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Tour 17: Santiago - Figuig: Der iberische Teil (1143 km)


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Live-Ticker-Diary & Routen-Karte & Etappen-Übersicht
Ultra-Radeln mit Johan, Korkeichen und LKW
Zehn Tage Galizien, Estremadura und Andalusien

Kathedrale Santiago de Compostela Compostela - endlich radelnd erreicht
Samstag, 27. April 2002: Santiago-Aeropuerto - Monte do Gozo - Santiago de Compostela (18 km)
Prolog: Mit Rückenwind am Main entlang zum Flughafen. Sommerwärme in Madrid. Nachtfahrt auf den letzten zehn Kilometern des Jakobsweges. Ob zehn oder tausend Kilometer, es ist die gleiche Geschichte. Mittelalter. Du erreichst den Monto do Gozo, den Berg der Freude, weil er den ersten Blick auf Compostela, auf die Kathedrale bietet. Ein Ziel der Ziele erreicht. Vor 15 Jahren musste ich - von Sahara-Winden auf der Meseta-Ebene ausgezehrt, von Tüten-Suppen auf dem Propangas-Kocher entkräftet und von Isomatten-Nächten auf Fliesen-Boden zermürbt - die letzten 60 Kilometer trampen.

Doppelt Fun beim Downhill-Biken
Sonntag, 28. April 2002: Santiago de Compostela - Cuntis - Tui - Valenca (114 km)
Ultreia! Weiter! Das traditionelle Mental-Mantra der Santiago-Ultras. Galizien bleibt sich auch jenseits von Compostela treu: Regen und Berge. Das Downhill-biking mit 40 km/h plus X ist jedoch doppelt Fun, weil in Spanien verboten. Dafür halte ich mich an die gesetzliche Bike-Helmpflicht out of town.

Porto out of brain
Montag, 29. April 2002: Valenca - Barcelos - Rates - Porto (125 km)
Ich war nachweislich vor genau zehn Jahren schon einmal in Porto. Mir ist absolut nichts davon in Erinnerung. Nach drei Stunden Wanderung durch die Stadt glaube ich, dass es diesmal genauso sein wird.

Portugal: Nebenstraße an der Atlantikküste mit Marathon-Reifen Serielle Prostitution im Flachland
Dienstag, 30. April 2002: Porto - Sao Jacinto - Fähre - Forte da Barra - Mira - Coimbra (134 km)
Anfängerfehler Sonnenbrand. Und zwar von der Art, die erst im Laufe der Nacht voll aufblüht. Es war halt gestern erst bewölkt und die dünne Schicht Sonnenmilch hätte ich noch mal auffrischen müssen. So fahre ich heute verhüllt. Die einzige Flachlandetappe, immer am Atlantik entlang. Lauter ruhige Nebenstraßen (Foto links). Selbst hier serielle Prostitution. Ein Land auf dem Strich.

Wiesen, Korkeichen, Himmel im AlentejoTop speed vor Tomar
Mittwoch, 1. Mai 2002: Coimbra - Tomar - Martinchel - Abrantes (116 km)
Coimbra, das habe ich in Erinnerung, ist das Tübingen von Portugal. Traditionsreiche Unistadt. Und von hier wie dort geht's ab in die Berge. Estremadura. Rauf und runter durch die Wälder. Top speed 59 km/h. Kaum jemand arbeitet am Tag der Arbeit. Leider auch niemand im Tempelritterkloster von Tomar - geschlossen.

Im Reiche der Korkeichen
Donnerstag, 2. Mai 2002: Abrantes - Ponte de Sor - Elvas - Badajoz (149 km)
Heute Alentejo. Hügeliger, kaum besiedelt. Oliven, Orangen, Eukalyptusbäume, Kühe und Korkeichen (Foto rechts). Die mit ihren mannshoch geschälten Stämmen etwas gequält aussehen. Am Abend über die Grenze nach Spanien, die nicht mal mehr Währungsgrenze ist. Die Uhr muss man umstellen, und die Straßen sind besser asphaltiert.

Vom Winde verwöhnt
Freitag, 3. Mai 2002: Badajoz - Villalba de los Barros - Zafra - Monesterio (128 km)
Spanische Estremadura. Ein Geheimtipp. Die Hügel noch etwas flacher, weniger Bäume, dafür Felder und Weinberge. Noch weniger besiedelt, stundenlang über autolose Nebenstraßen. Und immer noch vom Winde verwöhnt. In Zafra, wo mein wild zusammen kopierter Reiseführer eine Lücke aufweist, lasse ich mich von einer Studiosus-Gruppe unauffällig leiten und lande zur Siesta auf einem maurischen Plätzchen der feinsten Sorte (Foto links).

Mittagspause unter den Palmen von Zafra Liebespaare reiten durch die dunkle weiße Stadt
Samstag, 4. Mai 2002: Monesterio - Sevilla - Montellano (164 km)
Ein letzter, vier Kilometer langer Anstieg in der Sierra Morena und die Klimascheide ist überwunden. Andalusien. Während es in Nordspanien schneit, ist es in Sevilla 27 Grad. Mangels Alternative bringt mich die Autobahnbrücke am Expogelände vorbei in die Stadt. Auch später bei der Weiterfahrt lande ich auf der "Autovia", die irgendwann in eine Autobahnbaustelle übergeht.
Nach 150 Tages-Kilometern sind alle Hotelbetten in El Coronil vergeben. Der Gastwirt ruft im nächsten Ort an und macht ein Zimmer für mich klar. Meine leichte Spannung äußert sich in der Frage, wie viele Pesetas das denn koste. Tempi passati. In Montellano ist große Agrotourismus-Messe mit riesigem Pferdemarkt. Liebespaare reiten durch die dunkle weiße Stadt. Die Hauptstraße tanzt Flamenco die ganze Nacht.

Regen im Zwei-Sterne-Hostal
Sonntag, 5. Mai 2002: Montellano - Arcos de la Frontera - Algar - San Jose de Valle - Alcala de los Gazules (113 km)
Weiter durch die "Weißen Dörfer". In der Sierra Ronda, der letzten Barriere vor dem Mittelmeer. Johan, "with one 'n'", steht da mit seinem Fahrrad und "Die Generalkarte". Andalusien im Maßstab 1:200.000. Jahrgang 2001. Johan ist schon vor und zurück, aber kann die Straße nicht finden - über die ich auch will, die selbst auf meiner 1:1.100.000-Kopie, mit der ich mir in dieser Gegend behelfe, verzeichnet ist. Wir versuchen es gemeinsam. Und finden sie nicht. In einem Auto, das wir stoppen, ein deutsches Paar. Sie haben die Straße von der anderen Seite her passiert und gesehen, dass sie dort zur Sackgasse erklärt ist. Vermutlich einem neuen Stausee zum Opfer gefallen. In einem Riesenbogen strampeln wir über die Höhen und Tiefen nach Alcala, wo wir beide nie hinwollten; aber, wo wir schließlich im Zwei-Sterne-Hostal ein Zimmer nehmen, in dem es alsbald - als über uns jemand duscht - im Bad regnet und ein Bach an der Wand entlang unseren Raum unter Wasser setzt.

LKW-Fahrer: Kaffee-Schnaps zum Frühstück
Montag, 6. Mai 2002: Alcala de los Gazules - Algeciras - Fähre... (54 km)
Johan, der als Niederländer eher Flachland gewöhnt ist, fährt weiter durch die Sierras Andalusiens. Am Ende unserer Touren wollen wir uns in Malaga wieder treffen. Ich radle über die letzten Pässe bis der breite Felsen von Gibraltar vor mir liegt. Die letzten 15 Kilometer wieder alternativlos über die Autovia. Der breite Seitenstreifen ist angenehm, nur die Auffahrten sind etwas spannend.
Auf der Fähre nach Afrika setzen sich zwei schwäbische LKW-Fahrer zu mir. Berichten, dass ihre spanischen Kollegen schon zum Frühstück den Schnaps mit Kaffee verdünnt trinken. Dafür - oder vielleicht gerade deshalb - haben sie ziemlich anständig Abstand gehalten... Der marokkanische Teil: Hagel, Hitze, Heiterkeit - Frust und Genuss in Atlas und Sahara


Route Santiago - Figuig



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Santiago - Porto - Sevilla - Algeciras (Iberischer Teil)

Details mit Geschwindigkeiten etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 27.4.2002 Santiago-Aeropuerto Monte do Gozo Santiago de Compostela 18
2. 28.4.2002 Santiago de Compostela Cuntis - Tui Valenca 114
3. 29.4.2002 Valenca Barcelos - Rates Porto 125
4. 30.4.2002 Porto Sao Jacinto - Fähre - Forte da Barra - Mira Coimbra 134
5. 1.5.2002 Coimbra Tomar - Martinchel Abrantes 116
6. 2.5.2002 Abrantes Ponte de Sor - Elvas Badajoz 149
7. 3.5.2002 Badajoz Villalba de los Barros - Zafra Monesterio 128
8. 4.5.2002 Monesterio Sevilla Montellano 164
9. 5.5.2002 Montellano Arcos de la Frontera - Algar - San Jose de Valle Alcala de los Gazules 113
10. 6.5.2002 Alcala de los Gazules Algeciras - Fähre ... 54
Summe 1115

Der marokkanische Teil:
Hagel, Hitze, Heiterkeit
Frust und Genuss in Atlas und Sahara

Zur ganzen Tour 17: Santiago - Figuig (2106 km) April/Mai 2002


Lenker-Lyrik:
Ron, Rudi und die Burka-Girlies
Eine Tagebuch-Kritik


Frühlingsblumen

Frühling in Spanien


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