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VG WORTMain-Radweg




Der Main: 470 Kilometer sind es von der Mündung bei Mainz bis zur Quelle. Davon hat der Main übrigens zwei: Im Fichtelgebirge entspringt der Weiße, in der Fränkischen Schweiz bei Creußen der Rote Main.




Der Beitrag über den Main-Radweg




Dort wo der Main in den Rhein mündet: ein idyllisches Plätzchen, das sich Michelle ausgesucht hat. Mit ihrem Mountainbike ist sie oft an Rhein und Main unterwegs, aber auch auf wilden Strecken im Urlaub: „Hab ich schon gemacht in Oberbayern ja. So richtig auch auf Almen rauf. Berge, kleine Berge. Mach ich gern so querfeldein. und so.“




Schon bald halten die ersten Main-Radler ihre Ankunft am Rhein fest. Raimund und Anke Bürvenig haben Etappen von 90 Kilometern in den Knochen. Anke Bürvenig: „Schafft man. Die Beine tun weh. Das Hinterteil schmerzt ein wenig. Aber das muss man aushalten.“
Braun ist sie geworden, aber auch erholt? „Ich hab mich hinterher besser erholt, als wenn ich einen Strandurlaub mache, am Strand liege und gar nichts tue. Die Erholungsphase ist auch wesentlich länger. Man merkt’s. Man ist ruhiger, gelassener nach so einer Art von Urlaub.“




Michelle bleibt derzeit das Nachsehen: „Ich wär auch gern mitgeradelt. nur muss ich für die Arbeit was vorbereiten und das geht halt jetzt nicht, aber an sich gerne, sofort hinterher.“
Diese Radler wohnen an der Quelle des Roten Mains bei Creußen. Jetzt kennen sie den ganzen Main bis Fluss-Kilometer Null Komma Null. Glücksgefühle: „Das war unser Ziel.“ Und wie ist es jetzt, wenn man am Ziel angekommen ist? „Ja, so, wie wenn man auf dem Himalaya steigt. Für mich jedenfalls. Wunderschön. wirklich: es ist flach. Man kann’s schaffen. Also auch, wenn man schon etwas älter ist.“




Der Tross kommt wieder in Bewegung. Je mehr Radler pro Gruppe, desto geringer die Begeisterung bei Michelle. Die Single-Radlerin liebt Freiheit und hasst Gruppenzwang: „Die müssen miteinander Schritt halten, die müssen gleiches Tempo fahren. Und da bin ich manchmal ganz froh, wenn ich dann meine Tour alleine mach, wenn ich da das Tempo angeben kann und keinen hab, der dann sagt: Langsamer, mach schneller. Und ja.“




Ich mache mich auch allein auf den Weg. Obwohl es Main-aufwärts geht, ist die Strecke bis kurz vor den beiden Main-Quellen extrem flach. Warum auch nicht. Hier im unteren Teil ist der Main-Radweg bestens beschildert: Sogar mit den neuen bundesweiten D-Routen.




Ich stecke noch mitten im Rhein-Main-Gebiet. Schon hier zeigt sich wie an vielen Fluss-Radwegen eine bunte Vogelwelt. In Frankfurt wechsel ich ans andere Main-Ufer, wo die Stimmung nicht schlechter ist. Zeit für eine kleine Pause. Womit dopen sich eigentlich die Radler auf ihren Touren? „Müsli-Riegel.“ Und Getränke? „Abends a Bier.“ Ist gut für die Regeneration? „Natürlich.“







Einen viel ausgeklügelteren Essplan hat da Klaus Steenken aus Hamburg mit seinen 76 Jahren: „Zwei, drei Bananen pro Tag. Mindestens 100 mg Magnesium, Und andere Dinge in Tablettenform. Nicht unbedingt in Pulverform. Zum Beispiel Calcium und so weiter.“
In dieser Flasche steckt Apfelschorle, das Benzin von Altradler Klaus Steenken. Ohne drei bis vier Liter Flüssigkeit selbst an kühleren Tagen ist schnell die Luft raus: „Spätestens gegen Mittag, läuft das Rad nicht mehr. Man kriegt es nicht mehr voran. Warum läuft mein Rad nicht? Ganz klare Antwort: Ich habe nichts getrunken. Man trinkt dann das eine Liter in einem Zug weg und schon läuft das Fahrrad wieder.“
Auch beim Trinken vertritt Steenken ganz die alte Schule: „Man trinkt nicht während der Fahrt. Die ganze Aufmerksamkeit braucht die Strecke. Also steigt man ab.“ Jetzt steigt er wieder auf und widmet sich wieder ganz der Strecke: „Das sind so Erfahrungen, Opas Erfahrungen auf langen Strecken.“

























Wenn Aschaffenburg einmal hinter einem liegt, wird’s erst richtig schön. Fachwerk-Klassiker, wie Miltenberg zum Beispiel, liegen direkt an der Route, wie so viele schöne Ortschaften. Bamberg zum Beispiel mit seinem unversehrtem historischen Stadtkern.
So kommt man dem Mittelalter näher und kann in Bamberg auch auf die „Porzellanstraße“ wechseln – nur Stefanie, die Deutsche Porzellankönigin, kann leider nicht mitradeln. Fahrrad fahren können Sie mit ihrer Prinzessinnen-Kleidung nicht? „Schlecht, sehr schlecht.“




Good bye, Bamberg. Willkommen in der echten Provinz, der deutschen Korb- und Flecht-Stadt Lichtenfels. Das ist also die berühmte Korbstadt Lichtenfels. Der einzige Korbladen ist pleite. Und Fahrrad schreibt man auf Schildern hier nur mit einem „R“.
Ich bin in Oberfranken. Eine überdachte Holzbrücke bringt mich noch einmal auf die südliche Main-Seite










Bei Kulmbach hat der Radler die Qual der Wahl: Der Main hat zwei Quellflüsse, den Weißen Main im Norden und den Roten Main im Süden. Wer zum Zusammenfluss will, muss ein paar Meter Off-Road in Kauf nehmen. Philipp Janz fühlt sich mit 66 Jahren seinem Ziel ganz nahe: „Dann hab ich einen meiner Kindheitsträume erfüllt, denn als Junge hab ich bei meinem Onkel in Würzburg immer gesagt: Ich möchte den Main nicht nur zwischen Ochsenfurth und Würzburg kennen sondern den ganzen Main.“
In der Farbe unterscheiden sich Roter Mainz und Weißer Main nicht so recht. Zu welcher Quelle sollen wir fahren? Philipp Janz schwärmt von der Rotmain-Quelle: „Dieses Rinnsal, kaum Daumenstark, das aus der Quelle kommt, ist für mich unvorstellbar, irgendwann einmal den Main zu bilden.“ Da macht es nichts, dass er auf den letzten Metern zur Quelle mitten im Wald gestürzt ist.







Bevor ich mich zur Quelle quäle kommt erst noch Bayreuth – mit Akkordoen-Jazz statt Wagners Opernmusik.













Die Hälfte der 500 Höhenmeter des Mains stecken in den letzten Kilometern im Wald hinter Bayreuth. Auf einer kleinen Lichtung dann ein winziger Teich. Da tröpfelt die Rotmain-Quelle hinein. Zeit für eine Geschmacksprobe: „Quelle gut, alles gut.“

Bilder von Peter Ruppert und Christoph Gocke


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