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VG WORTTour 102: Karibik III: Cayenne - Fort-de-France (2250 km)


CHAMBRE AUX ÉTOILES CIEL OUVERT, Thomy, Pointe-Noire, Guadeloupe
Happy in Thomy, Guadeloupe

Bike-Blog & Routen-Karte & Etappen-Übersicht
Karibik III: Cayenne - Fort-de-France (11.10.-29.11.2019)
Regenwald-Radln, Carretera Panamericana und Insel-Hopping

Ausrüstung: Bike & More
Ausrüstung:
Bike & More
Unsere dritte Karibik-Tour mit all den Ländern, die wir in Mittelamerika noch nicht beradelt haben. Zunächst fahre ich zwei Wochen an der Nordküste Südamerikas von Französisch-Guyana durch Suriname nach Guyana - meist umgeben von Regenwald. Über Curacao komme ich nach Managua, wo ich der Panamericana durch Nicaragua und Honduras nach El Salvador folge. Über einen Zwischenstopp in Florida fliege ich nach Guadeloupe, wo ich Miri treffe. Unser Insel-Hopping bringt uns nach Antigua, Montserrat, Dominica und Martinique. Eine epische Reise in sieben Wochen.

Die Tour bei YouTube


Die besten Videos und Fotos unserer Tour zu Musik in 50 Minuten.
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Die einzelnen Teile der Tour bei YouTube


Guyanas (18:07)
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Curacao (2:42)
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Panamericana (13:58)
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Inseln (13:52)
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Teil 1: Französisch-Guyana, Suriname, Guyana
Durch Regenwald an der Nordküste von Südamerika

Teil 2: Curacao, Nicaragua, Honduras, El Salvador
Auf der Panamericana in Zentralamerika

Teil 3:
Guadeloupe, Antigua, Montserrat, Dominica, Martinique
Insel-Hopping mit Hindernissen

Nachdem ich vier Wochen alleine unterwegs war, treffe ich mich mit Miri samt ihrem Faltrad auf Guadeloupe. Nachdem wir die beiden Inselteile erkundet haben, geht's weiter nach Antigua. Von dort mache ich einen Tagestrip mit der Fähre nach Montserrat. Barbuda, die zweite Landesinsel neben Antigua, schaffen wir dann nicht mehr: mein Faltrad schwächelt und ich noch mehr: Fieber. Das legt mich auch in Dominica lahm, wo Miri unverdrossen die Insel erkundet. Etwas mehr bekomme ich dann von Martinique mit. Bevor es via Paris-Orly und -Roissy zurück nach Rhein-Main geht.

MIRI IST DA
Fortsetzung: Samstag, 9. November 2019: [Miami/Florida] - Flug - Pointe-à-Pitre/Guadeloupe - Les Abymes (5 km)

Abendlicht: Aéroport Pôle Caraïbes, Pointe-à-Pitre, Guadeloupe ...Bei der Landung sehe ich den Meeresarm, der die Schmetterlingsinsel Guadeloupe halbiert, und Rivière Salée genannt wird (Foto unten). Die Sonne geht gerade unter, als ich den Terminal betrete (Foto rechts). Ich habe mir Guadeloupe ein bisschen wie Cayenne vorgestellt. Aber Flughafen, Verkehr und Bevölkerungsdichte haben ganz andere Dimensionen. Alles viel näher an Frankreich und der Gegenwart.
Mein Radkarton ist von der Transportation Security Administration in Miami geöffnet, aber ganz ordentlich behandelt worden. Angeblich für meine Sicherheit. Ich will den Karton nicht durch erneutes Zusammenfalten weiter ruinieren. Deshalb nehme ich ihn beim Radeln zur Unterkunft in Flughafennähe in die Hand. Bei der Dunkelheit und dem Verkehr samt Stau kein Vergnügen. Leider habe ich von unserm Gästezimmer mal wieder weder eine Adresse, noch eine Wegbeschreibung. Nervig. Hier kann ich anrufen. Bin wieder in der EU.
Die nette Vermieterin fährt mich drei Stunden später zurück zum Flughafen. Durch eine Glaswand kann ich sehen, wie Miri, noch in Winterkleidung und mindestens so müde wie ich, zum Baggage Claim hinuntersteigt. Durch den zunächst abgebrochenen Start in Paris-Orly sind wir nun doch nicht fast zeitgleich hier angekommen. Vier Wochen haben wir uns nicht gesehen. Dann ist auch das Rad da, das Miri diesmal samt einiger Utensilien in einer großen schwarzen Tasche aufgegebn hat. Wir feiern unser Wiedersehen mit Miniweinflaschen von unseren beiden Air-France-Flügen.


Blick auf den Rivière Salée zwischen den beiden Inseln von Guadeloupe
Blick aus der Luft auf den Rivière Salée


Unterkunft: 'Maison coquette et lumineuse', Les Abymes, Guadeloupe Die verschiedenen Buchten von Grande Terre
Sonntag, 10. November 2019: Les Abymes - Anse des Rochers - Pointe-à-Pitre - Les Abymes (67 km)

Die Frühmesse beginnt um halb sieben. Unsere Vermieterin nimmt uns in ihrem Auto mit. Bei dem heftigen Regen besonders nett. Wir sind die einzigen Weißen. Ein junger, dynamischer Priester. Seine Energie reicht für neunzig Minuten. Und vermutlich auch mehr.
Spontan verlängern wir unsere schöne, großzügige Unterkunft (Foto links). Und machen einen Ausflug Richtung Südostspitze unserer kleineren Inselhälfte mit dem Namen Grande Terre. Die D102 führt uns erst durch eine Schlucht und dann über ein Hochplateau. Wunderschön, aber höllisch viel Verkehr. Am Sonntag. Und die Straße ist sehr eng und karibisch asphaltiert (Foto unten).


Chris radelt auf Faltrad in Les Abymes
Les Abymes


Anse à la Barque, Guadeloupe Als klar wird, dass wir es nicht ganz zur Inselspitze schaffen, steuern wir die Anse des Rochers an. Die Bucht macht ihrem Namen alle Ehre. Vor Felsen finden wir keinen Weg zum Wasser. Ein paar Meter zurück und die Anse à la Barque übertrifft alle Erwartungen: eine wunderschöne sandige Bucht ganz für uns alleine (Foto rechts). Nur in der Ferne zwei Angler.
Danach geht’s mit Rückenwind zurück nach Westen. Der Strand von Sainte Anne ist voller Leute. Später wird die Straße breiter. Der Verkehr bleibt heftig. Die größte Stadt, Pointe-à-Pitre, aber wirkt zum Sonnenuntergang hin wie eine öde französische Vorstadt. Ein bisschen unheimlich. Wir sehen zu, dass wir in unser Vorstadtquartier kommen. Wo Miri wieder mal genial kocht. Hier und heute mit Kochbananen (Foto unten).


Abendessen mit Kochbananen
Miri zaubert mit Kochbananen


Radler auf der Brücke über den Rivière Salée auf Guadeloupe Basse Terre: 13 Prozent durchschnittliche Steigung
Montag, 11. November 2019: Les Abymes - Deshaies - Thomy (66 km)

Die Franzosen feiern den Sieg gegen Deutschland im Ersten Weltkrieg. Wir hoffen auf weniger Verkehr am Feiertag. Am Flughafen wandelt sich unsere vierspurige (und endlich mal dank Seitenstreifen sicher wirkende) Straße in eine Schnellstraße. Der Bordstein über den Rivière Salée ist am Anfang und Ende mit einer Rampe versehen. So kann ich bei dieser ersten Überquerung den Blick aufs Wasser genießen (Foto links). Unser schlechtes Gewissen in Sachen Schnellstraße lässt nach, als wir von zwei Rennradlern überholt werden. Als die Gendarmerie uns überholt, sind wir schon auf der größeren Inselhälfte mit den höheren Bergen, die aber "Basse Terre" genannt wird.
Der Verkehr auf Basse Terre ist trotz Feiertag übel. Dazu gesellen sich nun jede Menge Hügel. Und bombastische Graffiti (Fotos unten). Als wir wieder das Ufer erreichen, bleiben wir direkt am Strand. Den Plage Manbiaf (Foto unten) nutzen auch einige Autofahrer zum Meeresbad. Die Süßwasserdusche haben sie in der Plastikflasche im Auto.


We love Guadeloupe: Kunstwerk am Straßenrand
Kunstwerk am Straßenrand

Plage Manbiaf, Sainte-Rose, Guadeloupe
Plage Manbiaf

Graffiti an Betonbrückenpfeilern, Guadeloupe
Graffiti an Betonbrückenpfeilern


Faltrad-Schieben in Thomy, Guadeloupe Jenseits der nördlichen Inselspitze von Basse Terre lässt der Verkehr nach. Der Rückenwind auch. Aber dank des hohen Gebirgsrücken mit dem 1500 Meter hohen Vulkan La Souffrière im Süden, radeln wir auf der Westseite der Insel windgeschützt.
In Deshaies sitzen wir zum Mittagessen auf einer Holzterrasse über dem Sandstrand der Bucht. Der Karibiktraum nimmt weiter Formen an. Wir buchen eine Regenwaldhütte nahe bei einem Wasserfall. Es sollen nur noch 17 Kilometer sein. Die es aber in sich haben. Die Hügel werden heftiger. Und kurz hinterm Hafen von Baille-Argent hab ich plötzlich einen Platten. Der erste nach mehr als zweitausend Kilometern. Nicht am völlig abgefahrenen Hinterrad, sondern am Vorderrad. Ein massiver Dorn hat sich durch den Schlauch gebohrt. Leicht zu finden. Schwer ist nur, den Mantel wieder drauf zu bekommen (Fotos unten). Mit vereinten Kräften gelingt‘s.
Dann müssen wir noch mehr schieben: rauf auf fast dreihundert Meter. Die kleine Straße nur für Anlieger durch Morphy weiter unten ist leider durch eine Baustelle blockiert. Noch heftiger wird dann hinter Pointe-Noire der Anstieg zu unserm Quartier in Thomy. Eine gewellte Betonpiste führt fast senkrecht den Berg hinauf (Foto links). Es sind nur anderthalb Kilometer. Mit zweihundert Höhenmetern. Die durchschnittliche (!) Steigung liegt also bei 13 (!) Prozent.
Der Weg lohnt sich: wir landen in einem traumhaften Holzhäuschen, liebevoll gestaltet, umgeben von tropischen Pflanzen, Vögeln und Tieren. Über dem Bett gibt ein Glasdach den Blick auf den Sternenhimmel frei (Fotos weiter unten).


Dorn zwischen Fingern vor Radreifen
Diesmal tatsächlich ein Dorn

Auf der Küstenstraße in Guadeloupe
Auf der Küstenstraße

Radler beim Montieren eines Mantels am Brompton-Faltrad
Reparatur-Herausforderung: Rad aufziehen


Blüten in Guadeloupe Wasserfall-Wanderung
Dienstag, 12. November 2019: Wanderung: Thomy - Cascade le Saut d‘Acomat - Thomy

Wir bleiben. Es ist soo schön. Frühstück auf der überdachten Terrasse (Foto ganz oben), umgeben von bunten Vögeln. Die größte Attraktion der Gegend liegt nur zwei Kilometer entfernt: der Wasserfall von Acomat. Wieder auf Betonpisten die scheinbar nahezu senkrecht auf und ab führen.


Unterkunft in Thomy, Guadeloupe: Dachfenster für den Blick in die Sterne
Dachfenster für den Blick in die Sterne

Unterkunft in Thomy, Guadeloupe: Blick vom Bett ins Grüne
Blick vom Bett ins Grüne


Grünes Dach im Grünen, Guadeloupe Auch dieser Weg, zuletzt über Wurzeln und Felsen hinab (Fotos unten), lohnt sich: der Wasserfall bildet eine pittoreske Schlucht. Am Fuß kann man in einem großen natürlichen Becken gegen den Strom erfrischend schwimmen. Ein paar Leute sind da. Nette Stimmung. Und oben bietet ein junger Mann Crèpes an.
Die bescheidenen zweitausend Meter Fußweg zurück sind leichter, weil sie mehr bergauf führen. Mein Tageswerk geht in Waschen und Schreiben über. Miri macht noch den Plage Caraïbe unsicher. Ein wunderschöner, erholsamer Tag.


Klettern über Wurzeln, Guadeloupe
Auf dem Weg zum Wasserfall

Frau am Saut d'Acomat
Saut d'Acomat

Miri & Chris
Start in Thomy (Foto: Danièle)


Radlerin auf der Route de la Traversée, Guadeloupe Manteltausch bei Romain Gueppois
Mittwoch, 13. November 2019: Thomy - Col des Mamelles (583 m) - Petit-Bourg (45 km)

Beim Losfahren zeigt sich: der Flicken von vorgestern hat ein winziges Loch. Also noch ein Flicken. Dann schieben wir von unserm schönen Quartier die Räder den Berg runter. Auf der Küstenstraße kommt bald der Abzweig über die Berge: La Route Traversée (Foto links). Rauf von Meereshöhe auf den Col des Mamelles, rund 600 Höhenmeter. Oft gerade so steil, dass wir mit dem Brompton schieben. Und ganz grün. Grüner Wald all around.
Nach wie vor viel Verkehr. Ein Laster zieht eine Kolonne von rund zehn Autos hinter sich her. Als er vor einer Haarnadelkurve abbremst, rumst es direkt hinter mir: klassischer Auffahrunfall. Weiße Frau fährt auf schwarze Frau. Sie liefern sich direkt ein Wortgefecht.
Die Blicke in alle Richtungen sind spektakulär. Auch beim Regenwaldspaziergang am Maison de la Forêt. Riesige Wurzeln, riesige Bäume, Pflanzen die auf Bäumen wachsen (Fotos unten). Dann regnet es. Und wie. Ein bisschen schützt der Wald. Irgendwann ist man nass. Aber nicht kalt.
Kurz darauf unser zweiter Wasserfall: Cascade aux Ecrevisses. Von der Straße in wenigen Metern zu erreichen. Ähnlich schön und spektakulär wie gestern Acomat. Aber weniger geeignet zum Schwimmen (Foto unten).


Maison de la forêt: Bach, Guadeloupe
Im Regenwald

Maison de la forêt: Wurzeln, Guadeloupe
Wurzeln

Cascade aux Ecrevisses
Cascade aux Ecrevisses


Saut de la Lézarde, Vernou, Guadeloupe Während junge Damen endlos Smarthphone-Posing betreiben, radeln wir zu einem weiteren Wasserfall: Saut de La Lézarde. Der Einstieg ist schwer zu finden. Ein Münsteraner Erasmus-Student ("Wenn schon Frankreich, dann Guadeloupe...") schwärmt vom Wasserfall und warnt vor zwanzig Minuten Schlammschlacht auf dem Fußweg dorthin. Den Miri dann mit ihm geht. Auch das lohnt sich (Foto rechts).
Ich inspiziere unterdessen meinen Hinterreifen. Das Profil ist nicht nur weg: an zwei Stellen fahre ich schon auf der grünen Zwischenschicht. Der Mantel am Vorderrad sieht dagegen wie neu aus. Beide sind gut zweitausend Kilometer gelaufen. Ich finde auf der Karte in unserm Zielort Petit-Bourg einen Radladen: Cycles Rixxom. Vor Ort muss ich das Rad einige Stufen hinauf zum Laden schleppen. Ungeeignet für einen Radladen - und das ist er längst nicht mehr. Psychiater haben sich im Ladenlokal niedergelassen. Die verweisen mich an einen anderen Radladen. Den von Romain Gueppois.
Vor seinem Laden startet gerade eine Kindergruppe in Edel-Outfit und Edel-Ausstattung zur Trainingsfahrt. Ladenboss Gueppois sitzt auf der Schwelle seines Ladens und betrachtet meinen desolaten Mantel. In 16 Zoll hat er aber nur einen breiteren Mantel zu bieten, der nicht passt. Miri schlägt vor, meine beiden Mäntel zu tauschen. Das kriegt Monsieur Gueppois in einer halben Stunde konzentrierter Arbeit hin. Am Ende kommt er sogar mit dem Einbau der Brompton-Schaltung klar. Nur fünf Euro will er dafür haben. Mitten in Frankreich. Merci, Romain Gueppois (Fotos unten).
Dann sind wir wieder im Meer. Am schwarzen Sandstrand von Viard. Ganz in der Nähe unserer geräumigen Ferienwohnung neben der alten "Distillerie du Rhum Montebello".


Abgefahrener Schwalbe-Marathon-Mantel
Abgefahren

Gueppois Sport in Petit-Bourg, Guadeloupe
Mit dem hilfreichen Fahrradmechaniker in Petit-Bourg

Ananas und Bananen vor dem Lenker in der Brompton-Tasche
Gut versorgt dank Miri


Distillerie Montebello, Petit-Bourg, Guadeloupe Sturz im Regen und eine Feuerquallen-Attacke
Donnerstag, 14. November 2019: Petit-Bourg - Aéroport Pointe-à-Pitre/Guadeloupe - Flug - St. John's/Antigua - Shuttle - Dickenson Bay (23 km)

Highlight des Morgens: ein Besuch bei der Rum-Distillerie direkt nebenan (Foto links). Was am Abend wie eine Industrieruine wirkte, ist nun in vollem Betrieb. Ein Bagger schaufelt Zuckerrohr in den großen Trichter und über Bänder, Pressen, Silos und Holzfässer wird Rum draus. Nichts außer der Empfehlung unserer Vermieterin deutet auf Betriebsführungen hin. Wir laufen ein bisschen auf dem Gelände rum, entdecken einen kleinen, geschlossenen Laden und dann auch einen Menschen, der uns herumführt. Der Marketingchef persönlich.
Der größte Teil der Anlage ist 150 Jahre alt. Uralte, gut gefettete Dampfmaschinen treiben verschiedene Turbinen an. Der Dampf wird durch das Verbrennen der trockenen Zuckerrohrreste gewonnen. Uralte Barriquefässer lagern in Containern, in denen alles entsprechend aufgeheizt wird. Am Ende sind wir trotz unserer begrenzten Transportkapazitäten reif für den Kauf der ein oder anderen Flasche. Ein Erlebnis.
Auf dem Weg zum Flughafen versuche ich noch ein paar Postkarten zu frankieren. In der gut gefüllten Postfiliale werde ich letztlich an den Automaten verwiesen. Dort wird wieder die Carte Bancaire verlangt. Ungute Erinnerungen an die vergebliche Visum-Beantragung im Suriname-Konsulat von Französisch-Guyana kommen sind sofort bei mir präsent. Diesmal nehme ich gleich meine Kreditkarte. Der Automat verlangt dann Dinge, die ich ihm nicht geben kann. Ich gebe auf, bevor dann er aufgibt und nette Menschen mir meine Briefmarken und Quittung hinterherbringen.


Street Art in Petit-Bourg, Guadeloupe
Ortseinfahrt in Petit-Bourg


Einstieg in den Liat-Jet Wir sind wieder im Osten der Berge von Basse Terre, wo der Ostwind die Regenwolken heranführt und zum Ausregnen bringt. Der ein oder andere Schauer ereilt uns nun auf dem Weg zum Flughafen. Auf der Schnellstraße kommt wieder die Brücke zurück über den Rivière Salée. Wie auf der Hinfahrt am Montag können wir ganz sanft auf einer Betonrampe auf den Bürgersteig fahren. Nur kann man am Ende nicht, wie auf der andern Seite, wieder sanft abfahren. Das merke ich im Regen aber relativ spät. Die Bremsen funktionieren nur noch begrenzt, der abgefahrere Mantel am Vorderrad tut sein übriges: ich leg mich hin. Bemerke ein paar Schürfwunden. Und als nächstes, dass der Vorderreifen platt ist. Keine Ahnung warum.
Miri bietet an, mein Rad die letzten fünf Kilometer zu schieben. So kann ich mein Knie schonen und schon mal am Flughafen alles ein bisschen reinigen. Mit dem Taxi hol ich die in unserm Quartier zurückgelassenen Klamotten. Dann ist Geduld angesagt am kleinen Terminal 2 des Flughafens Pointe-à-Pitre, der hier bescheiden als "Pôle Caraïbes" beschildert ist. Unser Flug mit Liat (Foto rechts und unten) nach Antigua, Flugdauer zwanzig Minuten, hat eine Stunde Verspätung.
Trotzdem kommen wir grad noch bei Tageslicht in unserem Airbnb in St. John's auf Antigua an. Eine grandiose Ferienwohnung mit allem und jedem, samt Pool und Blick auf die Dickenson Bay (Fotos weiter unten). In der Miri natürlich noch schwimmen geht. Und dabei leider von einer Feuerqualle großflächig attackiert wird. Davor wurde nirgendwo gewarnt.
Die Analyse meines Vorderrads ergibt: zwei Schnitte im Schlauch, ein Schnitt in dem abgefahrenen Mantel. Ich entdecke, dass der Mantel besonders stark auf der Seite abgefahren ist, auf der ich in Honduras und El Salvador immer wieder vom niedrigeren Randstreifen bei Ausfahrten und Ähnlichem auf die höhere Fahrbahn rauf und wieder runter musste. Der große Flicken hält nicht auf dem Schlauch, beim Mantel versuche ich es erst gar nicht. Das Rad übernachtet als Wrack.


Luftbild: Jolly Harbour, Antigua
Aus der Luft: Jolly Harbour, Antigua

Mit Sonnenschirm auf Montserrat
Nathalie und Alexander mit Sonnenschirm in Little Bay auf Montserrat


Mit Nathalie und Alexander in Little Bay, Montserrat Mission impossible: von der Schwierigkeit, gemeinsam zu beten
Freitag, 15. November 2019: Dickenson Bay - St. John’s/Antigua - Fähre - Little Bay/Montserrat - St Peter’s - Little Bay/Montserrat - Fähre - St. John‘s/Antigua - Dickenson Bay (17 km)

Mein Rad, das blaue Bromtpon, ein Wrack. Miri hat eh kein großes Interesse an Montserrat. Also nehm ich ihr Faltrad, das schwarze Brompton, für einen Daytrip auf die britische Insel. Der ist von den Fährzeiten her für uns nur heute möglich. Um halb neun hin, um fünf Uhr nachmittags zurück. Plus Ticketkauf, Passkontrolle etc.
Das Speedboat "Jaden Sun" liegt im Hafen von St. John's neben zwei kleineren Kreuzfahrtschiffen, darunter die "Hamburg", die maximal 400 Passagieren aufnehmen kann. Im stark gekühlten Innenraum der Fähre, aus dem man während der Fahrt nicht raus kommt, gibt es anfangs Wlan. Die beiden Inseln liegen in Sichtweite. Der große Vulkan auf der Südhälfte von Montserrat ist von Wolken umhüllt. Keine 50 Fahrgäste verlieren sich in den Sitzreihen. Entsprechend schnell bin ich durch den Zoll von Montserrat, der einen Kleeblatt-Stempel in meinem Pass hinterlässt.
Zwischen die auf Kunden wartenden Tourguides haben sich zwei Zeugen Jehovas mit ihrem mobilen Stand gemischt (Foto links). Auf dieser Tour hab ich solche Stände in den verschiedenen Ländern häufig gesehen. Wegen meines deutschen Passes, den die beiden erspäht haben, sprechen sie mich auf Deutsch an. Nathalie und Alexander kommen selbst aus Deutschland. Wurden über eine Vermittlung ihrer Organisation auf Barbados hierhin vermittelt, als sie sich für einen Dienst im Ausland interessierten. Sie wirken total locker. Total nett. Seit vier Jahren leben sie auf der Miniinsel. Mit 18 Followern galten die Glaubensgenossen auf Montserrat als unterstützungswürdig.
Als ich nach einigem Smalltalk und Religionstalk ein gemeinsames Gebet vorschlage, wird es kompliziert. Mit Verweis auf die Vaterunser-Einleitung aus der Bergpredigt von Jesus im Matthäusevangelium (Kapitel 6, Vers 7: "Sagt beim Beten nicht immer und immer wieder dasselbe" Neue-Welt-Übersetzung der Zeugen Jehovas; Luther-Bibel: "Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden"; Das Projekt 'Hoffnung für alle' übersetzt: "Leiere nicht gedankenlos Gebete herunter wie Leute, die Gott nicht kennen") lehnen sie vorliegende Gebetstexte ab. Auch die von mir vorgeschlagenen Psalmen wollen sie deshalb nicht mitbeten. Gegen einen Psalm als Bibeltext haben sie aber nichts einzuwenden. Alexander ist bei seiner kontinuierlichen Bibellektüre heute sowieso bei Psalm 108 angekommen. Nehmen wir den: "Ich werde die Morgenröte wecken... Denn groß ist deine loyale Liebe, so hoch wie der Himmel, und deine Treue, sie reicht bis zu den Wolken." (gleiche Übersetzung)
Als wir schließlich loslegen, gehe ich von dieser Reihenfolge aus: Psalm, freies Gebet von uns dreien, mündend in das Vaterunser, hier "Unser Vater". Alexander trägt den Psalm vor, spricht ein persönliches Gebet, ich folge. Nathalie nicht. Kein Problem. Aber auch das "Unser Vater" entfällt. Denn selbst das wäre ja "immer und immer wieder dasselbe". Um unsern Minigottesdienst zu einem harmonischen und gendergerechten Abschluss zu bringen, schlage ich vor, dass Nathalie einen abschließenden Segen spricht. Nathalie aber, die jederzeit als Reinkarnation der Königin von Saba durchgehen würde, sieht sich schöpfungstheologisch nicht in der Position, bei Anwesenheit ihres Mannes vorzubeten, denn: "Die Frauen sollen sich ihren Männern unterordnen wie dem Herrn. Denn ein Mann ist das Haupt seiner Frau." (Brief an die Epheser) Beim Gang unterm Sonnenschirm (Foto oben) zu ihrem Auto, wohl älter als sie selbst, landen wir wieder bei vermeintlich einfacheren Themen wie dem aktuellen UV-Faktor.


Gun Battery in Carr's Bay, Montserrat
Gun Battery in Carr's Bay...


Anglican Church St. Peter, Montserrat Die sehr nette Begegnung setzt sich noch fort, als wir auf dem winzigen Straßennetz von Montserrat noch zweimal winkend aneinander (und an einem anderen Zeugen-Jehovas-Stand) vorbeifahren. Ich radle also. Aber nur ein bisschen. Die Südhälfte der Insel ist nach dem letzten großen Ausbruch des Vulkans Soufrière mit der Vernichtung der 10.000-Einwohner-Hauptstadt Plymouth gesperrt. Im Grunde bleiben mir nur rund zehn Kilometer bis zur Vulkanbeobachtungsstation. Der Weg übertrifft das googelsche Höhenprofil in punkto Hügelligkeit deutlich. Und weil ich durch den gestrigen Sturz mit der linken Hand nicht so recht bremsen kann, schiebe ich schließlich das Rad bergauf und bergab. Funradeln sieht anders aus.
In der anglikanischen Kirche St. Peter (Foto rechts) pausiere ich über einen Schauer hinweg. Weitere Wolken drohen. Ich drehe. Makes no sense. Schiebe zurück. Eine junge Manchester-Master-Absolventin hält aus Mitleid an. Jetzt brechen die letzten Dämme: ich lasse mich und das Faltrad drei Kilometer weit mitnehmen und mir erzählen, dass sie hofft, mit ihrer Expertise über ökologische Raumentwicklung hier einen adäquaten Job zu bekommen. Am Montag sind Wahlen. Die rund 4000 verbliebenen Einwohner werden von allenmöglichen Kandidaten mit großspurigen Versprechen umworben.
Zum versöhnlichen Ende trägt ein Flötist an der Gun Battery in Carr's Bay (Foto oben und unten) bei. Und ein Strandlokal in Little Bay, direkt am Fähranleger, mit Presidente-Bier aus der Dominikanischen Republik und Süßkartoffel-Pommes. Auch mit Hilfe der EU soll der Fähranleger von Montserrat, British West Indies, demnächst durch einen wesentlich größeren Pier ergänzt werden. Auf der Hinfahrt gab es überhaupt keine Kontrolle. Die Security von Montserrat dagegen betrachtet selbst das Werkzeug in meiner Satteltasche intensiv.


Gun Battery in Carr's Bay, Montserrat
...bewohnt


Abgefahrener Schwalbe-Marathon-Mantel mit Loch Silikon und Fußball
Samstag, 16. November 2019: Dickenson Bay

Wir genießen unsere wundervolle Wohnung oberhalb der Dickenson Bay (Fotos unten).
Nachmittags versucht Miri im Fahrradladen Bike Plus von St. John's einen neuen Schlauch und neuen Mantel zu bekommen. Der Schlauch ist kein Problem, aber den Mantel gibt es wie schon auf Guadeloupe nur in 16x1,75 statt 16x1,35. Stattdessen kauft Miri Silikonkleber, mit dem der alte Schlauch in den alten, löchrigen Mantel (Foto links) geklebt werden soll.
Auf Kanal 1541 kann ich bei ESPN2 das EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Belarus sehen. Mit britisch-englischem Kommentar.


Dickenson Bay, Antigua: Halcyon Heights Condominiums

Dickenson Bay, Antigua: Halcyon Heights Condominiums mit Swimmingpool

Halcyon Heights Condominiums: Blick auf die Dickenson Bay, Antigua


Schwalbe-Marathon-Mantel: eingeklebter Schlauch zur Verstärkung Real Person?
Sonntag, 17. November 2019: Dickenson Bay - St. John's - Dickenson Bay (16 km)

Wir kleben den alten Schlauch von innen in den kaputten Mantel (Foto rechts). Ein Flicken außendrauf hält nur ein paar Meter. Immerhin reicht das, um zum Gottesdienst in die katholische Kathedrale Holy Family zu kommen. Ein polnischer Priester aus Posen zelebriert auf Spanisch. Danach gurken wir noch ein bisschen durch St. John's, das am Sonntag ausgestorben wirkt. Zumal heute kein Kreuzfahrtschiff angelegt hat.
In der Dickenson Bay will ich in dem Edel-Resort Sandals nach einem Fahrradverleih fragen. Die Security lässt mich nicht mal die zehn Meter vom Gate zur Rezeption gehen. Das müsse ich online machen. Wo ein Call-Center-Chat mir mehrfach derart schwachsinnig auf die einfache Frage nach einem Mietrad antwortet, dass ich mir versichern lasse, nicht mit einer Maschine zu kommunizieren. Aber wie verlässlich ist in Zeiten von Künstlicher Intelligenz die Antwort: "I am a real person"?


Saint John's Cathedral, Antigua
Saint John's Cathedral (anglikanisch)

Schwalbe-Marathon-Mantel mit geflicktem Loch
Der von innen verklebte Mantel


Chris auf Mietrad von Bike plus, St. John's, Antigua Die Hoffnung an Nelson's Dockyard
Montag, 18. November 2019: Dickenson Bay - St. John‘s - English Harbour - St. John‘s - Dickenson Bay (31 km)

Wir wollen die Hauptsehenswürdigkeit von Antigua ansteuern: English Harbour mit Nelson‘s Dockyard, Unesco-Weltkulturerbe. Und weil mir mein Fahrrad nicht ausreichend fit erscheint (Foto oben), tausche ich es im Bike Plus mit einem Mountainbike (Foto links). Das sogar einen ausreichend hohen Sattel hat. Trotzdem ist die Fahrt recht mühsam, weil ich, um das linke Handgelenk zu schonen, nur mit der rechten Hand steuere.
Der restaurierte Hafenbereich ist ganz nett. Am Überraschendsten: drei Brompton-Räder stehen wie aus dem Nichts neben der Ree, einer der Edelyachten, an Land (Foto unten). Es erscheint zwar abwegig, aber ich frage den Kapitän der Ree, Laurance Ottley, ob er zufällig einen passenden Brompton-Mantel hat, den er mir verkaufen würde. Noch abwegiger: er hat gerade neue, leichtere Schwalbe Racer aufgezogen. Und die alten Schwalbe Marathon irgendwo im Rumpf des Schiffes eingelagert. Noch bevor ich ihm ein Foto vom aktuellen Zustand meines Reifens gezeigt habe, ist er Feuer und Flamme mir zu helfen. Obwohl er tausend andere Dinge zu tun hat. Der Kapitän wühlt überall. Leider vergeblich.


Charter Yacht S/Y Ree mit Brompton-Falträdern
Yacht S/Y Ree mit Brompton-Falträdern


Chris auf S/Y Ree Mit gesenktem Haupt gehe ich von Bord (Foto rechts). Mir geht es auch nicht wirklich gut. Irgendwie scheint mir die Hitze heute stärker zuzusetzen. Habe ich mich nicht ausreichend eingecremt? Zu wenig Wasser über den Kopf geschüttet?
Jedenfalls verzichte ich auf die Rückfahrt von English Harbour (Foto unten) nach St. John's. Miri übernimmt das Mountainbike. Ich nehme das Faltrad mit im Bus. Sinke am Ziel geschafft auf die Schwelle des Radladens. Miri wickelt alles ab. Ich zockel mit dem Faltrad zu unserm Quartier. Wo ich grad noch unter die Dusche komme. Bevor Fieber und Schüttelfrost meine Nacht bestimmen. Nur die Klimaanlage im Schlafzimmer mildert alles ein bisschen. In den anderen Räumen halte ich es gar nicht mehr aus.


Nelson's Dockyard im English Harbour, Antigua
Weltkulturerbe: English Harbour


Boarding von Liat-Jet Fieber-Flug
Dienstag, 19. November 2019: Dickenson Bay - Taxi - VC-Bird-International-Airport/Antigua - Flug - Douglas-Charles-Airport/Dominica - Taxi - Marigot

Es ist für mich nur im Bereich der Klimaanlage auszuhalten. Ich kühle den Kopf mit einem Waschlappen. Das Gehirn ist Matsche. Ich kann nichts lesen, tun. Reagiere extrem verlangsamt. Mit Müh und Not packe ich ein paar Sachen. Im Wesentlichen muss Miri unseren Transfer nach Dominica managen. Am Flughafen wird sie genötigt, ihre Frucht- und Gemüseschätze umzupacken, damit beide Radpakete unter 23 Kilo landen.
An Guadeloupe vorbei fliegen wir, wieder mit einer kleinen Propellermaschine (Foto links) nach Dominica. Nicht zum Hauptstadtflughafen bei Roseau, sondern zum Douglas-Charles-Airport an der Nordostküste. Für drei Kilometer Taxifahrt wollen sie hier 20 US-Dollar. Egal. Hauptsache ich bin bald wieder im Bereich einer Klimaanlage und eines nassen Waschlappens (Foto rechts).


Liat-Jets am Flughafen von Antigua
Propellermaschine


Fieber: Waschlappen in Schale Dengue-Fieber?
Mittwoch, 20. November 2019: Marigot

Miri hat am Abend auf Basis meiner Krankheitssymptome ein bisschen recherchiert. Und ist auf das Dengue-Fieber gestoßen. Das ist jetzt unsere neue Arbeitshypothese. Gegenmittel: Paracetamol. Das Miri in dem winzigen, völlig untouristischen Ort Marigot auftreibt. Das wirkt. Miri begeistert sich für den Ort und seine Umgebung. Entdeckt verschiedene Wege zur einsamen Sandbay. Ich bleibe unter dem Moskitonetz bei meinem nassen Waschlappen (Foto rechts und links).


Casa Philipe, Marigot: Blick aufs Meer
Blick von unserm Balkon


Chris hinter Moskitonetz Schlechter
Donnerstag, 21. November 2019: Marigot; [Miri: Marigot - Anse de Mai - Marigot (45 km)]

Ich nehme weniger Paracetamol. Entsprechend geht’s mir schlechter. Auch den Waschlappen lege ich beiseite: Die Haut macht nicht mehr mit. Trotzdem genieße ich immer wieder den Ausblick von unsere Küche und unserem Balkon aufs Meer (Foto oben.)
Miri macht einen schönen Radlausflug an der Ostküste bis hinauf zur Anse de Mai (Fotos unten).


Straße, Dominica
Straße

Bach, Dominica
Bach

Rot-Gelb-Grün, Dominica
Rot-Gelb-Grün

Palmen am Strand, Dominica
Palmen am Strand

Palmen auf Wiese, Dominica
Palmen auf Wiese


Bäume im Wasser, Dominica Besser
Freitag, 22. November 2019: Marigot

Am späten Nachmittag gehe ich zum ersten Mal wieder hinaus. Spaziergang rund ums Haus. Es ist nicht so heiß. Und eine tolle Umgebung. Ich entdecke Hühnchenfleisch als Medizin. Miri macht eine Wanderung in die Berge. Auf dem Waitukubuli National Trail. Einem 184 km langen Wanderweg von Süd nach Nord über ganz Dominica in 14 Tagesetappen. Miri bewegt sich in unserer Umgebung auf "Segment 7" (Fotos rechts und unten).


Rote Blüte, 	Dominica
Blüte

Tier mit Tiger-Tarnung, Dominica
Tiger-Tarnung

Hibiskus-Blüte, Dominica
Hibiskus-Blüte

Feld- und Wanderweg, Dominica
Feld- und Wanderweg

Cacaofrucht, Dominica
Cacao

Hummerschere (Heliconia rostrata) - auch: Falsche Paradiesvogelblume, Dominica
Hummerschere (Heliconia rostrata)
- auch: Falsche Paradiesvogelblume

Küche der Casa Philipe, Marigot, Dominica
Unser Quartier: Casa Philipe


Bucht, Dominica Noch besser
Samstag, 23. November 2019: Marigot

Noch ein kleiner Spaziergang. Noch ein bisschen Hühnchen. Noch ein bisschen besser.
Miri radelt heute an der Ostküste entlang in südlicher Richtung (Foto links und unten).


Pflanze, Dominica
Orange


Sandbay, Marigot, Dominica Comeback on the bike
Sonntag, 24. November 2019: Marigot - Douglas-Charles-Airport - Marigot (6 km) - Taxi - Douglas-Charles-Airport/Dominica - Flug - Aimé-Césaire-Aéroport/Martinique - Taxi - Pointe du Bout

Nun will ich ja doch ein paar Kilometer auf Dominica geradelt sein. Am Morgen ist es noch bedeckt. Also nicht so heiß. Ich radle los. Schiebe gelegentlich. Kann so einen Blick auf Miris Lieblingsstrand Sandbay (Foto rechts) werfen. Komme bis zum Flughafen. Und zurück. Schiebe den Berg hinauf. Geht alles erstaunlich gut.
Die Suche nach einem Gottesdienst führt uns wieder die Straße rauf und runter. Diesmal zu Fuß. Kaum Verkehr heute. In einer der vielen Kirchen sind sie erst bei der Sunday School. Die Katholiken sind zum Christkönigsfest alle in der 45 Kilometer und tausend Höhenmeter entfernten Hauptstadt Roseau. Bleibt etwas unterhalb unserer Wohnung die New Life Ministries. Die Dauerekstase, deren Schall uns schon einige Zeit in unserer Wohnung erreicht, halten wir nicht lange aus.


Chris on the Faltrad, Marigot, Dominica
Endlich wieder on the Bike


Casa Philipe, Marigot, Dominica Abschied von unserer Casa Philipe (Foto links), deren Klimaanlage zeitweise meine Rettung war. Philipe bringt uns zum Flughafen, wo er auch im Tower arbeitet. Ursprünglich wollten wir mit der Fähre weiter nach Martinique. Dafür hätten wir beide Inseln queren müssen. In meinem momentanen Zustand too much. Stattdessen habe ich den Sonntagabendflug mit Air Antilles gebucht (Foto unten).
Auch auf Martinique lässt uns unsere Gastgeberin abholen. Gegenüber der Hauptstadt Fort-de-France auf der andern Seite der Bucht haben wir eine Ferienwohnung in der Yacht- und Hotellandschaft von Pointe du Bout.


Propellermaschine von Air Antilles am Flughafen Douglas Charles in Dominica
Propellermaschine wartet auf uns am Flughafen Douglas Charles auf Dominica


Fort, Fort-de-France, Martinique Weltausstellungsstil
Montag, 25. November 2019: Pointe du Bout - Fähre - Fort-de-France - Fähre - Pointe du Bout

Nachmittagsausflug in die Hauptstadt von Martinique: Fort-de-France (Foto rechts). Die Fähre pendelt ständig hinüber. Und bringt uns ins Herz der Stadt. Kathedrale und Bibliothek Schoelcher überzeugen im Weltausstellungsstil der vorletzten Jahrhundertwende (Fotos unten). Ganz andere Dimensionen als Pointe-à-Pitre, der trostlosen Hauptstadt von Guadeloupe.


Innenraum: Cathédrale Saint-Louis, Fort-de-France, Martinique
Cathédrale Saint-Louis von innen...

Außenansicht: Cathédrale Saint-Louis, Fort-de-France, Martinique
...und außen

Bibliothèque Schœlcher, Fort-de-France, Martinique
Bibliothèque Schœlcher


Straße in Fort-de-France, Martinique Der ein oder andere Regenschauer in den Straßen (Foto links) lässt die Temperaturen auf einem angenehmen Level. Und schon sind wir wieder mit der Fähre zurück in unserm Ferienort Pointe du Bout. Miri ist begeistert von der Badebucht (Foto unten).


Bucht von Pointe du Bout am Abend
Bucht von Pointe du Bout am Abend


Clinique Saint Paul: Radiologie Kein Befund in der Clinique Saint Paul
Dienstag, 26. November 2019: Pointe du Bout - Fähre - Fort-de-France - Fähre - Pointe du Bout

Miri überredet mich, mit der sechs-Uhr-Fähre zur Frühmesse in der Kathedrale von Fort-de-France zu fahren. Gut hundert Leute sitzen in den Kirchenbänken. Ich bin allerdings eigentlich zu müde. Danach versuchen wir, meine Verletzung an der linken Hand diagnostizieren zu lassen. Nach obskurer Artzpraxissuche schleppen wir uns doch rauf zur Clinique Saint Paul. Anderthalb Stunden warten auf die Sprechstundenärztin, anderthalb Stunden warten rund ums Röntgen (Foto rechts). Kein Befund. Immerhin. Und Einblicke ins französische Gesundheitswesen.


Hafen von Pointe du Bout, Martinique
Hafen von Pointe du Bout


Eglise Notre Dame de la Bonne Délivrance, Les-Trois-Îlets, Martinique
Mittwoch, 27. November 2019: Pointe du Bout - Les Trois-Îlets - Pointe du Bout (11 km)

Schließlich will ich auch auf Martinique ein paar Kilometer geradelt sein. Fühle mich inzwischen halbswegs fit dafür. Ich quäle mich über ein paar Hügel nach Les Trois-Îlets, dem Hauptort. Zurück geht’s schon leichter. Stück für Stück geht's mir besser. Kurz vor dem Heimflug.
Miri nimmt unterdessen die ganze Halbinsel mit dem Rad ins Visier. Und kommt so an der Küste entlang über Anses-d'Arlet bis zum Rocher du Diamant (Fotos unten), einem der Wahrzeichen von Martinique.


Rocher du Diamant
Rocher du Diamant

Église Saint-Henri, Les Anses-d'Arlet, Martinique
Église Saint-Henri, Les Anses-d'Arlet


Restaurant am Strand, Pointe du Bout, Martinique Den letzten Abend feiern wir in einem Restaurant direkt am Meer (Foto rechts). Mit Fisch (Foto unten).


Fisch mit Beilagen
Fisch zum Abschied

Abendrot in der Bucht von Pointe du Bout
Abendrot in der Bucht von Pointe du Bout

Krebs
Krebs


Fort-de-France von der Fähre aus Beinfreiheit
Donnerstag, 28. November 2019: Pointe du Bout - Fähre - Fort-de-France - Fähre - Pointe du Bout (10 km) - Wanderung - L'Anse à L'Âne - Pointe du Bout - Taxi - Aimé-Césaire-Aéroport/Martinique - Flug - [Paris]

Von Cayenne nach Fort-de-France: so hieß der Arbeitstitel dieser Radltour. Den will ich nun Wirklichkeit werden lassen. Fahre mit der 6:45-Uhr-Fähre hinüber in die Hauptstadt (Foto links und ganz unten) und dann ein bisschen durch die Straßen. An die Rückfahrt mit der Fähre hänge ich mein erstes Meerbad seit Guadeloupe dran. Genau zwei Wochen ist das her.
Und dann wander ich noch über die Höhe in die Nachbarbucht L'Anse à L'Âne (Fotos unten). Bevor das Reisefieber langsam Besitz ergreift.


Wanderweg zur Anse à l'Âne
Wanderung zur Anse à l'Âne

Anse à l'Âne
Anse à l'Âne


Route Karibik III: Inseln



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen
Reihenfolge: Guadeloupe - Antigua mit Montserrat - Dominica - Martinique

Studio Marina in Pointe du Bout, Martinique
Unser "Studio Marina" in Pointe du Bout


Chris mit Bart Abschied von der letzten unserer vielen schönen Unterkünfte: dem "Studio Marina" im Pointe du Bout (Foto oben). Mir geht es deutlich besser. Ich bin fit genug für den Interkontinentalflug in die Heimat (Foto rechts).
Der Check-In bei Air France ist professionell. Keine überflüssigen Fragen, wie so oft zuletzt bei den kleinen Fluggesellschaften an kleinen Flughäfen. Beim Boarding werden die Zonen auf der Anzeigetafel angegeben und gehen nicht im Genuschel der Ansagen unter. Es bleibt die lange Nacht an Bord. Miri überlässt mir ihren Platz mit Beinfreiheit.


Air-France-Maschine und Tower am Aéroport Aimé Césaire von Martinique
Unsere Maschine von Air France am Aéroport Aimé Césaire auf Martinique


Orly 2
Freitag, 29. November 2019: [Aimé-Césaire-Aéroport/Martinique] - Flug - Paris-Orly - Bus - Paris-Roissy - Frankfurt - Zug - Mainz

Auch auf dem Rückweg müssen wir mit dem Bus durch Paris von Flughafen Orly (Foto links) zu Flughafen Roissy. Und dabei unser Gepäck selber mitschleppen. Im Gegensatz zu unseren Hinflügen ist Le Bus Direct diesmal proppenvoll. Terminal 2G in Roissy ist nicht ganz so klein, wie er mir vor sieben Wochen erschien (Foto unten).


Hop!-Flieger am Terminal 2G von Roissy
Hop!-Flieger am Terminal 2G von Roissy


Brompton-Fahrradkarton nach 13 Flügen auf Gepäckband Der Fahrradkarton hat 13 Flüge mit sechsmaligem Verpacken anständig überstanden (Foto rechts). Bei mir macht sich der Jetlag breit. Die letzten Etappen zum Frankfurter Fernbahnhof und nach Mainz ziehen sich. Die Sonne scheint. Der Winter ist gleichwohl sieben Wochen voran gekommen.


Route Karibik III: Cayenne - Fort-de-France



Die Gesamtroute von Französisch-Guyana bis Martinique

Etappen Karibik III: Cayenne - Fort-de-France (12.10.-28.11.2019)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 12.10.2019 Cayenne Aéroport Cayenne 25
2. 13.10.2019 Cayenne Remire-Montjoly - Cayenne Kourou 112
3. 14.10.2019 Kourou Sinnamary Iracoubo 119
4. 15.10.2019 Iracoubo Mana Awala-Yalimapo 104
5. 16.10.2019 Awala-Yalimapo 13
6. 17.10.2019 Awala-Yalimapo Mana St. Laurent d. M. 67
7. 18.10.2019 Cayenne 13
8. 19.10.2019 St. Laurent d. M. Fähre/Grenze Französisch-Guyana/Suriname - Albina Moengo 55
9. 20.10.2019 Moengo Paramaribo 103
10. 21.10.2019 Paramaribo Groningen Sidoredjo 67
11. 22.10.2019 Sidoredjo Totness 94
12. 23.10.2019 Totness Paradise Nieuw-Nickerie 98
13. 24.10.2019 Nieuw-Nickerie Fähre/Grenze Suriname/Guyana Skeldon 52
14. 25.10.2019 Skeldon New Amsterdam 80
15. 26.10.2019 New Amsterdam Georgetown 113
16. 27.10.2019 Timheri
17. 28.10.2019 Flug Georgetown/Guyana - Piarco/Trinidad - Willemstad/Curacao
18. 29.10.2019 Souax Westpunt - Knip - Sint Willibrordus Souax 76
19. 30.10.2019 Souax Punda - Souax - Flug - Willemstad/Curacao - Panama Managua 26
20. 31.10.2019 Managua Tisma - Granada - Bus Managua 67
21. 1.11.2019 Managua El Tránsito 80
22. 2.11.2019 El Tránsito León 61
23. 3.11.2019 León Chinandega Somotillo 114
24. 4.11.2019 Somotillo Guasaule (= Grenze Nicaragua/Honduras) - Choluteca San Lorenzo 92
25. 5.11.2019 San Lorenzo El Amatillo (= Grenze Honduras/El Salvador) La Unión 98
26. 6.11.2019 La Unión El Delirio Usulután 90
27. 7.11.2019 Usulután Puente de Oro Costa del Sol 102
28. 8.11.2019 Costa del Sol Aeropuerto El Salvador 32
29. 9.11.2019 Miami/Florida - Flug - Pointe-à-Pitre/Guadeloupe Les Abymes 5
30. 10.11.2019 Les Abymes Anse des Rochers - Pointe-à-Pitre Les Abymes 67
31. 11.11.2019 Les Abymes Deshaies Thomy 66
32. 12.11.2019 Thomy
33. 13.11.2019 Thomy Col des Mamelles (583 m) Petit-Bourg 45
34. 14.11.2019 Petit-Bourg Aéroport Pointe-à-Pitre 23
35. 15.11.2019 Dickenson Bay St. John’s - Fähre - Little Bay/Montserrat - St Peter’s - Little Bay/Montserrat - Fähre - St. John‘s Dickenson Bay 17
36. 16.11.2019 Dickenson Bay
37. 17.11.2019 Dickenson Bay St. John‘s Dickenson Bay 16
38. 18.11.2019 Dickenson Bay St. John’s - English Harbour - St John‘s Dickenson Bay 31
39. 19.11.2019 Osbourn/Antigua - Flug - Marigot/Dominica
40. 20.11.2019 Marigot
41. 21.11.2019 Marigot
42. 22.11.2019 Marigot
43. 23.11.2019 Marigot
44. 24.11.2019 Marigot Douglas-Charles-Airport Marigot 6
45. 25.11.2019 Pointe du Bout
46. 26.11.2019 Pointe du Bout
47. 27.11.2019 Pointe du Bout Les Trois-Îlets Pointe du Bout 11
48. 28.11.2019 Pointe du Bout Fähre - Fort-de-France - Fähre Pointe du Bout 10
Summe 2250

Wasserstrudel hinter Fähre auf Martinique
Martinique


Anschluss Tour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km) Okt./Nov. 2018

Anschluss Tour 82: Karibik: Barbados - Haiti (902 km) Okt./Nov. 2016

Anschluss Tour 61: New York - Detroit (1369 km) April/Mai 2012


Nächste Tour: Malé - Dschidda (808 km) Feb. 2020

Vorherige Tour: Eder: Kassel - Dillenburg (256 km) Juli 2019


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