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Casablanca - Dakar
2. Teil: West-Sahara


VG WORTMoped & Fahrrad-Tandem: Stefan, Natalia Domingo & Javier Gómez
Begleitung auf den langen einsamen Strecken der West-Sahara:
Stefan mit dem Moped, Nata und Javi auf dem Tandem


2. Teil
West-Sahara
Gespenster-Dörfer in besetztem Land
Beste Begleitung auf den einsamsten Wüsten-Strecken

Tah: Denkmal für die 'friedliche Eroberung' der West-SaharaOhne Grenzstation in die West-Sahara
Samstag, 2. Dezember 2006: Tarfaya - Tah (Grenze Marokko/West-Sahara) - Laayoune (104 km)
Wieder eine kurze schnelle Etappe. In Tah, an der Grenze zur besetzten West-Sahara (mehr über die politische Problematik am Vortag (1. Dez.) im 1. Teil: Marokko), ist nicht mal mehr eine Kontrollstation. Nur ein Denkmal für die "friedliche Eroberung" der West-Sahara durch die Marokkaner (Foto links).
Später muss ich, nachdem ich als meinen Beruf "Student" angegeben habe, den Pass nicht mal richtig auspacken. Erst bei der Einfahrt nach Laayoune, der Hauptstadt der marokkanischen Besatzungs-Verwaltung, wird der Pass zum zweiten Mal seit Casablanca registriert.
Die Stadt ist großzügiger gebaut und sauberer als alle marokkanischen Städte zuvor. Selbst `ne Kirche gibt`s hier. Sieht recht neu aus. Der Eingang mit unbeschrifteter Klingel rechts neben dem Kirchportal gehört dem Pfarrer. 19 Uhr ist Abendmesse. In Spanisch. Unvermittelt befinde ich mich mitten im Advent. Draußen ist auch nach dem Gottesdienst immer noch über 20 Grad.


Frauen in Laayoune
Frauen in Boujdour

Harima: "Ich will europäische Kleidung tragen."
Frauen in Laayoune


100 km Phosphat-Förderband von Boukraa nach El MarsaWüstenstadt mit Slum und dem lahmsten Internet
1. Adventssonntag, 3. Dezember 2006: Laayoune - El Marsa (Laayoune Plage) - Lemsid - Boujdour (192 km)
Mit 192 km längste und bisher leichteste Etappe. Von Laayoune geht es zunächst vierspurig westwärts zur Hafenstadt El Marsa. Hat man das hundert Kilometer lange Förderband vom Phosphatabbau bei Boukraa überquert (Foto rechts), ist es endlich richtig Wüste. Pottflache Steinwüste. Am Horizont kann man den Atlantik mehr ahnen als erkennen. Jetzt ergreift der Nordost-Wind mich und mein Fahrrad. Ich brauche kaum noch zu strampeln. Nach 80 km Nichts eine Tankstelle mit Restaurant zum Mittagessen. Und noch mal 80 km Nichts - abgesehen von einem Checkpoint mit Registrierung auf halber Strecke.
Wie eine Fata Morgana erscheint eine richtige Stadt: Boujdour. Dass sie 4000 Einwohner haben soll, hatte ich gelesen, nur nicht, dass ein Großteil davon in einem Slum am Ortsrand lebt. Da die Kinder wieder unablässig um Kulis und Kleingeld bitten, wage ich keine Slumbesichtigung.
Der Rest des Ortes ist die andere Welt des subventionierten marokkanischen Wüstenwunders in der West-Sahara, die die Marokkaner "marokkanische Sahara" nennen: Großzügige Straßen, opulentes Warenangebot. Von den drei Hotels wähle ich "Al Qods" (=Jerusalem). Einfach, aber sehr schön.
An solchen Tagen spüre ich die Erschöpfung erst, wenn ich vom Rad steige. Solange der Wind mich treibt, geht's von selbst. Und Pausen sind unangenehm, weil es nirgends einen Schutz vor dem Wind gibt, der dann plötzlich kalt an allem zerrt.
Die Internet-Cafés in Boujdour sind die lahmsten der letzten Jahre. So kann ich meine Seite nicht aktualisieren, was auch in den nächsten Tagen in der Sahara nicht möglich sein wird. Schlecht. Ich komme so aber mit dem Pärchen an der Kasse ins Gespräch. Der Slum am Ortseingang werde von Marokkanern aus dem Norden bewohnt, die aus "politischen Gründen", sie meinen wohl als Stimmvieh für eine etwaige Unabhängigkeits-Volksabstimmung, hier angesiedelt seien. Man habe ihnen bessere Wohnungen angeboten, daran seien sie aber nicht interessiert.

Sahara-Sandbecken am AtlantikAllein ohne Zelt - zu Dritt mit dem Tandem
Montag, 4. Dezember 2006: Boujdour - Lakraa/Echtoucan (174 km)
Drei Menschen am Wegesrand in der Einsamkeit der Wüste. Den einen kenne ich schon. Er ist gestern mit dem Moped an mir vorbeigefahren und hat mir - ohne den Helm abzusetzen - etwas zugerufen. Ich habe nicht verstanden in welcher Sprache er rief, noch was er denn rief, ich hörte nur: es ist ein Deutscher. Stefan aus Karlsruhe, wie ich jetzt erfahre. D.h. eigentlich aus Irland, wo er für gutes Geld immer mal ein paar Monate arbeitet, um dann wieder eine Tour zu machen. Früher mit dem Fahrrad, aber - seitdem sein Knie nicht mehr so richtig mitmacht - mit dem Moped. Nicht mal eine Straßenkarte hat er dabei. Irgendwie will er nach Ghana, Accra.
Neben den andern beiden liegt ein Tandem. Das müssen die "Franzosen" sein, von denen das französische Tandem-Paar in Akhfenir sprach. Sie sind Spanier. Aber Nata spricht Französisch, Javi lieber Englisch. Die beiden haben ihre Jobs als Uni-Sozialarbeiterin und Förster für anderthalb Jahre gekündigt und wollen die Welt umrunden: El Mundo en Tandem. Auf der Seidenstraße möchten sie im nächsten Herbst genau über jenen kirgisisch-tadschikischen Grenzübergang, den ich mit Miri in diesem Herbst nicht passieren durfte: Karamyk. So klein ist die Weltumradlungswelt.

Treffen in the middle of nowhere: Christoph Gocke, Javier Gómez, Natalia Domingo, Stefan MittlerEin bizarres Treffen auf einer schier unermesslichen Ebene (Foto rechts). Dass ich die Spanier überhaupt treffe, ist Stefan zu verdanken, der sie an dieser Stelle schon einige Zeit festhält. Als ich bei ihrer Abfahrt ein paar Fotos mache (alle Fotos mit Natalia, Javier und Stefan hier), stellt sich heraus, dass ich sie kaum einholen kann. Sie fahren genau mein Tempo. Das ist ideal zum Zusammenfahren. Und auf einem Tandem lässt sich auch zu Dritt gut quatschen. Zumal auf einer praktisch autofreien Straße.
Sie kennen auch den Tschechen, der uns voraus ist. Mit seinem Rennrad will er mehr als 300 Kilometer am Tag fahren. Obwohl er mit Zelt, Schlafsack und Matte unterwegs ist. Ich bin wohl der einzige, der glaubt, ohne Zelt und Schlafsack durch die Sahara zu kommen.
An diesem Abend klappt das jedenfalls wieder. Zusammen mit Nata und Javi bekommen wir an der Tank-/ Rast-Stätte Echtoucan am Oued Lakraa einen Raum mit ein paar Matratzen und Decken. Sogar besonders günstig, weil die Saharauhis froh sind, mit den Spaniern Spanisch sprechen zu können und Natalia ihnen einen Brief übersetzt. Die Damen-Toilette wird für uns mit warmem Wasser aus der Küche zur Dusche umfunktioniert.


Blühende Wüsten-Pflanze
Die blühende Wüste
Natalias Multi-Funktions-Uhr
Natalias Multi-Funktions-Uhr

Geister-Dorf Lakraa/EchtoucanAllein in der Champions League
Dienstag, 5. Dezember 2006: Lakraa/Echtoucan - El Argoub (171 km)
Erstaunlich wenig Verkehr lässt uns bestens ruhen, abgesehen von einem knabbernden Mäuschen in der Früh. Strom gibt es am Morgen keinen, als wir im Morgengrauen aufstehen. Frühstück bekommen wir im Schein einer Lampe am Gaskocher. Wir fahren zu Dritt. Es dauert entsprechend länger, bis es los geht. Dafür ist das Fahren umso schöner. Neben- und hintereinander: "Windschatten-Fahren" (Foto unten rechts). Und schließlich auch schneller: Heute mit durchschnittlich 24,4 km/h der bisher schnellste Tag.
Direkt nach der Raststätte fahren wir an einem der Gespenster-Dörfer (Foto links) vorbei: Marokko hat für die Rückkehr der saharauhischen Flüchtlinge kleine Ortschaften gebaut samt Verkehrsanbindung und Stromleitung. Aber die Flüchtlinge kehren nicht aus Algerien zurück. So stehen sie ungenutzt in der Wüste.
Stefan taucht mit seinem Moped wieder auf (Foto unten links; von Natalia Domingo). Weil Fahrzeuge unter 50 Kubikzentimeter in Marokko nicht zugelassen werden müssen, hat er das Nummernschild abmontiert. Das erspart ihm den ganzen Versicherungskram. Er hat seit unserem Treffen gestern einen Unfall gehabt. Ist gestürzt. Zum Glück sind nur Schürfwunden am rechten Bein zu sehen. Geschlafen hat er in einem kleinen Canyon.
Er schwärmt von der Sahara als "größtem Campingplatz der Welt". Mittags und abends kocht er. So kommt er etwa so schnell voran wie ich. Und das schon seit Beginn meiner Tour. Am Regentag kam er auch nach Safi. Vermutlich haben wir uns schon gelegentlich überholt.

Los dos visitantes: Stefan y ChristophWindschatten-FahrenDie Stadt Dakhla lassen wir rechts liegen. Wir müssten 40, 50 km auf eine Landzunge fahren und diese Entfernung wieder gegen den Wind zurück zur Hauptstraße kämpfen. Stattdessen fahren wir nach El Argoub auf gleiche Höhe mit Dakhla. Ideal wäre eine kleine Fähre zwischen den beiden Orten. Dann könnte man die Geschäfte, Internet-Cafés und Hotels von Dakhla nutzen, ohne Zeit und Kraft zu verlieren.
Stattdessen also die Infrastruktur des Mini-Ortes El Argoub. Die Geschäfte haben sehr korrekte Preise, das dunkle Hinterraum-Café und -Restaurant "Al Aargoube" nimmt etwas mehr. Wir kehren zum Sonnenuntergang ein. Auch hier gibt es kleine Logen, die man auch zum Übernachten nutzen kann. Nata und Javi können sich lange nicht entscheiden, ob sie bleiben sollen.
Die Champions League wird live übertragen. FC Barcelona gegen Werder Bremen. Spanien gegen Deutschland. Und die Saharauhis stehen auch auf der Seite ihrer ehemaligen Kolonialmacht. Ein spannendes Spiel, in dem die Bremer auch nach dem 0:2 Rückstand nie aufgeben. Gleichwohl nicht gewinnen.
Die Spanier ziehen schon vor dem Schlusspfiff weiter. Wollen mir ein Zeichen hinterlassen, so dass ich sie am Morgen an der Strecke finde. Das Café schließt erst um Mitternacht, wenn der Strom abgestellt wird. Dann wird noch eine Stunde geputzt, aber ich liege längst auf einer Matte am Boden.

Kleines Oued am AtlantikDie einsamsten 160 km in bester Gesellschaft
Mittwoch, 6. Dezember 2006: El Argoub - Lamhiriz/Barbas (211 km)
Um zwei Uhr wecken mich Geräusche am Eingang des Cafés. Irgendjemand scheint die Tür mit Gewalt öffnen zu wollen. Ich schrecke auf. Springe aus dem Leinenschlafsack und muss feststellen, dass ich hier Gefangener bin. Die Räume haben nur winzige Luken als Fenster, die zudem mit Mückengitter verschlossen sind.
Nach kurzer Pause folgt von der Rückwand her der nächste Versuch in das Restaurant zu dringen. Eine Taschenlampe leuchtet in die zweite Loge. Dort liegt der Junge, der uns seit dem frühen Abend bedient hat und schon um zehn Uhr todmüde aussah. Er regt sich nicht. Trotz Rufen, trotz Taschenlampe.
Dann wieder der Frontal-Angriff auf den Restaurant-Eingang. Noch brutaler. Das Schloss hält nicht mehr stand. Springt auf. Der Lichtkegel der Taschenlampe wandert zu dem Raum, in dem ich neben dem schlafenden Jungen stehe. Und blendet mich. Einen unendlichen Augenblick lang. Bis ich erkenne: Es ist der Restaurant-Chef. Ja, er habe Schwierigkeiten mit dem Schlüssel gehabt. Und ich Angst.
Ohne Frühstück verlasse ich die beiden noch schlafenden Kellner. Mehr als 200 km muss ich heute schaffen. Denn nach einer letzten Tankstelle bei Tages-km 45 kommen 160 km gar Nichts. Kein Haus, kein Baum, kein Strauch.
Aber ich muss nicht alleine fahren. Bei km 28 treffe ich Natalia und Javier, die ihr Zelt ausnahmsweise gut sichtbar am Straßenrand aufgebaut haben. Sie mussten gestern Abend dann doch noch die 200 km voll machen. Ihr erster 200-km-Tag.
In Windeseile - und das will etwas heißen bei den 19, 20 km/h Rückenwind, den wir seit Tagen haben - ist das Zelt abgebaut und es geht weiter. Doch schon nach ein paar Kilometern brechen bei dem Tandem-Hinterrad zwei Speichen. Damit haben die beiden Weltradler aus dem nordspanischen Burgos schon einige Zeit zu kämpfen. Javi hat daher große Routine: Hinterrad ausbauen, Zahnkränze abnehmen, Speichen einziehen, Zahnkränze wieder aufsetzen, einbauen: alles in allem gerade mal 40 Minuten. Aber auf einer Seite sind die Speichen viel zu locker.

Surf-Versuche mit Iso-Matte auf dem Tandem Nach der Mittagspause und einem kurzen Fahrrad-Surfen-Versuch mit Hilfe von Rückenwind und Isomatte (Foto links) bricht die nächste Speiche. Meine 211 km geraten langsam in Gefahr. Die muss ich schaffen, will ich schaffen, weil dort das einzige echte Hotelzimmer auf 1.000 km Strecke stehen soll: die neue Raststätte Barkas bei Lamhiriz.
Nata ist das zu weit, obwohl sie die ersten 28 km schon gestern gefahren sind. Ihr Allerwertester macht ihr nach dem ersten 200-km-Tag noch mehr zu schaffen als sonst. Das Tandem ist geteilt in die "Arbeiterin" und den "Patron". Javi muss nolens volens mit ihr zurückbleiben. Sie campen 40 km vor meinem Ziel. Nata lädt mich zwar auch heute wieder in ihr Zelt, aber die Aussicht, ohne Schlafsack und Matte auf dem kalten Wüstenboden zu liegen, schreckt mich.
Wir haben eine grandiose Landschaft gemeinsam gemeistert. Gerade heute wieder zig Kilometer Traumstrände, an denen wir entlang rollen. Schade, dass der Aufwand so groß ist, um schwimmen zu gehn. Mindestens 500, 600 Meter Schieben durch den Sand. Sie waren genau wie ich bisher nur ein Mal im Atlantik Schwimmen. Selbst das Zelten am Strand ist sehr aufwändig, weil das Zelt so nass wird, dass es morgens Stunden dauert, bevor es ausreichend trocknet. Der Abschied ist herzlichst. Vielleicht können wir im nächsten Jahr gemeinsam durch China radeln. (Heiligabend berichtet ihre Heimatzeitung Diario de Burgos über ihre Tour und das Treffen mit uns - samt Foto) Auch Stefan haben die beiden wieder getroffen. Ein, zwei Tage später zelten sie mit ihm gemeinsam.
Das Motel Barbas ist ein noch viel größeres Paradies als erwartet. Im Dunkel sehe ich das Licht schon eine Stunde vor der Ankunft. So wie fast jeden Ort in der flachen Wüste. Ein riesiger Laden, ein Restaurant, die Zimmer und sogar eine warme Dusche für alle. Alles neu gebaut. Und grad werden noch ein paar Stockwerke draufgesetzt. Die marokkanischen Grenzer kommen 80 km hierhin gefahren, um zu duschen, zu schlafen. Touristen sind hier. Das Leben kommt zurück. Das einsamste Stück der Wüste habe ich geschafft - in bester Gesellschaft.


Cover Fahrradfuehrer Europa

Wüste Monotonie: SaharaSand, Felsen und Autoschieber im Niemandsland
Donnerstag, 7. Dezember 2006: Lamhiriz/Barbas - Guergarat (Grenze West-Sahara/Mauretanien) - Bou Lanouar (141 km)
Von der Versorgung her gilt der Norden Mauretaniens als problematisch. Zwar gibt es hier und da Geschäfte, aber die verlangen teils horrende Preise und das Geldwechseln in der Pampa ist schwierig und ungünstig. Den besten Kurs erhält man noch im Motel Barbas.
Nachdem meine Vorräte in den vergangenen Tagen immer umfangreicher wurden, decke ich mich in Barbas noch mal richtig ein: Zwölf Liter Getränke habe ich geladen, vier kleine Fladenbrote, 16 Achtel Schmelzkäse, drei gekochte Eier, zwölf Snicker-Bounty-Twix-Riegel und zwei Packungen Kekse. Ergebnis: Eine Speiche bricht.
Schon bei Javis Speichenwechsel am Tandem ist mir aufgefallen, dass ich zwar das Speichenwerkzeug dabei habe, die Ersatzspeichen aber vergessen. Jedenfalls bringen mich die Lebensmittel tatsächlich in drei Tagen nach Nouakchott. Nur noch zwölf Liter Getränke muss ich dazu kaufen. Acht Liter trinke ich jeden Tag. Und das ist Minimum.

Das Radl als rollender WäscheständerMein Fahrrad ist nicht nur ein rollender Lebensmittel-Discounter sondern auch noch fahrender Wäscheständer. Die einmalige Chance im Motel Barbas zu waschen, habe ich reichlich genutzt und im Rücken-Fahrt-Wind trocknet alles flatterig schnell.
Gepowert durch ein - wie überall in Marokko - französisches Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft, warmem Brot, Konfitüre und Café au lait vor dem Panorama-Blick auf den glühenden Ball der aufgehenden Sonne, erreiche ich die marrokanische Grenzstation bei Tages-km 86,5 vor Beginn der Mittagspause. Überholt von Autos, die am Motel mit mir die Nacht verbrachten. Vor allem Mercedes, vor allem aus Deutschland, wie das Aachener und Düsseldorfer Überführungskennzeichen verraten. Hier hole ich sie wieder ein.
Meine Daten werden per Funk weitergegeben, nach geraumer Zeit darf ich weiter. Auf "internationales Territorium", wie der Grenzer sagt, der nicht versäumt, darauf hinzuweisen, dass die mauretanische Seite nach Auskunft verschiedener Reisenden etwas problematisch sei. Aber er wisse das ja nicht, schließlich dürfe er ja nicht dort hin. Er erkundigt sich auch nach den zwei Spaniern, mit denen er mich doch gestern noch gemeinsam auf der Straße gesehen habe...

Niemandsland zwischen West-Sahara und MauretanienJa, es sind vier Kilometer Niemandsland zwischen den Grenzposten. Und es sind die einzigen Kilometer Sahara-Durchquerung, die nicht asphaltiert sind. Sand und Felsen wechseln ab. Es gibt Spuren. Im Großen und Ganzen führen sie in die selbe Richtung (Luftfotos unten). Zwischen den Autowracks hindurch, die aufgrund der früher hier verbreiteten Minen oder durch Auschlachtung zu Schrott wurden.
Der potentielle Käufer des Düsseldorfer Mercedes macht auf diesem Terrain eine Probefahrt mit dem Gebrauchtwagen, frei nach dem Motto: If you can make it here, you can make it everywhere. Ein Geldwechsler bietet mir mauretanisches Geld zu schlechten Bedingungen und dann ist da die mauretanische Fahne und das kleine Häuschen der ersten Grenzstation... Fortsetzung 3. Teil: Mauretanien und Senegal


Marokkanische Grenzstation bei Guergarat/West-Sahara
Die marokkanische Grenzstation aus der Luft und das Ende des Asphalts
Mauretanische Grenzstation bei Guergarat/West-Sahara
Die mauretanische Grenzstation aus der Luft und der Anfang des Asphalts

Route Casablanca - Dakar



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Casablanca - Dakar (24.11.-14.12.2006)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. als Excel-Tabelle

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 24.11.2006 Casablanca El Jadida 112
2. 25.11.2006 El Jadida Safi 145
3. 26.11.2006 Safi Essaouira 128
4. 27.11.2006 Essaouira Agadir 175
5. 28.11.2006 Agadir Tiznit Sidi Ifni 171
6. 29.11.2006 Sidi Ifni Guelmim Ras Oumlil 128
7. 30.11.2006 Ras Oumlil Tan-Tan - El Ouatia Akhfenir 179
8. 1.12.2006 Akhfenir Sebkha Naila Tarfaya 105
9. 2.12.2006 Tarfaya Tah (Grenze Marokko/West-Sahara) Laayoune 104
10. 3.12.2006 Laayoune El Marsa (Laayoune Plage) - Lemsid Boujdour 192
11. 4.12.2006 Boujdour Lakraa/Echtoucan 174
12. 5.12.2006 Lakraa/Echtoucan El Argoub 171
13. 6.12.2006 El Argoub Lamhiriz/Barbas 211
14. 7.12.2006 Lamhiriz/Barbas Guergarat (Grenze West-Sahara/Mauretanien) Bou Lanouar 141
15. 8.12.2006 Bou Lanouar Tinchiri 192
16. 9.12.2006 Tinchiri Nouakchott 210
17. 10.12.2006 Nouakchott
18. 11.12.2006 Nouakchott Rosso (Fähre/Grenze Mauretanien/Senegal) Richard Toll 225
19. 12.12.2006 Richard Toll St. Louis 110
20. 13.12.2006 St. Louis Thiès 193
21. 14.12.2006 Thiès Dakar - Cap Vert Yoff/Aéroport de Dakar 99
Summe 3165

1. Teil: Marokko
Sex-Tourismus und Flitterwoche
Von Rick's Café zu Saint-Exupéry's Flughafen

3. Teil: Mauretanien & Senegal
Mit dem Fischerboot über den großen Grenzfluss
Wie Schwarzafrika den weißen Radler begrüßt

Zur ganzen Tour 33: Casablanca - Dakar (3165 km) Nov./Dez. 2006


Chris on the Bike mit Handschuhen gegen den Sonnenbrand
Handschuhe wegen Sonnenbrand
(Foto: Natalia Domingo)


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Tour 82: Karibik: Barbados - Haiti (902 km) 2016
Karibik 2016
Chris Tour 91: Jerusalem - Dan - Eilat (1165 km) 2017
Negev 2017
on the Tour 96: Karibik II: Havanna - Miami (1560 km) 2018
Kuba 2018
Bike Tour 97: Kigali - Kampala - Nairobi (1136 km) 2019
Uganda 2019
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