eine Insel entdeckte, hat er sie halt Sankt Martin genannt. Genau die erreichen wir, wie stets, pünktlich zum Frühstück (Fotos oben).
Heute ist Sankt Martin die kleinste staatlich geteilte Insel der Welt, so heißt es. Im Süden ist sie holländisch: Sint Maarten. Im Norden französisch: Saint Martin. Damit nicht genug: der südliche Teil bildet seit 2010 als "constituent country" gemeinsam mit Aruba, Curacao und den Niederlanden das Köngreich der Niederlande - gehört aber nicht zur Europäischen Union. Der Norden gehört zum französischen Übersee-Departement Guadeloupe und ist damit Teil der EU. Hier gilt auch der Euro. Im Süden der "Antillen-Gulden", der seit der Besetzung der Niederlande durch Deutschland 1940 fest an den Dollar gekoppelt ist. Jedenfalls ist der große Kreuzfahrt-Hafen in der holländischen Hauptstadt der Insel, Philipsburg.
Das Fahrrad-Mieten stellte sich im Vorfeld vergleichsweise einfach dar: Die Firma TriSports hat mehrere Filialen in und um Philipsburg. Darunter eine direkt am Hafen. Die ist aber nicht ständig besetzt. Deshalb wurde ich ermahnt, auch ja zum vereinbarten Zeitpunkt um acht Uhr pünktlich zu sein. Juan Pablo ist da allerdings noch auf dem Weg, wie ein Telefonat von der Touri-Info aus ergibt. Der Argentinier erweist sich als sehr nett und kompetent. Wir bekommen sogar Räder mit Gepäckträger. So können wir Miris Ortlieb-Taschen heute erstmals nutzen.
Der Verkehr auf der Insel ist heftig. Immerhin verbindet beide Länder der Rechtsverkehr. Fahrradwege - Holland hin oder her - gibt es nicht. Aber weil alles verstopft ist, geht es auch langsam und damit relativ sicher voran. Schon nach knapp zehn Kilometern sind wir am Border Memorial (Foto links). Fahnen, aber keine Kontrolle. Bald das erste original französische Ortschild: Marigot. Die Hauptstadt. Am "Gare Maritime" zahlen wir die Exit-Tax (3 Euro oder 5 Dollar). Um mit einer kleinen Personenfähre (20 Dollar one way), die gerade groß genug für zwei Fahrräder ist, zu einer anderen Inseln in einen weiteren Staat zu fahren: Anguilla. Das wiederum gehört zu Großbritannien.
Also wieder Linksverkehr. Die Insel ist nun wirklich "laid back". Eine der wichtigsten karibischen Vokabeln. Fahrradtechnisch gesehen ist sie auch "laid back", weil sehr flach (weil Korallen-Insel und nicht, wie die meisten anderen Antillen-Inseln, vulkanischen Ursprungs) und sehr wenig Verkehr. Wir fahren in die Hauptstadt "The Valley". Einwohner: 1.200. Nicht die Masse. Am Ortsausgang verkauft ein Mann unter einem Baum köstliche Kokusnüsse für 3 Dollar (Fotos unten). In den Ästen hängt sein Lieblings-Bibelvers: The Lord ist my Sheperd.


Route auf St. Martin und Anguilla
Unsere Route auf St. Martin und Anguilla:
von Philipsburg nach Marigot zu The Valley und zurück via Simpson Bay

Miri and the Coconut
Miri happy mit Kokosnuss

Ship Miss Anguilla at Sandy Ground, Anguilla
Am Sandy Ground von Anguilla

Kokosnuss-Verkäufer an der Valley Road in Anguilla
Kokosnuss-Verkäufer an der Valley Road in Anguilla

Chris at Sandy Ground, Anguilla
Der Pause und dem Meer-Bad nahe


Approaching Marigot, St. Martin, West-Indies Endgültig zu Anguilla-Fans macht uns die Bucht Sandy Ground. Zwischen zwei Restaurants steuern wir auf den menschenleeren Strand zu (Fotos oben). Gehen über feinen, weißen Sand in das kristallklare Wasser. Karibik aus dem Katalog. Länger als eine halbe Stunde bleibt uns leider nicht mehr.
Die Fähre, die alle 45 Minuten fährt, bringt uns nach einer weiteren Exit-Tax (diesmal 8 Dollar) zurück nach Marigot (Foto rechts). Für den Rückweg zum Schiff wählen wir den großen Bogen über die "Terres Basses" im Westen. Kommen an der "Côte d'Azur" wieder nach Sint Maarten. Wo uns nach allen möglichen Hotelburgen der riesige Flughafen der Länge nach mit Ohrem betäubendem Lärm begleitet. Als eine der lokalen Attraktionen gilt es, direkt am Ende der Start- und Landebahn am Strand zu liegen. Das gehört nicht nur zu den Angeboten unserer Kreuzfahrt. Auch die Aida bietet den dreistündigen Landausflug "Flugzeuge hautnah erleben" für 47,95 Euro.
Wie jeden Tag zieht das Wetter am Nachmittag wieder zu. Und als wir über die letzten Anhöhen wieder nach Philipsburg radeln, erwischt uns noch der Regen. Umso wertvoller die Gepäckträger mit den wasserdichten Ortlieb-Taschen.
Ein letztes Dinner im "Sensation Dining Room". Ganz exzellentes Essen à la carte. Plötzlich mehrere Deutsche um uns herum. Aber der Bedarf nach Austausch ist gering. Alles Kreuzfahrt-Neulinge wie wir. Meine Bilanz: es ist überwältigend. In vielerlei Hinsicht: die vielen Erlebnisse an Land, das Leben an Bord mit seiner Logistik, seinem Heer an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus aller Welt, seinem totalen Überfluss für die Passagiere: rund um die Uhr Trinken und Essen, so viel man möchte. Ein Abbild der aus allen Fugen geratenen Konsumwelt. Es ist ganz großartig. Wenn man dann bedenkt, dass es ein vergleichsweise kleines Schiff, eine vergleichsweise preiswerte Kreuzfahrt ist, überwiegend von Puertoricanern gebucht, kann man sich ausmalen, was auf andern Schiffen noch so abgeht. Ein unvergessliches Erlebnis auf jeden Fall.



Video: St. Maarten/Martin & Anguilla (1:36)


Carnival Fascination: Sonnenaufgang in der Bucht von San Juan, Puerto Rico
Sonnenaufgang in der Bucht von San Juan, Puerto Rico


Maria de Lourdes Santiago im Wahlkampf für den Gouverneurs-Posten von Puerto Rico KEIN Flug nach Punta Cana
Sonntag, 6. November 2016: San Juan

Ein letzter Sonnenaufgang an Bord der Carnival Fascination. Wir kommen zurück nach San Juan (Foto oben). Zumindest an das Klima haben wir uns etwas gewöhnt. Auch an das Klimaanlagen-Klima im Innern des Schiffes. Nur in unserm Zimmer ist Aircon tabu. Wir verabschieden uns von unserm Zimmerbetreuer und unserer Lieblingskellnerin.
Das "Disembarkment" ist seit zwei Tagen ein großes Thema in den Kommunikationskanälen an Bord. Dabei ist es mehr als einfach: man geht von Bord. Fertig. So wie schon das Einchecken vor einer Woche haben wir uns das langwieriger vorgestellt.
Locker erreichen wir den Gottesdienst in San Francisco, wo wir schon am vergangenen Sonntag waren. Wieder Live-Musik mit Gitarre. Ein beschwingter Gottesdienst. Wir ziehen zum Busbahnhof. Vorbei an einer Demonstration der Unabhängigkeitspartei. Angeführt von Gouverneurs-Spitzenkandidatin María de Lourdes Santiago (Foto links). Auch in Puerto Rico sind am Dienstag Wahlen. Ich befrage ein paar Demonstrationsteilnehmer nach ihren Zielen, aber sie sprechen nur Spanisch. (Maria de Lourdes belegte dann bei der Wahl den fünften Platz mit 2,13 Prozent der Stimmen.)
Der Flughafen-Bus fährt am Sonntag nur stündlich. Das ist uns zu knapp. Wir nehmen ein Taxi. Und sind so schon zweieinhalb Stunden vor Abflug am Terminal. JetBlue heißt unsere Fluggesellschaft. Eigentlich wollten wir ja mit der Fähre rüber in die Dominikanische Republik fahren. Doch dann kam das: Am 18. August werde ich bei einer Meldung aus Puerto Rico hellhörig. Auf der Fähre "Caribbean Fantasy" ist ein Brand ausgebrochen. Von den 500 Menschen an Bord werden einige verletzt. Bald gibt es auch Fotos und Videos von dem Unglück. Der Betreiber, "America Cruise Ferries", berichtet auf seinem Facebook-Account. Nur, wann die Fähre wieder fährt, ist auch einen Monat später noch nicht zu erkennen. Ich versuche schließlich, mit einer englischen Anfrage über den Facebook-Account uns Klarheit zu verschaffen. Die Antwort auf Spanisch fordert uns auf zu "paciencia y patrocinio" - mit andern Worten: da wird nichts draus.
Die Flüge zwischen den beiden Inseln sind nicht wesentlich teuer. Aber nehmen sie auch unsere Räder mit? Leider nicht. Carrier JetBlue, sowas wie das RyanAir der USA, fliegt mit so kleinen Maschinen, dass jegliches Gepäck, das über die Maximalmaße des Normalkoffers von 158 Zentimetern hinausgeht, verbietet. Wir buchen also den Flug, stornieren den Fahrrad-Transport bei Condor und suchen nach einem Fahrrad-Verleih in der Dominikanischen Republik. So gibt es keine längere Radtour auf Puerto Rico, und wir wollen nach der Ankunft in San Juan noch am selben Tag nach Punta Cana fliegen.


Trübe Stimmung: Skyline von San Juan
Trübe Stimmung: Skyline von San Juan


Train station Tren urbano Piñero, San Juan, Puerto Rico Der Check-In geht ruckzuck. Wir bekommen als "Volunteers" in dem kleinen Flugzeug die Plätze direkt am Notausgang. Wir essen noch ein paar Vorräte, Miri schläft, und mehr als eine Stunde vor Abflug reihen wir uns in den Security-Check ein. Anfangs geht es zügig in langen Schlangen voran. Dann stockt es. Die Arbeit wird für ein paar Minuten komplett eingestellt. Dann läuft es wieder an. Aber es hakt beim "Nackt-Scanner". Ein einziger ist in Betrieb. Tausende Passagiere wollen am Sonntagnachmittag fliegen. Es staut sich. Und zieht sich.
Wir haben keinerlei Panik. Die andern Passagiere dürften ja im gleichen Stau stecken. Außerdem ist noch Reservezeit. Immer wieder führen Kleinigkeiten zu kleinen Verzögerungen: Schuhe müssen ausgezogen werden. Zuletzt fällt eine Wasserflasche in meinem Rucksack auf, von der ich nichts weiß. Daraufhin vergesse ich fast meinen Computer beim Wiedereinpacken. Dann geht Miri noch auf die Toilette.
Unser Gate ist das allererste. Auf dem Monitor steht bei unserm Flug "Boarding", aber nicht im orangenen Warnton wie bei dem ein oder andern. Und an "unserm" Gate sitzen 'ne Reihe Leute. Wir dann auch. Weil sich nichts zu tun scheint, hole ich noch Wasser für die leere Flasche. Als ich Sekunden später zurückkomme, rudert Miri mit den Armen. Die bittere Nachricht: der Flug fliegt ohne uns. Unser Gepäck ist längst ausgeladen. Die Maschine trennt sich vom Terminal-Arm. Wer eine Viertelstunde vor Abflug nicht da ist, hat Pech gehabt. Pünktlichkeit geht vor. Wir fallen aus allen Wolken. Bekommen immerhin eine kostenlose Umbuchung auf Morgen. Aber die Stimmung ist am Tiefstpunkt. Es kann viel, viel Schlimmeres passieren. Aber es ist sooo ärgerleich, weil sooo unnötig. Allein die Unorganisiertheit der Personen- und Gepäckkontrolle. Aber alle andern hundert Passagiere haben es angeblich pünktlich geschafft.
Wir kehren auf Umwegen mit Bus und Bahn (Foto oben und rechts) in die Altstadt von San Juan zurück. Ins gleiche Hotel wie vor einer Woche. (Nur hat die Online-Buchung vom Flughafen aus mit meinem Handy diesmal über 30 Euro gekostet, wie sich zu Hause herausstellt.) So hab ich gegen 22.30 Uhr einen Premium-Blick auf die wieder in See stechende Carnival Fascination (Foto unten). Der Ansager, an dessen Stimme wir uns über die Tage gewöhnt haben, ist bis hier hinauf zu hören. Auch durch die ungewollte Pause spüren wir jetzt die Anstrengung durch die Kreuzfahrt, die Erschöpfung nach der luxuriösen, aber auch fordernden Woche an Bord.


Carnival Fascination at night, San Juan, Puerto Rico
Kurz vor dem erneuten Ablegen: die Carnival Fascination im Hafen von San Juan


Rain, JetBlue and the Airport of San Juan Thunderstorm
Montag, 7. November 2016: Flug San Juan (Puerto Rico) - Punta Cana (Dominikanische Republik) - Bávaro (6 km)

Heute also auf ein Neues. Wir sind noch früher als gestern am Flughafen. Und ganz schnell durch die Handgepäck-Kontrolle. Es stellt sich heraus, dass unsere Fluglinie JetBlue, die auch viele Karibik-Inseln anfliegt, eine eigene Kontroll-Station hat, durch die man zu allen Gates kommt. Die hatten wir zwar gestern wahrgenommen, aber nicht als Möglichkeit in Erwägung gezogen. Ich dachte, die sei für Inlandsflüge in die USA, wie sie JetBlue überwiegend anbietet. Und wir müssten für unseren Auslandsflug in die Dominikanische Republik durch die vermeintliche "Haupt-"Kontrollstation. An der heute auch ganz wenig los ist.
Natürlich hebt unser Flug heute mit einer Stunde Verspätung ab. Die Maschine kommt schon sehr knapp an. Dann dauert es lange, bis wir boarden können. Und schließlich sitzen wir noch eine halbe Stunde vor dem Start im Flugzeug, weil die Flugsicherung den Thunderstorm (Foto links) abwarten will. Das Flugzeug hat 25 Sitzreihen à vier Plätze. Zwei links vom Gang, zwei rechts vom Gang. Vergleichsweise gemütlich. Nachvollziehbar, dass sie auf diesen Flügen keine Räder mitnehmen.
Im Flug können wir durch ein paar Wolkenlücken hindurch noch Strand mit Mangrovenwäldern in Puerto Rico und den grünen Osten der Dominikanischen Republik sehen (Foto unten)...


Karibik - Teil 2: Hispaniola
Dominikanische Republik & Haiti

Die zweite und dritte Woche verbringen wir auf Hispaniola mit den Ländern Dominikanischen Republik und Haiti. An der Nordküste radeln wir von der Ostspitze bis ganz nach Westen. Wo wir in Cap Haitien ein furioses Finale erleben...


Coast of Puerto Rico from the air
Küste von Puerto Rico aus der Luft


Route Karibik-Kreuzfahrt

Route unserer Kreuzfahrt
Route unserer Kreuzfahrt (© Carnival Cruise Lines)


Gesamt-Route
Karibik: Barbados - Haiti


Touren-Route in Blau; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Karibik: Barbados - Haiti (30.10.-16.11.2016)

Details als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
Teil 1: Kreuzfahrt
Puerto Rico:
1. 30.10.2016 Viejo San Juan Isla Verde Viejo San Juan 26
US-Jungferninseln: St. Thomas
2. 31.10.2016 Magen's Bay 1
3. 1.11.2016 Karibisches Meer
Barbados:
4. 2.11.2016 Bridgetown North Point - Bathsheba Bridgetown 79
Saint Lucia:
5. 3.11.2016 Anse Mamin 11
Saint Kitts (and Nevis):
6. 4.11.2016 Basseterre Brimstone Hill Fortress - Saddlers Basseterre 56
Sint Maarten & Saint Martin & Anguilla:
7. 5.11.2016 Philipsburg Marigot - Fähre - Blowing Point - The Valley - Sandy Ground - Blowing Point - Fähre - Marigot - Terres Basses Philipsburg 58
8. 6.11.2016 San Juan
Teil 2: Hispaniola
Dominikanische Republik & Haiti:
9. 7.11.2016 Punta Cana Bávaro 6
10. 8.11.2016 Bávaro Uvero Alto Playa Limon 89
11. 9.11.2016 Playa Limon Miches - Sabana de la Mar - Fähre Samaná 70
12. 10.11.2016 Samaná Sanchez - Nagua Cabrera 107
13. 11.11.2016 Cabrera Rio San Juan - Cabarete Puerto Plata 111
14. 12.11.2016 Puerto Plata Villa Isabela - Estero Hondo Punta Rucia 80
15. 13.11.2016 Punta Rucia
16. 14.11.2016 Punta Rucia Villa Elisa Montecristi 70
17. 15.11.2016 Montecristi Dajabon 38
18. 16.11.2016 Dajabon Grenze D.R./Haiti - Fort Liberté - Milot Cap Haitien 100
Summe 902

Chris in the Jungle
In the Jungle


Zur ganzen Tour 82:
Karibik: Barbados - Haiti (902 km) Okt./Nov. 2016
In zehn Ländern auf kleinen und großen Antillen-Inseln


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Tour 82: Karibik: Barbados - Haiti (902 km) 2016
Karibik 2016
Chris Tour 91: Jerusalem - Dan - Eilat (1165 km) 2017
Negev 2017
on the Tour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km) 2018
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Bike Tour 97: Kigali - Kampala - Nairobi (1136 km) 2019
Uganda 2019
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