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VG WORTTour 100: Eger - Elbquelle (693 km)


Miri & Chris on the Bike in Hostinné nach Komplettierung des Elberadwegs
Vor dem Renaissance-Rathaus von Hostinné:
Elberadweg completed

Bike-Blog & Routen-Karte & Etappen-Übersicht
Eger - Elbquelle (29.5.-10.6.2019)
Im Bäderdreieck und an böhmischen Flussradwegen

In Tschechien heißt der Fluss Eger Ohře, während die Stadt Eger Cheb genannt wird. In der beginnen wir unsere Tour an der Eger. Um zunächst das Bäderdreieck zu beradeln: Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. Dazu das weniger bekannte Konstantinenbad. An der Eger gefällt es uns so gut, dass wir ihr bis zur Mündung in die Elbe bei Leitmeritz/Litomerice folgen. Von dort wenden wir uns elbaufwärts. Zumindest Miri gelangt schließlich bis zur Quelle. Ich habe damit den gesamten Elbe-Radweg von der Mündung bis zum Start bei Spindlermühle kennengelernt. Mit dieser sommerlichen Tour durch Böhmen.

Der Tour bei YouTube


Die besten Videos und Fotos der Tour zu Musik in neun Minuten.
(Evtl. nur) hier direkt bei YouTube zu sehen.


Bahn-Nahverkehrszug: Fahrräder mit Behinderten-, Kinderwagen- und Radlogo Franken statt Frankreich
Mittwoch, 29. Mai 2019: Zug Mainz - Nürnberg

Diese Tour scheiterte an der Bahn. Am TGV genauer gesagt. Er sollte uns für satte 400 Euro pro Person zur Loire-Mündung bringen und von den Pyrenäen zurück. Dazwischen wollten wir auf der "Vélodyssée" am Atlantik entlang radeln. La Rochelle, Lacanau und so. Als BackUp hatte ich die Tour mit Auto geplant. Dieser Plan wurde als erster pulverisiert. Der TÜV hielt unser Auto nicht mehr für autobahntauglich. Die Zeit für eine Reparatur bis zur Tour reichte nicht mehr. Also: Bahn-Hotline. Genauer: Bahn-Bonus-Hotline, seitdem ich wieder über 2000 Euro Bahnkonsum im Jahr liege. Nach 34 Minuten haben wir auf beiden Seiten der Telefonverbindung alle Möglichkeiten ausbaldowert: es gibt am Vorabend von Christi Himmelfahrt und am Feiertagsmorgen keine Möglichkeit mehr, mit dem Zug nach Paris zu kommen. Auch jenseits von Paris sieht es schlecht aus. Die Sitzreservierungspflicht in den französischen Hochgeschwindigkeitszügen killt unseren Plan. Vor allem den Wunsch, elf Jahre nach unserer Andorra-Tour mal wieder Maria zu besuchen. Dommage.


Räder im Zug
Rad-Reise per Nahverkehrszug


Miri on the train Miri hat eine Idee. Einen lang gehegten, mir bisher unbekannten Wunsch: die tschechischen Bäder: Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. Der passende Internetartikel empfiehlt auch noch Konstantinenbad. Eine schöne 200-Kilometer-Rundtour. An die wir eine Saale- oder Eger-Elbe-Fahrt anschließen können. Richtung Nürnberg sind alle Fahrrad-Intercity-Stellplätze natürlich längst ausgebucht. Bleiben die Nahverkehrszüge. So haben wir in etwa den gleichen Fahr-Rhythmus wie zur Loire-Mündung. Nur statt in Paris übernachten wir in Nürnberg. Und die REs sind größtenteils so leer, dass man sogar einen zweiten Platz zum Schlafen hat (Foto rechts).


Nürnberg, Lorenzkirche: Skulptur der 'schönen Madonna' (um 1285)
Lorenzkirche in Nürnberg: Skulptur der Schönen Madonna (um 1285)

Nürnberg, Lorenzkirche: Sonnenspiegelung im Außenfenster des Ostchors
Sonnenspiegelung im Außenfenster des Ostchors

Nürnberg, Lorenzkirche: Ostchor, Spätgotik
Spätgotischer Ostchor innen


Chris radelt auf dem Marktplatz von Cheb/Eger Gut gemeint
Donnerstag, 30. Mai 2019: Nürnberg - Zug - Cheb - Eger - Karlovy Vary (67 km)

Das Frühstück im Nürnberger Novina-Hotel lässt wenig Wünsche offen. Wir können noch die Lorenzkirche (Fotos oben) besichtigen, in der gregorianische Choräle geprobt werden. Bevor uns weitere Nahverkehrszüge über wunderschöne Hochebenen der Fichtelbergsregion nach Böhmen bringen. Der Ort Eger heißt tschechisch Cheb, der Fluss Eger, der durch Eger/Cheb hindurchfließt: Ohře. Wir starten mit dem Ort (Foto links). Wollen nach Franzensbad. Aber der Radweg dorthin ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Folgen wir dem Fluss-Radweg. Die tschechische Nummer 6. Also einer der nationalen Top-Radwege. Tatsächlich zunächst gut asphaltiert, gut beschildert, angenehm zu fahren (Fotos unten).


An der Eger zwischen Cheb und Karlsbad
Grüne Eger

Auf eine Eger-Brücke
Brücke über die Eger

Holzbrücke über die Eger bei Kynšperk nad Ohří (ehemals Königsberg an der Eger)
Holzbrücke über die Eger bei Kynšperk nad Ohří

Eger-Radweg im Wald
Radweg im Wald

Eger
Alles fließt


Hans-Heiling-Felsen (tschechisch Jan Svatoš, Svatošské skály) an der Eger bei Hory und Doubí (Aich) Bei Kynšperk nad Ohří, ehemals Königsberg an der Eger (und mit ihrem alten deutschen Namen zeigt Google Maps fast alle einst deutsch-böhmischen Orte an: gut gemeint ist nicht immer gut), machen wir Pause. Ein paar Meter zu früh, sonst hätten wir den Blick auf die lange Holzbrücke (Foto oben) gehabt.
Danach fließt die Eger durch ein enges, bewaldetes Tal. Der Waldweg ist der Radweg. Manchmal muss man über die Höhe. Eine kleine, wackelige Brücke führt über den Fluss. Felsen versperren den Weg. Von der anderen Seite schön zu sehn (Foto rechts).
Nach Karlsbad hin weitet sich das Tal. Zu unserm Sport-Hotel müssen wir auf den Berg. Der Abendspaziergang führt uns hinunter ins Herz des Kurorts an der Tepl (Fotos unten). Sauerkraut, Rotkraut, Becherovka.


Karlsbad am Abend
Karlsbad am Abend

Radlerin vor Karlovy Vary Schild und Tepl
Miri und Karlsbad am Morgen

Radler radelt über die Tepl vor den Kolonnaden, Karlovy Vary
Chris auf der Tepl vor den Kolonnaden

Jugendstilfassade in Karlovy Vary
Jugendstilfassaden allüberall

Karlovy Vary: Quellwasser in die Fahrradflasche
Miri und die Quelle

Karlovy Vary: Kurkonzert in den Kolonnaden
Kurkonzert in den Kolonnaden

Karlovy Vary: Hadí pramen
Hadí pramen

Karlovy Vary: Chris radelt auf das Grandhotel Pupp zu
Grandhotel Pupp

Karlovy Vary: Beethoven
Der gute alte Ludwig van... (von 1929)

Karlovy Vary: Allegorie-Reliefplatte und Beethoven
...und der Jugendstil (2012 wieder installiert).


Chris radelt im Wald bei Bečov nad Teplou Erschöpfung schon am Mittag
Freitag, 31. Mai 2019: Karlovy Vary - Stift Tepl - Konstantinenbad (56 km)

In der Kolonnade gibt es ein Kurkonzert. Karlsbad erwacht zu seinem eigentlichen Daseinszweck. Die Hauptpromenaden sind für Radler gesperrt. Woran wir uns überwiegend halten. Auch jenseits des Grandhotel Pupp kommen noch ein paar klassizistische Gebäude. Und der gute, alte Beethoven, umgeben von Jugendstil (Fotos oben).
Wir folgen zunächst der Tepl. Aber weil bald die große Europastraße ins Tal stürzen wird, führt der Radweg 2206 auf die Höhe. Höhen. Munteres Auf und Ab. Doch als wir uns gerade darauf einstellen, der Straße runter ins Tepltal zu Burg und Schloss von Bečov nad Teplou zu folgen, bleibt er auf der Höhe im Wald (Foto links).
Als er dann doch noch hinunterführen will, ist uns das die Höhenmeter nicht mehr wert. Erschöpfung schon am Mittag. Wir basteln unsere eigene Route nach Teplá. Zwei Kilometer weiter steht das Stift Tepl. Die angekündigte Sonne lässt noch immer auf sich warten. Stattdessen düstere Wolken. Wir buchen die Führung um halb drei. Museum, Kirche und die Hunderttausend-Bücher-Bibliothek der Prämonstratenser (Fotos unten).


Stift Tepl: Kirchenportal
Stift Tepl: Kirchenportal

Stift Tepl: Am Seitenaltar
Am Seitenaltar

Stift Tepl: Oberes Stockwerk und Decke der Bibliothek der Prämonstratenser
Bibliothek der Prämonstratenser

Stift Tepl: Gesamtansicht Westfassade
Westfassade


Chris und die Kühe Ein bisschen freundlicher ist es unterdessen geworden, als wir die restlichen 15 Kilometer bis Konstantinenbad in Angriff nehmen. Wieder jede Menge Höhenmeter. Relativ viele, in Relation zu unseren konditionellen Möglichkeiten. Kühe, Rapsfelder, einsame böhmische Dörfer und Höhen (Foto rechts und unten). Die Route ist toll.
Zuletzt sogar ein Radweg hinab nach Konstantinenbad. Ein winziges Rockkonzert beginnt hier heute Abend. Mit Glück finden wir noch ein Zimmer. Nach obligatorischem Bier gibt‘s noch nen Spaziergang zur Kurklinik. Alles überschaubar und beschaulich hier.


Rapsfeld bei Konstantinenbad
Rapsfeld bei Konstantinenbad

Prusíkův pramen in Konstantinenbad
Quelle am Morgen: Prusíkův pramen


Radler bei Habakladrau (Ovesné Kladruby) Hoch mit den Oblaten und Pokalen
Samstag, 1. Juni 2019: Konstantinenbad - Touren-Kilometer 111.111 - Marienbad (30 km)

Nach der obligatorischen Füllung aller Wasserflaschen an einer der Quellen (Foto oben), fahren wir zunächst die gleiche Strecke zurück, die wir gestern gekommen sind. Allerdings jetzt bei Sonne. Mehr als ein perfekter Sommeranfang. Auf halber Strecke zum Stift Tepl biegen wir ab. Über Waldwege und ruhige Straßen (Foto links) kommen wir Marienbad näher.
Miri zählt die vermeintlichen Badeseen am Wegesrand, die eher zum Fischfang gedacht sind. Einige Höhenmeter werden belohnt mit einer langen Abfahrt nach Marienbad. Am Ortsrand rolle ich über Touren-Kilometer 111.111. Zurück gelegt in 111 Ländern. Die passende Party in den Kolonaden des Kurortes (Foto unten) verdanke ich einem sangesfreudigen Vergnügungstrupp aus dem Rhein-Main-Gebiet, der den 48. Geburtstag eines Mitglieds schon am späteren Vormittag mit Becherovka und Bier begeht und mich reichlich daran teilhaben lässt. So kommt die imposante Akustik der Kuranlage durch den schööhöhööönen Westerwald mit seinen Eukalyptusbonbons vielstimmig zur Geltung. Děkuji! Solchermaßen fahruntüchtig geworden, checken wir in der Jugendstil-Villa Savoy zur frühestmöglichen Tageszeit ein. Und genießen das gemächliche Kurortleben am Samstagnachmittag.


Kolonnade von Marienbad
Kolonnade von Marienbad...

Miri & Chris in der Kolonnade von Marienbad
...mit Miri & Chris


Zwei Oblaten vor der Kolonnade von Marienbad Nach den Karlsbader und Marienbader Oblaten (Foto oben) finden sich zur Vorabendmesse nur eine Handvoll Kurgäste und Einheimische in der Himmelfahrtskirche ein. Der Prämonstratenser-Chorherr stimmt leider weder ein Lied an, noch erfreut er sein mehrheitlich deutsches Publikum mit ein paar deutschen Worten. Egal. Mit dem Champions-League-Finale kann er sowieso nicht konkurrieren.
Nachdem ich die deutliche Liverpooler Halbfinal-Hinspiel-Niederlage auf Langeoog (Tour 99: Emden - Langeoog - Hamburg (476 km) Mai 2019) verfolgen konnte, sind die Mannen von Jürgen Klopp wider Erwarten heute in Madrid. Und jener Mann, der sich momentan - so wie ich - vorstellen kann, seinen Lebensabend in Mainz zu verbringen, kann am Ende des Abends, den ich in der Tipsportbar verfolge, den Pokal in den spanischen Nachthimmel stemmen.


Miri an der Quelle vor dem Hotel Bohemia, Marienbad
Quelle vor dem Hotel Bohemia, Marienbad


Iron Curtain Trail: Radweg im Wald an der tschechisch-deutschen Grenze bei 
Maiersgrün (Vysoká) Eines der besten Mineralwasser der Welt
Sonntag, 2. Juni 2019: Marienbad - Franzensbad - Cheb - Zug - Karlovy Vary - Radošov (70 km)

Durch den Wald rund ums Hotel stemmen wir die Räder einen steilen Waldweg hinauf. Bei weithin strahlendstem Sonnenschein. Um dann auf asphaltierter Piste hinunterzubrausen. Max. Speed 60 km/h.
Kurz darauf finden wir uns auf der Eurovelo-Route 13 wieder: dem Iron Curtain Trail. Der vom Schwarzen Meer nach Murmansk führt. Möglichst nah an den Grenzen entlang. Koste es an Höhenmetern, was es wolle. So auch hier, wo er uns bis hundert Meter an die deutsche Grenze katapultiert. Um weitere hundert Höhenmeter zu sparen, wählen wir kurz vor Cheb eine Alternativroute. Ebenfalls sehr schön. Durch duftende riesige Rapsfelder. Bohemian Rhapsody (Fotos links und unten).
Am Rande von Cheb führt uns die Fußgängerfunktion von Google Maps (für Tschechien gibt es keine Fahrrad-Funktion) am kleinen Flughafen vorbei. Kurz vor Franzensbad kreuzen wir unsere Egerroute vom Freitag. Auch dieser Badeort hat seinen ganz eigenen Charakter.


Liščí Farma: Radschilder nach Cheb und Mytina: tschechischer Radweg 361; hier identisch mit dem Iron Curtain Trail, i.e. Eurovelo-Route 13
Auf dem Iron Curtain Trail, i.e. Eurovelo-Route 13

Bohemian Rhapsody: Chris radelt durch Rapsfelder in Böhmen
Bohemian Rhapsody

Miri auf der Prachtstraße von Franzensbad
Auf der Prachtstraße von Franzensbad


Miris Abfahrt am Bahnhof von Karlovy Vary Auf der Hauptpromenadenstraße von Franzensbad (Foto oben) lunchen wir tschechische Küche. Schwanken, ob wir bleiben sollen. Weil sich morgen die Bahnfahrt nach Karlsbad hinziehen würde, entscheiden wir uns nur für eine längere Pause hier. Miri schläft im Kurpark. Ich will ins größte tschechische Bad, das Aquaforum. Als ich nach zwanzig Minuten wegen unfähigen Kassenmanagements immer noch keine Eintrittskarte habe, muss ich den Plan aufgeben.
Wir radeln rüber nach Cheb. Unser 200-km-Bäderkreis schließt sich. Recht hügelig, aber wunderschön und abwechslungsreich. Deshalb wollen wir an der Eger weiter zur Elbe fahren. Weil wir die Strecke nach Karlsbad schon kennen, fahren wir dorhin mit der Bahn.
Am Gleis ist trotz vielfacher Ansagen in Tschechisch, Deutsch und Englisch unser verspäteter Zug nach Karlsbad nicht ganz leicht zu identifizieren. Dann fahren wir ziemlich genau die Strecke entlang, die wir Donnerstag geradelt sind. Und folgen ab Karlsbad (Foto rechts: der Bahnhof) wieder der Eger. Zunächst nicht dem Radweg, weil der nicht durchs Tal führt. Die Straße ist wunderbar. Wohl nicht an Werktagen, weil dann hier Laster voller Mattoni-Mineralwasser langschippern.
Wir kommen nämlich in Kyselka (deutsch Gießhübl Sauerbrunn) zur Quelle eines der besten Mineralwasser der Welt. Dem Finder und Vermarkter, Heinrich Kaspar Edler von Mattoni, ist dort ein lebensgroßes Denkmal gesetzt - auf dem nach 1945 sein deutscher Vorname und Adelstitel tschechisiert wurden: Jindřich Mattoni (Foto unten). Zwei Kilometer weiter haben wir ein schönes Quartier gebucht: die Penzion Radošov. Auf Deutsch hieß der Ort Rodisfort.


Mattoni-Denkmal in Kyselka

Frühstück in der Penzion Radošov
Frühstück vor der Penzion Radošov


Auf dem Eger-Radweg Bad im Eger-Stausee
Montag, 3. Juni 2019: Radošov - Klášterec nad Ohří - Kadaň - Žatec (66 km)

Wir verlegen unser Frühstück nach draußen (Foto oben). Es ist schon wunderbar warm. Miri zieht es noch einmal zu den Mattoni-Quellen von Kyselka.
Danach geraten wir beim Start mitten in eine Gruppe von vier sächsischen Radlern. Sie sind an der Eger-Quelle in Oberfranken gestartet. Wobei die Beschilderung in Bayern zumindest nicht so war, dass sie den Weg auf Anhieb gefunden hätten. Wir überholen uns gegenseitig ein paar Mal. An der schönen Anlage der Eugenien-Quelle von Klášterec nad Ohří (Klösterle an der Eger; Fotos unten), zum Beispiel.
Waren die ersten Kilometer auf Feldwegen (Foto links) und kleinen Straßen sehr schön, aber auch sehr hügelig, so führt der Weg nun auf einem Radweg direkt am Eger-Stausee entlang nach Kadaň (Kaaden an der Eger, lateinisch Civitas Cadanensis). Wir schwimmen im und über den See. Auch sehr erfrischend (Foto unten).


Spektakulärer Blick ins Egertal
Spektakulärer Blick ins Egertal

Dusche für Radlerin: Kurbad Eugenie, Klášterec nad Ohří
Dusche für Miri...

Skulptur im Kurbad Eugenie, Klášterec nad Ohří
...im Kurbad Eugenie

Bad in der Eger-Talsperre Kadaň (Vodní nádrž Kadaňský stupeň)
Bad in der Eger-Talsperre bei Kadaň

Chice Überbrückung in Kadaň
Chice Überbrückung in Kadaň

Weißer Turm und Dreifaltigkeitssäule von Kadaň
Weißer Turm und Dreifaltigkeitssäule von Kadaň

Blick auf Kadaň von der Eger
Blick auf Kadaň


Eger-Radweg bei Žatec alias Saaz Das neue „Strandhaus“ von Kadaň bietet abwechslungsreiche Küche mit Blick auf die Eger. Auch hier frage ich bei der Touristen-Info nach Radkarten. Auch sie haben eine. Kadaň ist aber ganz am Rande der Karte und von der Eger und ihrem Radweg ist so gut wie nichts zu sehen. In Klášterec hätten sie eine Karte für den ganzen Eger-Radweg. Äh, warum haben sie die hier nicht? Und warum hat man mir die in Klášterec nicht gegeben?
Der Marktplatz von Kadaň mit dem weißen Turm und der schwarzen Skulpturensäule ist ein weiteres Highlight. Auch der Blick zurück auf die Stadt (Fotos oben). Jetzt geht’s wieder hinauf und das auch noch zu einer reichlich befahrenen Landstraße.
Erst zur Staumauer des nächsten Eger-Sees kommen wir wieder vom Verkehr weg. Danach wird es holprig (Foto rechts). Ich profitiere da inzwischen von meinem Brooks-Ledersattel. Der wirkt hart, ist aber langfristig sehr komfortabel. Die Strecke wird immer mehr zum Uferweg, an dem die ein oder andere Datsche steht. Samt einiger Badestellen.
Mit dem Goldenen Engel (Zlatý Anděl) haben wir ein traditionelles Hotel am lang gestreckten Marktplatz von Žatec alias Saaz gewählt (Fotos unten). Recht beschaulich fällt der Abend hier oben in der gut erhaltenen Altstadt aus. Schließlich finden wir doch noch eine Kneipe. In der wir mit einem deutschen Geschwisterpaar ins Gespräch kommen, das auf den Spuren seiner Mutter mit einem alten Familienfoto ihr ehemaliges Wohnhaus finden will.


Dreifaltigkeitssäule von Žatec alias Saaz
Dreifaltigkeitssäule von Žatec alias Saaz

Dreifaltigkeitssäule von Žatec alias Saaz: Detail


Schloss Stecknitz (tschechisch Stekník) Hopfen, Hitze, Heuschnupfen
Dienstag, 4. Juni 2019: Žatec - Litoměřice (88 km)

Das sächsische Radler-Quartett, das wir gestern kennengelernt haben, entdecken wir beim Start vor dem gegenüberliegenden Hotel. Sie haben am Abend tatsächlich noch eine Brauerei gefunden. Die Gegend ist für ihr Bier auch wegen des hier gut gedeihenden Hopfenanbaus bekannt (Foto unten). Mit Litoměřice (Leitmeritz) haben wir heuer das gleiche Ziel. Während sie sich schon den Altstadtberg hinunterstürzen, machen wir noch vergebens einen Bogen zur Parler-Kirche Mariä Himmelfahrt. Geschlossen. Geöffnet ist aber am Rathaus die TouriInfo. Dort bekomme ich endlich die Karte vom Eger-Radweg.
Schon an der ersten unklaren Kreuzung ist sie extrem hilfreich. Unser Eger-Radweg mit der 6 ist nach rechts ausgeschildert, die Karte sagt eindeutig links. Ihr folgen wir. Wenn auch ein paar Kilometer auf der Hauptstraße. Kaum sind wir von der ab, erhebt sich Schloss Stecknitz (tschechisch Stekník; Foto links) vor uns. Wir kommen gerade rechtzeitig zur ersten Führung um zehn. Exklusiv für uns. In Tschechisch. Der junge Mann tut, was er kann.
Ein bisschen weiter nähern sich überraschend von hinten die sächsischen Radler. Sie haben wegen der irreführenden Beschilderung und Garmin-Aussetzern ein paar Ehrenrunden rund um Žatec gedreht. Ihre Stimmung ist nicht auf dem Höhepunkt.


Radler und Hopfenanbau bei Schloss Stecknitz, Tschechien
Fahrt durch Hopfen


Miri flickt Louny (deutsch Laun) ist das nächste Highlight. Wir beschränken uns allerdings auf eine Pause in der Fußgängerzone. Die Post ist wegen der üppigen täglichen Mittagspause von 11 bis 14 Uhr geschlossen. Seit Kadaň hat die Landschaft einen völlig anderen Charakter. Das enge Egertal ist hügeliger Weite gewichen. Heute kommen einige Berg-Solitäre dazu, wie die Burg Hasenburg (Hrad Hazmburk), die uns den ganzen Nachmittag aus der Ferne begleitet.
In Stradonice (Stradonitz) ist die Brücke über den Dorfbach gesperrt. Während wir überlegen, die Sperre zu umgehen, weist uns eine Dame von ihrem Balkon aus zu einer nahe gelegenen Fußgängerbrücke. Solches Glück haben wir an der nächsten fraglichen Stelle nicht noch einmal. Ein schmaler Pfad erscheint und macht uns skeptisch. Wir entscheiden uns für den breiteren Weg, der aber ein Umweg ist. Schon haben wir hundert Höhenmeter mehr auf der Uhr. Dafür eine schöne lange Abfahrt.
Ob der Hitze füllt Miri ihre Wasserflaschen an einem Bach im Wald auf. Ich fahre fünf Kilometer voraus in den nächsten Ort. Daraufhin ereilt mich zunächst Miris Hilferuf wegen der Route. Dann wegen eines Platten. Ich fahre also gut drei Kilometer zurück. Eine riesige Scherbe hat sich durch Miris „unplattbaren“ Mantel bis zum Schlauch vorgearbeitet (Foto rechts).
Terezín, schlechter bekannt als Theresienstadt, habe ich mir auf einer Tour vor acht Jahren angeschaut. Diesmal radeln wir einfach durch die barocke Festung an der Eger-Mündung in die Elbe (tschechisch Labe). In Leitmeritz auf der anderen Elbe-Seite begegnen wir den schon bestens regenerierten Sachsen (Fotos unten). Im Hotel falle ich sofort in Schlaf. Hitze und Heuschnupfen haben alle Kräfte aufgezehrt. Als ich drei Stunden später wieder über den Marktplatz schlender, treffe ich die Sachsen zufällig wieder. Bei Becherovka und Bier lassen wir einige von unseren Touren Revue passieren. Großartig.


Egermündung in die Elbe bei Terezín/Theresienstadt und Litoměřice/Leitmeritz
Egermündung in die Elbe

Mit dem Sachsenquartett in Leitmeritz
Mit dem Sachsenquartett in Leitmeritz


Radlerin und blühende Felder Dünnhäutig
Mittwoch, 5. Juni 2019: Litoměřice - Roudnice nad Labem - Mělník - Brandýs nad Labem (77 km)

Wir sind unentschlossen, wie es weitergehen soll. Elbabwärts nach Dresden oder elbaufwärts zur Quelle? Ich finde Pfingstsonntag am späten Nachmittag noch einen FlixBus mit zwei Fahrradplätzen von Prag nach Nürnberg. Das scheint ein ideales Herzstück für die Heimfahrt zu sein. Schon gebucht. Also können wir halbwegs unbeschwert Richtung Elbquelle radeln.
Der Elberadweg ist natürlich der tschechische Premium-Radweg. Zumindest bis zur Moldau-Mündung bei Melnik. Die meisten Radler verbinden ihre Elbe-Tour mit Start oder Ziel an der Moldau entlang in Prag. Sie ignorieren die 265 Kilometer bis zum Elbe-Ursprung im Riesengebirge. Das tut auch der Bikeline-Führer "Elbe-Radweg: Teil 1: Von Prag nach Magdeburg."
In der TouriInfo bekommen wir überraschend ein "Offizielles Elberadweg Handbuch 2019" von der Mündung zur Quelle. Jährlich herausgegeben offenbar von den drei deutschen und der tschechischen Koordinierungsstelle Elberadweg. Samt Alternativstrecke über Prag: mit dem Eurovelo-Radweg 7 an der Moldau hin, mit dem Eurovelo-Radweg 4 nach Lázně Toušeň (Bad Tauschim) zurück zur Elbe.
Es ist heiß heute. Schon nach zwanzig Kilometern brauchen ich die erste Pause mit kühlendem Eis im Schatten des Schlosses von Roudnice nad Labem (Raudnitz an der Elbe).


Chris am Elberadweg in Tschechien
Elberadweg in Tschechien

Melnik
Melnik

Moldaumündung in die Elbe
Moldaumündung in die Elbe


Wostok-Flaschen am Elbufer bei der Beach bar u Paula in Záryby Wir bleiben in Melnik, wo die Moldau nach Prag abzweigt, an der Elbe (Fotos oben). Müssen gleichwohl hinauf zu Stadt und Schloss. Auf der großen Ausfallstraße bleiben wir offenbar länger als nötig. Finden aber zurück zur 2, dem tschechischen Elberadweg. Der jetzt allerdings lange als Feld- und Treidelweg dahinführt. Mit einem Fahrkomfort, über den man sich vor 35 Jahren durchaus gefreut hätte.
Erst nach erneuter Überquerung auf das linke Elb-Ufer bei Kostelec (Kostelzen) überrascht uns ein Asphaltweg, der nur durch einige Wurzeln rumpelig wird. An einer Badestelle pausieren wir zum letzten Mal. Wostok-Limo aus Berlin, seit zehn Jahren auf dem Markt, wird an diesem beschaulichen Plätzchen angeboten (Foto rechts). Miri will noch bleiben, ich will aus Hitze und Heu raus. Meine Haut ist allergisch gereizt. Bin dünnhäutig. Für meinen Heuschnupfen ist es die ungünstigte Jahreszeit in der ungünstigsten Umgebung bei ungünstigstem Wetter. Deshalb wollten wir ja eigentlich an den Atlantik. Schon ist Schluss in Brandýs nad Labem (Brandeis an der Elbe).


Rolling an der Elbe
Rolling


Von der Elbe-Fußgängerbrücke in Čelákovice Erst Wolken, dann Regen
Donnerstag, 6. Juni 2019: Brandýs nad Labem - Nymburk - Poděbrady - Kolín - Týnec nad Labem (80 km)

Das Wetter ist schlechter als vorher gesagt. Und das ist gut so. Es ist bedeckt. Weniger Pollen sind unterwegs. Und ich bin dadurch besser unterwegs. Die Strecke allerdings ist ebenfalls schlechter. Zunächst entscheiden wir uns für eine Parallelstrecke zum offiziellen Elbe-Radweg, die, bestens asphaltiert, direkt am Ufer entlang führt (Foto links). Eine chice Radlerbrücke katapultiert uns ans Nordufer. Kurz darauf wird‘s rumpelig. Über einige Kilometer.
Die Pause in Nymburk (Nimburg, auch Neuenburg an der Elbe) wird durch Erdbeeren und Kirschen vom Markt versüßt. Kurz darauf pausieren wir an einer der Quellen des Bäderortes Poděbrady (Podiebrad).


Romantische Mini-Brücke an der Elbe
Hält sie?


Brücken bei Kolin Und noch eine Stadtpause: Kolín (deutsch Neu Kolin, Kolin oder auch Kolin an der Elbe). Hier besichtigen wir immerhin die alte Synagoge. Während wir danach in einem Restaurant am Marktplatz sitzen, werden die mich heute zunächst beglückenden Wolken doch recht bedrohlich. Ein Blick aufs Regenradar lässt hoffen, dass die heftigeren Regenfälle links und rechts an uns vorbeiziehen. Also weiter (Foto rechts). Ein romantischer, ergo mühsamer Pfad am Ufer, der nach einer Weile zur Straße wechselt. Zum Glück.
Týnec nad Labem (Elbeteinitz) hat einen Campingplatz direkt an der Elbe. Hütten und „Mobilheime“ kann man hier mieten. Vor Ort ist es um mehr als die Hälfte billiger als online. Kateřina hat hier ihren Feriensommerjob. Die Saison hat diese Woche erst begonnen. Dann will sie reisen. Barcelona und so.
Die Hütte ist klein und gemütlich (Foto unten). Kaum haben wir uns in ihr verkrochen, kommen auch hier die Regengüsse.


Týnec nad Labem, Kemp: Hütte
Unsere Hütte auf dem Campingplatz von Týnec


Gerade Straße bei Kladruby nad Labem Barock und Ziegenkäse
Freitag, 7. Juni 2019: Týnec nad Labem - Hradec Králové - Hostinné (108 km)

Nach dem Regen kommt pollenfreies Leben. Vor allem, da es bedeckt bleibt. Mein Körper erwacht zu neuem Leben. Erstmals Rückenwestwind tut sein übriges. Und die Routenführung auf asphaltierter Straße (Foto links). Wir fliegen dahin. Und weil es so gut läuft und der Elbebogen bei Pardubice/Pardubitz uns nicht so richtig begeistert, wählen wir den Shortcut auf den Straßen 333 und 324 nach Hradec Králové alias Königgrätz (lateinisch Reginogradecium).
Weil von hier am Sonntag die beste Bahnverbindung zurück nach Prag wäre, wollen wir hier mit dem Bus Richtung Elbequelle fahren und den restlichen Weg elbabwärts bis hierhin zurückradeln. Als wir bei dem futuristischen Busbahnhof (Foto unten) ankommen, steht der Bus in unsere Richtung abfahrbereit. Aber er nimmt keine Räder mit. Dafür gibt es extra Touristenbusse mit großen Radanhängern. Die fahren im Juli und August täglich. Im Juni Samstag und Sonntag. Heute also nicht.


Busbahnhof in Hradec Králové
Busbahnhof in Hradec Králové

Hradec Králové: Velké náměstí
Großer Platz von Hradec Králové

Hradec Králové: Heiliggeistkathedrale und Weißer Turm
Heiliggeistkathedrale und Weißer Turm


Elbe-Radweg zwischen Hradec Králové und Jaroměř Nach einer Runde um Weißen Turm und Kathedrale (Fotos oben) geht’s bei Sonne weiter an der nun wesentlich schmaleren Elbe. Die als braune Brühe dahinfließt (Foto rechts). Kajakfahrer werfen sich an der Schleuse der Úpa (Aupa), die hier in die Elbe mündet, gegenseitig ins Wasser.
Jetzt wird auch die Strecke etwas anspruchsvoller. Die Barockanlage von Kuks (Foto unten) ist ein weiteres Highlight. Auch Dvůr Králové (Foto ganz unten), wo wir uns nicht zum Bleiben entscheiden können. Also doch eine Etappe mit mehr als hundert Kilometern. Jetzt auch noch kräftig Höhenmeter.
Zielort Hostinné (deutsch Arnau) bietet nun für den Rest der Tour einige gute Optionen. Wir kaufen Bahntickets, nachdem wir für die Verbindung nach Prag noch Fahrradstellplätze bekommen. Die Reservierung ist zwar nicht obligatorisch, wird aber empfohlen.
Die überdachten Arkaden rund um den Marktplatz (Foto unten) erinnern an Bern. Der deutsche Wikipedia-Artikel atmet Liebe und Verlust der Deutsch-Böhmen und -Mähren. In der tollen, kleinen Penzion 14 treffen wir bei Ziegenkäse (Foto unten) wieder auf nette radelnde Sachsen. Zwei Radler, begleitet von einer E-Bikerin, auf dem Weg von Dresden zur Elbquelle. In Brandys waren sie im gleichen Quartier wie wir: ein Tag vor uns.


Barockfestung Kuks
Barockfestung Kuks

Ziegenkäse-Toast in der Penzion 14 in Hostinné
Ziegenkäse-Toast in der Penzion 14 in Hostinné

Räder und die Arkaden in Hostinné
Arkaden in Hostinné


Touristenbus mit Fahrradbeförderung im Anhänger: tschechisches Riesengebirge Ad fontes
Samstag, 8. Juni 2019: Hostinné - Bus - Spindlerpass - Moravská Bouda - Wanderung - Mannsteine/Mädelsteine (1416/1413 m) - [Miri: Elbquelle (1386 m)] - Spindlerpass (7 km)

Wie kommen wir am besten an die Quelle der Elbe? Seit Tagen versuche ich das herauszufinden. Die kaum sprachkundigen und auf ihren kleinen Beritt orientierten TouristInformanten sind bisher keine Hilfe gewesen. Der jährlich neu aufgelegte deutsche Elberadführer, der auch den tschechischen Teil abdeckt, ist etwas kryptisch mit seinen beiden Optionen: Entweder bis Spindlermühle (Špindlerův Mlýn) an der Elbe radeln, die Seilbahn samt Rad nehmen und den Rest wieder radeln. Oder von vornherein durch das Nachbartal der Jizerka (Kleine Iser) nach Horní Mísečky (Ober Schüsselbauden) radeln und über die Kuppe des Heidelbergkamm ins oberste Elbtal zur Quelle radeln.
Nach Horní Mísečky führe auch der Touristenbus mit Fahrradbeförderung an diesem Juni-Samstag. Wir müssten zweimal umsteigen. Nur einmal umsteigen müssen wir, wenn wir auf den tschechisch-polnischen Gipfelgrad des Riesengebirges am Spindlerpass fahren. Und es somit mit unserer eigenen Variante versuchen. Dort gibt es auch Hotels. So dass wir den Weg zur Quelle ohne Gepäck in Angriff nehmen können. Und dazu eine Nacht in den Bergen verbringen.
Der bis auf den letzten Platz gefüllte Bus ächzt unter der Last der Fahrgäste und des Fahrradanhängers (Foto links) die steile Passstraße hinauf. Er hält nicht mehr für die Wartenden auf halber Höhe. Ganz oben auf 1200 Meter bekommen wir das erhoffte Bergzimmer in der Spindlerova Bouda (Spindlerbaude), wo wir den Großteil des Gepäcks lassen. Und radeln auf der tschechisch-polnischen Grenze zunächst auf Piste, dann sogar Asphalt (Fotos unten).


Spindlerova Bouda (Spindlerbaude), Spindlerpass
Spindlerova Bouda (Spindlerbaude)

Rad auf dem tschechisch-polnischen Freundschaftsweg
Auf dem tschechisch-polnischen Freundschaftsweg

Ortlieb-Tasche im Riesengebirge
Taschen-Trage-Technik

Gipfelkamm des Riesengebirge
Gipfelkamm des Riesengebirge

Picnic im Riesengebirge
Picnic auf dem Kammpfad


Elbquelle Die kurze Abfahrt zur Moravská Bouda ist ein Irrtum. So lassen wir bei der Petrova Bouda, die nach einem Bradn 2011 fast neu aufgebaut ist, Räder und weiteres Gepäck. Jetzt wird‘s zu steinig. Der Gipfelgrad-Pfad, "Weg der polnisch-tschechischen Freundschaft", ist zwar mit Steinen befestigt, aber im Grunde erschwert das das Gehen und verunmöglicht das Radeln mit unseren Trekkingrädern.
Auf über 1400 Metern pausieren wir (Foto oben) am Doppelgipfel des Hraniční hřeben (deutsch Grenzkamm): Erst kommen die Mädelsteine (polnisch Śląskie Kamienie, tschechisch Dívči kameny; 1413 m), dann die Mannsteine (polnisch Czeskie Kamienie, tschechisch Mužské kameny; 1416 m). Meine Knie wollen umkehren. Miri kämpft sich mit Ortlieb-Tasche über der Schulter über die Labska Bouda zur eher schlichten Elbquelle (Foto oben und rechts).
Dafür radle ich am Spindlerpass (polnisch Przełęcz Karkonoska; wörtlich: Riesengebirgspass; kein tschechisches Pendant) noch ein paar Meter auf der polnischen Passstraße, die eigentlich gesperrt ist. So kommt noch ein knapper polnischer Kilometer zustande. Der Abend in der wärmenden Sonne auf der 1200 Meter hohen Terasse ist jedenfalls großartig. Ein echter Höhepunkt. Beim Alpenglühen heimwärts wir ziehen im Abendrot zu unserem Zimmmer in der Dependance der Spindlerova Bouda.


Dependance der Spindlerova Bouda (Spindlerbaude) im Abendlicht
Dependance im Abendlicht

Spindlerova Bouda (Spindlerbaude) am Morgen
Spindlerpass am Morgen


Rad-Highlight: Abfahrt vom Spindlerpass, Riesengebirge Elbe completed
Pfingstsonntag, 9. Juni 2019: Spindlerpass (1200 m) - Spindlermühle - Vrchlabí - Hostinné (44 km) - Zug - Prag - Bus - Nürnberg

Die Abfahrt (Foto links). Heute geht’s nur bergab. Von 1200 auf 350 Meter. Selbst im ersten, steilen Teil bis Spindlermühle müssen wir wenig bremsen. Anders als die Fahrer der Roller, die man oben leihen kann.
Irgendwann stößt die Elbe von rechts zu uns. Schon ganz beachtlich breit. So lohnt es sich, die Elbe schon unterhalb von Spindlermühle zu stauen. Bald kommt der offizielle Beginn des Elberadwegs, die tschechische Nummer 2.
Wir brausen weiter nach Vrchlabí alias Hohenelbe. Mit einem beachtlichen Schloss (Foto unten). Bei der Fahrt durch ein Volksfest verlieren wir kurzzeitig den Radweg. Der stößt bald zurück zu uns auf der Straße auf der wir nun im flacheren Tal noch ein paar Kilometer dahinradeln. Bevor sich in Hostinné der Kreis schließt: vor dem Renaissance-Rathaus und den überlebensgroßen Figuren mit dem böhmischen Löwen und dem schlesischen Adler (Foto ganz oben).
Nun bin ich die ganze Elbe entlang geradelt. In den Jahren 2006, 2011 und 2019. Ein sehr schöner und sehr angenehm zu fahrender typischer Fluss-Radweg.


Schloss von Vrchlabí/Hohenelbe
Schloss von Vrchlabí/Hohenelbe


Meine Elbe-Touren von der Mündung zur Quelle

Cuxhaven - Hamburg (elbaufwärts)
Tour 99: Emden - Langeoog - Hamburg (476 km) Mai 2019

Hamburg - Dresden (elbaufwärts)
Tour 30: Elbe: Hamburg - Dresden (604 km) Juli 2006

Melnik - Dresden (elbabwärts)
Tour 58: Alpen - Prag - Berlin (2060 km) Aug./Sept. 2011

Litomerice - Melnik - Quelle (elbaufwärts)
Tour 100: Eger - Elbquelle (693 km) Mai/Juni 2019 (diese Seite)


Chris on the Bike in Prag
In Prag


Rad-Abgabe aus dem Gepäckwagen der tschechischen Bahn in Prag Die Zugstrecke rüber nach Prag führt mitten durchs böhmische Grün. Unsere Tickets müssen wir noch mehrfach upgraden. Die Damen am Schalter von Hostinné haben uns vorgestern nur einen Teil verkauft. Zuletzt gibt es noch eine Extragebühr für die Frau, die uns die Räder im Prager Bahnhof wieder aus dem Gepäckwagen herausreicht (Foto rechts). Vorher sind wir im Abteil noch mit einem Tschechen gut ins Gespräch gekommen. Er arbeitet in Basel. Seine Familie lebte auch dort. Fühlte sich aber nicht willkommen genug.
Eine gute Stunde haben wir Zeit in Prag. Wir radeln am Rande der Innenstadt (Foto oben) zur Moldau und können es dann doch nicht lassen, den Hradschin in Angriff zu nehmen. Viele elektrisch mobilisierte Touristen überholen uns mit ihren Rollern und ähnlichem, als wir in Serpentinen den Burgberg in der Hitze erklimmen. Die Kathedrale ist aber weiträumig abgesperrt. Nur mit Personen- und Gepäckkontrolle kann man sich ihr nähern. Radeln wir weiter aufwärts bis zum prämonstratensischen Strahov-Kloster.
Inzwischen ist so viel Zeit vergangen, dass nur Miri noch einen kurzen Blick in die Kirche werfen kann. Selbst, wenn es bergab naturgemäß schneller geht. Kopfsteinpflaster und Ampeln beschleunigen nicht gerade unsere Fahrt zum Busbahnhof Florenc. Die Fahrkartenkontrolle von Smartphone zu Smartphone am Flixbus läuft schon. Doch Radfahrer kommen sowieso erst ganz am Ende. Unsere beiden Räder werden neben ein weiteres gehängt (Foto unten). Reinhold ist dessen Fahrer. Er ist mal eben in zwei, drei Tagen von Nürnberg nach Prag geradelt. Querfeldein per Komoot-App im Schotter-Modus. Gepäck bikepackingmäßig verstaut, aber mit Zelt. Auch wir steigen in Nürnberg aus. Die lange, lange Rückfahrt teilen wir, wie die Hinfahrt, auf zwei Tage mit Übernachtung hier auf. Unser Hinfahrt-Hotel ist allerdings leider ausgebucht.


Radaufhängung am Flixbus, Busbahnhof Florenc, Prag
Radaufhängung am Flixbus


Mit Mishael Dunayer/Donir (מישאל דוניר) und Alon am Frankfurter Hauptbahnhof Keine Klarsichtfolie
Pfingstmontag, 10. Juni 2019: Nürnberg - Zug - Mainz

Kleines Drama am Morgen in der Tiefgarage des Hotels: zusammen mit zwei anderen Radlern kommen wir nicht hinaus - bis ein Autofahrer mit Münze uns befreit. Gerade noch erreichen wir den brechend vollen Zug. Ab Neustadt/Aisch wird er leer. Es hätte um neun Uhr noch einen durchgehenden InterCity nach Mainz gegeben. Der Zug war kaum gebucht, die Fahrradplätze aber alle vergeben.
So sind wir statt drei vier Stunden unterwegs. Und müssen in Würzburg und Frankfurt umsteigen. Statt in Frankfurt hätten wir auch in Aschaffenburg umsteigen können. Genau dort steigen zwei ältere, israelische Radler zu (Foto links). Sie sind von München an Flussradwegen bis Aschaffenburg geradelt. Und rundum glücklich mit ihrer Tour. Morgen Abend fliegen sie mit El Al zurück. Vorher werden sie noch Klarsichtfolie fürs Verpacken kaufen. Das bleibt uns bei dieser Tour erspart.


Route Eger - Elbquelle



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Eger - Elbquelle (30.5.-9.6.2019)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 30.5.2019 Cheb Eger Karlovy Vary 67
2. 31.5.2019 Karlovy Vary Stift Tepl Konstantinenbad 56
3. 1.6.2019 Konstantinenbad Touren-Kilometer 111.111 Marienbad 30
4. 2.6.2019 Marienbad Franzensbad - Cheb - Zug - Karlovy Vary Radošov 70
5. 3.6.2019 Radošov Klášterec n.O. - Kadaň Žatec 66
6. 4.6.2019 Žatec Litoměřice 88
7. 5.6.2019 Litoměřice Roudnice n.L. - Mělník Brandýs n.L. 77
8. 6.6.2019 Brandýs n.L. Nymburk - Poděbrady - Kolín Týnec n.L. 80
9. 7.6.2019 Týnec n.L. Hradec Králové Hostinné 108
10. 8.6.2019 Hostinné Bus - Spindlerpass - Moravská Bouda Spindlerpass 7
11. 9.6.2019 Spindlerpass Spindlermühle - Vrchlabí Hostinné 44
Summe 693

Marienstatue in Dvůr Králové
Marienstatue in Dvůr Králové


Anschluss Tour 105: Marktredwitz - Mainz (599 km) Aug. 2020

Anschluss Tour 58: Alpen - Prag - Berlin (2060 km) Aug./Sept. 2011

Anschluss Tour 40: Paneuropa-Radweg: Nürnberg - Prag (440 km) April 2008

Anschluss Tour 10: Mainz - Vilnius (2100 km) Aug. 2000


Nächste Tour: Eder: Kassel - Dillenburg (256 km) Juli 2019

Vorherige Tour: Emden - Hamburg (476 km) Mai 2019


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